Kapitel 13

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Kapitel 13

„Hallo" stellte er sich vor „ich bin Ido."

Ich nahm seine ausgestreckte Hand und antwortete: „Hallo, ich bin Lia"

Er nickte und meinte dann: „Ihr seid bestimmt hungrig." Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich seit den Morgenstunden nichts mehr gegessen hatte und ich wirklich ziemlich hungrig war. Also nickte ich und auch Jason murmelte zustimmend. „Gut setzt euch ich habe schon einen Eintopf auf dem Herd stehen, der nur auf euch wartet" meinte er. Also setzte ich mich an den massiven, hölzernen Tisch, der in der Mitte des Raumes stand und nutzte die Gelegenheit den Raum und Ido etwas genauer zu mustern.

Der Raum in dem wir uns befanden war recht klein und wurde von dem runden Tisch an dem ich saß, fünf Stühlen ebenfalls aus Holz und einer Kochnische gut Ausgefüllt. In der Kochstelle, prasselte ein schönes Feuer, durch das der Raum mollig warm war. Über dem Feuer hing ein Kessel, von dem ein Geruch ausging, den ich noch nie gerochen hatte, der mit aber das Wasser im Mund zusammenlaufen lies. Von dem Raum ging eine Türe ab und eine Treppe führte im hinteren Teil zu einem oberen Stockwerk.

Als ich den Raum ausreichend gemustert hatte, lies ich meinen Blick wieder zu Ido schweifen, der gerade drei Teller mit dem gut riechenden Gericht füllte. Er war nicht gerade groß und reichte Jason gerade bis zur Brust. Seine breite Statur ließ ihn aber trotzdem ein wenig gefährlich aussehen und ich wollte ihn nicht zum Feind haben. Als er sich umdrehte, blickte ich in sein Gesicht, das von Falten durchzogen war. Sein Mund wurde von einem Vollbart eingerahmt und seine Augen blickten weise aus seinen tiefen Augenhöhlen hervor.

Als er an den Tisch trat und uns unser Essen hinstellte, lächelte er und meinte: „ich hoffe es schmeckt euch." Ich tunkte meinen Löffel in den dampfenden Eintopf und führte ihn dann zu meinem Mund. Nachdem ich kurz darauf gepustet hatte schob ich den Löffel meinen Mund und dort breitete sich der beste Geschmack aus, den ich jemals geschmeckt hatte. Nach diesem ersten Bissen verlangte mein Magen mehr und ich schlang den restlichen unglaublich leckeren Eintopf einfach nur noch in mich hinein und kratzte auch noch den letzten Rest aus meinem Teller.

Mit einem amüsierten Funkeln betrachtete Ido mich und meinte: „Dir scheint es geschmeckt zu haben." Als mein Blick zu Jason huschte hatte auch er ein Grinsen auf dem Gesicht und ich spürte wie Blut in meine Wangen schoss. Ido nahm meinen Teller ging wieder zum Herd und füllte meinen Teller erneut.

Dann stellte er ihn vor mich hin und meinte: „So und jetzt sag mal was Jason dir schon erzählt hat" „Naja er hat irgendetwas gesagt, dass ihr sogenannte Inaa seid und meine Mutter auch eine war und ich jetzt auch eine bin. Außerdem hat er etwas von Paulus gesagt und das nur ich ihn töten kann weil ich königliches Blut in mir habe und dass er mich töten will." Ido runzelte seine Stirn und fragte: „das war alles?" Ich nickte als Antwort nur, weil ich den Mund schon wieder voller Eintopf hatte. Ido blickte Jason mit zusammengezogenen Augenbrauen tadelnd an. Dieser blickte auf, zuckte kurz mit den Schultern und widmete sich wieder seinem Essen.

„Also gut, dann werde ich es dir wohl etwas genauer schildern müssen" meinte Ido mit einem Seufzen in der Stimme. „Wo fang ich nur an?" murmelte er und sagte dann lauter: „Zunächst einmal solltest du grundlegende Dinge über uns Inaa erfahren. Wir können uns schneller als die Menschen bewegen und wir haben auch viel schärfere Sinne. Außerdem verfügen die meisten von uns über Magie. Manche mehr als andere. Es ist allerdings gute Magie, das heißt wir nutzen sie nur im Einklang mit der Natur, aber darüber erzähle ich dir später noch mehr. Also alles begann ungefähr vor 35 Jahren. Unser Land wurde von deinen Großeltern regiert und alle waren soweit ganz zufrieden. Doch irgendwann fing eine Gruppe unter Paulus Führung an, Unfrieden zu stiften, indem sie Feuer legte oder in Dörfern wahllos Bewohner töteten. Deine Großeltern taten alles, um diese Gruppe aufzuhalten, was ihnen jedoch nicht gelang. Nach zwei Jahren des Unfrieden Stiftens, schafften es die Anhänger von Paulus in den Palast deiner Großeltern einzudringen und sie zu töten. Deine Mutter war damals 19 und schaffte es zu fliehen und sich in der Welt der Menschen zu verstecken. Währenddessen riss Paulus den Thron an sich und begann die Inaa zu unterdrücken. Er versklavte die meisten der Inaa in diesem Land. Einige Gebiete taten sich zusammen, stellten eine eigene Armee auf und versuchten sich gegen die Unterdrückung zu wehren. Doch in den vergangenen drei Jahrzenten haben wir viel Land und Männer verloren und die einzige Möglichkeit ist Paulus zu töten. Allerdings hat er mithilfe des Blutes deiner Großeltern und schwarzer Magie einen Schutz errichtet, den nur Mitglieder der Königsfamilie durchbrechen können. Deswegen verheiratete sich deine Mutter mit deinem Vater und zeugte dich, damit die Möglichkeit Paulus zu töten nicht ganz verloren geht."

Ich hatte ihm schweigend gelauscht. Und platzte jetzt da er geendet hatte mit meinen Fragen heraus: „Warum sind aber meine Augen nicht orange und warum bin ich nicht schneller als andere und ich habe soweit ich weiß auch keine besseren Sinne als normale Menschen?" „Nun ja ich würde mir das so erklären, dass unsere Kinder schon von klein auf trainiert werden, ihre Gaben mit der Zeit zu entwickeln und sie zu nutzen und mit ihrer Magie umzugehen. Vermutlich kommt das bei dir auch, wenn du bewusst anfängst deine Gaben und deine Magie zu entwickeln."

Ich nickte nachdenklich. „Und was mache ich jetzt hier?" „Wenn du möchtest, kannst du mit Jason und mir in das Gebiet des Wiederstandes kommen und wir werden dir helfen deine Gaben zu entwickeln und deine Magie zu kontrollieren. Wenn nicht dann bringt Jason dich zurück und du kannst das alles vergessen."

Ich schwieg und lies mir das durch den Kopf gehen. Ich dachte an meine Freunde die ich zurück gelassen hatte und von denen ich mich nicht mal verabschiedet hatte, ich dachte an das Leben, voller Armut mit gerade genug Geld um zu überleben, das ich zurück gelassen hatte, ich dachte an meine Mutter und meinen Vater, die ich über alles geliebt hatte und die beide Tot waren und ich dachte an dieses Land und das ich hier etwas nützliches tun konnte und vielleicht helfen konnte. Auch wenn ich davon noch nicht ganz überzeugt war.

Dann sagte ich zu Jason und Ido, die mich beide erwartungsvoll ansahen:

„Ich werde mit euch kommen."

Hallo,

hier das nächste Kapitel :)

ich hoffe es hat euch gefallen. Über Votes und Kommentare würde ich mich natürlich wieder sehr freuen...

Das nächste Kapitel kommt im laufe der nächsten Woche ;)

Ich hoffe ihr hattet heute einen guten Start in die Woche und geniest das gute Wetter.

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