Kapitel 6

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Kapitel 6

Während es zunehmend dunkler wurde, lief ich durch die Straßen. Zwischendurch spähte ich immer mal wieder in die Schaufenster, der schon geschlossenen Läden. Im einen waren wunderschöne, kunstvolle Torten und Gebäcke ausgestellt, im nächsten konnte ich verschiedenste Schuhe sehen.

Nach einigen schritten gelangte ich zum nächsten Schaufenster und blickte hindurch. Es war ein Kleidungsgeschäft. Neben einigen Kleidungsstücken befand sich hinter der Scheibe auch noch ein Spiegel.

Ich sah hinein und erblickte eine schmale Gestalt mit braunen Haaren, die sich durch mangelnde Pflege zu einem dicken Knoten verfilzt hatten. Außerdem ein eher rundes, gebräuntes Gesicht mit blaugrauen Augen und einem schmalen Mund. Die Wangen waren wie bei den meisten verarmten Leuten, durch die Mangelernährung eingefallen. Ich lächelte mein Spiegelbild leicht an und ging dann weiter.

Als ich endlich an dem Haus ankam, in dem sich mein Unterschlupf befand, war es bereits stock dunkel. In diesem Stadtteil spendete nur der wolkenverhangene Mond etwas Licht. Langsam, um bei der Dunkelheit nicht abzurutschen, kletterte ich über die Mauer in das Haus und machte mich dann auf den Weg zu der Leiter, die in den Dachstuhl führte. Als ich deren Fuß erreicht hatte, hörte ich von oben ein leichtes Knarzen, auf das ein Rascheln folgte.

Ich blieb wie erstarrt stehen und lauschte. Wieder raschelte es. Ich zog den Dolch, den ich immer bei mir trug aus dem Gürtel und fing darauf bedacht möglichst kein Geräusch zu verursachen an die Leiter hinaufzuklettern. Auf jeder Sprosse hielt ich kurz inne, um zu lauschen. Immer wieder hörte ich es oben rascheln.

Oben angekommen schlich ich langsam auf meinen Schlafplatz zu, an dem ich jetzt eine Gestalt ausmachen konnte, die meine Sachen durchwühlte. Als ich nah genug herangeschlichen war, warf ich mich auf die Gestalt um sie umzuwerfen und am Boden festhalten zu können, doch noch während ich sprang wirbelte die Gestalt zu mir herum. Mein Sprung wurde abrupt artig gestoppt, als die Gestalt mich zurückstieß und mich dann mit einem Arm an meinem Hals gegen die hinter mir liegende Wand drückte. Die andere Hand hatte sich um meine Hand geschlossen, in der ich den Dolch hielt.

Der Arm an meinem Hals drückte mir die Luft ab und ich war von dem Aufprall an der Wand noch etwas orientierungslos. Kurz darauf nahm der Druck auf meine Luftröhre etwas ab und ich schnappte nach Luft.

Als ich wieder genug Luft in meine Lunge gesaugt hatte, lies ich meinen Blick von den Schuhen meines Angreifers langsam nach oben schweifen.  Soweit ich es bei diesem schlechten Licht erkennen konnte, war trug dieser feste Stiefel und eine robuste Hose sowie eine dunkle Jacke. Als ich meinen Blick noch weiter hob fand ich mich vor einem Gesicht mit orangefarbenen Augen wieder.

Mein geschockter Gesichtsausdruck brachte meinen Angreifer dazu seinen Mund zu einem schiefen grinsen zu verziehen. Mein Herz pochte wie verrückt. Ich hatte Angst, große Angst. Ich überlegte, ob ich nicht irgendeine Verteidigungstechnik kannte, die mir jetzt helfen konnte, doch in meinem Kopf hämmerte immer nur eine Frage: „was bist du?“ Geschockt presste ich meine Lippen aufeinander. Ich hatte nicht vorgehabt diese Frage laut auszusprechen.

Das grinsen war aus dem Gesicht meines Angreifers gewichen und er machte mir jetzt noch mehr Angst als vorher. Ich war erstaunt, als er seinen Mund öffnete und mit einer rauen Stimme antwortete: „Du willst Antworten? Dann komm am nächsten Markttag bei Sonnenuntergang zum alten Kirchturm.“ Dann lies er mich los und lief geschmeidig zum Aufgang meines Unterschlupfes und verschwand durch ihn in die Nacht.

OMG! Es tut mir so leid das ich so lange für das Kapitel gebraucht habe, aber die letzten zwei Wochen waren echt stressig und am Wochenende war ich nicht da. Ich hoffe ihr könnt mir verzeihen.

Das nächste Kapitel kommt dafür aber spätestens bis Mittwoch  ;)

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und ihr seid genauso gespannt wie es weitergeht, wie ich...

Und jetzt noch ein paar Fragen:

Als was verkleidet ihr euch an Fasching?

Habt ihr schon Ferien und wenn nicht wie lang müsst ihr noch warten?

Bis zum nächsten Mal!

The hidden LegacyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt