Kapitel 12

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Dieses Kapitel widme ich Nashira03, weil sie heute Geburtstag hat!
Alles alles gute meine verrückte, kleine, super Frundin, hab dich lieb <3 ;) Sweet 16 <3<3<3

Kapitel 12

Ich wurde von einer Hand, die sich auf meinen Mund presste aus dem Schlaf gerissen. Noch etwas benebelt registrierte ich, wie mich jemand am Arm packte und in eine stehende Position zog. Als ich endlich ganz wach war und mich umblickte, erkannte ich, dass es sich um einen Überfall einer Räuberbande handelte, die es in Wäldern öfter gab.

Sie waren zu fünft. Einer hatte meinen Arm gepackt und hielt seine stinkende Hand auf meinen Mund. Zwei andere hielten Jason fest. Die zwei verbleibenden hatten Angefangen unsere Sachen zu durchwühlen.

Als ich wieder zu Jason blickte, sah ich, wie er sich mit einem kräftigen Ruck aus dem Griff des einen Räubers befreite und mit dem freien Arm dem zweiten Räuber in die Magengegend schlug. Als dieser sich vor Schmerz krümmte, befreite Jason auch seinen zweiten Arm und brach dem Räuber das Genick. Der zweite Räuber hatte sich von seinem anfänglichen Schock wieder erholt, und stürzte sich jetzt auf Jason. Dieser wich jedoch geschickt aus und hob währenddessen auch noch den Dolch des ermordeten Räubers auf. Als sich der Räuber wieder auf ihn stürzte, stieß Jason ihm mit einer schnellen Bewegung den Dolch in die Brust.

Die anderen Räuber hatten inzwischen aufgehört unsere Sachen zu durchsuchen und hatten sich zu Jason umgewandt. Auch der Räuber, der mich festhielt, starrte Jason an und riss mich aus meiner Schockstarre, indem er seinen Griff um meinen Arm verstärkte.

Plötzlich erinnerte ich mich wieder, was mein Vater mir zur Selbstverteidigung beigebracht hatte. Ich rammte meinen Ellenbogen mit all meiner Kraft in seinen Rippen. Als ich spürte, wie sich sein Griff lockerte, wand ich mich heraus, drehte mich um und zog mein Knie mit voller Wucht nach oben zwischen seine Beine. Er stöhnte vor Schmerz, legte seine Hände auf die getroffene Stelle und sank dann zu Boden.

Als ich wieder zu Jason blickte, hatte er zwei Dolche in der Hand und ich hatte das Gefühl, dass seine Augen ein noch stärkeres Orange angenommen hatten und jetzt regelrecht glühten. Vor ihm lag die Leiche von einem der Räuber, die unsere Sachen durchwühlt hatten. Als der andere auf ihn zukam, machte einen geschmeidigen Sprung nach vorne. Dieser hob zum Schutz schnell seine Hand, in der er ein langes Messer hielt, doch das hielt Jason nicht lange auf. Er schlug die erhobene Hand des Räubers bevor er auf ihm landete mit einer schnellen Bewegung seines Armes auf die Seite und warf ihn dann mit seinem Gewicht um.  Noch bevor sie beide auf dem Boden aufprallten, hatte Jason dem Räuber die Kehle durchtrennt und hatte sich wieder aufgerichtet. Ich war nach und nach immer weiter zurück gewichen. Auch ich hatte Angst vor Jason. Mit seinen leuchtend orangenen Augen und den blutverschmierten Dolchen in der Hand sah er fast schon wahnsinnig aus.

Der Räuber, der mich festgehalten hatte, hatte sich in zwischen wieder aufgerappelt  und als Jason sich zu ihm umdrehte, ergriffe er die Flucht. Man hörte ihn noch einige Zeit durch das Unterholz rennen, dann kehrte Stille auf der Lichtung ein.

 Als Jason sich wieder mir zu Wand und einige Schritte auf mich zu machte, wich ich reflexartig zurück. Er blickte mich an, seufzte, drehte sich um und ging zu seinem Schlafplatz zurück. Dort steckte er die Dolche ein und fing an die Decken zusammenzupacken und befestigte sie dann wieder an den Sätteln der Pferde.

Währenddessen hatte ich mich wider einigermaßen gefangen und ich trat wieder zu ihm. „Die Sonne geht bald auf wir müssen weiter“ Ich nickte und nahm die Zügel meines Pferdes in die Hand.

Wir ritten bis Nachmittags und machten dazwischen nur eine kurze Pause, um etwas zu essen und zu trinken. Irgendwann zügelte Jason sein Pferd und stieg ab. Dann meinte er: „Ab hier müssen wir zu Fuß weiter“ und nahm die Satteltaschen seines Pferdes ab. Ich tat es ihm gleich. Er gab beiden Pferden einen Klaps, die daraufhin davontrabten. Als er meinen fragenden Blick bemerkte, erklärte er: „Pferde finden immer wieder zurück zu ihrem Stall.“ Ich war mir zwar nicht sicher ob das stimmte, beschloss aber ihm einfach mal Glauben zu schenken.

Jason machte eine Handbewegung ihm zu folgen, verließ den Weg, dem wir bis jetzt gefolgt waren und begab sich zwischen die Bäume. Seufzend folgte ich ihm.

Nachdem wir eine Gefühlte Ewigkeit durch das Unterholz gelaufen waren, blieb Jason endlich stehen. Ich blickte mich um konnte aber nichts Ungewöhnliches sehen. Fragend sah ich Jason an. Als er meinen fragenden Blick bemerkte, meinte er nur: „Wir sind da“ und deutete auf zwei Bäume, die ungefähr zwei Meter über dem Boden miteinander verwachsen waren.

Zweifelnd sah ich Jason zu, wie der sich jetzt vor diesen Durchgang stellte und anfing etwas vor sich hin zu murmeln. Gerade als ich ihn unterbrechen wollte, fing die Luft zwischen den verwachsenen Bäumen an zu schimmern und wurde irgendwie milchig, als würde sich nur an dieser Stelle Nebel ansammeln. Jason hatte aufgehört zu murmeln, blickte sich zu mir um, deutete mit einer Hand auf das Portal oder was auch immer es war und meinte: „voilà, das ist der Durchgang zu meiner Welt.“ „Na gut und wir müssen da einfach durchgehen?“ fragte ich ihn skeptisch. „Ja“ Ich seufzte und ging näher an den Durchgang heran. Neben Jason blieb ich stehen und blickte ihn noch einmal an. Mit einer Geste in Richtung des weißen Nebels, meinte er: „Ladys First!“ ich atmete noch einmal tief durch und bewegte mich auf den Nebel zu. Als ich direkt davor stand, machte ich einen großen Schritt hindurch. Der Nebel um waberte für einen kurzen Moment kühl meine Haut, dann war ich auf der anderen Seite. Ich dachte schon es hätte nicht funktioniert, da wir und noch immer in einem Wald befanden.

Als ich mich jedoch genauer umsah, erkannte ich, dass wir uns zwar wieder in einem Wald befanden, aber die Bäume nicht mehr so dicht standen und ich durch die jetzt lichteren Bäume ein kleines Dorf erkennen konnte.  

Hinter mir war Jason durch das Portal aufgetaucht und lies es mit ein paar gemurmelten Worten wieder verschwinden.

„Was jetzt?“ fragte ich ihn. „Wir müssen in das Dorf zu einem Bekannten, dort sind wir vorerst sicher und können uns ausruhen.“ Ausruhen klang gut. Die Erlebnisse an diesem Tag hatten mich ziemlich mitgenommen und ich könnte gut eine Pause vertragen. Außerdem hatte es angefangen zu dämmern und ich wollte nicht noch eine Nacht im Wald verbringen.

Also folgte ich wieder mal Jason, der uns jetzt durch das Unterholz wieder aus dem Wald heraus führte. Er lief immer so geschmeidig, während ich über fast jeden Ast stolperte, der im Weg lag.

Als wir endlich die ersten Häuser erreicht hatten, war ich froh wieder Pflastersteine unter meinen Füßen zu spüren. Jason ging zielstrebig voraus. In dem Dorf war es seltsam Ruhig und man sah nur selten jemanden, der auf der Straße unterwegs war. Und die wenigen, denen wir begegneten, hasteten meist mit gesenktem Kopf an uns vorüber.

Als wir an einer Kneipe vorbei gingen, aus der drei uniformierte Männer heraus torkelten, zog mich Jason schnell in eine Seitengasse und wartete dort, bis wir die Männer nicht mehr hören konnten. Dann gingen wir weiter. Dieses Mal allerdings noch zügiger als vorher, so dass ich fast rennen musste um mit Jason Schritt zu halten.

Als wir endlich vor einem Haus Halt machten, blickte Jason sich einige Male um und klopfte dann fünf Mal schnell hintereinander. Nach kurzer Zeit hörte ich drinnen das Rasseln von Ketten und das Klicken des Türschlosses, als der Schlüssel gedreht wurde. Dann öffnete sich die Tür einen Spalt und das Gesicht eines bärtigen etwas in die Jahre gekommenen Mannes erschien. Als er Jason erblickte, erhellten sich seine Züge und er öffnete die Tür so weit, dass wir eintreten konnten. Im Anschluss schloss er die Türe schnell wieder und verriegelte sie mit einer Kette.

Lächelnd drehte er sich zu uns um und umarmte dann Jason, der die Umarmung über sich ergehen ließ. Dann wandte es sich mir mit einem warmherzigen Lächeln zu. Auch seine Augen waren Orange allerdings nicht ganz so strahlend wie die von Jason sondern etwas dunkler. Sie hatten ein freundliches Funkeln und ich mochte diesen Mann sofort.

„Hallo“ stellte er sich vor „ich bin Ido.“

 So hallo, da bin ich wieder :)

Es hat ein bisschen länger gedauert, dafür ist das das längste Kapitel, das ich bis jetzt geschrieben habe. Und es gab wieder ein bisschen mehr action :)

Über Votes und Kommentare würde ich mich sehr freuen ;)

Im Anschluss, kommen auch noch die 20 Facts about me zu denen ich von ringsvison nominiert wurde.

Ich hoffe ihr geniest eure Ferien genauso wie ich und habt vorgestern fleißig Eier gesucht ;)

The hidden LegacyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt