TW: Sexuelle Belästigung
Leise klopfte es an Janes Zimmertür. Sie sah auf ihre Standuhr. Es war exakt 22 Uhr 30. 'Pünktlich wie eh und je.', dachte Jane und machte die Tür auf. Doch es war nicht die Person, die sie erwartet hatte. Dort stand nicht Faith, der Jane das Geschehene berichten wollte. Hinter der Tür kam Theodore zum Vorschein, der an den Türrahmen gelehnt Jane betrachtete. Mit einem schnellen Handgriff zog Jane ihre Übergarderobe über ihr Nachthemd. „Theodore! Was machst du denn hier?", fragte Jane doch der großgewachsene Mann antwortete ihr nicht. Stattdessen sagte er: „Na was haben wir denn da? Gerade du hast doch keinen Grund dich zu schämen. Wir werden doch sowieso in ein paar Wochen verheiratet sein, dann brauchst du dich doch jetzt nicht mehr anzuziehen." Er trat in den Raum hinein. Jane erschauderte. Sie bekam Angst und wich ein paar Schritte zurück, was Theodore die Möglichkeit gab ganz in den Raum zu kommen und die Tür hinter sich zuzuwerfen. „Aber Theodore, bevor wir verheiratet sind sollen wir nicht in einem Zimmer schlafen und uns auch nicht in Abendwäsche sehen, also verschwinde bitte aus meinem Zimmer. Jetzt.", versuchte Jane so bestimmt zu sagen wie es nur ging. Doch wirklich beeindruckend klang es scheinbar nicht, denn Theodore machte keine Anstalten den Raum wieder zu verlassen. „Du bist aber eine Spielverderberin. So hatte ich dich gar nicht mehr in Erinnerung." Mittlerweile hatte der braunhaarige Mann Jane an die Wand gedrängt und seine Arme neben Janes Körper platziert, sodass sie nicht mehr fliehen konnte. Jane machte sich auf das Schlimmste bereit und wollte gerade eine Verteidigungsaktion starten als es anklopfte. Mit einem Schwung drehte sich Theodore um. Die Tür ging auf und Faith kam mit einem Teeservice in der Hand in das Zimmer. „Entschuldige die Verspätung ich...", doch weiter kam sie nicht, denn als sie Theodore bemerkte und die gläsernen, verängstigten Augen von Jane sah stockten die Worte in ihrem Hals. Theodore räusperte sich. „Ja dann Jane, wie abgemacht: morgen eine Partie Bridge im Teezimmer.", sagte er, verabschiedete sich mit einem Kopfnicken und ging aus dem Raum. Als Faith die Tür schloss sank Jane auf den Boden und fing an zu weinen so sehr, dass es 30 Minuten brauchte bis sie Faith erklären konnte was überhaupt passiert war. Und je mehr Jane erzählte, desto größer wurde die Wut in Faiths Bauch, desto mehr verabscheute sie den Mann und desto kleiner wurden ihre Zweifel den Plan bis zum Ende durchzuziehen. Egal was es brauchte. Sie würde diesen Mann nie wieder auch nur in die Nähe von Jane lassen. Koste es was es wolle.
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Weiße Rosen frieren nicht
Historical FictionJane Poltman, aufgewachsen im England des 18. Jahrhunderts, soll nach dem Tod ihres Vaters auf seinen letzten Wunsch hin mit Theodore Cussing verheiratet werden. Jane hält nichts von diesem Plan, doch als sie auf Drängen der Tante und Einladung der...