Geheimnis um Geheimnis

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Schwer atmend und mit einem dünnen Schweißfilm auf der Haut lagen Jane und Faith in dem zerwühlten Bett und schwiegen sich an. Es war nicht unangenehm, doch trotzdem lag etwas in der Luft. Jane fühlte, dass es auf beiden Seiten Gesprächsbedarf gab. Zwar nicht unbedingt über das was gerade passiert war, denn kritisieren konnte sie die Art und Weise wie Faith sie hatte fühlen lassen nicht, doch eher über das was es mit ihnen gemacht hatte. Hatte Faith schon einmal mit jemandem geschlafen? Vielleicht sogar schon einmal mit einer Frau? Als könnten beide Gedanken lesen drehten sie sich synchron zueinander und sahen sich an. Jane machte zuerst den Mund auf. „Du? Hast du schonmal, naja, du weißt schon." „Mit jemandem geschlafen?", fragte Faith und schmunzelte als Jane errötete und sie an nickte. „Nein. Du etwa?", warf sie die Frage zurück zu Jane. „Ich auch nicht.". Nach kurzem Schweigen fügte sie hinzu: „Dafür waren wir ziemlich gut.", und gab Faith ein neckisches Zwinkern. Faith musste lachen. „Ich finde auch.", sagte sie und sah wieder an die Decke. Jane schlug die Decke zurück und bereute es sofort. Durch den Schweiß und die kalte Luft, die sich nach dem Ausbrennen des Feuers wieder in den Raum geschlichen hatte, zitterte Jane und zog sich so schnell wie möglich wieder ihr Schlafgewand über. Faith schmiss sie ebenso eines auf das Bett, welches diese dankend annahm. Nachdem sie das Feuer wieder in Gang gebracht hatte suchte Jane nach der Kiste in der sie das Kleid transportiert hatte. Sie fand diese hinter einer Kommode und hob den Deckel an. Heraus holte sie einen Briefumschlag, beschriftet und mit einem Wachsstempel verschlossen. Es war der Briefumschlag, der das gefälschte Testament enthielt, welches sie vor rund 2 Wochen beglaubigt haben lassen. „Willst du die Ehre haben?", fragte Jane und wedelte mit dem Brief vor Faiths Nase herum, die diesen nach kurzem Zögern ergriff. „Danach gibt es kein Zurück mehr, wenn das jemand herauskriegt sind wir erledigt.", sagte Faith doch stand schon auf und ging auf die Tür zu. „Ist mir bewusst.", antwortet Jane, gab Faith noch einen Kuss auf die Stirn und ließ sie dann mit einer Öllampe in den dunklen Fluren verschwinden.

Sie musste nicht lange warten. Schon nach wenigen Minuten kam Faith zurück in das Zimmer und hüpfte zurück in das Bett wo sie es sich neben Jane gemütlich machte. „Und, warst du erfolgreich auf deiner Mission?" „Erfolgreicher geht es nicht.", antwortete Faith. „Ich habe den Schlüssel auf dem kleinen Kamin versteckt. Er wird ihn morgen einfach finden können.", fügte sie hinzu und kuschelte sich an Janes Arm. „Hoffentlich ist er nicht auch dafür zu blöd.", scherzte sie, umarmte Faith und zog sie noch fester an sich. „Hoffen wir es.", sagte auch Faith, die schon ihre Augen geschlossen hatte und bereits flacher atmete. Hoffen wir es... -

Weiße Rosen frieren nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt