Schicksalhafte Begegnung
Kapitel 49
Erde...
Ein halbes Jahr war vergangen und es waren jetzt vier Jahre seit Jason zurück zur Erde kam. Dreieinhalb Jahre hatte er hinter Gittern gesessen, doch das halbe Jahr, das er jetzt frei war, schien auch wie ein Gefängnis. Der ganze Planet war sein ganz persöhnliches Gefängnis, auf dem er fest hing. Jason war antriebslos, total lustlos auf alles und vor allem, was sein Leben anging. Er konnte nicht hier leben als wäre nichts geschehen. Er sollte sich einen Job suchen und versuchen sich ein Leben aufzubauen. Ausgehen, alte Freunde sehen und vielleicht sich einige Abenteuer, was Sex angeht suchen.
Er kannte all diese Clubs, die speziell für Leute wie ihn waren und wo er fündig würde. Er hatte früher nie Probleme jemanden zu finden, der mit ihm nach Hause ging. Doch nichts davon schien ihn wirklich zu interessieren. Er ging nie aus und hatte auch kein Verlangen nach Freunde oder Sex. Er war melancholisch und er hing viel zu sehr in den Erinnerungen fest. Erinnerungen an damals; Erinnerungen an fremden Welten, Abenteuer, Freunde, mit denen er durch dick und dünn ging und von fremden Wesen, die so anders waren als Menschen; nicht nur Wraith.
Saru sah zwar wie ein Mensch aus, doch seine typischen Merkmale waren grüne Augen und lange, schwarze Haare, seine Größe und seine ausgeprägten Muskeln, die fast angeboren schienen. Vielleicht war es ja auch so. Und er war schneller und stärker als ein gewöhnlicher Mensch und er konnte auch besser kämpfen. Dazu war er klug und besonnen. Ian hatte gut gewählt. Doch die meisten Erinnerungen drehten sich um Sunshine. Abends im Bett dachte er so oft an ihr heißes Treiben. Manchmal hatte er das Gefühl, die wilden Küsse von ihm zu spüren und meistens endete es damit, das er sich selbst befriedigte.
Was für ein Leben. Was für ein verkorkstes, beschissenes Leben.
Er stand am Fenster und schaute hinaus in das trübe Wetter und beobachtete die dicken Tropfen, die vom Himmel fielen und auf die Blätter einer Pflanze draußen im Garten platschten. Das Wetter; Regen und Sturm passte zu seiner Stimmung. Sein Vater kam herein; er war weg gewesen. Und er war wahrscheinlich froh, das Jason sich keine eigene Bleibe suchte. Er war sich sicher, das sein Vater es begrüßte, das er zu Hause wohnte.
Seit seine Mutter gestorben war, hatte er einige feste Beziehungen gehabt, die doch nicht hielten. Trotz allem wusste er, das sein Vater kein Kind von Traurigkeit war. Er sah mit seinen achtundfünfzig Jahren gut aus. Sein Haar, so blond wie das von Jason war kurz, durchzogen mit grauen Strähnen, doch dicht. Er war schlank und man sah ihm an, das er Sport trieb, wenn er Zeit dazu fand. Jason verurteilte ihn nicht, das er weibliche Gesellschaft suchte, denn er wusste, wie einsam man sein konnte und sich fühlte. Er wusste es, weil es ihm genau so erging.
„Scheiß Wetter", schimpfte sein Vater, als er hereinkam
Jason gab keine Antwort; sah immer noch aus dem Fenster. Sein Vater ging an die Bar und machte sich einen Drink und nahm wieder eine von seinen Zigarren. Er rauchte nicht oft, nur wenn er Ruhe hatte und auf dem Sofa saß; mit einem Drink und seiner Zigarre. Jason hatte dieses Bild oft vor Augen gehabt, wenn er auf dem Stützpunkt an ihn dachte. Seinen Vater brachte er immer in Verbindung mit einem Drink und diesen furchtbaren Dinger, die er paffte. Er sah Jason prüfend an, als er genau das tat; sich auf das Sofa setzen mit einem Drink und dieser Zigarre, die er jetzt anzündete. Er zog einmal genüsslich, nahm einen Schluck von dem teuren Brandy, der seine Lieblingsmarke war, bevor er sagte.
„Was ist los? Du gehst kaum aus. Eigentlich gar nicht. Dein Auto steht immer noch so in der Garage, wie ich es hinein gefahren habe."
„Bei dem Wetter?", antwortete Jason mit einer Gegenfrage.
„Das hat nichts mit dem Wetter zu tun. Es regnet nicht seit einem halben Jahr. Oder?", sagte sein Vater „Du gehst nicht aus und du hast auch keine Affären oder Freunde. Du bist nur zu Hause."
Jason sah ihn kurz an.
„Also wirklich, Vater."
„Nein. Ich habe recht", beharrte er „ Du hast früher immer irgendwelche Jungs über Nacht mitgebracht, wenn auch nur kurzweilig. Und ich hatte nie etwas dagegen; du weißt, das ich deine Neigungen akzeptiere. Doch nicht nur das. Du gehst gar nicht weg. Früher gingst du wenigstens an den Wochenende in die Clubs und heute? Du gehst in dein Zimmer mit einem Buch oder hörst dir irgendwelche melancholische Musik an. Was ist los, Jason und sage jetzt nicht...Nichts. Ich sehe, das du unglücklich bist. Ich bin ja nicht blöd. Warum bist du so niedergeschlagen?"
Nein, das war sein Vater nicht. Und natürlich hatte er bemerkt, das Jason anders war. Doch er konnte...Okay, er wollte ihm nicht sagen warum. Doch Jason wusste auch, das sein Vater nichts dulden würde, außer die Wahrheit. Er würde merken, wenn er log; er kannte ihn zu gut. Und irgendwie wusste er auch, das er es ihm sagen musste. Warum nicht heute? Warum nicht jetzt? Es würde kein Unterschied machen, wenn sein Vater ihn hinaus warf oder ihn angewidert ansah. Aber ehrlich gesagt, wusste er nicht, wie sein Vater auf die Tatsache reagieren würde, das er mit einen sehr seltsamen und gefährlichen Wesen angebandelt hatte.
„Es ist...Schwierig", sagte er leise „Und ich kann dir das nicht sagen. Oder besser gesagt, ich will es nicht sagen, doch ich kann es auch nicht für immer verschweigen."
„Warum willst du es verschweigen? Aus Scham? Bist du so, weil du aus der Armee entlassen wurdest und das unehrenhaft? Ist es das, was an dir nagt?"
Jason schüttelte leicht den Kopf, während er aus dem Fenster sah.
„Nein; das ist mir egal. Ich wusste, das dies passieren würde. Und du hast gesagt, das es nicht so schlimm ist."
„Ja. Die Armee bedeutet nicht die Welt und das Leben. Das ist wahr. Ich hatte dich nie gedrängt, zur Armee zu gehen; das weißt du. Aber was ist es dann, Jason? Du kannst mit mir über alles reden. Ich habe dir immer zugehört und dich nie verurteilt. Weißt du noch, als du mir gesagt hast, das du auf Männer stehst? Ich habe dir zugehört und wir haben darüber geredet und du weißt, das ich immer hinter dir stehe, egal was ist."
Jason nickte leicht. Ja, er konnte sich nicht erinnern, wann sein Vater jemals gegen ihn war. Damals hatte er Angst gehabt, ihm zu gestehen, das er auf Männer stand. Doch sein Vater überraschte ihn mit Verständnis und Akzeptanz und Liebe. Er sagte damals, das er Jason liebte, egal mit wem er schlief. Bewundernswert, dachte er damals und er konnte seinen Vater nicht mehr respektieren und lieben. Aber wie würde er reagieren, wenn er ihm sagen würde, das er eines dieser Wesen liebte, die Feinde seiner Spezies waren? Er wusste es nicht. Was er wusste, das sein Vater keine Ruhe gäbe, bis er den Grund seiner Traurigkeit kannte.
„Du hüllst dich in eine Traurigkeit und Lustlosigkeit ein, die man nicht übersehen kann", sagte sein Vater „Sag mir, was los ist. Ich höre dir zu, denn ich mache mir Sorgen."
Jason sah ihn an. Ja, das würde er; zuhören und ja, er glaubte ihm auch, das er sich Sorgen machte. Aber ob ihm gefiel, was er erzählte?
„Es wird dir wahrscheinlich nicht gefallen, was ich sage", sagte er seine Gedanken laut.
„Das werden wir sehen. Versuch es!"
Es entstand ein Schweigen. Sein Vater wartete darauf, das sein Sohn anfing und zog an seiner Zigarre und Jason sammelte sich, als er endlich sagte.
„Ich liebe jemanden."
„Okay. Und wo liegt das Problem? Ist er gebunden?"
„Nein. Er lebt nicht hier", sagte Jason, als er aus dem Fenster sah „Er lebt in der Pegasus Galaxie und ich werde ihn nie mehr wiedersehen."
„Mhm", machte sein Vater und nickte leicht „Ich dachte mir so etwas schon. Wer ist es? Jemand vom Stützpunkt? Er könnte eventuell nach Hause versetzt werden. Ich könnte das arrangieren, wenn er das auch will."
Jason schüttelte den Kopf.
„Du willst nicht, das er hierher kommt, glaube mir. Niemand würde wollen, das er hierher kommt."
„Na gut; meine Neugier ist geweckt. Wer ist es?", fragte er wieder, doch er hob plötzlich die Hand „Sag jetzt nicht, das es jemand von den..."
Jason sah ihn an.
„Sunshine, so ist sein Name gehört zu dem Volk der Wraith."
Einen Moment sagte niemand etwas. Sein Vater sah ihn nur an, so als müsste er das erst verarbeiten. Schließlich sagte er.
„Du...Liebst einen Wraith?"
„Ja und frage mich nicht, wie es dazu gekommen ist. Merlin und Arthur waren vermisst und ich fragte Sunshine, ob ich mit auf sein Schiff kommen dürfte, um zu helfen, die beiden zu finden. Er war einverstanden."
„Du gingst so einfach auf ein Feindschiff?"
„Ja. Ich wusste, das es gefährlich war, doch ich wollte Merlin finden. Er ist mein Freund und er hätte das Gleiche getan. Es gab halt nur zwei Möglichkeiten; ich war ihr Gast oder ihr Essen. Doch irgendetwas sagte mir, das es nicht gefährlich wurde. Die Wraith wollten ihr Commander auch zurück haben. Und sie waren loyal ihm gegenüber und er hielt sein Wort mir gegenüber, als er sagte, ich wäre ihr Gast. Das war ich auch."
„Und dieser...Wie nanntest du ihn?"
„Sunshine. Der Name gab ihm Merlin, weil er am Anfang immer so mürrisch war. Ich sagte dir, das ihre Namen nicht aussprechbar für uns sind und so gab Merlin ihnen Namen. Wir mussten sie ja irgendwie anreden. Und immer „ Hey du „ zu sagen, was doch unpersöhnlich für meine ...Unsere Gastgeber. Also gaben wir ihnen Namen, zumindest denen, die wir öfter sahen. Am Anfang fanden sie das furchtbar, aber nach einiger Zeit gefiel ihnen ihre Namen. Sie sind anders als alle anderen Wraith. Okay, sie sind so gefährlich wie alle, aber ihre Ideale und Ansprüche sind anders."
„Und diesen Sunshine liebst du?"
„Ja. Es ist einfach so passiert. Beim Schachspielen. Er hatte die Angewohnheit, sich über alles zu unterhalten, während er spielte und trotzdem gewann er immer und ausschließlich. Du hättest deine helle Freude an ihm. Er lernte das Spiel in Minuten und er konnte meine Züge voraussehen. Er sagte oft, das ich in zwei Zügen schachmatt bin und das stimmte immer, egal was ich tat. Wahnsinn. Man könnte sagen...Nein, ich bin mir sicher , das sie mehrdimensional denken. Er...Sie sind so klug, das du dir das nicht annähernd vorstellen kannst; alle Wraith. Manche sind tausende von Jahren alt und fast weise und reich an Erfahrungen."
„Er auch?"
Jason nickte.
„Ja, er ist seit Tausende von Jahren mit Arthur befreundet und hat bestimmt viel und Einschneidendes mit ihm erlebt. Wir können so etwas nicht nachvollziehen. Ich mochte ihn und er behandelte mich gut auf seinem Schiff und er war neugierig. Nachdem wir die beiden fanden, wollte er wissen, wie es ist zu küssen..."Jason lächelte in der Erinnerung daran „Das kannten sie nicht."
„Auch keinen Sex?", fragte sein Vater.
„Oh doch. Das taten sie ziemlich oft und sie brauchten das. Sexueller Ausgleich nannten sie es. Und da Frauen sehr rar in ihrem Volk sind, taten sie es überwiegend mit Gleichgeschlechtlichen. Doch Wraith sind nicht romantisch oder liebevoll, auch nicht im Bett."
„Hast du mit ihm..."
„Geschlafen?", vollendete Jason die Frage und sah seinen Vater an „Ja und es war der Wahnsinn. Sie sind...Anders."
„Wie anders?"
„Hast du eigentlich jemals einen Wraith gesehen?", fragte Jason.
„Nein, deshalb frage ich ja"", sagte sein Vater „Ich kenne viele Berichte, doch ich habe nie einen gesehen."
„Sie sind..."
„Anders, das sagtest du schon. Wie?"
Jason holte Luft.
„Sie sehen nicht menschlich aus. Gut, sie haben eine humane Figur, aber abgewandelt. Ihre Haut ist Jadegrün, kühl und glatt. Sie haben keinen Haarwuchs, außer auf dem Kopf. Ihre Haare sind schneeweiß und...", er lächelte in Erinnerung „So weich. Auf dem Rücken haben sie Zacken, so wie Godzilla, nur nicht so ausgeprägt. Ihre Zähne sind spitz und messerscharf, sowie ihre Krallen. Ihre Augen ähneln Raubtieraugen und sind grün und gelb, außer bei Arthur. Seine Augen sind blau. In der rechten Hand ist ihr Futterorgan, mit dem sie Nahrung aufnehmen."
Jason verstummte und sein Vater sah ihn fragend an.
„Was ist mit dem anderen?"
„Dem Anderen?", fragte Jason irritiert.
„Du hast gesagt, du hast mit ihm geschlafen."
„Vater. Echt jetzt?", fragte Jason mit hochgezogenen Augenbrauen.
Er winkte ab.
„Okay...Okay, ist vielleicht zu persöhnlich. Und so eine...Kreatur liebst du?"
„Er ist ein andere Wesen von einer anderen Galaxie und keine Kreatur, Vater. Ich mag es nicht, wenn man ihn so bezeichnet. Und ja, ich liebe ihn."
„Entschuldigung. Ich muss darüber erst mal nachdenken. Ich meine...Das du Männer magst, habe ich ja akzeptiert, aber nun liebst du ein Wesen, das nicht annähernd menschlich ist. Das ist schon nicht leicht zu verdauen."
Jason wandte sich vom Fenster ab und ging zur Bar. Er machte sich einen Whiskey und dachte kurz an Merlin. Er wusste, das Merlin einen guten Whiskey schätzte und er wahrscheinlich jemanden töten würde, um auf dem Basisschiff einen zu bekommen. Er schmunzelte bei dem Gedanken, als er zu seinem Vater sagte.
„Du wolltest es wissen, also beschwere dich nicht."
„Hhm...Und dieser Merlin auch. Er liebt auch so ein Wesen?"
„Ja. Arthur, wie er ihn nennt", antwortete Jason und drehte sich um.
„Deshalb bist du bekümmert", sagte sein Vater „Ich verstehe jetzt."
„Ich werde ihn nie mehr wiedersehen", sagte Jason niedergeschlagen „Er wird mir sowieso nicht verzeihen, das ich einfach gegangen bin, ohne mich zu verabschieden. Er wollte, das ich zu ihm auf das Schiff komme und mit ihm lebe. Doch ich wollte erst zu dir. Er konnte das nicht verstehen, weil er keine Eltern hat. Sie werden in einer Blase gezeugt und ausgebrütet. Egal", seufzte Jason „Er wird mir sowieso nicht verzeihen."
„Liebt er dich?", fragte sein Vater.
„Ich denke schon", antwortete Jason und setzte sich ihm gegenüber „Da er mich fragte, ob ich mit ihm auf dem Schiff leben will. Obwohl sie mit dem Wort Liebe und wie Menschen das fühlen nichts anfangen können. Wie gesagt; sie sind weder romantisch noch liebevoll. Sie sind dominant, wollen dich besitzen und nehmen. Sie wollen ihren Samen in dir hinterlassen, weil es eine Art in Besitznahme ist und sie sind...Nicht sehr zärtlich im Bett. Sie sind etwas animalisch und es ist wirklich ein Genuss mit ihnen zu schlafen. Trotz allem."
„Das heißt?"
„Das ich öfter verletzt war, was aber nicht so tragisch ist. Sie sind...Sehr imposant und...Verdammt", er schüttelte den Kopf „ Wieso erzähle ich dir das eigentlich?"
Jason sprang auf und ging wieder zum Fenster.
„Weil ich neugierig bin. Ich habe dich nie danach gefragt, wenn du Jungs mit nach Hause gebracht hast, aber das hier...Ist etwas ganz anderes. Du kannst mich nicht verurteilen, das ich genau wissen will, was mein Sohn mit einem sehr gefährlichen Wesen tut. Und ich mich frage, ob das ...Na ja, überhaupt geht. Schließlich ist er eine andere Spezies. Oder? Was ist mit Merlin?"
„Was soll mit ihm sein? Er lebt auf dem Schiff mit seinem Gefährten; denke ich mal. Als ich ihn das letzte Mal sah, beamte er zu Arthurs Schiff hinüber. Ich denke, das er dort blieb, wenn er schlau war."
„Er ist der erste Mensch, der Kontakt zu Wraith geknüpft hatte, ohne zu sterben. Im Gegenteil", sagte sein Vater „Er eröffnet uns ungeahnte Möglichkeiten."
„Was?"
Jason sah ihn verständnislos an, doch sein Vater sagte nicht mehr dazu. Er wirkte nachdenklich, als er austrank und seine Zigarre löschte und dann vom Sofa aufstand.
„Es ist spät. Gehen wir schlafen."
Jason sah ihn immer noch komisch an.
„Vater?", rief er wieder „Was meinst du?"
Sein Vater blieb stehen und drehte sich um.
„Was denn?"
„Du sagst gar nichts zu Sunshine. Sag etwas...Irgendetwas. Das ich abartig bin oder pervers oder das du es verstehst."
Sein Vater hob die Arme.
„Was soll ich sagen? Du liebst ihn. Niemand kommt gegen eine Liebe an, die seit vier Jahren ungebrochen und über Millionen von Lichtjahren getrennt ist und doch immer noch da. Was soll ich sagen? Das es scheiße ist? Ich möchte, das du glücklich bist und wenn ein Wesen, das halb ein Käfer ist, das bewerkstelligen kann...Was soll ich dazu sagen? Du würdest ihn immer noch lieben, selbst wenn ich es für schlecht hielt. Ich kann nichts dazu sagen; ich kenne diesen Sunshine nicht Ich weiß nichts von ihm. Doch ich kenne dich, Jason. Du würdest ihn nicht lieben, wenn er grausam wäre oder ein schlechtes Wesen. Gute Nacht."
Jason starrte ihm nach. Nein, er würde ihn nicht lieben, wenn er grausam wäre. Sein Vater wusste das und wieder war Jason erleichtert. Er mochte es wohl nicht für toll halten, das er dieses Wesen liebte, doch er hatte nicht versucht, ihm das auszureden. Doch Jason wusste, das es für seinen Vater nicht einfach war, so etwas zu hören und zu akzeptieren. Er hatte akzeptiert, das er auf Männer stand und nun sollte er akzeptieren, das sein Geliebter ein Wesen halb Käfer und humane Lebensform war.
Sein Vater hatte es nicht leicht mit ihm.
Doch Jason würde Sunshine eh nie wiedersehen, also war das eigentlich vom Tisch. Diese Panik griff wieder zu. Eiskalt kroch sie in seinem Körper herum. Diese Angst zu leben; ohne Sunshine und all diese Abenteuer. Ohne seine Freunde und ohne die Pegasus Galaxie.
Was sollte er hier noch?
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Merlin fühlte sich wohl. Er lag auf dem Bauch und Arthur strich vorsichtig mit seinen Krallen über seinen Rücken. Sie hatten sich geliebt; heftig wie immer und nun relaxte Merlin im Bett neben dem Wraith, der der oberste Commander war und den er liebte. Viereinhalb Jahre lebte er nun auf dem Schiff und es war seine Heimat geworden. Eine bewegliche Heimat und voll von Wraith, die er nicht alle kannte.
Er kannte einige und die meisten waren Freunde von ihm. Außer die Drohnen, die waren unpersöhnlich; eigentlich waren sie nur Soldaten und gehorchten Befehlen. Sie waren niedere Kreaturen der Wraith; nicht sehr intelligent und mehr...Nun ja, Drohnen eben. Ihr Dasein war kämpfen und verteidigen und anscheinend waren sie damit zufrieden. Und sie bekamen mentale Befehle von den Wraith, auch von Arthur. Und sie hörten sogar auf Merlins Befehl, wenn Arthur es ihnen befahl.
Inzwischen war seine mentale Fähigkeit, sich mit Arthur zu unterhalten fast schon normal geworden. Zumindest bekam er nicht mehr diese furchtbaren Kopfschmerzen und noch etwas war besser. Er konnte sich auch mit Sunshine unterhalten, doch nur wenn er in der Nähe war. Arthur konnte das so bewerkstelligen, das sie sich zu dritt mental unterhalten konnten. Das ging von ihm aus, so als öffnete einen Kanal für sie alle.
So ähnlich, als würde man mit mehreren sprechen, wie in einer Video Konferenz, nur eben mental. Für Merlin war es immer noch schwierig, weil Menschen halt für so etwas nicht konstruiert waren. Umso mehr verwunderte es ihn wirklich, das es überhaupt ging. Aber man sagte ja immer, das Menschen nur zu einem bestimmten Teil das Gehirn nutzten. War auch im Endeffekt egal; es funktionierte und inzwischen ohne Schmerzen und das zählte.
„Du bist sehr entspannt", stellte Arthur fest.
„Mhm..."meinte Merlin mit geschlossenen Augen „Befriedigt und nun eine kleine Zärtlichkeit...Das gefällt mir."
„Und ich streichle dich gerne."
Merlin öffnete die Augen und sah zu seinen scharfen Krallen. Er lächelte.
„Nun ja, nicht jeder würde dich mit diesen Krallen in seine Nähe lassen."
„Das würden sie so oder so auch nicht. Sie haben Angst", meinte Arthur.
„Ich hoffe doch, das dich das nicht wundert, Wraith. Du gabst ihnen nie einen Anlass, dich zu mögen."
„Du bist wohl spaßig aufgelegt", meinte der Wraith.
„Nein, eigentlich wollte ich mit dir reden. Aber da du mal wieder über mich hergefallen bist, kam ich nicht dazu."
„Ich werde mich nicht dafür entschuldigen", sagte Arthur „Über was wolltest du denn reden?"
Merlin drehte sich um und setzte sich auf, lehnte sich nach hinten auf die weiche Kissen.
„Also gut. Ich wollte über deine bescheuerte Beschützer Nummer reden. Gestern hatten wir auf der Oberfläche des Planeten eine kleine Auseinandersetzung mit fremden Wraith. Mal wieder und das ist ja nicht tragisch. Ich schätze einen kleinen Kampf. Was ich allerdings tragisch fand, war die Tatsache, das wieder einmal Drohnen mich auf Schritt und Tritt begleitet haben."
„Sie helfen dir."
Merlin bedachte ihn mit einem spöttischen Blick.
„Sehe ich so blöd aus? Du gibst ihnen Anweisungen, mich zu beschützen. Arthur; ich schätze das nicht und sage jetzt bloß nicht, das ich verletzlich bin oder schnell sterbe", sagte er schnell, als der Wraith seinen Mund öffnete.
„Ich möchte nicht, das dir etwas passiert", sagte er schließlich „Ich könnte damit nicht leben."
Das besänftigte Merlin wieder und er sah ihn etwas weniger sauer an. Er konnte ja verstehen, das Arthur Angst um ihn hatte, vor allem wenn sie kämpfen mussten. Ein gut platzierter Schwerthieb würde ihn tödlich verletzen, aber ein Wraith könnte überleben, wenn er sich in kürzester Zeit nährte. Das war der Vorteil.
Sie konnten Verletzungen, ob tödlich oder nicht heilen, wenn sie sich nährten. Merlin würde das nur helfen, wenn Arthur ihm sofort so viel Energie gab, das auch er heilte. Aber in einem Scharmützel mit anderen Wraith war nicht immer garantiert, das er in der Nähe war. Oft wurden sie getrennt. Ja, er konnte ihn verstehen und auch wieder nicht. Merlin war kein Kleinkind, er hatte achtundzwanzig Jahre auf sich allein aufgepasst und es wurde oft gefährlich. Arthur wusste das und doch konnte er sich nicht durchringen, das zu lassen.
„Das verstehe ich ja, aber du musst mir auch vertrauen, das ich das alles schaffe", sagte Merlin jetzt etwas sanfter „Du weißt, das ich ein guter Kämpfer bin und ich musste lange auf mich allein aufpassen. Bitte, Arthur...Gib mir nicht das Gefühl, ich wäre minderwertig."
„Das bist du nicht. Und jeder, der so etwas behauptet, werde ich zur Rechenschaft ziehen."
„Doch ich fühle mich so, wenn du jedes Mal eine Truppe hinter mich stellst. Ich denke dann, das du mir nichts zutraust", antwortete Merlin.
„Das ist nicht wahr", dementierte Arthur und nickte schließlich „Also gut. Ich werde nicht mehr so beschützend sein und du versuchst nicht mehr so auszuticken, wenn wir kämpfen müssen. Ich...", er setzte sich auf „ Ich habe dann auch eine Bitte. Verstehe das nicht falsch; ich weiß, das du früher viel Negatives erlebt hast und sich das in dein Wesen eingebrannt hat. Aber ich möchte einfach nicht mehr nach solchen Mittel greifen, um dich wieder zurückzuholen und deine Dämonen zu verbannen. Ich möchte dich nicht mehr so verletzen und dir Schmerz zufügen. Ja...", nickte er „Wir sind nie zärtlich; zumindest ich nicht so, aber diese Sache mag ich auch nicht mehr tun. Es schmerzt mich jedes Mal, dich so zu verletzen."
Er seufzte.
„Wir sind nicht sehr sanft beim Paaren", sagte er und sprach die Wahrheit. Zärtlich war wegen dem Käfer einfach nicht drin, auch wenn er sich bemühte, die animalische Seite gewann immer, zumindest beim Sex „Doch bin ich bemüht, dich nicht zu sehr zu verletzen. Aber diese Paarungen, wenn deine Dämonen deinen normalen Verstand ausschalten und du nur normal wirst, wenn ich dir Schmerzen zufüge, indem du später blutest...Das möchte ich nicht mehr tun. Du bist mein Gefährte und ich ehre und respektiere dich zu sehr, um solche Maßnahmen durchzuführen. Verstehst du das?"
Merlin beugte sich vor und küsste ihn sanft, dann lächelte er. Arthur sagte ihm mal wieder auf Wraith Art, das er ihn liebte und es ihm zuwider war, ihn zu verletzen; so extrem, wenn seine Dämonen frei waren. Und ja, er verstand ihn nur zu gut, denn Merlin würde ihn auch nie verletzen wollen. Er liebte Arthur zu sehr, auch wenn ihre Beziehung nicht alltäglich war und von Schwierigkeiten gekrönt.
„Okay, dann haben wir einen Deal", lächelte er „ Du versuchst dich in Punkto Beschützer zurückzuhalten und ich arbeite daran, nicht mehr so auszuflippen. Okay?"
Arthur nickte und zog ihn an sich.
„Okay und wir besiedeln diesen Pakt mit..."
„Einem Kuss?", meinte Merlin.
„Nein. Mit viel mehr", antwortete der Wraith und küsste Merlin so, das jeder Zweifel, was er wollte vom Tisch war.
Und ja. Solche Maßnahmen, einen Pakt zu besiegeln, schätzte Merlin auch sehr und ließ sich bereitwillig und erregt zurückfallen, während der Wraith ihn immer noch küsste.
Das Leben konnte wunderbar sein. Seine Vergangenheit holte ihn nur ein, wenn er kämpfen musste und Blut floss. Dann war er ein anderer; jemand der nur noch töten wollte. Merlin hasste diesen Zustand. Für ihn war das ein Makel, als hätte er nicht mehr alle Tassen im Schrank. Und er hoffte, das sein Leben hier mit Glück und Frieden enden würde. Das Glück hatte er gefunden, in Form von einem Wraith, der ihn genauso liebte, wie er ihn, nur eben anders. Jetzt war er auf dem Weg Frieden zu finden, denn wenn er mit sich im Einklang sein würde, dann könnten die Dämonen seiner Vergangenheit ihm nichts mehr antun.
Und Merlin arbeitete daran, denn er wollte das Arthur nicht mehr antun, das er so solchen Maßnahmen greifen musste.
Und es war erniedrigend, denn es gab Merlin das Gefühl, das er in einer gewissen Beziehung irre war.
Doch jetzt ließ er sich fallen und gab sich der Leidenschaft des Paarens hin und seine Gedanken lösten sich in Nichts auf.
Zurück blieben nur Lust, Leidenschaft jenseits der Sphären im All.
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Jason saß mit seinem Vater beim Abendessen. Die gute Seele des Hauses hatte gekocht und das wie immer sehr gut. Jason mochte den Butler, der schon lange in den Diensten seines Vaters stand. Er konnte sich nicht an eine Zeit erinnern, das er mal nicht da war. Vielleicht, als seine Mutter noch lebte. Doch er war noch sehr klein, als sie starb und er konnte sich nicht gut an sie erinnern. Jason sah ihn nach einer Weile an.
„Was für einen Rang hast du jetzt?"
„General", antwortete sein Vater „Speziell für das Sternen Kommando. Ich bin so ziemlich oben in der Rangordnung. Eigentlich...", er dachte nach „Ist nur noch der Präsident über mir."
Jason nickte resigniert.
„Tja, um so tiefer ist dein Sohn gefallen."
General Merry sah ihn etwas böse an.
„Ich habe dir nie einen Vorwurf gemacht. Du warst sehr früh zum Leutnant aufgestiegen und das freute mich. Warum sollte ich das nicht sagen? Doch...", er nahm sich noch Kartoffeln, die mit Rosmarin bestreut waren „Ich sagte schon; die Armee ist nicht alles. Wichtiger ist mir, das mein Sohn hier ist und nicht, was er in der Armee erreicht hat. Ja, ich war stolz auf dich, aber ich bin es jetzt auch. Du hast dich den Konsequenzen gestellt und sie durchgezogen. Es ist nicht leicht in einem Militär Gefängnis und auch nicht danach. Ich will eigentlich nur, das du glücklich bist. Was nützt es einen hohen Rang in der Armee anzustreben, wenn es nicht das ist, was du willst. Ich wollte Karriere in der Armee machen. Das war mein Bestreben, aber ich verlange das nicht von meinem Sohn. Wegen mir hättest du auch Nachtwächter werden können, wenn es das gewesen wäre, was dich glücklich macht und ausfüllt", sagte er bestimmt und schüttelte leicht den Kopf „Ich habe viele Söhne gesehen, die versucht hatten, ihrem Vater es gleich zu tun und sind jämmerlich gescheitert. Und ich sah die Enttäuschung der Väter, die sich was auch immer von ihnen erhofft hatten. Viele taten es, weil sie ihrem Vater imponieren wollten und nicht, weil es ein Herzenswunsch von ihnen war, zur Armee zu gehen. Du wolltest es tun und ich ließ dich, ohne zu hoffen, das mein Sohn auch mal General würde. Jetzt bist du draußen und das mag gut oder schlecht sein, aber nie für mich. Verstehst du?"
„Sicher", meinte Jason „Aber beim Sternen Kommando zu sein, war schon eine Auszeichnung. Es war etwas Besonderes, was nicht jeder erreichen konnte. Sicher, ich bin mir sicher, das dein Rang und deine Zugehörigkeit auch eine Rolle spielten."
„Sicher, das streite ich nicht ab. Sie nehmen gerne Offiziere von Väter, die schon bei dieser geheimen Sache sind. Sag mir...Vermisst du die Armee?", wollte er jetzt wissen.
„Nicht die Armee", sagte Jason leise und wieder fühlte er diese Angst hochsteigen.
Er schob seinen Teller weg; sein Hunger war vergangen. Es war fast lächerlich, doch er hatte Angst zu leben. Eigentlich Angst, so ein langweiliges Leben zu haben. Arbeiten, nach Hause, an Wochenende Spaß. Vielleicht heiraten, ohne Kinder, weil sein Mann eben ein Mann wäre. Wenn man mal ein so aufregendes Leben wie er es erlebt hatte, dann war alles andere langweilig und so normal. Vor der Pegasus Galaxie hätte er ein Leben wie tausend andere es hatten für toll gehalten. Aber jetzt...War da diese Angst, genau in diese Bedeutungslosigkeit abzurutschen. Sein Vater legte das Besteck weg und sah ihn an.
„Rede mit mir. Was ist denn los? Du bist ganz weiß im Gesicht und so traurig."
„Nicht nur", antwortete Jason „Ich habe einfach Angst und das Gefühl, das ich hier auf der Erde festhänge. Es ist...Ist wie ein Gefängnis; ein großes Gefängnis. Verstehe das nicht falsch. Ich wollte dich sehen und ich bin dir wirklich dankbar...Für alles. Doch wenn du mal durch die Galaxie geflogen bist und so viele Planeten besucht hast, kann noch so ein tolles Leben auf der Erde das nicht ersetzen. Dazu kommt..."
Er sprach nicht weiter und sein Vater sagte.
„Du vermisst dieses Wesen, das du liebst. Ja?"
Jason nickte.
„Ja, obwohl er Liebe nicht ansatzweise so sieht wie ich und wahrscheinlich auch nicht fühlt. Sie sind eben anders...Komplexer in ihrer Lebensart und...Keine Menschen. Nicht annähernd."
„Doch du warst intim mit ihm; trotz das er so ist?"
Jason nickte.
„Sie nennen es Paarung und es ist eher zweckmäßig als liebevoll. Wraith sind nicht zärtlich, eher das Gegenteil. Sie sind dominant, grob und hart und trotzdem ist es der Wahnsinn. Sie sagen nicht irgendwelche zärtliche Dinge, wie ich liebe dich oder sonst was, wenn du mit ihnen im Bett bist. Es ist gewöhnungsbedürftig."
„Sie sagen nichts?"
Jason grinste ihn an.
„Du hast mich noch nie solche Dinge gefragt."
„Ich weiß ja, wie es bei Männer funktioniert, aber du hast noch nie mit einem Wesen geschlafen, das so...Anders ist. Ich bin nur neugierig."
Jason konnte das ja verstehen, obwohl sein Vater ihn nie nach intimen Dingen gefragt hatte. Nie. Und er konnte auch nicht sagen, das es ihm unangenehm war, seinem Vater gewisse Fragen zu beantworten. Er war in erster Linie ein Mann, so wie er. Mit einer Frau hätte er wohl mehr Probleme. Doch er konnte seinen Vater verstehen. Schließlich hatte er ihm gebeichtet, das er ein außerirdisches Wesen liebte, das eigentlich zum Teil ein Insekt war. Es war nur normal, das er sich erkundigte, denn die meisten konnten sich nicht vorstellen, mit einem Wraith zu schlafen. Gott sei Dank hatte er ihn nie gesehen, sonst wäre er wohl doch etwas geschockt. Es belustigte ihn etwas und er schmunzelte, als er antwortete.
„Na gut...Er knurrt."
„Er...Knurrt?"
„Ja", sagte Jason „Sie sind etwas animalisch, aber das ist..."
Sein Vater hob die Hand.
„Okay...Okay, anderes Thema. Ich will ja nicht rot werden", sagte er scherzhaft „Was ist mit Merlin? Denkst du das er umgänglich ist, obwohl er bei den Wraith lebt?"
„Natürlich. Es hat keine Auswirkungen auf seine Psyche, wenn er einen Wraith liebt. Warum?"
Sein Vater dachte nach, so als wollte er sich gewählt ausdrücken, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen.
„Ich sprach mit einigen Leuten. Ich meine; Merlin ist der erste Mensch, der Kontakt zu Wraith hat und noch lebt, sogar mit ihnen lebt. Und du hast mir erzählt, das dieser Commander seine eigene, kleine Flotte hat und sich abseits der anderen hält. Stimmt das?"
Jason nickte.
„Arthur und seine Wraith sind anders. Sie sind immer noch Wraith und ernähren sich auch so, doch sie denken anders. Das ist der Unterschied zu den anderen, die er auch bekämpft, wenn sie in seine Weidegründe einfallen."
„Weidegründe?", fragte sein Vater neugierig nach.
Jason seufzte.
„Ja. Arthur hat einige Planeten, auf die er Anspruch erhebt...Auf die Bevölkerung. Sie sind Nahrung und...Ja", sagte er jetzt, als er seinen Vater ansah „Es ist schwer, das zu akzeptieren. Glaube mir, ich weiß es. Aber es ist halt nicht zu ändern. Ich selbst habe Sunshine einen Soldaten hingeworfen, damit er sich nährt."
„Was?" Es klang entsetzt.
„Wir hatten einen Kampf mit Rebellen. Sunshine und ich schlichen durch die Tunnel der Höhlen. Ich sah den Schützen viel zu spät. Sunshine sprang vor mich und fing die drei Kugeln mit seinem Körper ab. Ich wäre tot, hätte er es nicht getan. Schwer verletzt lehnte er an der Wand und ich überwältigte den Schützen und warf ihn Sunshine vor, damit er sich nährte und seine Wunden heilte. Sie heilen, sobald sie essen."
Er machte eine Pause, in Gedanken an diesen Tag.
„Es war nicht leicht für mich, das zu verarbeiten, aber ich wollte auch nicht, das er starb. Schließlich hatte er mir mein Leben gerettet. Damals mochte er mich schon. Aber ich kann es nicht ändern, wie sie sich ernähren; ich kann es nur akzeptieren und nicht darüber nachdenken. Ich liebe ihn trotz das er andere isst. Ist halt so. Aber allein das macht Sunshine nicht aus. Er ist so viel mehr. Komplex, aber so viel mehr."
„Okay, wenn das heißt, das du deshalb hier noch sitzt..."
„Ja. Ich sagte schon, das ich tot wäre, wenn er nicht da gewesen wäre und das stimmt auch. Was ist jetzt mit Merlin?"
Sein Vater lehnte sich zurück.
„Ich sprach es an, denn vielleicht könnten wir ein Bündnis schließen. Du sagst, das er mit anderen Wraith nichts zu tun hat...Vielleicht könnte Merlin ein Mittelmann zwischen den Menschen und diesen Wraith sein. Es wäre eine wirkliche Chance. Was denkst du?"
Jason sah ihn mit offenen Mund an.
„Echt jetzt?"
„Ja. Atlantis könnte Verstärkung gebrauchen; nicht nur gegen die Wraith. Auch andere Welten sind Menschen feindlich gesinnt. Denkst du, das er für so etwas offen ist? Auch dieser Wraith?"
„Ich weiß es nicht", sagte Jason ehrlich „Merlin mag seine Rasse nicht so, aber auch die Wraith nicht so. Ich habe ihn lange nicht gesehen, doch ich denke, er würde zumindest zuhören. Was sagten die im Sternen Kommando?"
„Sie hielten es für eine gute Idee, waren allerdings skeptisch, das so etwas klappt."
Jason nickte nachdenklich.
„Ich meine; versuchen kann man es ja mal. Sie können nicht mehr als nein sagen."
„Das sagte ich auch", antwortete sein Vater „Es ist auf jeden Fall einen Versuch wert. Sie wollten darüber nachdenken und mir später eine Entscheidung geben."
Jason nickte und stand auf.
„Okay, kannst mir ja mal sagen, wie das Ganze ausgegangen ist. Ich gehe in mein Zimmer noch etwas lesen."
Sein Vater nickte.
„Gute Nacht."
Jason ging die Treppe hoch. Seine Gedanken wirbelten durcheinander. Merlin und Arthur als Verbündete? Keine schlechte Idee, sie wären starke Verbündete. Doch Merlin mochte seine Rasse nicht so und Jason war sich nicht sicher, wie er auf solch ein Angebot reagieren würde. Vielleicht hatte er sich verändert. Merlin war von seinen menschlichen Freunde, wenn auch wenige, abgeschnitten und lebte ausschließlich unter Wraith. Ja...Er könnte sich verändert haben.
Er war so lange fort von allem und wieder war diese Traurigkeit da; diese Sehnsucht und der Kummer.
Er würde alles tun, um dort wieder zu sein, aber anstatt dessen saß er hier fest.
Auf einem Planeten der sein Zuhause war und doch fremd.
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Schicksalhafte Begegnung
FantasyMajor Merlin Emres wird wegen einigen Vorfällen in die Pegasus Galaxie versetzt. Hin und her gerissen zwischen Lust auf Abenteuer und Unmut, wird er Dinge erleben, von denen er nicht mal träumen würde. Und eine Begegnung haben, die einschneidend in...