Schicksalhafte Begegnung Kapitel 44

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Schicksalhafte Begegnung



Kapitel 44




Als der Commander viel später von der Brücke zurück kam, war Jason gegangen. Er wusste, das auch Sunshine jetzt auf ihn wartete. Doch Arthur wollte mit Merlin mit den Schwerter trainieren.

„Bist du bereit, eine Niederlage einzustecken?", fragte Arthur Merlin.

Dieser lachte.

„Wir werden sehen, wer hier eine Niederlage einsteckt", antwortete er, als er seine Schwerter nahm. Er schaute sie intensiv an und fragte.

„Bist du dir sicher, das wir mit ihnen trainieren sollen? Sie sind verdammt scharf, auch wenn wir aufpassen, könnten wir uns verletzen."

„Dann heile ich das schon", sagte Arthur und sah Merlin amüsiert an „Angst, etwas Blut zu vergießen."

„Ich doch nicht", antwortete Merlin und ging zur Tür.

Arthur folgte ihm, seine Schwerter über seinem Rücken. Da er Sunshine erzählt hatte, was sie vorhatten, warteten Jason und sein zweiter Commander vor der Tür auf sie, denn sie wollten das nicht verpassen. Und da sie Ian und Saru nicht die ganze Zeit in dem Quartier einsperren wollten, hatte Jason sie gefragt, ob sie mitgehen wollen. Wundersamerweise hatte Ian zugestimmt ohne einen bissigen Kommentar. Überhaupt, seit sie draußen standen und auf Arthur und Merlin warteten, hatte er kein Wort gesagt. Merlin sah Ian überrascht an, wahrscheinlich hätte er nie damit gerechnet, das er mitgehen würde. Doch er sagte nichts zu ihm, sondern folgte Arthur durch das Schiff. Auch die anderen gingen mit.

Andere Wraith kamen ihnen entgegen, sowie Drohnen. Sie nickten ihrem Commander zu, als sie ihn passierten. Merlin bemerkte amüsiert, das Ian sich an die Wand drückte, wenn Wraith an ihnen vorbei gingen. Er hasste diese Rasse, doch er hatte auch einen Heiden Respekt vor ihnen. Zumindest hielt er sich mit seinen bissigen Bemerkungen zurück. Merlin wusste nicht, was zwischen Saru und ihm vorgefallen war, aber anscheinend hat Saru ein paar ausschlaggebende Worte gesagt. Bald erreichten sie einen großen Raum, der ausschließlich aus diesem organischen Material bestand. Lediglich an den Wänden waren Sitzmöglichkeiten. Der Raum war in rötlichen Licht getaucht, sowie die Wände, die sich warm und weich anfühlten.

„Ist das so eine Art Trainingsraum?", fragte Jason.

Sunshine antwortete.

„Ja. Wir mögen euch in allem überlegen sein, doch auch wir müssen unsere Kampfkunst verfeinern. Natürlich auf viel bessere und effektivere Art als Menschen es gewöhnt sind. Und vor allem ist das Training härter."

Es klang natürlich mal wieder arrogant und Jason stöhnte.

„Hätte ich nur nicht gefragt", sagte er leise und warf Sunshine einen anklagenden Blick zu.

Dieser legte nur seinen Kopf schief, was wirklich sexy wirkte, fand Jason. Und wieder bemerkte er mit aller Gewalt, wie sehr er diesen Wraith mochte. Er dachte an die Stunden zuvor, in denen Sunshine ihn geliebt und genommen hat und so dominant, das er die Schauer, die durch ihn rieselten, ignorierte. Ja, er fühlte sich extrem sexuell von diesem Wraith angezogen, doch das war nicht das Ausschlaggebende. Jason mochte seine Art, auch seine arrogante Seite, die ihn wirklich manchmal nervte.

Doch auch die Gespräche, die sie führten und wie Sunshine ihn ansah; als würde er ihm gehören. Jason wusste, das er in Punkto Intelligenz dem Wraith das Wasser nicht reichen konnte, sowie in Kraft und Ausdauer. Er war nur ein Mensch und so menschlich wie er nur sein konnte, verletzlich und schwach gegenüber dieser Rasse und trotzdem sah ihn dieser Wraith voller Respekt und Hochachtung an, aber auch besitzergreifend. Das fand Jason wunderbar und er konnte sich nicht erinnern, jemals für einen Partner so gefühlt zu haben. Ja, er liebte ihn...Dieses Wesen, das zur Hälfte ein Käfer war und so anders, das er das unmöglich seinem Vater sagen konnte. Und er wusste auch von Merlin, das es nicht leicht werden würde, sollte er sich dafür entscheiden, mit Sunshine zu leben. Der Wraith setzte ihn nicht unter Druck, was das anging und dafür war Jason dankbar. Es war so schon schwer genug.

„Ja", sagte jetzt Arthur „Auch wir müssen trainieren und das ist so ein Raum dafür", er wandte sich an Merlin, der seine Schwerter auch auf dem Rücken trug „Bereit?"

„Nur zu", sagte Merlin und ging in die Mitte des Raumes. Arthur folgte ihm. Er lächelte, als er seine Schwerter so schnell zog, das man es kaum wahr nahm.

„Wow!", rief Merlin „Beeindruckend."

„Ich heile dich, wenn du verletzt bist", sagte Arthur.

„Sehr beruhigend", antwortete Merlin und zog seine Schwerter „Aber ich denke, das wird nicht nötig sein."

Und dann begannen sie zu kämpfen, während die anderen sich an die Seite zurück zogen. Schwerter klirrten, als Stahl auf Stahl traf. Arthur war schnell und sehr geschickt und Merlin musste auf der Hut sein, seinen Hieben auszuweichen. Er parierte, zog sich zurück, griff an. Schnell und effizient, so wie er es in der harten Schule der Auftragskiller gelernt hatte. Merlin hatte schon immer einen Fabel für Klingen, doch er hatte noch nie mit einem Schwert getötet. Messer ja, aber Schwerter nie. Und trotzdem führte und wirbelte er diese beiden kunstvollen Schwerter, als würde er nichts anderes tun. Sie hielten einen Moment inne und Arthur nickte anerkennend.

„Respekt, junger Mensch. Sehr gut. Ich weiß ja nicht genau, was du auf der Erde getan hast, aber was das Kämpfen angeht..."

„Danke und glaube mir", sagte Merlin etwas atemlos „Du willst es nicht wissen."

Der Wraith griff wieder an und verwundete Merlin am Arm; eine tiefe Schnittwunde, die sofort blutete. Er hatte eine Sekunde nicht aufgepasst und der Commander war gut. Er erinnerte Merlin stets an ein Raubtier, so geschmeidig wie er sich bewegte und diese Klingen führte. Und Sunshine stand ihm in nichts nach, auch er ein Meister mit den Klingen. Doch Merlin beachtete die Wunde nicht und kämpfte weiter. Doch nach ihrem Kampf; Merlin atmete schon heftig, hatte er noch mehrere kleinere, blutende Wunden. Sunshine nickte bewundernd, als sie zu den anderen kamen.

„Man sollte manche Menschen nicht unterschätzen", sagte er „Vor allem dich nicht, Merlin. Ich habe noch nie jemanden wie dich getroffen. Bemerkenswert."

„Danke", sagte Merlin etwas sarkastisch „Das hilft mir sehr, vor allem da Arthur mir ständig vorhält, das ich so verletzlich bin."

„Bist du auch", antwortete dieser und zeigte auf die Wunden.

„Ja, das ist nichts. Mein Gott", sagte Merlin theatralisch und verdrehte seine Augen „Und nein", zischte er leise, als der Wraith zu ihm kam „Du heilst mich jetzt nicht; nicht vor den anderen. Später."

„Sicher?"

„Ja", sagte Merlin etwas zerknirscht „Das sind nur kleine Wunden. Ich war schon viel schlimmer verletzt. Und behandle mich nicht, als wäre ich zerbrechlich", beschwerte er sich „Das bisschen Blut tötet mich nicht."

„Wenn du meinst", antwortete der Wraith „Dann eben später."

Ian kam zu Merlin geschlenkert und blieb vor Arthur und ihm stehen.

„Wirklich beeindruckend. Du passt zu ihnen."

„Ist das wieder einer deiner blöden Kommentare?"

„Nein. Es ist wie es ist", sagte er ruhig und sah Arthur an „Du passt zu ihm und ihr ergänzt euch wunderbar; in allen Bereichen."

Jason schüttelte nur den Kopf, als sie zurück gingen. Sunshine ging neben ihm und fragte.

„Kannst du auch mit Schwerter umgehen? Wenn ja, schenke ich dir auch welche."

„Nein. Messer ja, aber nicht mit Schwerter. Sie sind mir zu lang, ich komme besser mit Messer klar und natürlich Schusswaffen."

„Gut, dann schenke ich dir Messer und wir werden trainieren, solltest du dich entscheiden, mit auf das Schiff zu kommen."

Es klang wie eine beschlossene Sache, was es auch war. Jason sagte nichts, doch ein mulmiges Gefühl war in seiner Brust. Er wollte gerne mit Sunshine leben, aber er konnte nicht einfach alles aufgeben, vor allem seinen Vater nicht.

Das ist ein Dilemma und er wusste nicht, wie er das lösen sollte.





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Als Saru und Ian zurück in ihr Quartier kamen, war die Stimmung angespannt. So war es die ganze Zeit, seit Saru Ian klar gemacht hatte, das es so nicht weiterging. Sie hatten zwar zusammen in einem Bett geschlafen, aber es kam schon die ganze Zeit zu keinen Zärtlichkeiten oder intimem Zusammensein zwischen ihnen. Noch immer war da dieser Riss in ihrer Beziehung, der wohl nicht von selbst heilte.

„Was war das denn wieder für ein Spruch in dieser Halle?", fragte Saru ruhig „Du kannst es wohl nicht lassen."

Ian drehte sich um und breitete die Arme aus.

„Wieso? Das war nicht boshaft oder sarkastisch gemeint. Es war die verfluchte Wahrheit. Kann ich das nicht sagen? Die beiden passen zusammen."

„Auf einmal?", antwortete Saru „Du änderst ja schnell deine Meinung."

„Ich habe meine Meinung nicht geändert", dementierte Ian „Ich denke immer noch, das es eine bescheuerte Idee ist, mit einem Wraith zusammen zu sein und mit ihm zu vögeln. Ich...", er schüttelte den Kopf „Ich kann mich schlecht mit dem Gedanken anfreunden."

„Und doch sagst du so etwas zu Merlin", argumentierte Saru „Das ist widersprüchlich, es sei denn, du hast das wieder einmal sarkastisch gemeint."

„Nein", rief Ian mit Nachdruck „Ich sagte doch, das ich es ehrlich gemeint habe. Du solltest nicht vorschnell urteilen."

Saru musterte ihn.

„So wie du dich die letzte Zeit verhalten hast, kannst du mir das nicht zum Vorwurf machen."

„Sicher, aber ich sagte das, weil..."

Saru kam näher, als Ian sich umdrehte und zum Fenster ging. Er sah hinaus in die blauen Schlieren des Hyperraums, als Saru hinter ihm stehen blieb.

„Weil was?", fragte er nach.

Ian seufzte und holte Luft, drehte sich aber nicht um, als er antwortete.

„Er hat sich verändert. Als ich Merlin kennenlernte, war er frisch von der Erde gekommen und ich wurde ihm für ein Team zugeteilt; mit Jason zusammen. Wir drei waren ein Team und Merlin war Major und der Ranghöchste und somit unser Anführer. Damals wusste ich nicht viel von ihm, außer das er gut aussah und mich auch auf dieser Ebene ansprach, doch Merlin war nicht sehr mitteilsam, was sein Leben anging."

„Du hast versucht, ihn als deinen Liebhaber zu bekommen?", fragte Saru.

Ian nickte leicht.

„Am Anfang...Ja. Ich wusste ja nicht, wie er sexuell orientiert war. Wie gesagt; Merlin hielt sich bedeckt und so machte ich mir Hoffnungen, was ja nicht verboten war. Wir lernten uns langsam kennen, vor allem auf den Missionen. Merlin war loyal und ein verdammt guter Soldat. Irgendwann ging er mit einigen Frauen aus und schlief mit ihnen auf dem Stützpunkt, da begrub ich meine Ambitionen, was ihn anging. Merlin schien Hetero zu sein; das vermittelte er zumindest damals.
Also wurde er im Laufe der Jahre einer meiner besten Freunde, neben Jason. Doch zu Merlin hatte ich immer einen besseren Draht, wenn du verstehst, was ich meine. Ich mochte ihn und ich respektierte ihn und genoss es, mit ihm in einem Team zu sein. Doch mit den Jahren vermutete Jason und ich, das hinter Merlin viel mehr steckte, als er uns glauben machen wollte. Irgendwann kam heraus, das er ein Auftragskiller auf der Erde war, der in Ungnade gefallen ist und deshalb hierher geschickt wurde."

„Ein...Auftragskiller?"

Ian drehte sich um und ging zu dem Sofa, setzte sich darauf. Saru folgte ihm und setzte sich ihm gegenüber.

„Ja, er tötete Menschen im Auftrag der Regierung. Streng geheim und ein scheiß Job, denn wenn du Scheiße baust, dementieren sie, das sie dich kennen. Das heißt, das du immer auf dich allein gestellt bist. Merlin war gut darin; er muss eine höllische Ausbildung bekommen haben, mit allen Waffen und wie man tötet. Du hast ihn mit diesen Schwerter gesehen; wie er damit umging, als könnte er das schon immer."

„Echt jetzt? Eure Regierung hatte solche Leute?"

Ian lachte freudlos.

„Du hast keine Ahnung, wie verkorkst unsere Rasse ist und was wir in der Vergangenheit alles getan haben. Ich bin nicht stolz darauf. Jedenfalls stellte Merlin wohl eines Tages alles in Frage und wurde hierher verbannt. Normalerweise verschwinden solche Leute auf Nimmerwiedersehen."

„Nun ja, sie haben ihn sehr weit weggeschickt", meinte Saru.

„Ja. Und es war gut so, sonst würde ich ihn nicht kennen. Dann lernte er diesen Wraith kennen, als er von Genii Rebellen gefangen wurde und flüchtete mit seiner Hilfe. Irgendwann im Laufe der Zeit muss er ihn immer wieder getroffen haben, wie in einem der bescheuerten Liebesromane, in denen das Schicksal sie immer wieder zusammen bringt."

„Das klingt bitter."

„Ich halte nichts von Schicksal und das alles vorbestimmt ist", sagte Ian etwas frustriert „ Entweder du triffst die Liebe deines Lebens oder nicht und wenn...", er sah Saru an „Ist es trotzdem nicht Friede, Freude, Eierkuchen. Das siehst du an uns."

„Das war es, bis du ausgeflippt bist", antwortete Saru.

„Ja...Ja, ich weiß", sagte Ian und strich sich mit den Händen durch das Gesicht „Jedenfalls muss etwas passiert sein, denn dieser Wraith schaffte es, das Merlin sich in ihn verliebte und letztendlich mit einem männlichem Lebewesen schlief und dann mit einem, der so wenig menschlich ist wie...Was auch immer. Gott, diese Rasse wurde aus einer Fusion mit einem ekligem, gefährlichen Käfer geboren, der Lebewesen aussaugt", er winkte ab „Aber lassen wir das mal bei Seite", er sah Saru an „Du kannst dir ja vorstellen, das ich mehr als überrascht war, als er mir das sagte. Plötzlich war er homosexuell und liebte einen dieser Rasse."

„Vielleicht war er das immer gewesen", meinte Saru „Er erzählte mir mal, das er mit Frauen kein Glück hatte. Vielleicht, weil er nicht dazu bestimmt war, mit weiblichen Lebewesen zusammen zu sein. Da du mir erzählst hast, das auf der Erde in der Regel normale Paare zusammen sind, wollte er sich den moralischen Umständen seines Heimatplaneten anpassen. Er wollte normal sein und verdrängte vielleicht seine Neigungen oder schloss sie tief in sich ein. Er lebte nicht sein wirkliches Ich in seiner Heimat, sondern eine Tarnung, wenn auch unbewusst. Sieh mal...Auf meinem Planeten war es normal, sich zu entscheiden, mit wem du leben willst. Ob Mann und Frau, Mann und Mann oder Frau und Frau. Alles war normal und wurde akzeptiert; das war unsere Kultur und sie war gut. Solche wie wir oder andere müssen sich zwar nicht mehr verstecken, so wie du mir sagst, doch sie werden aber auch nicht hundert Prozent anerkannt. Ich kann Merlin verstehen, das er ein Leben lebte, was in Wirklichkeit eine Tarnung war. Irgendwann hatte er vergessen, wer er wirklich war, doch dieser Wraith holte sein wahres Ich an die Oberfläche. Ich glaube, das es am Anfang für Merlin alles andere als leicht war, sich selbst zu akzeptieren und seine Liebe zu Arthur. Hast du mal daran gedacht, durch welche Hölle Merlin ging und niemand hatte, dem er sich anvertrauen konnte?"

„Er hatte mich und Jason."

„Toll. Du? Ich sehe, wie du reagierst; das wäre damals nicht anders gewesen. Du wärst ihm keine Hilfe gewesen und ich kam erst und war ein Fremder. Doch ich hätte ihn verstanden. Seltsamerweise hatte das Jason auch. Er wusste es viel früher als du."

„Haha; ist das ein Wunder?", sagte Ian etwas sarkastisch „Er macht es doch Merlin nach, vögelt den zweiten Commander. Oder?"

„Du weißt nicht, was Jason für ihn fühlt, also ziehe das nicht in den Schmutz. Auch er hatte bestimmt nicht damit gerechnet, sich in einen Wraith zu verlieben oder mit ihm zu schlafen."

„Ja. Tut mir leid. Sag mir noch hundert Mal, das ich ein Arschloch bin", zischte Ian.

„Das bist du."

„Danke."

„Rede weiter", sagte Saru „Es wird einiges klären. Vor allem, was du zu Merlin gesagt hast. Und vielleicht fühlst du dich besser danach."

Ian seufzte, doch sprach weiter.

„Er hat sich verändert; das sagte ich schon. Er hat etwas Dunkles...Gefährliches an sich, was ich noch nie sah. Und er geht über Leichen, wenn sie ihm im Weg stehen, vor allem, was Arthur angeht oder seine Freunde. Anscheinend sieht er in diesen Wraith eine Familie, die er bis aufs Blut beschützt. Du hast ihn doch in Atlantis gesehen; so verbissen."

„Verständlich", sagte Saru nur.

„Er passt sich diesen Wraith an", sagte Ian etwas sorgenvoll „ Manchmal ist er kalt wie Eis und tötet auch so. Jason hat mir davon erzählt, als er diesen Genii Rebellenanführer tötete. Es muss grausam und beängstigend gewesen sein, so wie Jason erzählte. Ich habe Angst, das er grausam wird, wenn er hier lebt und seine Menschlichkeit verliert. Vielleicht reagiere ich deshalb so, weil ich ihn beschützen will."

Saru nickte nachdenklich.

„Ja. Das kann gut möglich sein. Ich dachte am Anfang, das du eifersüchtig bist, aber ich denke auch, das es eher Angst ist. Angst ihn zu verlieren. Trotzdem hast du dich wie ein Idiot benommen."

Ian sah ihn an.

„Ja, trete nur noch auf mir herum, da ich sowieso am Boden bin."

„Hör auf. Du allein hast das zu verantworten. Selbst du musst gemerkt haben, das diese Wraith anders sind. Oder?", fragte Saru „Ich kann mich nicht erinnern, das mir irgendjemand mal erzählt hatte, das er die Gastfreundlichkeit auf einem Wraith Basisschiff genießen konnte, ohne dabei draufzugehen. Menschen sind auch nicht gleich und in meinem Volk war das nicht anders. Es gab gute und auch böse, wie in jeder Gesellschaft. Also...", sagte Saru und machte eine Pause „Was mich angeht, ich habe viel über diese Rasse gelernt, vor allem, das auch sie nicht alle gleich sind."

„Trotzdem bleiben sie das, was sie sind", antwortete Ian „Eine halb humane Rasse, die von einem aggressivem Käfer beherrscht wird und die sich von Menschen ernähren. Sie sehen uns als Nahrungsmittel, so wie die Tiere auf der Erde. Das ist erschreckend."

„Sie tun es ja nicht, weil sie grausam sind. Sie...Wollen überleben. Hast du dich mal gefragt, ob diese Tiere auf deinem Planeten das nicht auch erschreckend finden, das ihr sie isst und dafür tötet?"

„Das kannst du nicht vergleichen. Tiere denken nicht wie wir. Sie sind nicht annähernd so hoch entwickelt, um sich darum Sorgen zu machen."

Saru zog die Augenbrauen hoch.

„Bist du dir da sicher? Nur weil du dich mit diesen Lebewesen nicht verständigen kannst...Sind sie dumm? Sie mögen vielleicht nicht so denken wie du, aber weißt du, ob sie das Abschlachten nicht auf eine ganz andere Art mitbekommen? Du lebst hier in einer anderen Galaxie und vieles folgt hier nicht deinen Vorstellungen von Leben und Denken, so wie du das kennst. Du solltest nicht so arrogant sein, anderen eine gewisse Intelligenz abzusprechen. Tiere mögen Tiere sein und doch scheinen sie auf ihre Art zu denken und zu handeln."

„Das ist eine interessante These", sinnierte Ian „So habe ich das noch nie gesehen. Doch ich denke; Menschen würden dich seltsam ansehen, wenn du mit dieser These kämst."

„Nur weil sie denken, das sie die Herrenrasse sind und zu arrogant, um festzustellen, das sie das nicht sind, sondern auch ein Teil der Nahrungskette sein können, wie wir hier sehen. Deine Rasse ist einfach zu hochtrabend, was sie und ihre Intelligenz angeht. Sie haben jetzt interstellare Raumfahrt und besuchen andere Galaxien und trotzdem denken sie immer noch, das sie die beherrschende Rasse sind? Also...", sprach Saru weiter „Auch wenn ich die Art, wie sich Wraith ernähren nicht unbedingt gutheiße, denke ich doch, das die Menschen eine Lektion verdient haben. Sie sind nicht die einzige Rasse im Universum und vor allem nicht die Beherrschende. Ich denke, das es ihnen gut tut, das mal eine Rasse über ihnen steht. Das wird ihre Arroganz zügeln."

Ian sah ihn verwundert an.

„Ich glaube jetzt nicht, das du das sagst. Dein Volk wurde regelmäßig ausgedünnt und viele von den Wraith gefangen, zwecks Nahrung. Und nun findest du das gut?"

„Nein", antwortete Saru „ Aber ich kann auch verstehen, das auch diese Rasse leben will und keine Wahl hat. Klar, wie ich schon sagte...Es gibt diese Wraith und andere, die wesentlich feindlicher und kriegerischer sind. Wir haben schon immer gegen sie gekämpft, doch wir haben uns nie angemaßt, höher zu stehen. Wir haben auch nur ums Überleben gekämpft. Wie auch immer...Hier auf diesem Schiff habe ich andere Wraith kennen gelernt. Welche, die mich respektierten und mir ihre Gastfreundlichkeit angeboten habe. Ich habe mich auf diesem Schiff noch nie bedroht gefühlt. Und ich habe andere kennen gelernt, die hier freiwillig mit Wraith leben und glücklich sind. Einiges musste ich überdenken und überschreiben, was ich über Wraith weiß. Sie sind immer noch gefährlich, doch auch nicht alle gleich. Menschen sind es auch nicht. Oder?"

„Ja, sicher.",meinte Ian „Trotz allem scheint Merlin diesem Arthur verfallen zu sein und Jason tut es ihm mit diesem Sunshine gleich. Was ist nur an diesen Kerlen, das sie so verrückt nach ihnen sind?"

Saru lächelte.

„Nun ja; sie scheinen Qualitäten zu haben. Doch so genau wissen wir es nicht und...", er machte eine Pause „Spielt Liebe auch eine Rolle. Und sie ist ein verdammt starkes Argument, sonst würde ich hier nicht sitzen und mit dir reden. Sonst wäre ich schon weg."

„Das heißt?"

„Ich liebe dich, du Idiot", sagte Saru „Und denke, das du noch zur Vernunft kommst. Ich möchte dich nicht verlieren, aber ich möchte auch nicht so weitermachen. Wir müssen die Vergangenheit begraben und neu anfangen. Ich bin dazu bereit. Bist du es auch?"

Ian schüttelte leicht den Kopf.

„Ich habe mich wie ein Arsch verhalten. Nicht wahr?"

„Gelinde ausgedrückt."

„Kannst du mir verzeihen?"

Saru stand auf und setzte sich neben ihn.

„Ja. Und ich vermisse dich. Dich die ganze Zeit nicht berühren und küssen, ist schon hart."

„Willst du das denn noch?", fragte Ian unsicher.

„Natürlich; ich liebe dich und ich will noch viel mehr. Aber du wirst sagen, das du hier auf dem Schiff..."

„Ich habe schließlich geschlafen", meinte Ian.

„Ja", sagte Saru und zog ihn zu sich „Küss mich endlich und danach...Danach sehen wir, wo uns das hinführt."

Und Ian küsste ihn und fühlte auch, wie sehr er das vermisst hatte. Er liebte Saru und er hätte ihn beinahe verloren. Mit seiner blöden Art, mit Dingen umzugehen, die er nicht akzeptieren wollte.
Merlin an diesen Wraith zu verlieren, war nicht akzeptabel für ihn. Warum konnten sie nicht wie zuvor zusammen ein Team bleiben und Abenteuer erleben? Das Team würde auseinander fallen und das war verdammt schwer zu verdauen. Jason schien auch darüber nachzudenken, zu diesem Sunshine zu wechseln. Zurück blieb Ian...Allein.

Doch er war ja nicht allein, so wie Saru ihn hielt und küsste. Er hatte seinen Gefährten und eine Zukunft, die er beinahe verloren hatte.

Trotz allem war Ian zu stur, Merlin einfach an einen anderen abzugeben.

Er war Ire und er konnte nichts für seine Sturheit.




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Merlin kam aus der Dusche, nachdem sie zurück im Quartier waren. Natürlich hatte Arthur keine Ruhe gegeben, bis er seine Wunden geheilt hatte. Manchmal war er wirklich zu beschützend. Okay, der Kampf war doch etwas schweißtreibend gewesen und sein Gegner war gut gewesen. Arthur war gut mit den Schwerter; besser als gut. Er hatte sich wie ein Raubtier bewegt. Schnell und gefährlich. Merlin hatte seine liebe Not gehabt, sich ihm entgegenzustellen, doch er war sich sicher, sich gut geschlagen zu haben. Zudem war es schon eine Zeit lang her, da er mit Schwerter hantiert hatte. Und doch war es ihm eigentlich leicht gefallen. Er fragte sich, ob es erschreckend oder bewundernd war, das festzustellen. Er ging sofort ins Schlafgemach, um sich anzuziehen, denn Jason und Sunshine saßen am Tisch und spielten Schach.

Arthur war noch einmal zur Brücke des Schiffes, weil er irgendetwas tun musste. Merlin wusste nicht exakt, wie dieses Schiff geführt wurde, aber anscheinend war es nicht so einfach, zumal es wirklich sehr groß war. Heute wollten sie etwas Zeit zusammen verbringen, es war ja nicht so, das sie nur im Bett lagen. Was Merlin nicht stören würde. Wirklich...Er konnte sich nicht erinnern, wann er mal so verrückt danach war, nach Sex. Obwohl der Sex mit einem Wraith immer mit Schmerzen verbunden war, aber auch der absolute Wahnsinn, was Gefühle anging und Höhepunkte.
Er kam immer sehr intensiv und Arthur sowieso. Wraith waren ganz anders als Menschen; sie konnten öfter und sie kamen immer sehr intensiv, zumal sie unbeherrscht waren.

Als Merlin zurück kam, stellte Jason gerade wieder die Figuren auf.

„Und? Wieder verloren?", fragte er.

„Eigentlich sollte ich nicht mehr mit ihm spielen", sagte Jason und warf Sunshine einen Blick zu „Das fördert nur seine Arroganz."

Sunshine lachte.

„Du willst ja immer spielen."

„Ja", sagte Jason und sah Merlin an „Wir spielen um die Vorherrschaft im Bett."

Merlin setzte sich amüsiert.

„Wie soll ich das denn verstehen?", fragte er.

„Ganz einfach", erklärte Jason „Wenn ich gewinne, dann gebe ich den Ton an und er muss sich unterordnen."

„Das wird nie passieren", sagte jetzt Sunshine „Da du nicht gewinnen wirst."

„Haha."

„Ich muss ihm recht geben, Jason", meinte Merlin „Selbst wenn du gewinnst, wird sich nichts ändern. Das Tier in ihm, dieser grausige Käfer weiß das zu verhindern."

„Ich dachte immer, das dir das gefällt", sagte Sunshine „So wie du geschrien hast."

„Hör auf über unser Privatleben zu erzählen, du arroganter Wraith", witzelte Jason und grinste „Du wirst noch die ganze Karte verraten und Merlin hier letzt nach neuen Informationen."

„Wer? Ich?", fragte Merlin amüsiert „Oh nein; Arthur und ich haben unsere eigenen Ideen."

„Ach ja? Erzähl mal!"

„Vergiss es", lachte Merlin und schaute zur Tür, als der Commander hinein trat.

„Was ist denn so lustig?", fragte er, als er an den Tisch kam.

„Jason wollte noch etwas lernen", antwortete Merlin amüsiert.

„Über was?"

„Schach", sagte Sunshine sehr zufrieden, denn sie hatten angefangen zu spielen.

„Och ne. Echt jetzt?", fragte Jason etwas frustriert.

„Ich sagte doch, das du nie gewinnst und das ist auch gut so", sagte Sunshine „Du bist besser unter mir."

Arthur kam näher.

„Um was spielen sie denn?"

Merlin lachte.

„Um etwas, was Jason sowieso nicht gewinnen kann, weil der Käfer in euch das verhindert. Er will das Sagen im Bett haben."

„Will ich ja nicht, aber ich muss einen Ansporn haben", sagte Jason, als er mitansehen musste, wie sein König fiel.

„Du wirst weiterhin unter mir sein und schreien", sagte Sunshine etwas überheblich „Ich weiß, das du das genießt."

Jason stöhnte auf und warf ihm einen bösen Blick zu und räumte das Schachspiel weg. Arthur setzte sich neben Merlin und fragte.

„Was machen unsere anderen Gäste? Sollten wir sie nicht dazu bitten?"

„Besser nicht", meinte Merlin „Das ist unser letzter Abend, bevor wir zurück gehen. Ich will das genießen. Und Ian würde mich daran hindern."

Niemand sagte etwas dagegen. Der Ire hatte sich wirklich unmöglich benommen und Merlin wusste noch immer nicht, ob er das ernst gemeint hatte, was er in der Trainingshalle gesagt hatte oder ob es wieder ein blöder Kommentar war.

Sie sprachen über dieses und jenes und irgendwann gingen Jason und Sunshine. Sie wollten noch die letzten Stunden genießen, bevor sie zurück gingen. Merlin holte Luft und strich sich durch seine Haare.

„Was ist los?", fragte der Wraith „Du wirkst angespannt."

„Mag sein", antwortete Merlin „Ich möchte nicht mehr weg. Ich habe die Schnauze voll, dich immer zu verlassen."

„Dann bleib", sagte Arthur „Deine Freunde finden den Weg auch ohne dich."

„Sicher", sagte Merlin und stand auf „Aber ich muss zurück. Ich brauche einen klaren Abschluss, alles andere wäre nur halbe Sachen; das ist nicht mein Ding. Und außerdem will ich auch noch meine persöhnlichen Sachen holen", er lächelte „So wie meinen I Pod mit Musik. Etwas, was ich wohl sehr zu schätzen werde, wenn ich hier lebe."

„Musik?"

„Ich werde dir zeigen, was das ist", versprach Merlin „Auch das wird vorbei gehen und dann werde ich dich nicht mehr verlassen."

„Komm her", sagte der Wraith.

Merlin ging zu ihm und Arthur zog ihn dominant in seine Arme. Er küsste Merlin mit dieser Grobheit und Leidenschaft, die dem Menschen ständig weiche Knie vermittelte. Merlin stöhnte in diesen Kuss, der nach so viel mehr schmeckte. Verdammt; wie konnte er nur so lange ohne Arthur sein. Allein seine Liebe und sein Begehren zu diesem Wesen würde ihn vieles vergessen lassen, was er vermissen würde. Sie lösten sich keuchend und Arthur sah zu dem anderen Zimmer.

„Komm, ich will mich paaren und dir meinen Samen schenken und...", er lächelte „Deine neuen Ideen ausprobieren."

„Du hast wirklich schmutzige Gedanken", sagte Merlin.

„Ja und ich will es in die Tat umsetzen. Ich möchte all diese Dinge mit dir tun."

Er küsste Merlin wieder, der leise stöhnte und sich von dem Wraith los machte und ihn ins andere Zimmer zog.

„Du redest zu viel", sagte Merlin und begann sich hastig auszuziehen. Arthur beobachtete ihn und fragte.

„Was ist denn los mit dir? Es scheint, als könntest du es nicht erwarten."

„Nein, kann ich nicht", antwortete Merlin und warf das letzte Kleidungsstück beiseite „Schlimm?"

Arthur musterte ihn und blieb mit seinem Blick an Merlins Erektion hängen. Er knurrte leise, als er Merlin zu sich zog und küsste, dabei seine Futterhand um Merlins harten Schwanz zu legen. Es zog und schmerzte, als sich die Ranken seiner Hand sich in Merlins Fleisch bohrten und ein angenehmes Ziehen Merlin spürte. Es schmerzte und es war wundervoll und er stöhnte auf, als seine Knie nachgaben, doch Arthur hielt ihn, während er ihm minimale Energie abzog, bis der Mensch mit einem Schrei kam. Merlin zitterte und bebte in des Wraiths Armen, der ihn hielt und Merlins Stöhnen in einem Kuss erstickte.

Schließlich warf er Merlin bäuchlings auf das Bett, öffnete seine Hose und nahm seinen sehr imposanten Schwanz heraus. Ohne viel zu reden stieß er in Merlin, der aufschrie und bohrte sich in ihn. So grob und unbeherrscht wie er war. Arthur knurrte über ihm, als er seinen Gefährten wild und unbeherrscht nahm, immer noch vollkommen angezogen, stieß er knurrend in ihn, während Merlin unter ihm stöhnte und schrie. Es würde eine lange Nacht werden, denn das war erst der Anfang. Später war der Wraith nackt und Merlin verwöhnte ihn mit seinem Mund, bis der Wraith kam und Merlin seinen Samen aufnahm, der ihm Arthur schenkte.

Sie waren so maßlos, so schmutzig und unverfroren und das war gut so. Merlin verlor sich in diesem Wraith, vor allem beim Sex. Er war unvergleichlich. Natürlich müsste Arthur ihn später wieder heilen, denn seine intimen Teile waren jetzt schon angeschlagen. Dieses grobe Eindringen in ihn, hinterließ Spuren. Doch die Lust und das Verlangen war größer als der Schmerz, als Arthur wieder in ihn eindrang und knurrend Merlin in Besitz nahm.

Er wollte das nicht missen. Niemals und nie wieder.





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Viel später; man könnte nicht sagen im Laufe des Tages, denn auf dem Schiff galten die Zeiten anders, standen sie auf einem Planeten vor einem Stargate. Arthur, Sunshine, Merlin, Jason, Ian und Saru, sowie sechs Drohnen. Es war Zeit zu gehen.

„Bis bald", sagte Arthur und gab Merlin ein Gerät. Wraith Technologie „Hiermit kontaktiere mich und ich werde kommen, um dich zu holen."

Merlin nickte. Er wollte nicht gehen, doch er musste das Eine noch tun, bevor er endlich frei war. Sunshine sprach leise mit Jason. Auch sie hatten die letzte Zeit zusammen verbracht und das sehr angenehm. Jason wollte nicht geheilt werden; er wollte sich daran erinnern. Dementsprechend taten ihm seine Seiten weh, die Wunden bluteten nicht mehr und diverse intime Teile waren geschwollen und schmerzhaft. Sollten sie doch sagen, das er ein Verrückter ist.

„Dann bis bald", sagte Sunshine leise.

„Sunshine..."

„Ja, ich weiß", sagte dieser „Du weißt nicht, ob du zurückkommst, doch ich hoffe sehr."

„Ich auch", antwortete Jason und legte seine Hand an Sunshines Wange. Es war eine zärtliche, menschliche Geste.

„Pass auf dich auf", sagte der junge Mann. Sunshine lächelte etwas.

„Das sollte ich eher zu dir sagen."

„Wahrscheinlich."

Jason wusste, das dieser Wraith ihn auf seine ganz eigene Art liebte, obwohl er nie so etwas angedeutet hatte. Und Jason wusste, das er Sunshine liebte; er hatte sich all die Zeit etwas vorgemacht. Außer Merlin; er hatte es immer gewusst. Doch er wusste nicht, ob er jemals zurück kam und das würde dann die letzte Erinnerung an Sunshine sein, sowie seine noch lebhafte Erinnerungen ihres Liebeslebens. Er nickte dem Wraith zu und gesellte sich zu Merlin, der zum DHD ging und den Planeten ihres Stützpunktes anwählte. Für ihn war immer alles einfach. Merlin wusste, was er tun wollte; sein Weg lag klar vor ihm und es gab nichts, was ihm im Weg stand.

Jason beneidete ihn um seinen Weg, der so klar vor ihm lag. Er schaute kurz zu Ian und Saru. Die beiden standen hinter ihnen und waren wahrscheinlich heilfroh, von dem Schiff runter zu sein. Als das Gate offen war, gingen die beiden darauf zu. Merlin und Jason drehten sich noch einmal um, bevor auch sie in dem blauen Ereignis Horizont verschwanden. Es würde der letzte Abschied sein, denn danach würde er Arthur nie mehr verlassen müssen.

Schließlich standen sie alle vor dem Stützpunkt und Ian sagte in die Stille.

„Nun, das war wirklich ein verrückter Trip und nun sind wir zurück. Doch nichts wird mehr so sein, wie es war."

Das stimmte leider. Es würde nichts mehr so sein wie es war. Das Team war Geschichte und würde auseinanderfallen. Merlin trauerte der Zeit etwas nach; er war sehr glücklich hier mit seinen Freunden gewesen. Und er ging auch gerne auf diese Missionen, wenn sie auch oft gefährlich waren. Er wusste nicht, was ihn genau in der Zukunft erwartete, doch es würde wohl auch Kämpfe geben; anderer Art. Merlin drehte seiner Rasse den Rücken zu und würde mit sehr gefährlichen, nicht menschlichen Wesen leben. Na, wenn das kein Abenteuer war.

Niemand sagte etwas dazu und sie gingen über die geheime Treppe in den Stützpunkt. Ian und Saru gingen ihre eigene Wege, denn die Quartiere der Wissenschaftler lagen auf einer anderen Ebene. Jason und Merlin gingen weiter, ignorierten die Blicke der anderen und trennten sich bald auch. Merlin ging in sein Quartier; er würde sich später zurück melden. Er wollte zuerst packen und seine Sachen holen, bevor er zu dem Chef gehen würde, um seinen Abschied einzureichen.

Es war nicht viel, was er zum Einpacken hatte. Ein paar Kleider und andere Dinge, aber vor allem sein I Pod. Auf dem Schiff würde es weder Fernsehen noch Musik geben. Wraith kannten so etwas nicht. Es würde einiges geben, was Merlin vermissen würde, doch Menschen waren Gewohnheitstiere; er würde sich schnell umgewöhnen. Und er hatte ja Arthur, den er wirklich sehr liebte. Er schüttelte den Kopf , als er beim Packen darüber nachdachte.

Verrückt, wie alles gekommen ist. Das hatte er sich in seinen kühnsten Träumen nicht erhofft. Und er hatte auch nicht erwartet, nie wieder die Erde zu sehen. Es war und blieb sein Heimatplanet, wenn auch nichts mehr dort war, was ihn band. Keine Familie, so wie Jason. Er hatte wirklich ein Problem und er hoffte, das Jason mit ihm kam. Obwohl ja andere auf dem Schiff waren wie Riu und die anderen Anbeter. Trotz allem war es ein großer Schritt, doch Merlin hatte keine Bedenken. Er wollte mit Arthur leben und wenn das heißen würde, das er auf einem Basisschiff leben musste, dann sollte es so sein.

Es klopfte an der Tür und er schloss seine Tasche, bevor er zur Tür ging, um zu öffnen. Draußen standen zwei Soldaten, die jetzt sagten.

„Major Emres?"

„Ja."

„Bitte kommen Sie mit. Sie stehen unter Arrest."

„Wie bitte? Warum?"

„Das kann ich Ihnen nicht sagen. Würden Sie uns bitte folgen."

Merlin schloss die Tür von außen und wurde von den beiden Soldaten flankiert, als sie ihn zum Büro des Stützpunkt Leiters brachten. Der Colonel sah hoch, als sie eintraten und lehnte sich zurück, sichtlich zufrieden. Er konnte Merlin noch nie leiden. Die beiden Soldaten blieben rechts und links neben der Tür stehen.

„Ah Major", sagte der Chef „Jetzt haben Sie endgültig den Bock abgeschossen. Das wird ein sehr unangenehmes Nachspiel haben."

„Sir?"

„Ach, Sie wissen wohl nichts oder...Sie wollen es nicht wissen."

„Ich habe keine Ahnung, Colonel", antwortete Merlin „Wie Sie wissen, war ich im Urlaub."

„Ja, waren Sie. Atlantis, nicht wahr?"

„Ich hatte die Möglichkeit, mir die Stadt anzusehen."

„Und nebenbei einen Wraith befreien, der dort in Gefangenschaft war", sagte der Chef „Wir wissen beide, das Sie mit bestimmten Wraith sympathisieren. Nicht wahr? Und versuchen sie es nicht zu leugnen, Major."

Er drehte sich etwas und zeigte auf den großen Bildschirm, auf dem sehr deutlich ein Bild zu sehen war. Es zeigte die Jumper Bucht auf Atlantis, aber das war nicht das Ausschlaggebende. Denn auf dem Bild sah man Merlin und Jason und einen gewissen Wraith, der auch in dem offenen Jumper stand. Merlin registrierte am Rande, das man Ian und Saru nicht sah.

„Nicht das wir diesen Schnappschuss haben", sagte der Colonel sichtlich zufrieden „Sondern auch zwei Zeugen, die auf Sie geschossen haben. Wie Sie sehen, hat es keinen Sinn zu leugnen."

Merlin sagte nichts. Was sollte er auch sagen? Die Beweise waren erschlagend. War ja irgendwie klar, das es nicht so einfach würde.

„Sir. Ich wollte heute meinen Abschied einreichen", sagte Merlin „Und die Armee verlassen."

„So...So, wollten Sie. Aber das wird nichts werden, denn diese Vergehen grenzen an Hochverrat oder ist es sogar. Wenn es nach mir ginge, würde ich Sie an die Wand stellen und erschießen, aber ich habe meine Befehle. Sie reisen in achtundvierzig Stunden mit der Apollo zurück zur Erde und werden dafür verantwortlich gemacht. Solange bleiben Sie unter Arrest in einer unseren schönen Zellen. Auch ihr Kamerad Jason wird zur Erde reisen. Auch er hat sich vieles zu Schulden kommen lassen. Sie werden beide vor einem Militär Gericht zur Verantwortung gezogen. Wegtreten!"

Die Soldaten flankierten Merlin zur Arrestzelle. Von wegen Militär Gericht, er würde verschwinden; für immer. Merlin wusste viel zu viel und gewissen Leute in sehr hohen Rängen konnten sich nicht leisten, das jemand existierte, der zu viel wusste. Es würde eintreten, was der normale Fall in so einer Sache war...Er würde für immer beseitigt werden.

Merlin dachte an Arthur und das er jetzt wohl doch nicht mit ihm leben würde. Er würde für immer verschwinden und der Commander würde nie wissen, was passiert ist.

Seine Vergangenheit hatte ihn eingeholt.

Schicksalhafte BegegnungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt