Schicksalhafte begegnung Kapitel 60

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Schicksalhafte Begegnung



Kapitel 60




Natürlich war am nächsten Morgen Aufruhr in Jasons Krankenzimmer, als die Schwester Alarm schlug. Ärzte standen um sein Bett herum, manche schüttelten ungläubig den Kopf, andere untersuchten ihn wieder und wieder. Doch Jasons tödliche Wunde war verblasst und sein Organismus blühte auf. Sein Blutdruck und Kreislauf war normal, aber Jason schlief noch tief und fest. Er war in einem Art Heilschlaf, auch das konnten die Ärzte nicht nachvollziehen. Jasons Vater war gegangen, nachdem sie ihn mit Fragen bombardiert hatten. Aber der General schwieg wie
er es versprochen hatte und sagte, das er sich das auch nicht erklären konnte, doch glücklich darüber war.

Langsam kehrte Normalität wieder in der Stadt ein, nachdem man die Toten betrauert hatten. Die Minister, die sich verschanzt hatten, ließen sich wieder sehen und saßen in den Restaurants oder Bars. Doch man sah den Schrecken noch in den Augen der Bewohner, vor allem wenn Merlin durch die Stadt ging. Er hatte die beiden Schwerter dabei, weil er nicht ausschloss, das sie ihn bedrohten, denn sie sahen ihm anklagend und hasserfüllt nach. Obwohl er nichts für den Angriff konnte und geholfen hatte die Stadt zu verteidigen, sahen sie in ihm immer noch den Freak und Wraith waren Wraith, ob sie nun für die Stadt kämpften oder nicht. Und er lebte mit ihnen; schlimmer noch...Er war der Gefährte von einem dieser Monster. Merlin störte das nicht; diese Menschen hier waren ihm egal.

Er ging zu den Quartieren und betrat Sunshines Quartier. Der Wraith saß auf dem Sofa und Merlin wusste nur zu gut, das es ihm gar nicht gut ging.

„Auf der Krankenstation ist die Hölle los", sagte er „Alle können die wundersame Heilung nicht glauben."

Merlin war kurz dort gewesen, um nach Jason zu sehen, ging aber wieder, als sie ihm sonderbare Blicke zuwarfen. Obwohl ein Mensch, sahen sie wahrscheinlich auch einen Wraith in ihm. Oder sie hatten Angst, das er seinem Gefährten erzählen würde, wie sie ihn ansahen. Wie auch immer, freundlich waren diese Blicke nicht.

„Wie geht es ihm?", fragte der Wraith schleppend.

„Gut soweit", sagte Merlin und legte die Schwerter ab „Er ist noch im Heilschlaf."

Sunshine nickte müde.

„Gut."

Merlin kam zu ihm und musterte ihn kritisch. Er sah nicht gut aus und Merlin wusste, das er wahnsinnige Schmerzen hatte. Er musste sich dringend nähren.

„Hattest du Kontakt zu Arthur?", fragte Merlin.

„Nein."

„Dann versuche es", sagte er eindringlich „Ich komme nicht durch zu ihm, das ist zu weit weg. Du musst aufs Schiff."

„Im Moment ist es schlecht", sagte Sunshine „Und mir geht es gut."

„Klar doch", sagte der Mensch ungehalten „Willst du mich verarschen? Ich bin nicht mehr nur der Mensch, der keine Ahnung hat. Ich lebe mit euch. Du hast Schmerzen und du hast dich verausgabt. Erst mich heilen und dann Jason mit der schlimmen Wunde."

„Wäre es dir lieber, er wäre gestorben?"

„Natürlich nicht und ich will auch nicht, das du stirbst."

„So schnell sterbe ich nicht."

Merlin dachte an diesen einsamen Planeten, als er dort mit Arthur gestandet war. Es war eine gute und eine schlechte Erinnerung, denn dort gestand er sich seine Liebe zu dem Wraith ein und dort hatte er zum ersten Mal mit Arthur geschlafen. Aber dort war auch Arthur beinahe gestorben; an Hunger und es ging zum Schluss ziemlich schnell bergab. Und er hatte niemanden geheilt. Bei Sunshine würde es schneller gehen und das wusste Merlin.

„Du weißt, das es nicht wahr ist", sagte Merlin „Ich habe es gesehen wie schnell das gehen kann. Wärd ihr damals auf diesem Planeten einen Tag später gekommen, dann..."; Merlin schluckte. Es war damals knapp gewesen „Dann wäre es für Arthur zu spät gewesen."

„Das weiß ich alles", antwortete Sunshine ungehalten und schweifte mit seinem Arm aus „Eine Stadt voller Menschen und ich kann mich nicht nähren. Doch irgendwie lustig. Oder?"

Merlin sah ihn prüfend an.

„Mir würden so einige einfallen, aber lassen wir das. Es geht dir immer schlechter und deshalb...Bin ich deine Mahlzeit. Nähre dich von mir."

Sunshine schüttelte den Kopf.

„Nein, auf keinen Fall."

„Oh doch. Du nimmst dir was von mir und wenn Arthur kommt, kann er mir das zurückgeben. Ist ja nur ausgeborgt."

Sunshine mustert ihn.

„Du bist selbst noch nicht auf der Höhe und wenn ich mich von dir nähre, dann...Das ist keine gute Idee. Nicht nur wegen der Verletzung. Diese Menschen können nicht verstehen, wieso Jason noch lebt und wenn du dann herumläufst wie ein alter Mann...Dann stellen sie noch mehr Fragen. Und du weißt, das wir unsere Gaben nicht publik machen wollen."

„Ja, ich weiß das alles", sagte Merlin und breitete die Arme aus „Aber was haben wir für eine Wahl? Dann kontaktiere Arthur; er soll dir ein Shuttle schicken."

„Ich erreiche ihn nicht. Habe es ein paar Mal versucht ", gab Sunshine zu „Vielleicht ist er nicht in der Umlaufbahn oder ich bin zu schwach für eine mentale Verbindung über so eine Entfernung."

„Scheiße", sagte Merlin und strich sich durch seine langen Haare „Ich habe schon immer gesagt, das diese Allianz Blödsinn ist. Sie haben Angst vor uns, hassen uns und wollen uns nicht als Verbündete. Ich wünschte; Arthur würde das einsehen. Ich will keinen Kontakt zu meiner Rasse. Ich bin auf dem Schiff glücklich gewesen; ich brauche Atlantis nicht."

„Und deine Freunde?"

„Meine Freunde?", Merlin gab ein abfälliges Geräusch von sich „ Ich kann sie überall in der Pegasus Galaxie treffen oder sie kommen auf das Schiff. Das wird kein Problem sein. Aber diese Menschen hier...", Merlin schüttelte den Kopf „Ich bin froh, wenn ich sie nicht mehr sehe."

„Was ist mit deinem Angreifer?", fragte Sunshine „Arthur wird das nicht auf sich beruhen lassen."

„Lass das meine Sorge sein. Das war ein Mensch, der furchtbare Angst vor einer Allianz mit Wraith hatte oder es war ein Auftragskiller, der mir den Garaus machen sollte, um die Verhandlungen zum Scheitern zu bringen."

„Dieser Minister...", sagte Sunshine.

Merlin nickte.

„Ich würde ihm das zutrauen, aber wie Jasons Vater so schön sagt...Wir müssen das klar beweisen können und ich habe wirklich keine Lust mich immer wieder mit dem Arsch von Minister anzulegen. Dieser Typ ist wie ein eitriges Geschwür und genauso glitschig. Eigentlich will ich nur noch weg. Es ist mir egal, wer das war. Ich lebe noch und das wäre alles gar nicht passiert, wenn wir nicht hierher gekommen wären. Ich bereue es ja nicht, schließlich habe ich meine Freunde wieder gesehen und zwar alle. Aber jetzt ist es genug; ich will weg. Diese Schlacht...Ich verletzt...Jason verletzt und nun du. Das alles steht unter keinem guten Stern."

Sunshine nickte leicht. Er konnte Merlin verstehen; diese Menschen hier hassten Wraith und würden nicht umschwenken nur weil sie geholfen hatten, die Stadt zu beschützen. Menschen hatten Angst vor ihnen, weil sie wussten, das sie eigentlich Nahrung waren und Wraith auf solche wie sie angewiesen waren. Sie wussten auch, wenn diese Wraith Alliierten wurden, würden sie sie trotzdem als Nahrung benutzen. Vielleicht niemand von Atlantis, aber allgemein schon.

„Du hast recht", sagte Sunshine müde „Aber mich musst du nicht überzeugen."

„Ich weiß", sagte Merlin leise und musterte den angeschlagenen Wraith „Ich gehe duschen und danach nährst du dich und...", sagte Merlin hart und entschlossen, als Sunshine etwas sagen wollte und die Hand hob „Ich will nichts hören...Du nährst dich."

Der Wraith ließ resigniert die Hand fallen und Merlin verließ das Zimmer.




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Jason wachte oder besser gesagt tauchte aus einem tiefen, traumlosen Schlaf auf. Er wunderte sich einen Moment wie tief und fest er geschlafen hatte und...Er fühlte sich gut. Das war nicht immer so, nach...

Jetzt öffnete er die Augen, als ihm wieder einfiel, das er verletzt wurde. Er fühlte immer noch das Schwert, das in ihn fuhr; diese kalte, harte Klinge, die in ihm diese wahnsinnige Schmerzen verursachte und ihn noch mehr verletzte, als dieser Wraith sie wieder herauszog und dabei drehte. Jason erinnerte sich an die Schmerzen und das Gefühl von warmem Blut, das aus ihm herausfloss. Und die Schwäche, die ihn überfiel und als er stürzte, wusste er, das er nicht überleben würde.

Doch jetzt waren die Schmerzen und die Schwäche weg und er fühlte sich gut. Erholt und ausgeruht aber was noch wichtiger war...Er lebte noch. Wieso? Diese Frage ließ ihn vollständig wach werden und er öffnete jetzt bewusst die Augen und sah sich um.

Krankenzimmer.

Okay.

Ärzte, die ihn ansahen, als wäre er ein Monster?

Nicht okay.

Was war passiert?

Diese Ärzte prüften sein Puls, sahen sich seinen Bauch an und tuschelten, während sie ungläubig den Kopf schüttelten. Jason wollte etwas sagen, bekam aber nichts über die Lippen. Sein Mund war ausgetrocknet und seine Lippen spröde. Er würde wahrscheinlich nur krächzen wie ein Rabe. Die Tür ging auf und sein Vater kam herein und sagte.

„Meine Herren; würden sie uns jetzt einen Moment in Ruhe lassen. Mein Sohn braucht noch Erholung."

Die Ärzte gingen ohne weitere Worte und Jason zeigte auf das Glas mit Wasser, das ihm sein Vater gab. Er trank einen Schluck und leerte es vollständig und dann versuchte er zu sprechen. Es klang immer noch krächzend.

„Was ist los, Vater und wieso lebe ich noch?"

Sein Vater sagte nichts, zog die Vorhänge zu und sperrte die neugierigen Blicken des medizinischen Personals aus, das immer noch nicht begreifen konnte, was eigentlich mit dem jungen Mann passiert war. Denn die Wunde war vollständig geheilt und er war kerngesund.

„Erinnerst du dich, was passiert ist?"

„Ja", sagte Jason und setzte sich etwas auf „Ich wurde von einem Schwert durchbohrt und eigentlich sollte ich..."

„Tot sein", sagte sein Vater.

„Ja. Und wieso bin ich es nicht?"

Jason hob sein Hemd hoch, das sie ihm angezogen hatten und sah sich die Wunde an. Aber da war keine Wunde mehr, eigentlich nur noch ein schwacher Abdruck einer Verletzung, die eigentlich tödlich war. Aber Jason fühlte sich nicht tot. Nein, er fühlte sich großartig. Energie floss durch ihn und gab ihm das Gefühl alles tun zu können. Er sah hoch zu seinem Vater, der ihn wortlos musterte.

Niemand war froher und glücklicher, das er noch lebte. Der General hatte sich von dieser Reise einiges versprochen, aber was er dann erlebte, sprengte all seine Vorstellungen. Diese Wraith waren Wilde, auf jeden Fall, doch auch humane Wesen...Nun ja, ein wenig. Aber welche Gaben sie hatten, das war fast göttlich. Menschen dem Tod zu entreißen...Das war etwas, was er immer noch nicht richtig begreifen konnte, obwohl er es mit eigenen Augen gesehen hatte. Diese großen, starken Wraith, die nicht menschlich waren, nicht annähernd und er fragte sich unbewusst, wie es für seinen Sohn sein würde mit so einem Wesen sexuellen Kontakt zu haben. Was es schwierig? Schmerzhaft und wie waren diese Wraith beschaffen? Er schüttelte leicht den Kopf und vertrieb diese absurden Gedanken.

„Wie geht es dir, Jason?"

„Gut. Zu gut für einen Todgeweihten", sagte er „Ich bin nicht blöd; das war eine tödliche Wunde."

Sein Vater sagte nichts.

„Okay", nahm Jason die Unterhaltung wieder auf „Das hier sieht verflucht nach Außerirdischen aus, die gerne Menschen essen. Und nach Merlin, der es nie zuließe, das ich das Zeitliche segne. Habe ich recht?"

Sein Vater nickte leicht, bevor er sprach.

„Sie kamen gestern spät in der Nacht. Ich saß an deinem Bett und wollte dich nicht verlassen, da die Ärzte sagten, das du die Nacht nicht überlebst."

„Sie?"

„Ja. Merlin und einer seiner Leute...Diese Wraith. Er ging zu deinem Bett, fest entschlossen, während Merlin etwas erzählte, das ich nicht glauben konnte. Er sagte, das dieser Wraith dich retten kann und ich darüber schweigen sollte. Ich weiß, das du mir das schon mal gesagt hast, aber ich glaubte das nicht wirklich. Wraith, die heilen konnten? Das klang etwas zu utopisch, aber...", er schwieg einen Moment und sah dann seinen Sohn an „Aber dann habe ich es gesehen, wie dieses Wesen dich heilte und ich werde ewig dankbar sein."

„Wer? Wer von den Wraith?"

„Nicht der Commander", antwortete sein Vater „Der andere...Der, den du liebst. Er hat dich geheilt."

Jason starrte den General eine lange Zeit nur an. Er musste das irgendwie verarbeiten. Sunshine hatte ihn gerettet? Warum? Er sagte und ließ Jason eindeutig fühlen, das er ihm egal war. Und dann tat er das? Jason wusste, das er nun sehr schwach war; das hatte ihm Merlin mal erzählt. Das sie sich nähren mussten, wenn sie viel Energie verbrauchten und sie dann wahnsinnige Schmerzen hatten.

„Scheiße", sagte er nun frustriert „Wieso tat er das?"

„Das weiß ich auch nicht, mein Sohn, aber ich bin froh, das er es getan hat...Und dankbar."

„Dieser Idiot", rief Jason aufgewühlt, weil er es nicht verstand. Nicht verstand, warum er das getan hatte „Ich bin ihm doch egal. Warum tut er dann das?"

„Das musst du ihn schon selbst fragen. Aber so wie er aussah, hätte ihn niemand aufhalten können, dich zu retten."

„Genau das werde ich auch tun", sagte Jason grimmig und stand auf „Ich will wissen, wieso er das getan hat...Dieses logische Wesen, das nichts ohne Grund tut."

„Du solltest das nicht hinterfragen und froh sein, das er es getan hat."

„Doch...Ich hinterfrage das, Vater. Der Typ zeigt mir die kalte Schulter und faselt was von Verlassen und Schuld und dann rettet er mein Leben? Das passt nicht in sein logisches Denken."

Sein Vater schüttelte den Kopf, als er Jason zusah, wie er sich anzog , nur um aus dem Zimmer zu stürmen. Der Arzt meinte, das er noch nicht gesund ist, doch Jason antwortete kalt.

„Ich bin mehr als gesund und lassen Sie mich in Ruhe. Ich entlasse mich selbst; sie wollen ja nur noch herausfinden, was mir passiert ist."

„Wissen Sie es?", fragte der Arzt.

„Stufen Sie es als wundersame Heilung ein", sagte er und verließ die Station.



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Merlin kam wieder in das Quartier von Sunshine. Der Wraith saß auf dem Sofa und war sehr schwach. Und Merlin wusste, das der Hunger in ihm brannte wie ein Feuer, das ihn zu verschlingen drohte. Und der Mensch wusste auch, das er es nicht mehr lange durch hielt. Merlin würde ihm etwas von seiner Lebensenergie geben, das nicht genügte, aber ihm wertvolle Zeit verschaffte.

„Also los", sagte Merlin.

Sein Haar war noch feucht und er hatte eine Jeans an, dazu ein Hemd, das er noch offen trug. Er setzte sich neben den Wraith und sah ihn an. Aber Sunshine sah in die andere Richtung und sagte.

„Ich werde es nicht tun. Das Nähren bereitet dir Schmerzen und ich will das eigentlich gar nicht."

„Nun...Ich schlage mich auch nicht darum", sagte Merlin ehrlich „Aber du bist mein Freund und ich werde nicht zusehen, wie du hier zu Grunde gehst. Also...Nähre dich jetzt."

Sunshine sah ihn an und hob die Hand. Merlin nahm sie und legte sie auf seine Brust.

„Na los. Wird mich nicht umbringen."

Doch bevor er das in die Tat umsetzen konnte, hörten sie eine Stimme, die ungehalten fragte.

„Was ist hier denn los?"

Beide zuckten herum und in der Tür stand Arthur, der beide etwas verwirrt ansah. Merlin sprang auf und eilte zu ihm, küsste ihn.

„Gott sei Dank bist du da."

Doch Arthur sah zu Sunshine, der nun aufgestanden war, aber etwas schwankte, während er Merlin im Arm hielt. Dann sah er Merlin an.

„Wolltest du gerade Sunshine nähren?"

„Ein wenig", sagte Merlin „Es geht ihm nicht gut."

Und dann erzählte Merlin Arthur alles was in seiner Abwesenheit passiert ist. Sunshine setzte sich wieder und schlang seine Arm um sich. Als Merlin geendet hatte, sah der Commander zu seinem Freund, ließ Merlin los und ging zu ihm. Er setzte sich neben ihn und hob seine Hand.

„Okay, mein Freund. Du hast viel getan und ich werde dir jetzt Kraft von mir geben. Ich habe mich genährt, bevor ich hierher flog."

„Das brauchst du nicht", sagte Sunshine „Mir geht es gut."

„Wem willst du etwas vormachen?", fragte Arthur und Sunshine sagte nichts mehr.

Natürlich wusste er, das er den beiden nichts vormachen konnte. Und es ging ihm nicht gut; es ging ihm sogar noch schlechter als gestern. Merlin hatte recht, er würde nicht lange durchhalten. Und dann gab Arthur seinem Freund Energie und Kraft. Genug, so das die Schmerzen verschwanden und er kräftiger wurde. Arthur zog die Hand weg und stand auf. Er sah Merlin an.

„Es geht ihm jetzt besser. Ihr habt hier unten gute Arbeit geleistet und du hast natürlich nicht getan, was ich sagte."

„Nein, ich hatte zu tun. Und du denkst doch nicht wirklich, das ich immer tue was du sagst", meinte Merlin etwas grimmig „Ich bin kein kleines Kind mehr."

„Bist du nicht, aber so stur wie eines", sagte Arthur „Wir klären das in unserem Zimmer."

„Ach...Wirklich?", fragte Merlin bissig.

Arthur wollte etwas erwidern, aber sein zweiter Commander lenkte ihn mit einer Frage ab.

„Was ist mit unserem Schiff?", fragte Sunshine.

„Alles in Ordnung. Es regeneriert sich. Wir haben ein paar Kreuzer verloren, aber wir haben gewonnen. Vorerst."

Sunshine nickte und Arthur wandte sich an Merlin.

„Gehen wir in unser Quartier; ich muss mit dir einiges klären."

„Also gut", sagte Merlin sauer „Dann gehen wir, denn ich...Ich habe auch etwas zu klären."

Mit diesen Worten drehte er sich um und verließ das Quartier von Sunshine, nur um in seines beziehungsweise ihr Quartier zu gehen, das er mit Arthur teilte. Dieser folgte ihm und schloss die Tür. Merlin blieb in der Mitte stehen.

„Ich bin wirklich nicht erfreut, das du nicht im Bett geblieben bist. Schließlich warst du verletzt. Wann tust du endlich mal das, was ich sage? Ich sage das ja nicht einfach so."

Merlin drehte sich um. Das er angepisst war, das war noch gelinde ausgedrückt. Arthur war endlich wieder da, hatte allerdings nur wieder Vorwürfe für ihn. Er hatte das so satt. Noch immer versuchte Arthur ihn zu dominieren. Im Bett war das okay, aber außerhalb davon nicht. Er war ein Mensch, aber auch ein Soldat und Kämpfer. Merlin wusste um das Überleben und ja; er war auch verletzlicher als ein Wraith. Keine Frage, aber musste er das immer wieder ansprechen?

„Weißt du was, Arthur", begann er „Ich habe diese Diskussionen so satt; ich habe es satt, das du mich wie ein Schwächling behandelst."

„Das tue ich nicht, aber wie man gesehen hat...Bist du schwach, was Verletzungen angeht."

„Und?", schrie Merlin. Sie stritten schon wieder „Ich habe überlebt, auch ohne dich...All die Jahre und auch hier im Kampf. Du übertreibst immer so maßlos."

„Aber in dieser Nacht nicht und außerdem...Wieso wolltest du Sunshine nähren? Du bist..."

„Sag jetzt nur nicht schwach, sonst vergesse ich mich", warnte Merlin „Sunshine ist mein Freund und ich sehe nicht zu wie er leidet. Und du warst auch auf diesem Planeten froh, das ich dir meine Lebenskraft gab. Oder?Und wenn wir gerade dabei sind...Wo warst du so lange?"

„Wir wurden beschädigt; unser Schiff und andere Schiffe von uns. Ich musste mich um die Flotte kümmern und das Schiff. Was bist du jetzt so wütend?"

„Ich bin wütend, weil du mich hinstellst, als wäre ich ein Idiot. Und wenn wir gerade so schön bei Schuld zu weisen sind...Was fällt dir ein, Sunshine die Erlaubnis zu geben, sich mit mir zu paaren?"

„Du warst in Gefahr und das ist die einzige Möglichkeit, dich runter zu holen."

„Ist es nicht", schrie Merlin „Was bin ich für dich? Ein Zeitvertreib, an dem sich auch deine Freunde ergötzen können? Ich bin dein verdammter Gefährte; nicht dein Spielzeug, das kaputt geht."

„Wie bitte?", Arthur kam auf Merlin zu und blieb vor ihm stehen „Ich hatte nur dein Wohlbefinden im Auge. Ich wollte nur das es dir gut geht."

„Das war es aber nicht", zischte Merlin „Es war demütigend, zu hören, das du Sunshine geraten hast, mich zu nehmen. Das macht mich wirklich zornig und ich frage mich...Wo gehöre ich hin?"

„An meine Seite", sagte Arthur.

Merlin lachte und es klang wütend und sarkastisch.

„Ach? Tue ich das? Im Moment denke ich nicht so."

Arthur riss Merlin grob an sich und zog ihn noch näher an sich. Er beugte sich zu ihm und sagte.

„Du gehörst zu mir und wenn ich etwas getan habe, das dich verletzt...Dann tut es mir leid."

Er wollte Merlin küssen, doch der zog den Kopf weg. Arthur knurrte.

„Ich war lange weg und will mich paaren. Hör auf dich zu sträuben."

Merlin machte sich entschlossen und grob von Arthur los.

„Aber ich will mich nicht paaren. Ich will jetzt reden. Und ich will, das du mir zuhörst. Ich halte nichts von dieser Allianz; sie steht unter keinem guten Stern. Ich will keine Allianz, ich will nur noch weg von hier."

„Ich dachte das es gut ist, eine Allianz mit Menschen. Und auch gut für dich."

„Du hast es immer noch nicht kapiert", sagte Merlin ungehalten „Ich will mit meiner Rasse bis auf meine Freunde nichts zu tun haben. Hör auf, mich andauernd mit meiner Rasse zu verkuppeln. Ich...Brauche...Sie...Nicht."

Arthur sagte nichts und einen Moment war es still, bis Merlin durchatmete und die Hände hob. Er sprach jetzt ruhiger.

„Ich will eigentlich nur noch weg von hier. Meine Freunde kann ich überall sehen oder sie kommen auf das Schiff. Siehst du nicht, mein Gefährte, das sie uns nicht wollen? Sie haben Angst. Sie werden uns nie akzeptieren, denn wir sind diejenigen, die sie zum Frühstück verspeisen. So etwas vergisst man nicht, Arthur."

„Du hast es akzeptiert."

„Ja, weil ich dich liebe. Aber diese Menschen lieben dich nicht, egal was du tust. Lass uns einfach gehen."

„Ich werde zuerst den Angreifer finden, der dich niedergestochen hat."

Merlin kam auf ihn zu und blieb vor ihm stehen.

„Nein...Lass es gut sein. Das war ein Mensch, der Angst vor einer Allianz hatte. Ich will jetzt keine Vergeltungsmaßnahmen; ich will nur weg."

Arthur sah ihn einen Moment an, dann nickte er.

„Ja. Ich hatte auch schon über solche Dinge nachgedacht. Es ist zu früh für eine Allianz mit Menschen. Vielleicht sollten wir ein paar Jahrhunderte warten."

Das klang wirklich seltsam, auch wenn Merlin wusste, das er unsterblich war. Trotzdem, der Gedanke das er „in ein paar Jahrhunderte „ immer noch da war, wenn nichts Außerordentliches passierte, war erschreckend und beruhigend zugleich.

„Merlin...", Arthur griff nach ihm, doch Merlin trat zurück.

„Nein, lass mich", sagte er immer noch sauer „Ich vergesse das nicht, das du zulassen wolltest, das Sunshine mich nimmt. Ich bin kein Wraith, Arthur. Ich sehe solche Dinge anders. Ich liebe dich, aber ich würde nie zulassen, das dich ein anderer anfasst. Das war...Wirklich scheiße von dir."

„Verdammt", antwortete Arthur „Ich sah nur den Zweck darin; nicht mehr. Ich wollte dir nur helfen."

„Tolle Hilfe."

„Na gut", gab Arthur nach „Ich tue es nie wieder. Zufrieden?"

„Nein, aber für den Anfang ist es gut", sagte Merlin.

„Können wir jetzt in den Schlafraum gehen?"

„Nein", sagte Merlin genervt.

„Du bist mein Gefährte und ich will mich jetzt paaren", sagte Arthur.

„Dein Verlangen...Mein Körper. Ich habe keinen Bock jetzt. Klar? Du hast einfach zu viel Scheiße gebaut. Denk mal darüber nach, anstatt mit deinem Schwanz."

Mit diesen Worten verließ Merlin das Quartier und ließ einen verblüfften Wraith zurück. Das war das erste Mal, das Merlin sich ihm verweigerte. Arthur ging nachdenklich durch das Zimmer. Er verstand nicht, das Merlin das so extrem belastete, das er Sunshine die Erlaubnis gab, sich mit ihm zu paaren. Manchmal verstand er Merlin nicht. Aber er räumte doch ein, das er vermutlich zu weit gegangen war. Es war wahr, das sein Gefährte vieles anders sah. Er würde sich noch einmal entschuldigen, vielleicht anders, denn sich mit Merlin zu paaren, sein Verlangen nach seinem Mensch zu stillen, war wichtig für ihn.



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Als es an Sunshines Tür klingelt und ein aufgewühlter Jason in den Raum stürmte, staunte Sunshine nicht schlecht. Er stand von dem Sofa auf und schaute ihn an, während Jason näher kam. Er zeigte mit dem Finger auf ihn.

„Du...Du bist doch komplett verrückt. Was hast du dir eigentlich dabei gedacht, diese Sache mit mir durchzuziehen?"

Sunshine blieb gelassen und antwortete.

„Welche Sache?"

Jason holte Luft. Er hasste es, wenn er mit einer Gegenfrage antwortete. Gleichzeitig pochte sein Herz in seiner Brust und er fühlte das Verlangen nach diesem Wesen. Er wollte im Moment nichts anderes, als Sunshine hart und dick in sich zu spüren. Der Gedanke daran ließ heiße Wellen durch ihn pulsieren. Doch er wollte nicht an so etwas denken, denn es schien fast utopisch zu sein, das so etwas wieder passierte. Stattdessen hob er das T Shirt hoch.

„Das hier; diese Sache."

„Und weiter?"

„Warum hast du das getan? Mir das Leben retten? Ich dachte, ich bin dir egal."

„Sagte ich das?"

Jason kam näher. Er war sauer. Schon wieder antwortete er mit einer Gegenfrage. Oh, er hasste das wirklich, dieser verdammte Wraith. Da stand er. Erhaben und nicht so schwach wie Jason dachte. Schließlich antwortete der Wraith, während er Jason musterte.

„Ich tat es für Merlin", sagte Sunshine ruhig und gelassen „Er wäre sehr unglücklich, wärst du gestorben. Also heilte ich dich. Warum fragst du? Belastet es dich, das du weiterlebst?"

Jason stand jetzt vor ihm. Zornig.

„Deshalb hast du es getan? Nur weil Merlin trauern würde?"

„Sicher. Er ist mein Freund und ich möchte ihm behilflich sein."

„Ist das der einzige Grund?", fragte Jason lauernd.

„Ich denke schon und du solltest so etwas nicht hinterfragen", sagte Sunshine „Ich habe dich schließlich gerettet."

„Du bist so ein Vollidiot", sagte Jason wütend und dann holte er aus und schlug zu.

Überrascht von einem Schlag, den er nicht kommen sah, taumelte Sunshine einige Schritte zurück und sah Jason ungläubig an.

„Du blöder Arsch", sagte Jason und ging zur Tür. Dort drehte er sich noch einmal um „Danke für ein beschissenes Leben. Vielen Dank. Hätte darauf verzichten können."

Dann war er weg und Sunshine sah immer noch die Tür an. Jetzt wusste er, warum dieser Mensch ihn so faszinierte. Er war besonders, so wie Merlin. Anders, aber imponierend. Er kannte keinen anderen Menschen, der ihm eine verpasst hätte Und er war sauer gewesen, eindeutig. Beschissenes Leben?

Was hatte er erwartet? Das Jason ihm freudestrahlend dankte. Das tat er nicht.

Und nein, er tat es nicht nur für Merlin. Er tat es auch, weil er Jason sehr schätzte und sein Verlangen nach ihm immer stärker wurde. Aber er musste ihn bestrafen...Für seine Fehler, die Jason gemacht hatte.

Er war ein Wraith und mit Wraith spielte man nicht.

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