Chapter 14

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Es vergingen Stunden die wir am Wasser und auf der großen grünen Grasfläche am Ufer verbrachten.

Die Stimmung war angenehm, die Gespräche waren intensiv und der Wein schmeckte bei diesem Wetter umso besser.

Ich genoss das Gezwitscher der Vögel und die kühle Prise die durch den Eintritt der Dunkelheit anfing, die hohen Temperaturen erträglich zu machen. Inzwischen saßen wir in unserem geschlossenen Kreis auf der großen Decke im Gras und unterhielten uns über die belanglosesten Themen. Es fühlte sich so vertraut und angenehm an, dass ich mir einbildete diese Menschen schon mein Leben lang zu kennen und dabei war einer von ihnen fast drei mal so alt wie ich.

Doch ich schloss sie alle ins Herz und so gewann ich neue Hoffnung und neue Stärke für meine zukünftige Arbeit am Set. Denn ich wusste, ich hatte diese Menschen an meiner Seite und nichts zuvor schien mir ehrlicher.

,,Wir müssen demnächst aufbrechen, es ist 23 Uhr und wir starten morgen wieder um 6 Uhr.'' unterbrach Orlando die intensiven Gespräche und erntete dafür nur ein verachtendes Brummen von allen anwesenden.

,,Ich hätte nie gedacht, dass der Abend so gut werden würde.'' gab Brenton zu und die anderen nickten zustimmend. ,,Ich hätte tatsächlich nicht gedacht dass Juliette so ein sympathisches Mädchen ist.'' stimmte Kaya Brenton lachend zu und legte dabei einen Arm um mich, denn sie saß genau neben mir.

Diese Menschen waren mir ans Herz gewachsen und dieser Abend hatte so viel für mich verändert. Ich wollte nicht länger introvertiert und vorsichtig sein. Meine Meinung unterdrücken oder mich herum schubsen lassen. Das war vorbei, zumindest war ich davon überzeugt.

,,Kommt, wir packen zusammen und kommen in ein paar Tagen nochmal her.'' beschloss Javier und fing an die übrigen Lebensmittel wieder zu verstauen und die ersten Taschen ins Auto zu tragen. Mittlerweile war es so dunkel geworden, dass man Javier gar nicht mehr erkennen konnte, als er 10 Meter entfernt am Auto stand.

,,Nur noch knapp drei Wochen und wir sitzen im Flugzeug nach Australien.'' sagte Orlando und auch er fing an einige Sachen zusammenzupacken.

,,Ich hoffe ich werde euch bis dahin begleiten können.'' gab ich die traurigen Worte von mir und Kaya drückte mich direkt an sich.
,,Natürlich wirst du das, wieso denn auch nicht?'' fragte sie verwundert und auch Susan und Geoffrey schauten mich fragend an.

,,Ich muss Mr. Ronning von meinen Fähigkeiten überzeugen, ich muss es wert sein, dass er mich mitnimmt.'' erklärte ich den anderen und ich war wohl an einem Punkt angekommen, wo sie mir nicht mehr widersprechen konnten. Denn sie wussten, dass ich recht hatte. Genau genommen ging es ihnen ja auch nicht anders.

,,Du wirst ihn von dir überzeugen können. Da bin ich mir sicher.'' sagte Brenton und gemeinsam standen wir auf, falteten die Decke zusammen und trugen sie zum Auto.

Die Stimmung war wieder einmal etwas bedrückt und es schien mir, als ob erneut ich der Grund dafür gewesen war. Doch es zeigte mir auch, dass jeder von ihnen großen Respekt vor dem Regisseur hatte und die Augenblicke an denen die Schauspieler am Set lachend gezeigt wurden wirklich nur Momentaufnahmen waren.

Dieses Business war hart. Härter als ich es mir vorstellen konnte.

Ich drehte mich noch einmal um und tat mein bestes diesen Augenblick für immer festzuhalten und die Erinnerungen tief in meinem Herzen zu speichern.

Als wir alle ins Auto einstiegen fiel mir auf, dass sich Susan nicht im Wagen befand.
,,Einen Moment, wo ist Susan?'' stellte ich die Frage in die Runde und Javier gab mir gleich darauf eine Antwort. ,,Sie wird nicht mitfahren. Sie läuft das kleine Stückchen bis zur Straße und wird dort von einer Freundin abgeholt. Sie kommt erst morgen früh wieder zum Set.'' erklärte er und wenige Augenblicke später setzte sich der Wagen in Bewegung.

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