Kapitel 43 | Lügen

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Ich drehte mich zu ihm um und sah ihn mit großen Augen an.

,,Was hast du da gesagt?"

,,Du hast mich schon gehört Angel. Auch wenn du es nicht zugeben willst, empfindest du das gleiche für ihn, wie er für dich."

,,A-Aber woher...woher willst du denn bitte wissen, dass Damian mich liebt?"

,,Ist das nicht offensichtlich? Warum sollte Foeno dich denn sonst ausgewählt haben?"

Ich schüttelte den Kopf.

,,Moment! Das kann doch gar nicht sein. Ich wurde zu dieser Ehe gezwungen, weil meine Geschwister Mist bei Ramirez gebaut haben. Sonst nichts."

Der Typ lachte.

,,Die Zwillinge machen so gut wie immer Mist. Aber letztendlich war es für diesen Fall nur eine Ausrede. Als Damians Vater herausfand, dass Damian ein Auge auf dich geworfen hatte, hatte er von jetzt auf gleich die Hochzeitsvorbereitungen gestartet und dich zu Damians Frau gemacht."

Ich musste mehrmals Blinzeln um meine Gedanken wieder unter Kontrolle zu bringen.

,,Also war das alles Damians Plan gewesen?"

Er schüttelte den Kopf.

,,Damian wusste nicht, dass sein Vater seine Gefühle dir gegenüber herausgefunden hatte. Für ihn war das also genau so eine Überraschung wie für dich."

,,Aber woher kennt Damian mich denn? Bis vor dem Altar hatte ich ihn nämlich noch nie vorher gesehen."

Der Typ schüttelte plötzlich den Kopf.

,,Das ist, was Damian dir erzählen sollte. Meine Erzählstunde ist hier vorbei. Also steh auf und komm mit. Der Typ macht sich nämlich gerade selber verrückt und uns damit bald auch."

Er wartete erst gar nicht auf meine Reaktion, sondern holte mich an meinem Handgelenk vom Stein runter und zog mich Richtung des Platzes an dem die anderen waren.

Ich konnte von Weitem erkennen, wie Damian die ganze Zeit auf und ab lief und das Mädchen und die beiden anderen Jungs an schrie.

Als er sich umdrehte und mit seiner Hand verzweifelt durch die Haare fuhr, landete sein Blick auf uns und sofort überquerte er die wenigen Meter die noch blieben.

Der Typ ließ mich los und ging an Damian vorbei zu den anderen und fing an etwas mit ihnen zu bereden.

Damian blieb vor mir stehen.

Sein Herzschlag war beschleunigt. Das konnte ich an seiner Atmung erkennen.

,,Da war nichts Angel. Ich weiß das du mir das nicht glauben wirst, aber ich schwöre dir, dass da wirklich nichts war. Noch nie!"

Sein Blick war verzweifelt. Er hatte Angst.

Angst vor meiner kommenden Reaktion.

Ich sah kurz an ihm vorbei zu seinem Freund, der mir von Damians angeblichen Gefühlen für mich erzählt hatte.

Ich versuchte aus seinem Blick irgendetwas heraus zu finden.

Etwas was mir bestätigte, dass er doch gelogen haben könnte. Ein überhebliches Grinsen oder vielleicht Getuschel mit seinen Freunden.

Aber nichts.

Sie alle sahen uns ernst an und schienen die Sache genau zu beobachten. Es war als wären sie genauso gespannt auf meine Reaktion wie Damian, der mich ungeduldig ansah.

Dann sah ich zu dem Mädchen. Sie hatte Tränen in den Augen und sah plötzlich aus, als hätte sie einen schlimmen Fehler gemacht. Bereute sie etwa, was sie gesagt hatte?

Forced PassionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt