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Kleine Erinnerung: Nichts ist für immer. Vieles mag zwar so scheinen, als würde es noch bis ans Lebensende oder zumindest lange bestehen, doch das täuscht fast immer. Früher dachte ich zum Beispiel, ich würde nie Oliven mögen. Mittlerweile finde ich Oliven toll. Früher wäre ich nicht einmal im Traum darauf gekommen, je das Leben zu verachten oder Mordgedanken zu haben. (an wem, das überlasse ich eurer Fantasie)
Doch so ist es mittlerweile.

Dasselbe mit vielen Freundschaften oder sowas. Ich dachte, ich würde vielleicht mit gewissen Freunden alt werden und sie abgesehen von kleinen Pausen immer an meiner Seite haben. Manche davon habe ich seit Jahren nicht mehr gesehen, manche nur nicht gesprochen. Mit manchen löste sich die Freundschaft einfach in Luft auf und, abgesehen von den Emotionen und den Erinnerungen, scheint es, als habe diese Verbindung nie existiert, egal wi tief sie war.

Und Freundschaften oder Meinungen sind nicht die einzigen Dinge, die sich verändern. Menschen generell. Orte. Alles. Alles verändert sich kontinuierlich und es nicht aufzuhalten. Man könnte tun, was auch immer man will, es würde nicht funktionieren. Ich finde das beängstigend und traurig, dass alles vergänglich ist. Ich will, dass sich nichts ändert. Ich will mich nicht verändern. Doch ich kann nichts tun. Ich hasse es.

Eines Tages werde ich an meinen Uhu denken und wissen, dass das Geschichte ist und nie wieder existieren kann, weil wir keinen Kontakt mehr haben oder er tot ist oder weil er mich hasst. Eines Tages werde ich keine Eltern mehr haben. Eines Tages stehe ich womöglich ohne überhaupt jemand da. Sagt jetzt bitte nicht, dass ihr für immer bleiben werdet. Man soll nichts versprechen, was man sowieso nicht halten kann.

Ich hasse alles.

~Liz, die die Tränen mal wieder bekämpft

Stuff about Mrs Scamander (Stuffbook V2) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt