Kapitel 5 - Freundschaft, Versöhnung und Magie

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Als ich nach der Behandlung in das Zimmer von mir und Alina gegangen bin, war sie nicht da. Ich trat auf den Balkon und sah Alina mit weiteren Damen in dem Palastpark, in dem ich James kennengelernt habe. Sie spazierten und unterhielten sich dabei. Ich entschied mich erstmal ein Bad zu nehmen. Nach dem Training roch ich nicht wirklich nach Rosen oder Parfüm, auch das Blut an meinem Arm ließ mich nicht besser fühlen. Ich ließ mir ein Bad ein und legte mich hinein. Es tat wirklich gut, entspannen zu können. Außerdem hörte ich noch die wunderschöne Klaviermusik aus einem der Zimmer nebenan und schlief ein.

Als die Tür zu unserem Zimmer zugeknallt wurde, schreckte ich aus dem Schlaf hoch. Das Wasser war bereits lauwarm und nicht mehr heiß. Ich hörte jemanden im Zimmer nebenan hektisch und aufgebracht herumlaufen. Ich nahm mir meinen Bademantel und öffnete die Tür zum Schlafraum. Alina erschrak. »Was machst du denn hier? Ich habe dich gar nicht gehört« fragte Alina ziemlich aufgebracht. »Ich habe mit Henry trainiert « antwortete ich und sie beruhigte sich wieder etwas und fragte gespannt »Ist etwas vorgefallen von dem ich wissen müsste?« sie wackelte mit ihren Augenbrauen.

»Ich habe heute einen ganzen Hof voller Männer gesehen, die in der Sonne mit nacktem Oberkörper trainiert haben« begann ich lächelnd zu erzählen. Ihre Augen glänzten und sie flippte fast aus, als sie zu quietschen begann »Warum hast du mich nicht mitgenommen?« fragte sie mit einem flehenden Blick. »Ich bin in Schloss umhergeirrt, bis ich Schwerter klirren gehört habe und ehe ich mich versag, starrten mich zwei Dutzend Männer an. Wie hätte ich dich rufen sollen?« erzählte ich aufgeregt.

Ich beschrieb ihr jeden Oberkörper detailgenau und sah zu, wie sie an meinen Lippen hing und gespannt lauschte. »Du sagtest eben, du hast mit Henry trainiert. Heißt das, du hast ihn auch halb nackt gesehen? « fragte sie mit großen Augen. »Mag sein« antwortete ich mit geröteten Wangen, da ich mich an sein göttliches Aussehen erinnerte. »Was soll denn dieses Lächeln« fragte Alina und pikste mit ihrem Finger in meine Wange. »Gar nichts« antwortete ich und wand mich ab.

Ich suchte mir ein neues Kleid aus und setzte mich wieder angezogen an den Schminktisch. »Wo warst du eigentlich den ganzen Morgen?« schaute ich sie durch den Spiegel an. »Ich wollte heute in den Park gehen und ihn bewundern und dabei mein Buch lesen. Ich muss schon sagen, er ist echt schön und so ruhig. Aber dann kam eine ganz Gruppe von Damen angedackelt und haben mich gestört. Sie haben ganz offen geschwärmt, wie gut Jakob und Henry doch aussahen und dass sie sie verführen möchten. Außerdem haben sie unschöne Dinge über dich gesagt. Also musste ich einschreiten. Die Wachen haben uns auseinandergehalten, nachdem ich der schlimmsten von allen mein Buch an den Kopf geworfen habe. Sie hat es verdient. Aber die Wachen haben Jakob gerufen und er hat sich für mein Verhalten bei der blöden Kuh entschuldigt. Bei ihr Entschuldigt!« sie schrie es fast schon heraus und lief aufgebracht in dem Zimmer auf und ab »Ich bin so sauer auf ihn« endlich setzte sie sich hin. Ich dachte schon, sie würde ein Loch in den Boden gehen. »Stell ihn doch einfach zur Rede, vielleicht klärt sich das noch und es ist nur ein Missverständnis« versuchte ich sie aufzumuntern.

Doch sie fing an zu weinen und ich ging zu ihr und setzte mich auf die Bettkante und legte einen Arm um sie. »Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn hasse. Dabei tue ich das gar nicht. Ich habe das nur so gesagt, weil ich sauer war« sagte sie schniefend.

»Hör nicht auf das, was die anderen sagen, die haben keine Ahnung über das, was sie sagen. Sie sind nur eifersüchtig. Und das mit Jakob klärt sich bestimmt, aber beruhige dich erstmal« beruhigte ich sie.

»Rose?« Alina schaute mich fragend an und ich nickte »du kennst Jakob am längsten von uns allen. Denkst du, er wird mir verzeihen?« sie sah mich mit Tränen in den Augen an.

»Soweit ich Jakob kenne, wird er die verzeihen. Er ist nicht nachtragend« aufmunternd lächelte ich sie an.

»Sag mal, nimmst du mich morgen mit auf den Trainingsplatz? « Sie schaute mich mit einem hinterhältigen grinsen an und bewegte ihre Augenbrauen auf und ab. »Natürlich« antwortete und wir lachten über uns und konnten nicht mehr aufhören.

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