Kapitel 7

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Anschließend räumten wir alle noch die Halle auf und gingen uns umziehen.
Keiner aus dem Team hat mich oder Bokuto San darauf angesprochen, was vorhin passiert ist, was mir mehr als nur recht war. Ich will momentan einfach nicht darüber reden, geschweige denn mit ihm.
Ich zog mich fix um und verließ heute mal als erstes und ganz alleine die Halle und machte mich schnellen Schrittes auf den Weg nach Hause.
Ich bemerkte, wie all diese Gefühle wieder hoch kamen und schloss schnell die Haustür auf, zog Schuhe und Jacke aus und ging auf direktem Wege in mein Zimmer, um mich in meinem Bett zu verkriechen. Ich hätte es keine Minute länger geschafft, meine Tränen zurückzuhalten und so liefen sie mir, eine nach der anderen die Wangen herunter und ich ließ einfach alles raus, was ging.
Meine Eltern waren zum Glück nicht zuhause, da sie arbeiten waren, also konnte mich niemand so sehen und auch keine Fragen stellen.

Ein paar Stunden, zumindest fühlte es sich so an, lag ich einfach regungslos im Bett und die Tränen haben mittlerweile aufgehört.
Ich fragte mich die ganze Zeit, wie er soetwas nur tun konnte.
Wie konnte er mir die ganze Zeit nur sowas vor machen?
Mir diese Lüge erzählen?
Ich hab ihm vertraut... Ich dachte er wäre mein bester Freund...
Ich merkte, wie die Tränen zurück kamen aber wischte sie ganz schnell wieder weg und unterdrückte sie so schnell es ging.
Nur eine einzige Sache verstand ich daran nicht.
Was hatte er davon, mir das zu erzählen? Das alle glauben zu lassen?
Und mir dann auch noch gestern solche Sachen zu sagen?
Ich mein, es klang nicht so, als wäre es gelogen gewesen... Aber trotzdem... Macht es alles einfach keinen Sinn...

Die nächsten Tage in der Schule ignorierte ich ihn einfach und er schien mich auch mehr oder weniger zu meiden.

Nach einer weiteren Woche, kam er dann in der Mittagspause auf mich zu um das Gespräch zu suchen. Ich saß gerade in der Cafeteria mit ein paar Klassenkameraden als er mit plötzlich ansprach.
"A-Akaashi?" hörte ich ihn hinter mir.
"Was willst du?" fragte ich ohne mich umzudrehen.
"Können wir reden? Bitte... Ich will mich bei dir entschuldigen..." ich sah leicht zu ihm.
"Warum sollte ich dir zuhören wollen?" sagte ich recht angepisst.
"Weil... Du versprochen hast, dass wir, egal was ist, beste Freunde bleiben..." kam es in einen ziemlich traurigen Ton von ihm.
Ich seufzte.
"Ich schreib dir, wann ich morgen vorbei komme" man sah einen kleinen Hoffnungsschimmer in seinen Augen aufleuchten.
"Danke!" und schon war er wieder verschwunden.
Erneut seufzte ich und aß weiter.

Am nächsten Tag machte ich mich dann auf dem Weg zu Bokuto San und war keine 5 Minuten später schon bei ihm.
Ich atmete noch mal kurz ein und aus, ehe ich dann klingelte. Kurz darauf öffnete sich dann die Tür und er stand vor mir.
"Du bist wirklich gekommen"
"Natürlich. Ich würde dich nicht anlügen... Nicht wie ein gewisser anderer hier" ich ging an ihm vorbei ins Haus und zog meine Jacke aus.
"Akaashi, das ist nicht fair..." ich seufzte.
"Sollen wir in dein Zimmer gehen oder hier darüber diskutieren?" man könnte meine Laune deutlich an meiner Stimmlage erkennen, da ich mir auch recht wenig Mühe gab, diese zu verstecken.
"Lass uns in mein Zimmer gehen..." er ging dann vor und ich folgte ihm. In seinem Zimmer angekommen setzt ich mich im Schneidersitz auf seinen Schreibtischstuhl und er auf sein Bett, damit ein gewisser Abstand da war.
Es herrschte kurze Zeit Stille, die ich aber direkt unterbrach.
" Also was willst du mir sagen?"
"Es tut mir leid Akaashi..."
"Ach wirklich?"
"J-ja"
"Warum hast du das gemacht? Ich verstehe es nicht"
"Ich -" ich unterbrach ihn.
"Warum hast du mich die ganze Zeit belogen? Warum hast du mir gesagt, wir seien ein Paar, Bokuto San? Hat es dir Spaß gemacht, mit meinen Gefühlen zu spielen? Wolltest ausnutzen, dass ich mich nicht mehr erinnere?" ich war echt ziemlich wütend und warf ihn dann alles mögliche an den Kopf, was mir schon seid fast 2 Wochen durch den Kopf schwirrt.
" Nein so war das nicht! " kam es dann etwas lauter von ihm zurück und ich sah ihn an.
" Sondern?" fragte ich genervt.
Wehe du redest dich jetzt raus...
"Anfangs... Ich mein als du den Unfall hattest und ins Krankenhaus gefahren werden solltest, hab ich das nur gesagt, damit ich mit fahren durfte... Ich hab mir halt total die Sorgen um dich gemacht, als ich sah, wie du einfach vor meinen Augen ohnmächtig geworden bist... D-Dann hab ich mich vor deinen Eltern auch nicht getraut die Wahrheit zu sagen, da ich Angst hatte, dich dann nicht mehr besuchen zu dürfen... "
" Das ist keine Entschuldigung Bokuto San"
"Ich war noch nicht fertig!" wurde er etwas lauter aber man sah, dass er es direkt wieder bereute.
"Wie auch immer... Ich hab versucht mit Kuroo darüber zu reden aber er war einfach keine große Hilfe"
"Kuroo San wusste davon?!" fragte ich etwas ungläubig.
Der wird auch noch etwas von mir zu hören kriegen...
"J-ja... Naja auf jeden Fall... D-Du hast dann angefangen dich anders zu verhalten. Bist mir näher gekommen und alles... Ich hab mir nie mehr gewünscht als dir Nahe sein zu können und hatte auch etwas Hoffnung, dass du vielleicht, wenn wir mehr Zeit mit einander verbringen und uns weiter Nahe sein werden, dass du irgendwann auch so fühlst wie ich..."
So fühle wie er? Heißt das...?
" Du meinst - "
" Bitte lass mich ausreden... Dann kannst du mich alles fragen, okay? " ich nickte leicht.
Ich verstehe es nicht...Also war das nicht gelogen?
" Als wir dann nach unserem Date vor deiner Haustür standen und uns... Fast geküsst haben.... " er wurde etwas rot.
"Merkte ich, dass ich dir vielleicht einfach diese Gefühle aufzwinge, was ich ja nie wollte... Deswegen hab ich gestern auch den Rückzieher gemacht"
"U-Und warum dann das Geständnis gestern?"
"Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht... Es war das, was ich dir immer sagen wollte und dachte du solltest es einfach wissen, egal wie du fühlst...Aber glaub mir... Ich hab so oft versucht dir die Wahrheit zu sagen! Ich wusste nur einfach nie wie... Weil ich wusste, dass ich dich damit verletzen werde...."
Die ganzen Male... Wo er mir etwas sagen wollte, war es das... Und jedes Mal wurden wir unterbrochen.
" Und auch wenn du nicht so fühlst wie ich, möchte ich dich nicht als meinen besten Freund verlieren, Akaashi " er sah mich an und ich konnte die Tränen in seinen Augen erkennen.
"D-Das würde ich einfach nicht aushalten..." er wischte sich schnell eine Träne aus dem Gesicht und sah wieder zu Boden.
Ich wusste echt nicht, was ich sage soll.
Ich saß kurz wie erstarrt da und wusste nicht was ich tun soll. Etwas überfordert setzte ich mich dann neben ihn.
Er sah immer noch auf den Boden und versuchte seine Tränen zurück zu halten.
Er ist so ein Idiot... Manchmal frage ich mich echt, ob er mal nachdenkt oder sich wirklich nur von seinem Gefühlen leiten lässt...
Ich atmete tief durch.
"Bokuto San?" er sah mich leicht an und ich legte eine Hand an seine Wange um ihn eine Träne weg zu wischen.
Seine Augen waren etwas gerötet und ich konnte in seinem Blick erkennen, dass es ihm wirklich leid.
Eigentlich wollte ich ihm nicht schnell verzeihen...
" Wir bleiben beste Freunde..." seine Augen weiteten sich etwas.
"W-wirklich?"
"Ja..." man sah ihm seine Erleichterung an und kurz darauf fand ich mich auch schon wieder in seinem Armen wieder. Ich wurde leicht rot aber legte meine Arme auch etwas um ihn.
"Auch wenn ich noch nicht so ganze verstehe, was du dir dabei gedacht hast... Wenn du überhaupt gedacht hast"
"Nein, dass hab ich nicht" musste er jetzt leicht lachen.
"Du bringst mich aber einfach immer so durcheinander im Kopf... Mehr als ich es eh schon bin... Und wenn du mir Nahe bist, wird nur noch schlimmer" sagte er ehrlich.
"Dann ist es wahrscheinlich keine gute Idee, was ich jetzt machen werde" ich löste die Umarmung etwas, damit ich ihn ansehen konnte und legte wieder eine Hand an seine Wange.
"Was meinst du -" er kam jedoch nicht weiter, da ich mich kurz darauf nach vorne lehnte und meine Lippen auf seine legte.
Ich schloss meine Augen und merkte, wie mein Gegenüber etwas erstarrt war. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, was mir schon etwas Sorgen bereitet hatte, bis er den Kuss vorsichtig erwiderte.
Scheint echt gedauert zu haben bis er realisierte, was passiert ist...
Langsam löste ich den Kuss aber war ihm noch ziemlich nahe. Er nahm meine Hand und sah auf diese.
"W-warum hast du das gemacht Akaashi?"
"Weil.... Ich dich auch liebe, Bokuto San" er sah mich etwas ungläubig an und wurde etwas rot. Auch auf meine Wangen lag sich ein leichter Rotschimmer und ich merkte, wie die Hitze in mein Kopf schoss.
Man sah kurz wie seine Augen funkelten aber dann doch wieder trauriger aussahen.
"Akaashi, du musst nicht... So tun..."
"Ich meine es ernst, Bokuto San... " wieder diese ungläubige Blick.
"D-Du..."
"Ja..."
"A-Aber seid wann?" fragte er mich.
"Ich... War damals, als ich noch auf der Mittelschule war, kurz vor meinem Abschluss einmal in der Sporthalle gewesen während eurem Training..." ich sah leicht weg.
"Ich wusste nicht, auf welche Schule ich gehen soll und ein Klassenkamerad wollte mir bei der Entscheidung helfen und hat mich damals dahin geschleppt... Als ich dich sah, ich weiß nicht genau was es war, aber... Ich musste danach immer und immer wieder an dich denken " meine Wangen farben sich wieder etwas rot.
" Also schon die ganze Zeit...? "
" Ja... " ich sah etwas auf unsere Hände.
" Warum hast du nie was gesagt? " fragte er mich dann.
" Das könnte ich dich auch fragen " ich sah ihn wieder an und er sah etwas verlegen weg.
" Ich hätte nie gedacht, dass du so fühlst... Und ich wollte unsere Freundschaft nicht gefährden" sagte ich ehrlich.
"Ich bin ja so froh, dass es jetzt raus ist..." sagte er.
"Ja... Aber glaub nicht, dass ich dir jetzt einfach so verzeihe, ja?" er sah mich an und nickte leicht.
"Ich mach alles was du willst... Du musst es mir nur sagen"
"Oh nein, dass musst du selbst herausfinden" grinste ich leicht als ich dann aufstand.
"W-warte, wo willst du hin?" er klang recht besorgt.
"Ich muss nur eben ins Bad. Ich hau schon nicht ab. Naja noch nicht" mit diesen Worten ging ich aus dem Zimmer und ließ einen etwas verwirrten Bokuto San zurück.
Mal sehen, was er sich einfallen lässt...

I will always remember you (BokuAka) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt