Kapitel 22 - Indians and Green Tea

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Hey :)
Hier kommt ein neues Kapitel, viel Spaß beim Lesen ♡

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Als ich am nächsten Morgen vom Wecker geweckt wurde, stand ich so zufrieden auf wie schon lange nicht mehr. Ich hatte ausgezeichnet geschlafen und irgendwie hatte ich so ein Gefühl, dass der heutige Tag gut werden würde.
Bevor ich los zur Arbeit ging, checkte ich schnell meine E-mails, da ich das schon seit gut einer Woche nicht mehr getan hatte.
Scheinbar hatte ich eine Mail von Liam. Ich öffnete sie und las sie durch:
'Hey Harry,
Ich wollte nur sagen, dass ich eine gute Wohnung und einen günstigen Flug gefunden habe! Ich habe dir unten einen Link zu den Websites markiert, die musst du dir unbedingt ansehen! Die Wohnung ist der Hammer und sie kostet total wenig!!
Niall und Zayn haben schon zugestimmt dass sie die Wohnung gut finden, jetzt liegt es nur noch an dir.
Ich schreibe dir eigentlich nur eine E-Mail, weil du dir die Links auf dem Laptop besser ansehen kannst und außerdem spinnt mein Handy seit gestern... Naja, sies dir einfach an!'
Darauf folgten noch zwei Links.
"Los, mach schon, ich will die Wohnung unbedingt sehen!",meinte Louis gespannt.
Doch ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass wir uns besser auf den Weg zur Bäckerei machen sollten.
"Später",erwiderte ich also,"wir müssen los."
Schnell fuhr ich den Laptop herunter und lief mit Louis an meiner Seite zur Wohnungstür. Nachdem ich meine Schuhe angezogen hatte, verließen wir das Haus und machten uns zu Fuß auf den Weg, da es heute wirklich warm draußen war.
Einige Leute die ebenfalls auf dem Weg zur Arbeit waren zogen an uns vorbei und die Straße war wie immer schon am frühen Morgen voll befahren.
Wortlos schlenderten wir den Bürgersteig entlang, bis wir schließlich die Bäckerei erreichten.
Wir traten ein und nachdem ich jeden mit einem "Guten morgen" begrüßt hatte, ging es an die Arbeit.

"Schau dir diesen Flachbildfernseher an!"
Begeistert drückte Louis seinen Finger gegen den Bildschirm des Laptops. "Und diese Betten sehen total gemütlich aus!"
Es war Mittag und seit etwa 30 Minuten waren wir zurück von der Arbeit. Nachdem ich eine einfache Tiefkühlpizza vorbereitet hatte, saßen wir jetzt im Wohnzimmer, aßen und sahen uns die Wohnung auf Mallorca an.
Louis war sichtlich begeistert, aber auch ich fand die Wohnung toll und wie Liam gemeint hatte, sie war wirklich ein Schnäppchen!
Das Angebot für den Flug hatten wir uns schon angesehen und ich war zufrieden damit.
Da ich nicht wusste, ob Liams Handy wieder funktionerte, schrieb ich ihm einfach auch eine Mail.
Gerade wollte ich mich ans Tippen machen, als Louis plötzlich an meinem Arm rüttelte und ich musste wirklich aufpassen, dass der Laptop nicht von meinem Schoß kippte.
"Du musst Liam einfach sagen, dass du die Wohnung willst!",brüllte er schon fast in mein Ohr und ich verzog das Gesicht.
"Okay man, du kannst aufhören!",sagte ich genervt,"ich mag die Wohnung doch auch, ich bin ja nicht dumm!"
Louis hörte auf, an meinem Arm zu rütteln und grinste. "Dann ist ja gut."
Ich schrieb die E-Mail und verschickte sie, dann klappte ich meinen Laptop zu.
"Und was machen wir jetzt?",fragte Louis fast sofort.
"Ich weiß nicht",antwortete ich,"einfach den Samstag genießen?"
"Machen wir doch was Spannendes!",schlug er vor.
"Langsam habe ich echt genug von spannenden Dingen!" Ich lehnte mich zurück. "Ich habe erst gestern erfahren, wer du wirklich bist!"
"Hmm",überlegte Louis unbeirrt weiter,"machen wir etwas Spannendes und Lustiges. Irgendwas das Spaß macht."
Eine Pause trat ein, dann schien er eine Idee zu haben, denn er richtete sich ruckartig auf.
"Wieso tun wir nicht einfach die Dinge, die wir früher immer gemacht haben?" Begeisterung flackerte in seinen blauen Augen auf.
"Du meinst wir sollen zusammen Indianer spielen?" Ich musterte ihn skeptisch.
"Wieso nicht." Er zuckte die Schultern. "Wir können ja hier drinnen bleiben."
"Nagut." Eigentlich war ich nicht wirklich scharf darauf, so zu tun, als wäre ich ein Indianer, aber Louis zuliebe tat ich es.
Nach einer Weile hatten wir das Wohnzimmer ein wenig umgeräumt, irgendwie hatten wir uns aus einer Decke ein Tippie gebastelt und ich hatte ein paar Kissen auf einen Haufen geschmissen, mit der Erklärung, dass das die Feuerstelle sein sollte.
Nun setzten wir uns auf den Boden.
"Und wie machen wir das jetzt?",fragte ich.
"Naja... du bist 'Großer Tiger' und ich bin 'Großer Löwe' und wir äh... machen jetzt ein Feuer",meinte Louis, wobei er aber auch etwas zögerte.
"Ähm okay..."
Zuerst war jede unserer Bewegungen ziemlich unentschlossen, als wären wir an einem fremden Ort und wüssten nicht was wir tun sollten.
Nach diesem holprigen Anfang begann sich die Stimmung etwas aufzulockern und Louis und ich machten an unserer "Feuerstelle" Feuer und setzten uns daneben.
Ich holte zwei Bananen aus der Küche und wir taten so, als wären sie unser verdientes Abendessen nach einem harten Tag auf der Jagd. Anschließend quetschten wir uns in das selbst gebaute Tippie, sangen unser kleines Lied und legten uns dann hin.
Irgendwie machte es schon Spaß, doch trotzdem konnte ich nicht vermeiden, dass ich mir bei der ganzen Sache ziemlich dumm vorkam, aber zum Glück konnte mich ja niemand außer Louis sehen.
Später zwängten wir uns wieder aus dem Tippie heraus und wir krönten uns gegenseitig zu Oberindianern. Das war eine spontan, von mir, erfundene Position in einem Indianerstamm. Es gab immer zwei Oberindianer, die nach dem Häuptling die wichtigste Stellung im Volk hatten.
Wir setzten uns zurück an die "Feuerstelle" und kritzelten unsere Vorgangsweisen beim Jagen von Büffeln auf ein Blatt Papier. Im Nachhinein konnte man nur ein paar Strichmännchen, Pfeile und ein verkrüppeltes Etwas darauf erkennen, das mehr an einen misslungenen Esel als an einen Büffel erinnerte.
Nach gut einer Stunde beendeten wir unser Indianer Dasein und schoben im Wohnzimmer wieder alles gerade.
"Das war ja schonmal das Wichtigste",sagte Louis und katapultierte ein Kissen aus der Feuerstelle zurück auf die Couch,"und was machen wir jetzt? Was haben wir früher noch so gemacht?"
"Hmm..." Ich rückte das Sofa zurück an seinen richtigen Platz. "Wir haben uns immer Geschichten ausgedacht."
"Stimmt!",erwiderte Louis und ließ sich auf die Couch fallen,"dann haben wir ja schon unseren nächsten Punkt."
Ich nickte und setzte mich neben ihn. "Na dann, fangen wir an."
"Hm, okay." Louis wandte sich mir zu. "Es war einmal ein alter Mann, der durch den Park ging."
Er machte eine kunstvolle Pause.
"Plötzlich aber sah er einen großen roten Ballon, der sich zwischen den tiefen Ästen einer hohen Birke verfangen hatte. Zuerst wollte der Mann einfach weiter gehen, aber dann entschied er sich anders. Er änderte seine Richtung und befreite den roten Ballon aus den Ästen und Blättern. Jetzt bist du dran."
Louis sah mich gespannt an.
"Gut. Mit dem Ballon kehrte er zurück nach hause. Der Mann wusste selbst nicht genau, warum er diesen roten Ballon mitgenommen hatte, es war einfach passiert. Er entschied sich dazu, ihn an einer Schnur auf seiner Terasse zu befestigen. Und dann sah der Mann den Ballon einfach nur an und er wusste nicht genau was passierte, aber irgendwie schloss er ihn tief in sein schon altes Herz."
Als Zeichen, dass Louis fortfahren sollte, sah ich auf.
"Am nächsten Tag war das Wetter besonders schön und so verbrachte der Mann seine ganze Zeit damit, auf der Terasse, neben seinem roten Ballon zu sitzen. Er trank seinen Tee, las oder beobachtete die Menschen außerhalb seines Gartens. Manchmal blickte er aber einfach nur auf den roten Ballon.
Das Band zwischen diesem Ballon und dem alten Mann wurde immer fester und wohin er auch ging, der rote Ballon musste immer bei ihm sein. Der Mann sorgte stets dafür, dass ihm nicht die Luft ausging und pumpte ihn immer wieder prall auf",erzählte er und sah dann wieder herüber zu mir.
Ich überlegte kurz, dann fuhr ich fort:
"Eines Tages ging es dem Mann plötzlich schlechter. Er wurde krank und lag die ganze Zeit in seinem Bett, der rote Ballon war fest daran angebunden. Und immer wenn es dem Mann sehr schlecht ging, sah er seinen Ballon an und irgendwie fand er ihn ihm wieder neue Kraft und Hoffnung.
Aber dann kam die Zeit, in der selbst der rote Ballon nichts mehr brachte.
Als der alte, nun kranke, Mann eines schönen Sommervormittags neben seinem Ballon auf der Terasse saß, völlig kraftlos und stumm, passierte es. Er bekam einen heftigen Schwächeanfall."
Ich übergab das Wort wieder an Louis.
"Glücklicherweise sah eine vorbeigehende Frau ihn und rief einen Krankenwagen",sagte er und faltete die Hände in seinem Schoß,"der alte Mann wurde ins Krankenhaus gebracht und die Ärzte taten was sie konnten. Doch es half alles nichts. Das Herz des Mannes schlug allmählich langsamer, seine Augen schlossen sich und seine Bewegungen stoppten. Er starb.
Am Tag des Begräbnises löste sich der rote Ballon von der Terasse und trieb im Wind durch die Luft, bis er schließlich in den kahlen Ästen eines Baumes hängen blieb, direkt über dem Grab des verstorbenen Mannes."
"Wow, die Geschichte war traurig",bemerkte ich.
Louis nickte. "Was unsere Hirne spontan so zustande kriegen... Machen wir das nochmal?"
"Nein",lehnte ich ab,"noch mehr von solchen Geschichten machen mich ganz deprimiert, außerdem habe ich keine Lust mehr."
"Was willst du denn dann machen?",seufzte Louis und lehnte den Kopf gegen die Sofalehne.
"Gehen wir doch raus",schlug ich vor.
"Schon wieder?",stöhnte Louis genervt,"du bist voll der Natursuchti!"
"Bin ich nicht!",verteidigte ich mich,"ich nutze nur das ausnahmsweise schöne Wetter aus! Außerdem ist morgen Sommeranfang."
"Ach komm schon, bleiben wir lieber hier, ich hab keine Lust nach draußen zu gehen!"
"Doch, werden wir!"
"Och man, ich hasse dich!"
"Ich dich auch." Ich stand auf und lief zur Wohnungstür. "Komm."
Mit einem unzufriedenen Murmeln erhob sich Louis schließlich und kam zu mir, ehe wir das Haus verließen.
Draußen war es wie gestern sonnig und warm und wir schlenderten neben der Straße her.
"Wohin gehen wir denn überhaupt",maulte Louis und schlurfte lustlos neben mir her.
Ich zuckte die Schultern und meinte so leise wie möglich:
"Laufen wir doch einfach ein bisschen in der Stadt herum."
Louis sah ziemlich unzufrieden aus, aber er sagte nichts mehr.
Ziellos liefen wir eine Weile durch die Straßen, wobei ich das warme Gefühl der Sonnenstrahlen auf meiner Haut in vollen Zügen genoss.
Wie immer liefen viele Leute auf dem Bordstein entlang und auf den Straßen hupten die Autos. Neben uns erstreckte sich eine Reihe von verschiedensten Geschäften. Einige waren die üblichen Touristenläden, andere boten Klamotten an und natürlich gab es auch einige Cafés, Imbisse und Restaurants. Eigentlich konnte man sagen, dass man in London alles fand was man brauchte.
Plötzlich schoben sich einige Wolken vor die Sonne. Abgesehen davon, dass die Sonnenstrahlen meiner Haut nun nicht mehr schmeichelten und es etwas kühler war, störte mich das nicht wirklich und so setzten Louis und ich unseren Weg einfach fort.
Doch als die Sonne auch nach einigen Minuten nicht mehr auftauchte, legte ich den Kopf in den Nacken und blickte zum Himmel.
Dicke graue Wolken hatten sich in kurzer Zeit vor der Sonne aufgebauscht und bildeten eine dichte, undurchdringliche Decke, unter der die hellen Strahlen der Sonne gefangen waren.
"Siehst du, jetzt fängt es bestimmt bald an zu regnen und es hat sich noch nicht einmal gelohnt nach draußen zu gehen!",meinte Louis beleidigt.
"Ach komm schon, noch regnet es nicht!",warf ich ein, in der Hoffnung, dass niemand außer Louis mich gehört hatte.
Ich ging weiter, ohne mich von den Wolken beirren zu lassen. Vielleicht zogen sie ja auch nur vorbei. Auf jedenfall hatte ich keine Lust jetzt schon wieder nach hause zu laufen.
Louis folgte mir nach einigem Zögern und ich konnte wetten, dass er die Augen verdrehte.
Da spürte ich plötzlich etwas Nasses auf meine Nasenspitze tropfen. Kurz darauf landete ein Tropfen auf meiner Hand.
"Ha, was habe ich gesagt!",rief Louis triumphierend,"jetzt fängt es an zu regnen!"
"Ja okay, du hattest recht!",gab ich leise zu,"aber wir werden nicht nach hause gehen."
Ich sah mich suchend nach irgendeinem Gebäude um, in dem wir uns unterstellen konnten bis der Regen vorbei war. Mein Blick blieb an einem Schild hängen, auf dem in geschwungenen Buchstaben der Name "White feather" geschrieben stand. Daneben war eine Feder abgebildet, die über einer dampfenden Teetasse schwebte. Scheinbar war das kleine Gebäude ein Café.
"Komm, da rein!",sagte ich zu Louis und steuerte auf die, mit dunklem Holz umrahmte, Glastür zu.
Der Regen wurde allmählich stärker und ich öffnete hastig die Tür des Cafés. Das leise Bimmeln von Glöckchen am Eingang erklangen und Wärme und ein angenehmer Geruch empfingen mich.
Die Tür fiel hinter Louis und mir ins Schloss.
Der Laden war recht klein, aber schön. Die Wände waren aus Backstein, das von dunkelbraunen Holzbalken unterstützt wurde. Runde Holztische mit jeweils vier Stühlen waren im Raum verteilt. Sie wurden mit einem weißen Tischtuch verziert und dem Namen des Cafés gerecht, hing über jedem der Tische ein Geschmück aus weißen Perlen und Federn. In der Mitte an der Wand des Raums befand sich eine Theke, ebenfalls aus Backstein, hinter der eine Tür in ein anderes Zimmer führte. Neben der Tür waren dunkelbraune Bretter an der Wand befestigt, auf denen hübsch gemusterte Teller und Tassen gestapelt waren.
Alles in allem gefiel mir der kleine Laden gut, er war irgendwie niedlich und friedlich, da nur an zwei Tischen Personen saßen, die sich freundlich miteinander unterhielten.
Ich warf einen Blick nach draußen.
Inzwischen prasselten dicke Regentropfen stetig auf den Boden und die Sonne hatte sich immernoch hinter den grauen Wolken verschanzt.
Ich seufzte. Eben war es doch noch so schön gewesen. Ich lief hinüber zu einem Tisch in einer Ecke und setzte mich auf einen der Stühle um ihn herum.
Louis setzte sich ebenfalls und versuchte, den Stuhl dabei nicht zu bewegen.
Schweigend musterte ich das gemütliche Café noch einmal, bis schließlich ein junger Mann auf den Tisch zu kam.
"Was darf es denn für Sie sein?",fragte er in einem freundlichen Ton und zückte Block und Stift.
"Einfach einen Green Tea, bitte",antwortete ich.
"Natürlich." Der Mann kitzelte etwas auf seinen kleinen Block, nickte dann und lief wieder davon.
"Jaja, und ich, dein bester Freund, kriege natürlich nichts!",beschwerte Louis sich und stützte den Kopf auf seinen Händen ab.
Ich sah mich kurz um, aber keiner der anwesenden Leute achtete auf mich, also entgegnete ich:
"Ich weiß zwar jetzt, wer du bist, aber trotzdem bist du immernoch mein Schutzengel, was bedeutet dass dich niemand sehen kann."
"Hmpf",grummelte er und starrte trotzig vor sich hin.
Ich beobachtete ihn belustigt. Irgendwie war ich froh, dass sich zwischen uns beiden nicht viel verändert hatte, seit ich gestern erfahren hatte, wer Louis wirklich war. Es war schön, unsere Beziehung als gute Freunde einfach so stehen zu lassen, wie sie es vor seinem Geständnis gewesen war. Ich mochte große Veränderungen nicht. Natürlich war es eine große Veränderung, zu wissen, dass mein Kindheitsfreund die ganze Zeit bei mir gewesen war, ohne dass ich es gewusst hatte. Doch die größte Veränderung wäre es gewesen, wenn er sich mir gegenüber nun plötzlich total anders verhalten hätte.
Es war immernoch schwer zu begreifen, meinen Löwi wieder zurück zu haben, aber ich hatte mich auch damit abfinden können, dass ich einen Schutzengel hatte, ja, inzwischen war es sogar schon normal für mich. Da würde ich ja wohl auch verarbeiten können, dass ich meinen Freund wieder hatte. Langsam bezweifelte ich wirklich, ob man mich noch als normalen 20-jährigen bezeichnen konnte, immerhin hatte sich in den letzten Wochen mein ganzes Leben verändert. Das dumme war nur, dass keiner außer Louis und mir davon wusste.
Die Bedienung riss mich aus den Gedanken:
"Hier bitte schön, ihr Green Tea."
Der Mann stellte eine dampfende Tasse Tee vor mir auf den Tisch und lächelte mich dabei an.
"Dankeschön",erwiderte ich mit einem freundlichen Kopfnicken, bevor er sich wieder von mir abwandte und sich seinen anderen Kunden widmete.
Ich starrte in den Green Tea vor mir und konnte darin verschwommen mein Spiegelbild erkennen. Naja, eigentlich war ich ja immernoch der selbe, wie in der Zeit, bevor Louis aufgetaucht war. Vielleicht abgesehen davon, dass meine Haare wohl etwas länger geworden waren... Das war aber nicht wirklich von Bedeutung.
Ich löste den Blick von meinem Tee und umschloss die weiße Tasse stattdessen mit meinen Händen. Vorsichtig nahm ich einen Schluck Green Tea und ließ ihn mit einem angenehm warmen Gefühl meine Kehle hinabrinnen.
Ich liebte es, Tee zu trinken. Danach fühlte man sich immer so warm und zufrieden.
Ich nahm noch zwei Züge, bevor ich erneut nach draußen sah.
Anscheinend war es nur ein kurzer Schauer gewesen, denn inzwischen hatte der Regen schon wieder nachgelassen. Wenige Augenblicke später hörte er schließlich ganz auf und das einzigste was vom Regen blieb, waren kleine Pfützen und Rinnsale an den Rändern der Straße.
Ich trank meinen Tee mit wenigen Zügen aus und winkte die Bedienung erneut zu mir, um zu bezahlen.
Nachdem dies erledigt war, entschied ich, dass Louis und ich nun wohl wieder zurück nach hause kehren sollten.
Ich stand auf und Louis, der bis gerade anscheinend in Gedanken versunken gewesen war, blickte auf und erhob sich ebenfalls.
Nach einem letzten Blick durch das Café "White feather" wandte ich mich der Tür zu und trat nach draußen, in den inzwischen wieder sonnigen Tag.

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So das wars :) und was denkt ihr?
Bis zum nächsten Kapitel, Votes und Kommentare sind immer willkommen ;)

LG Justalittleflower

Guardian Angel (a One Direction Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt