Kapitel 27 - Nouis' Baby

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Hi Leute!
Hier ist endlich ein neues Kapitel, ich hoffe es gefällt euch :3

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Drei Tage vergingen und es war Samstag, als ich mittags von der Arbeit nach hause kam.
Mit eingezogenem Kopf lief ich durch den Nieselregen. Die feinen Tropfen lösten sich aus dicken grauen Wolken am trüben Himmel, aber es war trotzdem total warm.
Bei jedem Schritt stoben kleine Tropfen unter meinen Füßen auf und der Regen benetzte inzwischen auch meine Haare.
Erleichtert stellte ich fest, dass es nicht mehr weit bis zu meiner Wohnung war.
Louis war in den letzten Tagen immer Zuhause geblieben, wenn ich gearbeitet hatte, so auch heute. Ich konnte mir schon vorstellen, wie aufgeregt er mich empfangen würde, denn heute hatten wir noch etwas Besonderes vor. Wir waren mit Niall, Liam und Zayn verabredet. Louis verhielt sich schon seit gestern so hibbelig, es war kaum auszuhalten. Natürlich konnte ich ihn verstehen, immerhin würde es das erste Mal sein, dass meine besten Freunde ihn sehen würden. Im Grunde genommen waren Zayn, Niall und Liam ja auch seine Freunde.
In dem Moment kam ich vor der Haustür an.
Mit einem kleinen Kopfschütteln versuchte ich, die Regentropfen in meinen Haaren loszuwerden, bevor ich meinen Schlüssel ins Schloss steckte und die Tür sich öffnete. Schnell floh ich aus dem Nieselregen und machte mich daran, die Treppen hochzugehen.
Es dauerte nicht lange bis ich an der Wohnungstür angelangt war. Kaum hatte ich auch diese geöffnet, kam Louis auf mich zu geschlittert und knallte fast mit mir zusammen.
"Da bist du ja, wir haben nur noch etwa 45 Minuten, dann müssen wir los!",rief er aufgeregt.
"Jaja!",grinste ich belustigt.
Das war die Seite von Louis, die ich seit mehr als vierzehn Jahren nicht mehr erlebt hatte. Seine aufgeregte, ungedulige, total kindische Art, die nur zum Vorschein kam, wenn er wirklich nervös war und sich freute. Klar, als er vor ein paar Tagen ein Mensch geworden war, war er auch rundum glücklich gewesen, doch jetzt schwang eben auch dieser Hauch von Unsicherheit und Sorge in seiner Stimmung.
"Lass uns erstmal was essen",meinte ich und lief in die Küche, Louis tänzelte hinter mir her.
"Was möchtest du haben?",fragte ich und öffnete den Kühlschrank.
"Ich hab keinen Hunger!",sagte er sofort und ließ sich auf einen Küchenstuhl fallen.
"Sicher?",hakte ich nach.
Er nickte heftig und nuschelte:
"Keine Ahnung wieso!"
"Du bist halt einfach aufgeregt",stellte ich fest und zog eine Tiefkühlpizza aus dem Kühlschrank.
"Mhm",murmelte Louis,"so aufgeregt war ich schon lange nicht mehr!"
Schnell schaltete ich den Ofen ein und schob die Pizza einige Minuten später hinein.
Louis und ich saßen am Tisch und warteten, jeder hing seinen eigenen Gedanken nach.
Später würden wir zu Zayn fahren, wir hatten uns dort mit den anderen verabredet.
Ich hatte ihnen schon erzählt, dass ich jemanden mitbringen würde, aber nicht genau wen. Sie hatten danach über die dämlichsten Dinge spekuliert. Zuerst dachten sie, ich hätte vielleicht eine Freundin, dann wurden die Ideen immer verrückter, bis sie am Schluss gesagt hatten, ich würde einen Alien mitbringen... Bestimmt waren sie mehr als enttäuscht, wenn ich mit einem normalen Menschen bei Zayn aufkreuzte.
Ich schnaubte belustigt.
Gut, eigentlich war Louis nicht ganz normal... Er war schonmal tot gewesen und er war bis vor Kurzem noch mein Schutzengel. Aber das würde ich den anderen natürlich nicht erzählen, sie würden mir auf keinen Fall glauben, was ich ihnen auch nicht übel nehmen konnte, niemand würde mir glauben, wenn ich ihnen die Wahrheit sagen würde. Außerdem sollte diese ganze Schutzengel-Sache ja geheim bleiben, ich durfte also sowieso kein Wort darüber verlieren.
Ich warf einen Blick auf die Uhr und stellte fest, dass meine Tiefkühlpizza fertig sein musste. Mir blieben noch knapp 20 Minuten um zu essen, bevor wir uns auf den Weg zu Zayn machen würden.
Schnell holte ich die Pizza also aus dem Backofen, schnitt sie in Stücke und verschlang fast die Hälfte.
Louis musterte mich dabei und schien immernoch in Gedanken versunken zu sein.
"Sicher dass du nichts willst?",fragte ich ihn nochmal und deutete auf die übrige Pizza,"es ist noch genug da!"
"Hm? Äh, nein, ich will immernoch nichts!",entgegnete er kopfschüttelnd.
Ich zuckte die Schultern. "Wenn du meinst."
Ich packte die halbe Tiefkühlpizza in den Kühlschrank, vielleicht würde ich sie heute Abend aufessen.
"Nagut, wir sollten uns jetzt auf den Weg machen!" Ich wandte mich wieder an Louis.
"Okay",sagte er, seine Aufregung spiegelte sich in seinen blauen Augen wider.
Wir liefen zur Wohnungstür und während ich in meine gewöhnlichen Schuhe schlüpfte, zog Louis seine neuen Vans an, die wir erst am Dienstag gekauft hatte.
"Kann ich mich so blicken lassen?",wollte er wissen, bevor ich die Wohnungstür öffnete.
"Jaa!",antwortete ich,"ich verstehe dich ja echt, aber du führst dich so auf, als hättest du gleich ein Date!"
Ich grinste und trat aus der Wohnung.
"Theoretisch ist es das auch!",schmollte Louis und folgte mir, die Tür fiel mit einem leisen Klacken hinter ihm ins Schloss.
In schnellem Tempo liefen wir die Treppen hinunter, besonders Louis hatte es eilig, zum Auto zu kommen.
Als wir schließlich dort ankamen, stiegen wir ein. Diesesmal knallte Louis nicht gegen die Wagentür, was jetzt schon zweimal vorgekommen war. Eigentlich hätte ich vermutet, bei seiner heutigen Nervosität würde es wieder passieren.
Ich startete den Motor und lenkte das Auto auf die breite Straße.
Wir waren kaum fünf Minuten gefahren, als Louis begann, unruhig auf dem Beifahrersitz herum zu rutschen und nervöse Blicke aus dem Fenster zu werfen.
Inzwischen hatte es aufgehört zu regnen, aber dennoch platschten die Tropfen von den Hausdächern und bildeten auf dem Boden riesige Pfützen, die durch die vorbeirasenden Autos wild aufgewirbelt wurden.
Louis und ich redeten nicht, neben der Musik aus dem Radio konnte ich nur die Geräusche seiner Bewegungen hören.
Nach einigen Minuten kam das Haus, in dem sich auch Zayns Wohnung befand, in Sicht.
Ich parkte das Auto am Straßenrand und stieg aus.
Louis hingegen blieb sitzen. Als ich von außen gegen seine Fensterscheibe klopfte, sah er unsicher und aufgeregt zu mir nach draußen. Dann atmete er noch einmal tief durch, bevor sich die Wagentür öffnete und er ausstieg.
"Bereit?" Ich sah ihn eindringlich an.
Er nickte mit zusammengepressten Lippen. "Denke schon!"
"Ich bin mir sicher, Niall, Zayn und Liam werden dich mögen!",sagte ich wahrheitsgemäß und wandte mich dann der weißen Haustür zu.
Ich öffnete sie und wir betraten das kühle Treppenhaus, das ebenfalls in schlichtem weiß-grau gehalten war. Gemeinsam liefen wir die Treppen nach oben, bis in den 2. Stock. Dort blieben wir vor Zayns Wohnungstür stehen.
Von drinnen drangen die leisen Stimmen von Liam, Niall und ihm, sie waren alle schon da.
"Na dann!" Ich klingelte.
Dumpfe Schritte waren aus der Wohnung zu hören und kurz darauf öffnete sich die Tür.
Vor uns stand Zayn, dessen Blick sofort auf Louis fiel.
"Hey!",begrüßte er ihn und mich.
"Hi!",entgegnete ich mit einem Lächeln.
"Kommt doch rein!" Er schob die Tür noch ein Spalt breit weiter auf und ich trat ein.
Nach kurzem Zögern folgte mir Louis.
Wir kamen geradewegs in den Raum, den Küche und Wohnzimmer sich teilten. Auf meiner rechten Seite stand ein Fernseher und eine Couch, auf der Liam und Niall saßen. Zu meiner Linken hingegen standen Küchenzeilen. Alles war schlicht in schwarz und weiß gehalten.
"Aha, das ist also die geheimnisvolle Person!",hörte ich Nialls Stimme.
"Ja genau",meinte ich und drehte mich zu Liam, Niall und Zayn, der inzwischen auch wieder auf dem Sofa Platz genommen hatte.
"Leute, das ist Louis, Louis das sind Zayn, Liam und Niall",stellte ich sie einander vor, wobei ich es mir eigentlich sparen hatte können, Liam, Niall und Zayn vorzustellen.
"Hey!",sagten die drei fast gleichzeitig.
"Hey!",erwiderte Louis mit einem leicht verunsicherten Lächeln.
Wir setzten uns zu den anderen auf die Couch.
Für eine Weile herrschte peinliche Stille, doch dann räusperte Niall sich und fragte:
"Na, wie haben du und Louis euch kennengelernt?"
"Naja, wir waren früher im Kindergarten beste Freunde",erklärte ich, was ja auch stimmte,"aber als ich dann in die Schule gekommen bin, ist der Kontakt irgendwann abgebrochen und vor kurzem habe ich ihn dann wieder zufällig getroffen."
Ich versuchte, möglichst überzeugend zu klingen, immerhin entsprach meine Antwort nicht ganz der Wahrheit.
Zu meiner Erleichterung schienen Liam, Zayn und Niall mir zu glauben.
"Warte mal, du hast mir doch in der Grundschule ab und zu von jemandem erzählt",sagte Niall nachdenklich.
"Ja, ich hab Louis manchmal erwähnt",gab ich zu und warf Louis einen schnellen Blick zu.
"Ach, du hast von mir geredet?" Er zog die Augenbrauen hoch, seine Stimme klang nun lockerer. "Hast wohl von mir geschwärmt!"
"Ja klar!",entgegnete ich ironisch und verdrehte die Augen.
Nach kurzem Schweigen meldete sich auch Liam zu Wort:
"Was machen wir jetzt? Ist ein bisschen langweilig, hier einfach rumzusitzen."
"Naja, wir könnten hier bleiben und-",setzte Zayn an, doch er wurde von Niall unterbrochen:
"Gehen wir doch Bowling spielen!"
"Bowling?" Ich sah ihn ungläubig an. "Wie kommst du jetzt darauf?"
"Keine Ahnung, war nur ein Vorschlag." Der Ire zuckte die Schultern.
"Hm... Ich finde die Idee gar nicht so schlecht",meinte Louis plötzlich.
Ich sah zu Liam und Zayn. "Was sagt ihr?"
"Naja, meinetwegen können wir bowlen gehen",stimmte Zayn zu.
"Nagut, wenn ihr wollt",sagte auch Liam.
Ich nickte. "Also ich hätte eigentlich auch Lust!"
"Wir immer mit unserer Spontanität!",grinste Niall.
Liam lachte auf. "Stimmt... Naja, gehen wir? Ich weiß, wo es ein gutes Bowling-Center gibt!"
Nachdem alle zustimmend genickt hatten, verließen wir die Wohnung wieder. Zusammen quetschten wir uns in Zayns Auto, es war etwas eng, aber es ging.
Schließlich standen wir an der Kasse eines großen Bowling-Centers. Wir zahlten und jeder von uns bekam die passenden Schuhe. Anschließend suchten wir nach unserer Bahn, Bahn 11, wie der Mann an der Kasse gesagt hatte.
Nachdem wir sie gefunden hatten, starteten wir auch schon unser Spiel.
Da ich erst als letzter dran war, setzte ich mich an den runden Tisch vor Bahn 11 und trank einen Schluck meiner Cola, die ich vorhin schon bestellt hatte.
Im Bowling-Center befanden sich um diese Uhrzeit noch nicht allzu viele Menschen. Ich vermutete, dass die meisten erst abends hier her kommen würden.
Ich beobachtete, wie Zayn sich vor mir zum Wurf bereit machte. Er holte mit seiner gelben Bowlingkugel aus und warf sie mit Schwung auf die Bahn.
Die Blicke von ihm, Liam, Niall, Louis und mir folgten gespannt der Kugel, die in schneller Geschwindigkeit auf die Kegel am Ende der Bahn zu rollte.
Mein Mund klappte auf, als die Bowlingkugel die Kegel traf und einer nach dem anderen umfiel. Zayn hatte wirklich bei seinem ersten Wurf einen Strike gelandet!
"Hey, klasse!",rief Niall und legte eine Hand auf Zayns Schulter, der selbst ziemlich überrascht aussah.
"Wow, ich hätte nicht gedacht dass ich ein Strike schaffe!",meinte er.
"Tja, du hast es aber!",sagte Liam und wandte sich dann an Louis, der hinter ihm stand,"du bist als nächstes dran!"
"Okay!" Louis griff sich eine blaue Bowlingkugel und stellte sich vor die Bahn. Er holte aus und warf die Kugel über die Bahn. Auch sie rollte in einem schnellen Tempo voran. Schließlich traf die Kugel die Kegel, sieben von ihnen kippten um.
"Gut gemacht!",meinte ich mit einem anerkennenden Nicken.
Nach und nach wurde die Stimmung zwischen uns immer entspannter, Louis' Unsicherheit verflog allmählich, er war fast wieder ganz er selbst und sprach ausgelassen mit den anderen Jungs.
Es war bereits Nachmittag, als wir unsere zweite Runde schließlich beendeten. Liam hatte mit Abstand gewonnen, bei der ersten Runde war es knapp gewesen, aber Zayn hatte gesiegt. Er hatte zwar nur noch einmal ein Strike hingelegt, doch man konnte nicht leugnen, dass er ein guter Bowling-Spieler war.
Ich hatte bei der ersten Runde den letzten Platz belegt, bei der zweiten war ich Dritter.
Wir verließen die Bahn und gaben unsere ausgeliehenen Bowlingschuhe an der Kasse zurück. Dann traten wir hinaus in den Sommernachmittag, die Sonne brannte nun nachdem es nicht mehr regnete auf uns herunter und nur noch wenige Wolkenfetzen trieben durch den strahlend blauen Himmel.
Wieder quetschten wir uns in das stickige Auto, es hatte die ganze Zeit in der Sonne gestanden und nun war es innen heiß wie in einem Backofen.
Ich öffnete das Fenster und genoss den kühlen Fahrtwind, der mir nun ins Gesicht wehte und meine Haare wild herumflattern ließ. Ich schloss die Augen und stellte mir vor, ich säße mit den Jungs an einem weißen Sandstrand, das Rauschen der Wellen klang in meinen Ohren und eine erfrischende Brise umspielte meine Haut. So stellte ich es mir vor, wenn wir auf Mallorca sein würden. Nun, da ich wusste, dass Zayn, Liam und Niall sich gut mit Louis verstanden, war ich mir sicher, dass der Urlaub eine tolle Zeit werden würde. Wir konnten tun und lassen was wir wollten, da war keine Arbeit an die wir denken mussten, kein frühes Aufstehen und kein Londoner Lärm, der einen den ganzen Tag begleitete.
Eine Stimme dicht neben meinem Ohr ließ mich aufschrecken:
"Willst du ihnen eigentlich heute schon sagen, dass ich mit nach Mallorca fliege?"
Eindeutig Louis hatte gesprochen und ich drehte mich zu ihm. Ich beugte mich zu ihm hinüber und antwortete mit gesenkter Stimme an seinem Ohr:
"Später vielleicht, ich denke es wird ihnen nichts ausmachen."
Louis nickte kaum merklich. "Was wenn doch?"
"Hey, du hast doch gemerkt, dass sie dich total gerne mögen!",sagte ich sicher und sah ihm in die blauen Augen, eine seiner Haarsträhnen wurde wegen dem Wind von seiner Stirn geblasen.
Er nickte wieder, wich aber meinem Blick aus und wandte sich schließlich ab.
Die anderen Jungs hatten von unserem kleinen Gespräch offenbar nichts gemerkt, was auch nicht erstaunlich war, da die laute Musik die aus dem Radio schallte fast alles übertönte.
Nach einigen weiteren Minuten kamen wir wieder bei Zayn Zuhause an.
Wie vorhin setzten wir uns auf das Sofa und unterhielten uns noch über alle möglichen Dinge.
Schließlich warf Louis mir einen vielsagenden Blick zu und ich wusste sofort, was er meinte.
"Ähm Leute?",fing ich an, worauf Liam, Zayn und Niall mich abwartend ansahen,"wäre es eigentlich in Ordnung, wenn Louis mit nach Mallorca kommen würde?"
"Klar!",kam es nur wenige Augenblicke später von Niall,"also ich hätte nichts dagegen."
"Ja, in der Wohnung die wir gebucht haben ist sowieso ein Bett zu viel, also wäre das kein Problem",stimmte auch Liam zu,"wie sieht's mit dir aus, Malik?"
"Ja, ich fände es auch okay!",sagte Zayn mit einem kleinen Nicken.
"Super!",entgegnete ich erleichtert.
"Danke, Leute!",sagte Louis mit einem Lächeln,"ich bin mir sicher, wir werden viel Spaß haben!"
"Bestimmt",erwiderte ich.
Nachdem das geklärt war fiel auch die allerletzte Sorge von Louis ab und kurz darauf war er mit Niall in ein Gespräch über Horrorfilme vertieft.
"Singst du eigentlich, Louis?",fragte Zayn plötzlich und unterbrach die beiden dadurch.
Louis sah auf und nickte. "Ja, ziemlich gerne sogar!"
"Dann singen wir doch zusammen",schlug Zayn vor,"immerhin hat Niall schon wieder seine Gitarre mitgeschleift."
"Meine Gitarre ist mein Baby!",verteidigte sich der Ire und tätschelte liebevoll den Gitarrenkoffer, der an dem Sofa lehnte.
Ich unterdrückte ein belustigtes Lachen und sagte:
"Singen ist eine gute Idee!"
Also packte Niall sein "Baby" aus und wir sangen Story of my life. Liam hatte den Text auf seinem Handy gespeichert und so gab es dabei keine weiteren Schwierigkeiten.
"Du hast echt eine tolle Stimme!",meinte Zayn anerkennend zu Louis.
"Danke!" Er lächelte zufrieden.
Wir sangen einige weitere Songs und es war schon Abend, als wir schließlich beschlossen, aufzuhören und uns stattdessen etwas zu essen zu kochen.
"Liam, Harry, ihr könnt am besten kochen",verkündete Niall,"und Zayn, das ist deine Wohnung. Also ihr drei werdet was zu essen machen und Louis und ich machen... äh, was anderes."
Ich verdrehte die Augen. "Jaja, du hilfst natürlich mal wieder nicht mit!"
"Pff, entschuldige mal!",empörte sich der Blonde,"ich hab immerhin ein Baby das ich versorgen muss!"
Kurz nachdem er geendet hatte, begann er auch schon loszuprusten und wir anderen stimmten in sein Gelächter mit ein.
Es passierte ja öfters, dass man eine Person nur ansehen musste und man begann sofort wieder zu lachen, naja, so war das jetzt bei Niall und mir. Sobald ich ihn ansah musste ich erneut losprusten, bis mein Bauch wehtat.
Schließlich löste ich das Problem, in dem ich mit Liam und Zayn in die Küchenecke ging. Natürlich konnte ich Niall so immernoch sehen, da Wohnzimmer und Küche sich ja im selben Raum befanden, doch ich versuchte mich so gut es ging aufs Kochen zu konzentrieren. Nach kurzem Hin und Her hatten wir uns dazu entschieden, Spaghetti Carbonara zu machen.
Während ich den Herd einschaltete, konnte ich Louis und Niall immernoch Lachen hören, allerdings schienen sie sich langsam zu beruhigen.
"Wie lange dauert es noch? Ich sterbe vor Hunger!",rief Niall nach einer guten halben Stunde zum dritten Mal.
Ich konnte sehen, wie Liam neben mir die Augen verdrehte.
"Noch 15 Minuten etwa!",antwortete ich ihm.
Niall gab ein gequältes Jammern von sich, darauf folgte ein kleines Kichern von Louis.
"Du sagst das jetzt schon das dritte Mal und du bist bisher noch nicht gestorben",sagte Liam,"da wirst du es ja wohl auch die letzten 15 Minuten aushalten!"
Ich warf einen Blick zu dem Iren hinüber und konnte sehen, wie er trotzig die Arme verschränkte.
Kopfschüttelnd konzentrierte ich mich wieder auf das Kochen, damit das Essen auch wirklich bald fertig wurde.
Mit meiner Schätzung hatte ich recht gehabt, etwa 15 Minuten später saßen wir an Zayns gedecktem Tisch, jeder hatte einen Teller Spaghetti vor sich.
"Sag mal",nuschelte Zayn mit vollem Mund,"wer ist eigentlich die Mutter von deinem Baby, Niall?"
"Ähm..." Niall kaute nachdenklich. "Louis?"
"Louis?" Ich zog eine Augenbraue nach oben.
"Ja",sagte dieser jetzt,"es war ein schöner Sommertag als wir uns kennengelernt haben..."
"Und du hast am selben Tag das Baby von Niall geboren?" Liam runzelte die Stirn, aber seine Mundwinkel zuckten.
"Genau so war es",erwiderte Louis nickend.
"Ja",sprach Niall und blickte zu der "Mutter" seines "Babys","ich will unsere Liebe nicht weiter leugnen!"
Er ließ seine Gabel mit einem Klirren in seinen Teller fallen, sprang von seinem Stuhl auf und kniete sich mit einem theatralisch verliebten Blick vor Louis. "Louis, willst du mich heiraten?"
Er griff nach Louis' Hand.
Dieser musste sich beherrschen, nicht loszulachen und nickte mit zusammengepressten Lippen. "Ja, ich will!"
Ich konnte mich nicht zurückhalten und prustete aufs Neue los.
"Das ist ja alles so rührend!",kommentierte Zayn entzückt, doch auch er lächelte breit und es würde nicht lange dauern, bis er anfing zu lachen.
"Ich bin verlooobt!",rief Niall und grinste wie ein Honigkuchenpferd.
"Hey aber dass das klar ist",begann Louis,"ICH bin der Chef in unserer Beziehung!"
"Das werden wir ja noch sehen!" Niall verschränkte herausfordernd die Arme vor der Brust, stand wieder auf und setzte sich zurück auf seinen Stuhl.
Ohne weitere Lachanfälle aßen wir auf und räumten dann das dreckige Geschirr ab.
Als wir kurz darauf wieder auf der Couch saßen, legte Niall sich seine Gitarre auf den Schoß, streichelte sie liebevoll und flüsterte in einem Ton, als würde er mit einem Kind reden:
"Mami und Papi werden bald heiraten mein Schatz!"
"Okay, jetzt verliert er wirklich den Verstand!",meinte Liam verstört.
"Shhhh, sie ist eingeschlafen!",fuhr Niall ihn an und wog sein "Baby" in den Armen hin und her.
"Was zur Hölle ist falsch mit dir!?" Zayn schüttelte den Kopf.
"Hey, niemand beleidigt meinen Mann!",verteidigte Louis Niall und legte einen Arm um ihn.
"Oje...",seufzte ich,"das kann ja mal was werden!"
Damit behielt ich Recht. Selbst als wir noch zusammen einen Film schauten, hörten die beiden nicht auf, so zu tun als wären sie ein Paar. Niall legte seine Gitarre sogar auf das Sofa und deckte sie zu.
Wirklich, das war verstörend! Naja, immerhin verstanden Louis und Niall sich gut miteinander. Trotzdem waren sie gerade total gruselig drauf...
Ich lenkte meine Gedanken zurück auf den laufenden Film, er hieß "Guardians Of The Galaxy" und ich mochte ihn wirklich, obwohl ich ihn das erste Mal sah.
Gegen Ende des Films hörten Niall und Louis endlich auf, miteinander zu tuscheln und ich hoffte schon, dass die Wir-sind-ein-Paar-Phase jetzt vorbei war, aber da täuschte ich mich.
Es war schon recht spät, als der Film vorbei war und Louis und ich uns auf den Heimweg machen wollten.
"Tschüss, mein Geliebter!",verabschiedete sich Louis theatralisch von Niall und schmiss sich in seine Arme.
"Bis bald, mein Louis-Pups, ich werde gut auf unser Baby aufpassen!",entgegnete der Ire.
"Tschüss Leute!",sagte ich währenddessen zu Liam und Zayn.
"Bis dann, Harry!",erwiderten die beiden fast zeitgleich.
"Komm jetzt, Louis!" Ich riss ihn aus Nialls Armen.
"Hey!",empörte er sich entsetzt, doch er ließ sich mitziehen und winkte Niall ein letztes Mal zu.
Nur wenige Augenblicke später saßen wir in meinem Auto und fuhren nach hause.
"Also echt, Niall und du wart wirklich verstörend!",redete ich und sah auf die Straße, die von meinen Autoscheinwerfern beleuchtet wurde.
"Ich weiß!",grinste Louis,"wir sind ein Traumpaar!"
"Sowas von!",entgegnete ich kopfschüttelnd,"naja, der Tag war schön!"
"Ja",seufzte Louis und blickte mit einem Lächeln aus dem Fenster in die dunkle Nacht.
Ich war wirklich froh, dass Liam, Zayn und vorallem Niall sich so gut mit Louis verstanden. Besser hätte es nicht laufen können.
Ich grinste.
Immerhin hatte Louis jetzt ein Baby und war verlobt!

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Na was denkt ihr? :D Ich persönlich mag dieses Kapitel irgendwie^^
Über Votes und Kommentare freue ich mich immer ♡

LG Justalittleflower

Guardian Angel (a One Direction Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt