März- 2022

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Frau E. wusste nun alles, wir haben über das klauen geredet und sie wusste von meinem tiefsten Geheimnis. Ich habe Binge Eating, was ich ihr aber nicht ins Gesicht sagen konnte, weshalb ich ihr einen Breif schreib.

An diesem Tag jedoch ist sie mir in den Rücken gefallen wie noch nie ein Mensch zuvor in meinem Leben.

Sie hatte Elterngespräch mit meiner Mama. Das hatte sie jede Woche, es war keine große Sache für mich. Am Ende holte sie mich dazu, was merkwürdig war.

Sie meinte dass sie meiner Mama alles erzählt hat, das mit dem Klauen, das Frau E. Bescheid weiß, wie meine Mama drauf ist und dass ich in der Notaufnahme war. Ich schaute sie an „Wie konnten Sie nur?" Sie meinte wir wurden in zwei Tagen darüber reden, da sie am Folgetag in der Ambulanz arbeitete. „Annika" versuchte sie mich zu beruhigen „WIE KONNTEN SIE NUR?! ICH HABE IHNEN VERTRAUT" Meine Augen waren mit Tränen gefüllt. „Annika, du hast eine Straftat begannen, deine Mama ebenso und du bist unter 18 deshalb musste ich aus Datenschutzgründen sowohl das mit der Notaufnahme, als auch das andere sagen" Ich schaute sie verachtend an „Sie hätten das wenigsten vorher mit mir besprechen können, noch vor 3 Stunden im Einzel haben Sie mir hoch und heilig versprochen, nicht über das Klauen zu reden" Sie schaute mich schuldig an „Notlüge" Ich konnte es nicht fassen.

Aber halt eine Sache. Der Brief, der scheiß Brief, wenn meine Mama das auch weiß, nein, das darf nicht sein. Es war still. Meine Mama stand auf und ging zur Tür, ich bleib sitzen. „Frau E. kann ich bitte nochmal kurz mit Ihnen alleine reden?" sie sagte zu. Sie meinte dass sie das mit dem Brief nicht erwähnt hat, ich war sehr froh aber wollte sie gleichzeitig anzicken. „Das war ja wohl das mindeste" antworten ich und verlies den Raum.

Es war Besuchstag, wie immer nach meinem Elterngespräch. Meine Mama ging vor und ich packte noch meine dreckige Wäsche die mit heim sollte.

An der Tür wartete Frau E. auf mich „Annika, es tut mir leid und ich kann verstehen, wenn du nicht mehr mit mir reden willst, aber das besprechen wir in Ruhe am Freitag, bitte mach bis dahin keine Dummheiten, ja?" ich wiederholte genervt „Sie können verstehen wenn ich nicht mehr mit Ihnen reden will?- worauf Sie sich verlassen können" Ich lies sie stehen und fuhr nach Hause.

Ärger bekam ich zum Glück nicht, das hatte Frau E. wenigstens gut geregelt. Zurück in der Klinik weinte ich bis Freitag durch, bei dem Gespräch „vertrugen" wir uns wieder, ich kann sie nicht hassen, sie ist mit viel zu wichtig dafür.

Außerdem habe ich auch oft scheiße gebaut. Wie in der darauffolgenden Woche zum Beispiel als ich mich mit zwei Mitpatienten im Ausgang zum ersten mal in meinem Leben betrunken hatte.

Das machte ich dann noch zwei weitere male mit einem anderen Mädchen aus der Klinik.

Meine Entlassung stand an, was mir Angst machte, ich schnitt mich wieder so tief, dass ich in die Notaufnahme musste, diesmal musste es sogar genäht werden.

30.03.2021- genau 12 Wochen war ich nun hier gewesen und nun endlich raus. Man war das eine Erleichterung

Psychiatrie- Mein AbsturzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt