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Der Kampf hatte bereits viele Opfer gefordert, doch trotz der großen Trauer auf beiden Seiten war niemand gewillt aufzugeben, bis der Kampf nicht gewonnen war. Auch Bellatrix und Rodolphus waren bereits stark erschöpft, doch Voldemort gönnte ihnen nicht eine Verschnaufpause. Unermüdlich rief er ihnen Befehle zu und die beiden hatten keine andere Wahl, als ihm willenlos zu gehorchen, auch wenn ihre Kräfte ständig schwächer wurden und sie immer größere Mühe hatten, den vorbeizischenden Flüchen auszuweichen. Während Rodolphus sich gerade mit einigen Schülern aus dem 6. Jahr duellierte, kämpfte Bellatrix gegen Molly Weasley, die ihre Tochter Ginny und einige andere Schüler verteidigte. Die Trauer über den Verlust ihres Sohnes Fred und die Angst um ihre anderen Kinder weckte ungeahnte Kräfte in der eigentlich gutmütigen und freundlichen Frau und so wurde es für Bellatrix immer schwerer, Mollys Flüche abzuwehren. Je stärker und verbissener diese kämpfte und je mehr Bellatrix Ausdauer nachließ, desto mehr wuchs auch ihre Angst, diese Schlacht nicht zu überstehen. Die Angst, Rodolphus und alle die sie liebte für immer zu verlieren und allen außer Rodolphus und Voldemort als sadistische und Muggel verachtende Todesserin in Erinnerung zu bleiben. Angetrieben von dieser Angst kämpfte sie weiter, doch sie wusste, dass ihre Kräfte nicht mehr lange ausreichen würden um Mollys immer heftiger werdende Flüche abzuwehren. Diese jedoch schien vor Kraft und Ausdauer nur so zu brodeln. Unermüdlich bombardierte sie Bellatrix weiterhin mit den stärksten Flüchen, die sie kannte.

Wie in Trance bemerkte Bellatrix, wie auch ihren letzten Kräften langsam, aber unaufhörlich schwanden. Und immer weiter schossen die Flüche aus Mollys Zauberstab. Bellatrix merkte, wie ihr schwindelig wurde und sie leicht anfing zu zittern. Hilflos stolperte sie ein paar Schritte zurück. Es fiel ihr immer schwerer sich noch auf den Beinen zu halten. Nun hatte sie den Flüchen von Molly nichts mehr entgegenzusetzen. Sie wusste, was nun passieren würde. Es war zu spät um wegzulaufen, zu spät um sich zu schützen. Ihre Kraft würde nicht mehr genügen, um einen Schutzzauber auszusprechen. Gedanklich verabschiedete sie sich von Rudolphus und all den anderen, mit denen sie noch so viel mehr Zeit hatte verbringen wollen und hoffte inständig, dass es Voldemort nicht gelingen würde, seine schrecklichen Pläne umzusetzen, dass der Junge, der überlebt hatte, ihn ein weiteres Mal besiegen würde. Dieses Mal vielleicht für immer...

Als der letzte Fluch sie traf, wurde sie nach hinten geschleudert und blieb regungslos auf dem kalten Steinboden der großen Halle liegen, während um sie herum der Kampf weitertobte.

Und sie hörte, wie Voldemort schrie.

Die Macht des Bösen (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt