Die Macht des Bösen (Harry Potter FF)

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Wie in Zeitlupe, sah Bellatrix, wie der grüne Lichtblitz auf sie zuraste. Sie hörte, wie die Anwesenden nach Luft schnappten. Würde sie nun doch sterben? Bellatrix stolperte nach hinten, doch zum Weglaufen war es längst zu spät. Sie schloss die Augen. Wie hatte sie so dumm sein können, Voldemort auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen? Nun würde sie sterben, noch bevor sie ihre neu gewonnene Freiheit nutzen konnte um gegen Voldemort zu kämpfen und sich den Guten anzuschließen. Hoffentlich würde wenigstens Rodolphus überleben... Da merkte sie, dass die Geräusche um sie verstummt waren. Als wäre die Zeit stehengeblieben... War sie bereits tot? Aber wieso spürte sie dann immer noch den Schmerz, in ihrem Kopf und den kalten Steinboden, auf dem sie lag? Vorsichtig öffnete Bellatrix die Augen. Sie befand sich immer noch in der großen Halle. Beinahe alle der Anwesenden, Schüler, Lehrer sowie Todesser hatten sich nun ihr zugewandt. Einige blickten verwirrt, andere verärgert und wieder andere erleichtert, doch ihnen allen war das Erstaunen ins Gesicht geschrieben. Erst jetzt bemerkte Bellatrix das durchsichtige, blau schimmernde Schutzschild, dass sie umgab. Hatte Rodolphus sie geschützt? Oder Narzissa? Doch keiner der beiden hatten seinen Zauberstab erhoben. Da erblickte Bellatrix sie. Molly Weasley stand mit erhobenem Zauberstab, am anderen Ende der Halle und schaute zu ihr herüber: Offenbar erleichtert, dass ihr Vorhaben geklappt hatte. Konnte das möglich sein? Hatte Molly Weasley, die sie eben noch fast umgebracht hätte, ihr das Leben gerettet? Auch die Anderen schienen verwundert darüber. Doch es blieb keine Zeit zum Nachdenken, denn in diesem Augenblick betraten Harry und seine Freunde die Halle.

„Accio!" rief Rodolphus und im nächsten Augenblick hatte er Voldemorts Zauberstab in der Hand. Ohne zu zögern, brach er ihn in der Mitte durch und warf die beiden Teile auf den Boden. Nun bekam Voldemort Panik. Entwaffnet und ohne seine treuesten Todesser war er machtlos. Harry, Hermine und Ron hatten es geschafft, alle seine Horkruxe zu zerstören. Das einzige Stück von Voldemorts Seele, dass noch übrig war, war das gespaltene und verstümmelte, das sich noch in ihm befand. Das spürte er. Und er wusste, würde er jetzt sterben wäre er tot, für immer... Panisch drehte er sich um und versuchte durch die Eingangstür der großen Halle zu fliehen. Doch Bellatrix war schneller und schnitt ihm den Weg ab. Ehe er sich versah, war er von allen Seiten umzingelt. Flehend wandte er sich an Bellatrix. „Bitte, hilf mir! Du weißt, ich habe das alles nie gewollt, ich wollte dich nie verletzen!" flehte er, doch Bellatrix bewegte sich nicht einen Millimeter. „Ach ja!? Und warum hast du dann eben versucht mich zu töten?" fragte sie ohne den Blick auch nur einmal von ihm abzuwenden. „Das...ich...es war ein...ein Versehen!" stammelte er.  „Und, dass du mich und Rodolphus jahrzehntelang mit dem Imperius-Fluch belegt hast?" bohrte sie weiter. „War das auch nur ein...Versehen?"

Nachdem sie so lange von Voldemort unterdrückt worden war, genoss sie es nun umso mehr, ihn leiden zu sehen. Ohne weiter auf sein Bitten und Flehen einzugehen, hob sie ihren Zauberstab. „Nein!" rief Voldemort panisch. „Töte mich nicht! Ich weiß, du willst es nicht wirklich!" „Oh nein, ich werde dich nicht töten." erwiderte sie nur. Dann wandte sie sich Harry zu, der gerade herübergerannt kam, nachdem er sich von den wenigen Todessern, die noch übrig waren und ihn aufhalten wollten befreit hatte. „Ich weiß, du musst es tun..." sagte sie und ging etwas zur Seite, um ihm Platz zu machen. „Aber mein Zauberstab!" erwiderte er. „Ich...ich habe ihn verloren!" „Nimm Meinen!" sagte da plötzlich Rodolphus und reichte Harry ohne zu zögern seinen Zauberstab. Kurz schien Harry verwirrt zu sein. Einen Moment lang zögerte er. Konnte er dem ehemaligen Todesser wirklich trauen? Doch schließlich gelangte er zu dem Schluss, dass Rodolphus ihm wirklich helfen wollte. „Äh...d...danke!" erwiderte er und ergriff den Zauberstab, den Rodolphus ihm hinhielt.