29. Kino, Essen, Ablenkung

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Levi führte mich nun zur Straße und geradewegs auf ein sehr spezielles, schwarzes Auto mit gelben Bremssätteln zu, was mich ein wenig die Sprache verschlagen ließ. Das war doch wohl nicht seins?! Doch als dieses Auto uns zuzwinkerte und sich die Beifahrertüren wie Flügel öffneten, wusste ich, dass ich mich nicht täuschte.

"Levi...", sagte ich nur und zeigte verdutzt mit dem Finger auf das Auto.

"Was zur Hölle?! Das ist doch nicht deins?! Also offensichtlich ist es schon deins, aber...."

Levi lachte wieder auf.

"Überrascht?!"

Ne! Absolut nicht! Sah man ja alle Tage sowas...

"Was ist denn das für eine Karre?!"

"Ein Lamborghini Huracan Spyder, falls dir das was sagt."

Nein, aber ja. Jetzt schon!

"Wie zum Teufel kannst du dir so ein Geschöpf leisten?"

"Berufsgeheimnis", grinste er nur und bat mich, sich reinzusetzen. Wow. Von innen war dieses Auto super geräumig. In der Mitte zierte die Armatur ein relativ großer Bildschirm, von dem man aus alles steuern konnte. Beim Schließen der Türen, färbte sich die Armatur, so wie kleine Details am Armaturenbrett und den Türen, rot ein. Mein Fazit? Das Auto war genauso geil wie der Kerl, der es fuhr.

Was war er nur für ein Mensch?!

"Gefällt er dir?", fragte er mich.

Ja. Und du gefällst mir auch!

"Also wirklich. Warum kommst du mit der Bahn zur Schule, wenn man so eine geile Möhre fährt?"

Es war mir unverständlich.

"Na ganz einfach. Weil dieses Auto für Aufsehen sorgt und ich das sicher nicht an der Schule parke, wo zig Idioten rumlaufen."

Jetzt verstand ich.

"Aber du könntest ihn mit stolz jedem zeigen."

"Das erzeugt nur unnötiges Interesse und Aufsehen."

Stimmt. Er musste sich ja so unauffällig wie möglich verhalten. Aber am Kino könnte uns auch einer damit sehen.

"Könnte. Aber wir fahren zu einem Kino, wo sich die Trottel aus der Umgebung nicht wirklich aufhalten.", sagte er auf meinen laut, ausgesprochenen Gedanken hin. Na fein. Da war ich aber mal gespannt.

"Bereit?"

Ich nickte.

Er startete den Motor, der schon mit einem ordentlichen Rumoren betriebsbereit war. Ich staunte nicht schlecht und kam dann auch nicht mehr aus dem Staunen heraus, als sich dieses Geschöpf auf vier Rädern in Bewegung brachte.

Die Fahrt war super angenehm. Eigentlich hatte ich gedacht, dass Levi, wenn er schon mit so einer Karre ankam, auch einen auf dicke Hose machte. Aber zu meiner Verwunderung fuhr er total anständig und tat überhaupt nicht auf cool. Hatte er auch gar nicht nötig. Immerhin war er schon cool genug.

Als wir dann einen Parkplatz gefunden hatten und die Flügeltüren aufgingen, stolzierte wir hinaus. Levi stand dann schon an meiner Seite, hielt mir eine Hand hin und half mir raus. Er konnte wirklich ein Gentleman sein, wenn er sich nicht gerade wie das letzte Arschloch aufführte.

Das Kino, das wir besuchten, war schon etwas exklusiver und damit auch was teurer, was mich ein wenig einschüchtern ließ. Wir betraten den Eingangsbereich, der mit vergoldeten Türen verziert war. Dieser war so riesig und hatte so hohe Wände, dass man dachte, man wäre in einem Palast. Der Raum war mit einem angenehm, blauem Licht gedimmt und sorgte somit für ein sehr exklusives Feeling.

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