33. Und was nun?!

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Wirklich. Diesen Ausdruck, den Levi mir gerade entgegenbrachte, zerstörte mich schon ein wenig. Sonst kannte ich immer nur seine ernste, ab und an lustige Seite. Doch heute hatte er sich mir von einer ganz anderen Seite gezeigt.

"Levi...du-"

Ich konnte meinen Satz nicht zu Ende sprechen, da er mich einfach überrumpelte und mich küsste. Der Kuss war sehr fordernd. Er drückte mich dabei etwas nach hinten, sodass ich Rückwärts gehen musste. Er knallte die Tür zu, ohne sich von mir abzuwenden. Irgendwann landete ich gegen eine Wand, wo er dann auch von mir abließ.

Was zur Hölle war das denn?!

"L-Levi...sonst gehts dir aber gut oder?!", fragte ich ihn überfordert. Er hatte seine Hände, jeweils links und rechts neben meinem Kopf an der Wand abgestützt und schaute mich an.

"Ja. Jetzt schon", sagte er. "Es tut mir leid, hörst du?! Ich wollte dich nicht anschreien und dich zum Weinen bringen. Du hast viel durchmachen müssen und bist psychisch sehr instabil. Da sollte ich nicht derjenige sein, der dich noch mehr fertig macht, sondern der, der dich aufbaut und stärkt..."

"Levi, du bist nicht-"

"Nein, warte. Bevor du irgendwas sagst, muss ich dir was sagen."

Sein Ausdruck war entschlossen, genauso wie sein Gesichtsausdruck. Mein Herz klopfte immer schneller, weil ich nicht wusste, was er mir sagen wollte...

Wieder legte er seine Hand sanft an meine Wange und sagte:

"Y/N...ich l-"

Ring ring ring ring ring ring ring!

Bananaphone.

Okay, lassen wir das.

Genervt knurrte Levi, entfernte sich von mir und holte sein Handy aus der Tasche.

"Ackermann?!", sagte er und hörte der Person am anderen Ende der Leitung zu.

"Ja, gewiss. Habe verstanden. Ich danke Ihnen für Ihre Unterstützung."

Tut! Aufgelegt.

"Verfluchte Scheiße. Warum passiert mir sowas immer, wenn ich....", fluchte er zu sich selbst und schüttelte dann kurz mit dem Kopf. Jetzt ergriff ich dann die Initiative.

"Levi. Was ich sagen wollte...ich bin dir nicht böse. Du hattest recht, mit dem, was du gesagt hast. Ich darf das alles nicht so hinnehmen, als wäre es unbedeutend. Aber du musst mich auch verstehen. Ich weiß nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Egal was ich mache, er ist immer im Vorteil. Und deswegen habe ich zu dir gesagt, ich werde es einfach hinnehmen. Denn wenn ich mich wehre, wird es vielleicht sogar nur schlimmer."

Er schaute mich an, ehe er dann auf mich zukam und mich in seine Arme schloss.

"Weißt du...und genau das macht mich so wütend", sagte Levi dazu.

"Er ist uns ständig im Vorteil, egal was wir machen. Recherchen dauern. Ebenso die Umsetzung. Die Beweise, sowie meine täglichen Berichte werden gerade noch überprüft. Ich kann zur Zeit einfach nichts machen. Die einzige Möglichkeit, die ich sehe ist, dich aus der Schule zu entlassen."

"Aber Levi!", sagte ich dann und löste mich aus seiner Umarmung.

"Dann macht er es immer noch mit den anderen Mädchen! Ich werde nicht tatenlos zusehen! Dann muss ich da eben auch durch!"

"Tch. Dummes Mädchen! Du bist so bescheuert!", sagte er giftig.

"Ja, das bin ich wohl. Natürlich kann ich aus der Schule bleiben, aber hinterfragt man dann nicht, wieso?"

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