Mariella 3

728 13 0
                                    

Als sie im Aufenthaltsraum ankamen, wandte sich Mariella zum Schlafsaal. Vorher nahm sie sich noch eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank und ging zu ihrem Bett. Als sie dort ankam und nicht so recht wusste, was sie hier sollte, wandte sie sich dem Waschraum zu.

Sie betrachtete sich im Spiegel. Das Lippenpiercing glitzerte im Licht der Neonröhre. Sie zog ihren Lidstrich nach und wandte sich dann der Toilette zu. Sie griff nach der Klinke und... Rumms. In voller Bewegung prallte sie gegen die Tür, die sich nicht öffnen ließ. Seltsam..., dachte sie und rüttelte an der Tür. Verschlossen!

Ratlos wandte sie sich ab und ging wieder in den Schlafsaal. Im Aufenthaltsraum sah sie Jakob.

„Hey", meinte sie, „bei uns ist die Toilette belegt oder verschlossen, weißt du, wo noch eine Toilette ist?"

Jakob hob die Schultern und schüttelte den Kopf. „Nein, keine Ahnung."

Etwas konsterniert drehte sie sich um und suchte nach Lina.

„Hey Lina, die Toilette ist verschlossen, ich müsste mal."

„Oh, ja, die bleibt verschlossen."

„Wie bitte, warum denn das?"

„Naja, ist halt so." Druckste Lina herum.

„Wie meinst du das? Was soll ich denn jetzt machen?", schimpfte Mariella außer sich.

Zur Antwort zuckte Lina nur mit den Achseln.

„Na toll..." Mariella konnte sich darauf keinen Reim machen.

In diesem Moment kam der Rest der Mädchengruppe herein, allen voran Julia.

„Julia, stell dir vor, die Toilette ist abgeschlossen!"

„Jaa, ich weiß", antwortete Julia gedehnt. Sie hatte einen langen Rock an und schien verlegen.

„Woher das?"

„Haben wir vorhin... ähm... selbst festgestellt."

Mariella legte die Stirn in Falten. „Wie meinst du das? Wo warst du denn auf dem Klo dann?"

Julia wurde rot und schwieg.

„Was ist denn los?", fuhr Mariella etwas ruhiger fort. „Alles okay?"

„Jaaa", seufzte Julia und holte tief Luft. „Du ich muss dir etwas erzählen."

Gemeinsam gingen sie in eine Ecke des Raumes.

„Ich...", begann Julia und schien nach Worten zu suchen, „sieh her."

Sie schob ihr Top ein Stückchen hoch und offenbarte den Saum ihres Rocks. Über den Saum des Rocks sah Mariella den Rand einer...

„Windel?", fragte Mariella verdutzt.

Julia nickte und zog eine Grimasse. „Darum geht es in diesem Camp."

Mariella atmete zischend ein. „Wie meinst du das?"

„Nun, wir... also die mit dem blauen Armband... tragen nun Windeln. Zumindest für die nächsten zwei Wochen."

„Im Ernst?"

„Ja. Das ist irgend so ein Experiment."

„Offensichtlich," sagte Mariella nachdenklich und sah sich um. Inzwischen waren auch die restlichen Jungs hereingekommen. Sie versuchte bei genauerem Hinsehen etwas zu erkennen, musste aber zugeben, dass, wenn es denn wirklich stimmte, die Windeln so einfach nicht zu sehen waren.

Der Druck auf ihrer Blase erinnerte sie wieder an ihr dringenderes Problem.

„Was mach ich denn jetzt?", wimmerte sie und trat von einem Fuß auf den Anderen.

Das ExperimentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt