Marie 1

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Mariella verabschiedete sich von Marie, als die Rede der Leiterin abgeschlossen war und eine herzliche Dame mittleren Alters auf die beiden zugekommen und sich als Betreuerin der 5er vorgestellt hatte.

Marie begann zu weinen, als Mariella ging, aber die Dame, die sich mit Tina vorstellte, kümmerte sich rührend um Marie. Gemeinsam gingen sie zu einer kleinen Gruppe von Kindern, die sich in der Halle bereits versammelt hatten. 4 Mädchen, 5 Jungen, alle im selben Alter.

Die Gruppe wurde von insgesamt drei Leuten betreut. Tina, Simon und Felicitas. Marie gesellte sich zu den anderen und sah sich um. Sie kam sich einsam vor, konnte das Ganze aber noch nicht so einordnen.

Jeder bekam ein Armband, dann gingen sie alle zusammen nach draußen. Sie bildeten Zweierreihen und sollten sich an den Händen halten. Marie hatte einen Jungen neben sich.

„Wie heißt du?", fragte sie.

„Fabian und du?"

„Marie."

„Wollen wir Freunde sein?"

„Okee."

Sie stolperten nebeneinander her. Marie hatte es noch nie schwer gehabt, Freunde zu finden, aber sie vermisste ihre Mami und Mariella.

„Hast du eine Windel an?", wollte Fabian wissen.

Marie wurde rot und nickte.

„Bist du noch nicht sauber?"

„Tagsüber schon. Aber wenn wir lange fahren, bekomme ich trotzdem eine Windel."

„Ich bin schon seit drei Jahren sauber!", verkündete Fabian stolz. „Aber ist nicht schlimm, wenn du es noch nicht bist. Meine kleine Schwester braucht auch noch Pampers, sie ist zwei."

Sie erreichten ein buntes Gebäude, auf dessen Vorderseite ein großes Bild von Mickey Maus abgebildet war.

„Herzlich Willkommen zuhause!", sagte Tina und lächelte freundlich.

Staunend gingen die Kinder durch die Tür. Der Aufenthaltsraum war groß und voll mit verschiedenen Spielsachen, Basteltischen und Plüschtieren.

„Toll!", strahlte ein Mädchen, das direkt vor Marie ging.

„Ja, Anna, hier ist alles was euch gefällt", meinte Felicitas strahlend.

Die Kinderschaar strömte aus und besah sich alles.

Anschließend führten die Betreuer die Kinder in den Schlafsaal. Er bestand aus 10 Betten, von denen jedes mit einem Gestell mit Vorhängen ausgestattet war. Die Betten waren bereits zugewiesen. Nacheinander wurden die Kinder zu ihren Betten geführt.

„Teddy!", rief Marie strahlend und nahm ihren geliebten Plüschteddy aus dem Bett.

Auch die anderen fanden ihre Lieblingsplüschtiere in ihren Betten.

„So Kinder, wer trägt eine Pampers", rief Simon in das Aufgeregte Gekreische. Ruhe kehrte ein. Einige sahen betreten zu Boden.

Marie erkannte einen Wickeltisch in einer Ecke des Raumes. Schlussendlich meldete sie sich schüchtern, zusammen mit 6 Anderen.

„Aber ich hab nur für den Bus eine Windel an", versicherte Lukas, ein kleiner Junge der Marie bisher nicht aufgefallen war.

„Ja, das macht nichts. Trägst du denn nachts keine?"

„Doch." Lukas wurde rot.

„Möchtest du erst zum Schlafen wieder eine Frische?"

Lukas nickte. Vorsichtig wurde er auf den Wickeltisch gehoben und von seiner sehr nassen Windel befreit.

Das ExperimentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt