Lina 1

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Müde schaute Lina auf die Uhr, es war kurz nach 23:00 Uhr. Die Mädchen waren alle im Schlafsaal und Lina wartete ungeduldig auf die Videokonferenz.

Sie gähnte, war inzwischen auch reif für das Bett. Zwar hatte ihr Tag erst um 10:00 Uhr vormittags angefangen, dennoch war sie aufgrund der vielfältigen Vorbereitungen in den letzten Tagen übermüdet. Und wenn dieser verdammte Call nicht bald begann, würde sie auf der Stelle einschlafen.

Sie ließ den Tag Revue passieren. Eigentlich hatte alles gut geklappt, sie war in jedem Fall zufrieden. Lange hatte sie diesen Tag herbeigesehnt, obwohl sie noch nicht lange Teil des Projektes war. Über ihre Schwester war sie an die Stelle gekommen und hatte nach der Projektbeschreibung sofort zugesagt.

Endlich knackte es im Computer und Frau Dr. Habekunst erschien.

„Guten Abend zusammen, danke dass sie zu so später Stunde noch dabei sind."

Es folgten einige organisatorische Dinge, dann wurden einzelne Wortmeldungen abgearbeitet. Lina gab ein kurzes Feedback, nachdem Paula ihr nickend zu verstehen gab, dass sie es ebenso sah.

Nach 10 Minuten war die Konferenz erledigt. Sie hatte sich merken können, dass alle Teilnehmer fristgerecht erschienen sind und dass sie nun die Handymasten abschalten würden. Müde schaltete sie den Rechner aus, wünschte Paula eine gute Nacht und schlüpfte in ihr Bett.

Sie freute sich auf morgen, wenn das Programm offiziell anfangen würde. Sie ging in Gedanken die Teilnehmer durch und stellte fest, dass sie trotz der kurzen Zeit zu jeder Teilnehmerin ein Gesicht und einen Namen hatte.

Als letztes dachte sie an Mariella. Was für ein verrücktes Mädchen! Mariella hatte sich rührend um das kleine Mädchen gekümmert, aber eines hatte Lina noch viel mehr fasziniert. Mariella hatte sich in die Hose gemacht und sie verwettete ihre blonden Haare, dass sie das mit Absicht getan hatte. Ob es mit dem kleinen Mädchen zu tun hatte.

Am liebsten hätte Lina Mariella ausgefragt, wie es dazu gekommen war, aber es hatte sich keine Gelegenheit dazu ergeben. Sie hoffte, dass sie dazu noch Gelegenheit bekam.

Zufrieden schlief sie ein, während Paula im anderen Bett bereits tief und fest atemend eingeschlafen war.

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