8 - Die Karte des Rumtreibers

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Y/N's POV:

Die restlichen Stunden ist Draco wieder Malfoy. Er behandelt mich wie früher und drückt mir sogar einmal einen dummen Spruch, was jetzt noch mehr schmerzt als sonst.


Draco's POV:

Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Ich würde ihr gern irgendwie zeigen, dass ich sie mag. Aber ich will vor den Jungs nicht so verweichlicht wirken, schließlich habe ich einen Ruf zu verlieren.

Also werfe ich ihr in der Pause eine ziemlich fiese Beleidigung an den Kopf. Crabbe und Goyle finden das natürlich superwitzig. Aber mir tut es im nächsten Moment schrecklich leid, als ich ihren verletzten Blick sehe.

Verdammt, ich muss mir überlegen, wie es jetzt weiter geht. Am besten wäre es, wenn ich sie einfach ignoriere. Aber das macht sie mir mit ihrer bezaubernden Art und ihrem fantastischen Aussehen echt schwer.


Y/N's POV:

Als ich zum Mittagessen komme, wirft er mir ein flüchtiges Lächeln zu und ignoriert mich danach wieder.

„Also dafür, dass er dir letzte Nacht einen Knutschfleck verpasst hat, ist er heute ziemlich fies zu dir.", bemerkt Daphne, als sie sich neben mich setzt.

„Nicht so laut.", zische ich.

„Willst du mir jetzt erklären, was vorgefallen ist?"

„Später! Ich muss jetzt erstmal mit Harry reden und danach zu Remus.", sage ich und lasse meinen halb vollen Teller stehen, als ich sehe, wie Harry gerade vom Gryffindor-Tisch aufsteht.

Bevor er durch die hohe Tür gehen kann, stelle ich mich ihm in den Weg. Ich ernte einen bösen Blick, den ich erwidere.

„Komm mit!", fordere ich ihn auf und widerwillig folgt er mir.

Wir kommen in einen leeren Gang und bleiben stehen.

„Woher wusstest du, wo wir waren?", frage ich aufgebracht.

„Du hast mich angelogen Y/N."

„Habe ich nicht!"

„Doch natürlich hast du das!"

„Nein. In der Nacht von der Party ist zwischen mir und Draco rein gar nichts passiert!"

„Und was war das letzte Nacht?"

„Etwas anderes!"

„Erzähl deine Märchen jemand anderem.", sagt Harry trocken und will an mir vorbei gehen.

Ich halte ihn am Arm fest. „Beantworte meine Frage! Was hast du um die Uhrzeit noch draußen gemacht und woher wusstest du, wo wir waren?"

Er verdreht die Augen.

„Harry!", schreie ich stinksauer.

„Okay, okay. Ist ja gut.", sagt er und kramt in seiner Tasche rum. Zum Vorschein kommt das vergilbte Papier, dass er gestern Abend schon in der Hand hatte.

Fragend schaue ich ihn an.

„Ich schwöre feierlich, ich bin ein Tunichtgut", flüstert er und tippt mit seinem Zauberstab auf das Papier, auf dem jetzt Worte auftauchen.

‚Die hochwohlgeborenen Herren Moony, Wurmschwanz, Tatze und Krone präsentieren stolz die
KARTE DES RUMTREIBERS', lese ich und muss schlucken.

„Was ist das?", frage ich.

Er klappt die Karte auf und zum Vorschein kommt eine detailgenaue Zeichnung unserer Schule, auf der sich viele bewegende Fußabdrücke mit Namen verschiedenster Schüler und Lehrer befinden. Ich kann Dumbledore in seinem Büro auf und ab gehen sehen.

„Du kannst damit jederzeit sehen, wer sich wo in der Schule aufhält.", erklärt Harry.

„Wo hast du die her?", frage ich verdutzt.

„Fred und George haben sie mir in meinem dritten Jahr gegeben, wieso?"

„Moony und Tatze... ", sage ich zögerlich. „Das sind Remus und Sirius."

„Bist du sicher?" Harry guckt erstaunt.

„Ja, ziemlich. Die beiden nennen sich manchmal gegenseitig so."

Wir schweigen einen Moment. Dann fällt mir wieder ein, worüber wir eigentlich geredet haben.

„Verdammt Harry, du kannst mir doch nicht einfach nachspionieren!", fluche ich.

„Tut mir leid. Du solltest dich trotzdem von Draco fernhalten. Er ist gefährlich."

„Ich kann selbst auf mich aufpassen.", entgegne ich zickig und lasse ihn einfach stehen, um mich auf den Weg zu Remus' Büro zu machen.

--

Ich klopfe an die Tür und nachdem ich von Remus warmer Stimme „Herein." gehört habe, trete ich ein.

Er blickt mit einem sanften Lächeln von seinem Schreibpult auf.

„Gehts dir besser?", begrüßt er mich. Verwirrt schaue ich ihn an. Er deutet auf meinen Schal.

„Achso. Ja, schon ein bisschen. Also, warum ich mit dir reden wollte, in den nächsten Tagen ist irgendwann Vollmond und ich wollte dich fragen, wie du damit klarkommst? Ich meine zu Hause haben wir ja gewisse Sicherheitsvorkehrungen aber hier ..."

„Übermorgen."

„Was?"

„Übermorgen ist Vollmond."

„Achso. Also, wie ist dein Plan?"

„Ich habe schon mit Dumbledore geredet. Snape braut mir heute extra nochmal den Trank und ich werde ab Morgen zwei Tage in der heulenden Hütte verbringen."

„Was ist denn die heulende Hütte?"

„Dort musste ich in meiner Schulzeit immer die Vollmondphasen verbringen. Ist eigentlich gar kein so übler Ort.", sagt Remus besänftigend.

„Na gut. Aber sag mir Bescheid, wenn du mich brauchst."

„Du weißt, dass das zu gefährlich für dich ist Y/N."

„Ja Remus, ich weiß. Ich will trotzdem für dich da sein."

Lächelnd steht er auf und gibt mir eine herzliche Umarmung.

„Was ist eigentlich zwischen dir und Draco Malfoy?", fragt er, während er sich auf die Tischkante setzt.

Ich merke, wie mir schon wieder die Röte ins Gesicht schießt. „Nichts.", lüge ich, und das ziemlich schlecht.

„Ist schon gut, wenn du da nicht mit mir drüber reden willst. Mach nur keine Dummheiten."

Ich nicke verlegen und verabschiede mich dann mit einer Umarmung von ihm. 

The boy, who made the right choice (Draco FF 18+)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt