The boy, who made the right choice (Draco FF 18+)

1 - Ankunft

„Okay Süße, bist du bereit?", fragt Remus und streicht mir dabei liebevoll über die Schulter. Ich nicke aufgeregt und blicke zu Sirius auf, welcher sich schon die ganze Zeit umschaut, als würde er jemanden suchen.

„Alles ok, Sirius?", frage ich verwundert. Remus verpasst ihm einen leichten Stoß in die Rippen, woraufhin er sich wieder mir zuwendet.

„Ja, entschuldige Schätzchen. Ehm ... Ich musste gerade nur an meinen ersten Tag in Hogwarts denken. Du bist sicherlich aufgeregt."

Ich merke, dass irgendetwas nicht stimmt. Aber ich komme nicht dazu nachzuhaken, weil in diesem Moment ein Pfiff ertönt und der Schaffner dazu aufruft in den Zug einzusteigen.

Ich gebe den beiden eine letzte feste Umarmung und verabschiede mich dann, um einzusteigen. Natürlich nicht, ohne mich in der Tür noch einmal umzudrehen und den beiden zu winken.

—

Ich schlendere von einem Abteil zum nächsten, aber überall sind schon alle Plätze besetzt. Toll, denke ich, das fängt ja schonmal gut an ...

Ich komme an einem Abteil an, in dem zwei Jungs sitzen, die in meinem Alter sein müssten.

Ich nehme all meinen Mut zusammen und klopfe an die offene Tür. „Ist hier noch Platz? Der Rest des Zuges ist voll.", sage ich unsicher.

Die beiden nicken freundlich und ich setze mich dankbar ihnen gegenüber.

Mein Blick bleibt an dem dunkelhaarigen Jungen mit der seltsam altmodischen Brille hängen. Er kommt mir irgendwie bekannt vor.

„Wie heißt du?", unterbricht der rothaarige Junge meine Gedanken.

„Ich bin Y/N Lupin. Und ihr?"

„Mein Name ist Ron, Ron Weasley.", sagt der Rotschopf.

„Und ich bin Harry Potter.", kommt es von dem bebrillten Jungen.

Ich reiße die Augen auf. „Du bist der Sohn von Lilly und James Potter?", frage ich ungläubig.

„Ehm ja ... wieso?" Harry scheint überrascht.

„Unsere Eltern waren befreundet. Remus und Sirius erzählen oft von ihnen. Und ich meine ... dich kennt man ja eh. Du bist schließlich berühmt.", sage ich mit einem verlegenen Lächeln.

Obwohl Remus mein Vater ist, nenne ich ihn beim Vornamen. Das war schon immer so.

Harry schaut mich nachdenklich an.

„Du hast zwei Väter?", unterbricht Ron erneut meine Gedanken.

„Ehm ja ... Naja, eigentlich nicht. Remus ist mein Vater, meine Mutter starb bei meiner Geburt. Er und Sirius haben mich zusammen aufgezogen. Aber sie sind nur Freunde."

Die beiden nicken verständnisvoll und Harry wirft mir ein bemitleidendes Lächeln zu, welches ich erwidere, da er schließlich beide Eltern verloren hat.

—

Der Rest der langen Fahrt vergeht wie im Flug.

Harry kauft den ganzen Süßigkeitenwagen leer, was ich ein bisschen respektlos finde und irgendwann kommt ein Mädchen mit wilden Locken in unser Abteil, welche sich als Hermine Granger vorstellt.

Sie wirkt ein bisschen arrogant und besserwisserisch, aber ich bin beeindruckt, dass sie schon einige leichte Zaubersprüche beherrscht.

Remus und Sirius haben mir eigentlich verboten zu zaubern, ich habe mich natürlich trotzdem an einigen einfachen Sprüchen versucht, die sind aber zum Großteil immer schief gegangen.

Trotz allem finde ich Hermine eigentlich sympathisch und wir vier verstehen uns auf Anhieb echt gut.

—

Wir stehen, gemeinsam mit den anderen Erstklässlern, auf einer Treppe und eine Frau, die sich als Professor McGonagall vorgestellt hat, hält eine kurze Rede und klärt uns darüber auf, was jetzt passieren wird. Uns wird nacheinander der sprechende Hut aufgesetzt, der uns in unsere Häuser einteilt. Ich will unbedingt nach Gryffindor wie Remus und Sirius. Oder vielleicht auch Ravenclaw, wobei ich dafür sicherlich nicht schlau genug bin.

Nachdem die Professorin fertig geredet hat, fängt die Traube an Schülern, in der ich stehe, an zu tuscheln.

Ich stehe zwischen Ron und Harry als sich ein blonder Junge, mit nach hinten gegelten Haaren und einem fiesen Blick, aus der Menge löst und auf uns zu kommt.

Er stellt sich als Draco Malfoy vor und ich und Ron lachen beide verächtlich, weil man die Malfoy's natürlich kennt in der Zaubererwelt. Eine ziemlich reiche, arrogante Familie die nur der Blutstatus anderer Zauberer interessiert. Außerdem munkelt man, dass Lucius Malfoy ein Anhänger Voldemorts war.

Für unser Lachen ernten wir beide einen bösen Blick und einen dummen Spruch.

"Du wirst sehen, einige Zaubererfamilien sind besser als andere Potter. Und Du willst Dich doch bestimmt nicht mit der falschen Sorte abgeben? Ich kann dir da behilflich sein.", sagt Draco an Harry gewandt mit einem fiesen Grinsen und rausgestreckter Hand.

Er erntet darauf von Harry nur einen verachtenden Blick und: "Danke, ich entscheide selbst, wer zur falschen Sorte gehört."

Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen.

—

Aufgeregt stehen wir mit den anderen Erstklässlern in der großen Halle und warten darauf, vom sprechenden Hut in unser Haus eingeteilt zu werden.

Gerade wird Draco Malfoy aufgerufen.

„Slytherin!", verkündet der sprechende Hut und mit einem stolzen Lächeln geht der blonde Junge zu seinem Tisch. Das war ja klar, dass so jemand nach Slytherin kommt.

„Y/N Lupin.", ruft Professor McGonnagal in die Runde und ich trete schüchtern nach vorne.

Mir wird der ranzige Hut auf den Kopf gesetzt und ich höre ihn Flüstern. „Vielleicht stecke ich dich nach Gryffindor, wie deine Eltern..." Mein Herz macht einen Freudensprung, genau das habe ich gewollt.

„Aber nein ..."

Warte, was? Nicht Gryffindor?!

„Du kommst nach ... Slytherin!", höre ich es über meinem Kopf rufen und mein Herz, welches gerade noch voller Freude war, rutscht mir in die Hose vor Schreck.

Wie in Trance stehe ich mit zittrigen Beinen auf und gehe an den Tisch mit jubelnden Schülern, an dem ich jetzt jeden Tag sitzen werde.

Das muss ein Fehler sein, ich bin keine Slytherin. Das passt so gar nicht zu mir. Ich bin viel zu schüchtern dafür. Wie soll ich das nur Remus und Sirius erklären? Die beiden werden so enttäuscht sein.

Der blonde Junge neben mir reißt mich aus meinen verzweifeln Gedanken, als er flüstert: „Du hälst dich besser von Potter fern, oder ich werde dir das Leben zu Hölle machen."

Ungläubig starre ich ihn an.

Das läuft alles gar nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe ...