[22] Zurück im Hauptquartier

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Laura POV:

Als sich die Aliens vor mir zu Staub auflösten, wusste ich, was passiert war. Mein Blick suchte nach Sophie und ich sah sie auf dem Boden liegen, Loki kniete neben ihr. Sofort rannte ich so schnell ich noch konnte zu ihnen und ließ mich neben sie sinken. Meine Hand tastete unbewusst nach Sophies Puls und ich atmete erleichtert aus. Sie lebte noch! „Sie hat es getan", hörte ich Loki flüstern. „Sie hat sich für uns geopfert." „Sie lebt noch", sagte ich leise. „Wir müssen sie sofort ins Hauptquartier bringen. Thor, holst du Strange?" Thor nickte und flog los, kam wenig später mit dem Zauberer zurück. „Wir müssen ins Hauptquartier", erklärte ich ihm. „Sophie lebt noch, aber..." „Sie liegt im Sterben", murmelte Loki und nahm die bewusstlose Hexe vorsichtig auf den Arm. Strange schuf ein Portal in die Krankenstation des Hauptquartiers und wir rannten beinahe schon hindurch.

Wenig später trafen auch die anderen per Portal im Hauptquartier ein, und so voll war es hier wirklich noch nie gewesen. Dr. Banner wuselte herum und verarztete diejenigen, die schwerer verletzt waren, und Strange kümmerte sich um Sophie. Loki war bei ihr geblieben, um zu warten, bis sie aufwachte. Die schmerzende Wunde an meiner Schulter und die vielen Prellungen und Blutergüsse ignorierte ich irgendwie – ich machte mir viel zu große Sorgen um Sophie und auch um Pietro, der ebenfalls bewusstlos auf der Krankenstation lag. Irgendein Alien hatte ihn mehrfach erwischt und Eliza, die von Natasha im Arm gehalten wurde, konnte kaum aufhören zu weinen. Shuri und Peter halfen sich gegenseitig, Gamora weigerte sich partout, sich von Peter Quill verarzten zu lassen und Tony und Steve lagen sich zum ersten Mal nicht in den Haaren.

„Laura?", riss Dr. Banner mich aus meinen Gedanken. Ich blinzelte und lächelte schwach. „Zeig mir bitte deine Schulter." Brav ließ ich mich verarzten und meckerte nicht mal, als das Desinfektionsmittel in der Wunde brannte. Meine Gedanken waren schon wieder bei Sophie und Pietro. „Hey Kleine", sagte Clint und klopfte neben sich auf das Sofa. Ich stand auf und schwankte kurz, und sofort stand er neben mir und stützte mich. „Schon okay, Legolas, mir war nur kurz schwindelig", murmelte ich und ging mit ihm zum Sofa. „Ich bin froh, dass wir das überstanden haben. Und ich mache mir solche Sorgen um Pietro und Sophie." Eine Träne stahl sich aus meinem Augenwinkel, doch Clint wischte sie weg. „Das tun wir alle", meinte er. „Aber die beiden sind aus hartem Holz geschnitzt. So leicht sterben die nicht." Ich nickte und lehnte mich an seine Schulter.

Nachher, als endlich alle versorgt waren und wir uns auf Sofas, Sessel und Boden verteilt hatten und einen Film schauten, kündigte FRIDAY einen Anruf an. „Übertrag ihn auf Tonys Handy, ich geh ran", sagte ich und nahm Tony das Handy aus der Hand. Dann verließ ich das Wohnzimmer und nahm ab. „Director Fury?" „Laura, was machen Sie mit Starks Handy?" „Egal", knurrte ich. „Was wollen Sie?" „Eine neue Hydra-Basis wurde ausfindig gemacht und Sie sollen sofort einen Einsatztrupp hinschicken", erwiderte Fury. Und jetzt platzte mir endgültig der Kragen. „Wissen Sie was? Ihre Einsatztruppe können Sie sich getrost in den Arsch schieben. Wir waren gerade auf Titan und haben das halbe Universum gerettet, Sophie und Pietro sind immer noch bewusstlos auf der Krankenstation und Ihnen fällt nichts Besseres ein, als uns eine neue Mission zu geben? Rufen Sie bei Hydra an und sagen Sie ihnen, dass sie in den Urlaub fahren können oder sonst was, oder schicken Sie ein Team aus SHIELD-Agenten. Danke und einen schönen Tag noch." Wütend legte ich auf und lief zurück ins Wohnzimmer. „Wer war das?", wollte Tony wissen, als ich ihm sein Handy zurückgab. „Fury. Neue Mission", murrte ich. „Was hast du ihm gesagt?", fragte Natasha, halb ängstlich, halb neugierig. Ich grinste. „Dass er sich sein Einsatzteam getrost in den Arsch schieben kann."

Eliza POV:

Zum Abendessen bestellten wir Pizza auf SHIELDs Kosten, doch kaum jemand aß etwas. Wir waren alle noch zu müde und erschöpft, um auch nur einen Bissen hinunterzubekommen. Bevor ich schlafen ging, schaute ich nochmals auf der Krankenstation vorbei. Loki saß immer noch an Sophies Bett und schlief beinahe ein. Mitfühlend legte ich ihm die Hand auf die Schulter. „Sie wird wieder. Glaub mir." „Was, wenn nicht?", erwiderte er leise und nahm ihre blasse Hand in seine. „Was, wenn sie nicht zurückkommt?" „Denk nicht daran", flüsterte ich und ging zu Pietro hinüber. Mit geschlossenen Augen lag er auf dem Bett, die linke Schulter und den Brustkorb verbunden, und atmete gleichmäßig. Ich zog einen Stuhl heran und setzte mich neben ihn. „Pietro, wach auf, bitte", murmelte ich. „Komm schon. Du kannst mich jetzt nicht hängen lassen." Für einen kurzen Moment glaubte ich, ihn blinzeln zu sehen, doch ich hatte mich getäuscht. Es war wahrscheinlich nur ein Lichtreflex gewesen.

Ich drehte den Kopf und schaute zu Sophie und Loki, die immer noch regungslos verharrten, und seufzte leise. Da hörte ich eine raue Stimme. „Lizzie?" „Pietro?" Sofort hatte der Blondschopf meine volle Aufmerksamkeit. „Pietro! Du lebst!" „Natürlich lebe ich", krächzte er und richtete sich langsam auf. „Was ist eigentlich passiert und wo zum Henker bin ich?" „Du warst schwer verletzt und bist in der Krankenstation des Hauptquartiers. Wir haben gewonnen", erklärte ich. Er lächelte schwach und ließ sich zurück in seine Kissen sinken. „Und dir geht es gut, Lizzie?" Ich nickte. „Nur einige Prellungen und Kratzer plus eine Wunde an der Taille. Aber sonst ist alles gut." „Was ist mit Sophie? Sie wollte doch..." Stumm deutete ich auf das Nachbarbett und Pietros restliche Farbe wich aus seinem Gesicht. „Sie ist doch nicht..." „Sie lebt", flüsterte ich. Loki hatte unsere Unterhaltung bemerkt und kam zu uns herüber. „Pietro, du bist endlich wieder wach." „Ja, bald können wir wieder Blödsinn machen", grinste der Speedster. Loki nickte, als hätte er gar nicht richtig zugehört. Er tat mir echt leid.

Auf einmal hustete Sophie. Ich sprang von meinem Stuhl hoch und eilte zu ihr ans Bett, Loki tat es mir gleich. Sophies Brust hob und senkte sich stärker als vorhin und ich fühlte ihren Puls. „Sie kommt ins Leben zurück", murmelte ich, da schlug sie auch schon die Augen auf und holte tief Luft. „Wo bin ich? Wie geht es den anderen? Haben wir gewonnen?" „Du lebst", flüsterte Loki und umarmte sie fest. „Du lebst. Weißt du eigentlich, was für Sorgen ich mir gemacht habe?" „Den anderen geht es gut, wir haben gewonnen", berichtete ich und Sophie entspannte sich sofort. „Du hast uns alle gerettet", sagte Loki mit einem Hauch von Stolz und ganz viel Liebe in der Stimme. „Die Saphire Witch hat uns gerettet." „Cooler Name", meinte ich grinsend. „Loki und die Saphire Witch – könnte ein gutes Team werden", kicherte Sophie. „Ich liebe dich, Loki." „Ich dich auch, Hexenmädchen." Während die beiden sich küssten, machte Pietro von seinem Bett aus Würgegeräusche und ich ging zu ihm zurück.

„Ich will auch", schmollte er. Lächelnd küsste ich ihn und er erwiderte den Kuss, als plötzlich die Tür aufflog und Dr. Banner und Strange hereineilten. Hastig fuhren wir auseinander und ich beobachtete schmunzelnd, dass Sophie und Loki die beiden Doktoren herzlich ignorierten. Erst als Strange sich räusperte, lösten sie sich voneinander. „Wie ich sehe, sind die beiden wach", stellte er fest. „Auch schon gecheckt", gab ich meinen Kommentar dazu ab. „Eliza, Loki, raus hier. Ihr dürft nachher wiederkommen." Sofort begannen Loki und ich zu protestieren, aber Strange grinste uns nur an. „Ab in eure Zimmer." Auf einmal öffnete sich unter mir ein Portal und ich landete hart auf dem Fußboden eines Zimmers, das eindeutig nicht mir gehörte. Und das, was ich dort sah, wollte niemand live sehen. Ich sag nur eins: Das Zimmer gehörte Steve. Als die beiden das Poltern hörten, das ich verursacht hatte, schreckten sie hoch. Ich bedeckte mir die Augen mit der Hand und lief zur Tür, die ich mit hochrotem Kopf hinter mir zuknallte. „Wenn es eines gibt, das dieser Trottel von Zauberer nicht kann, dann ist es sich Zimmer zu merken."

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