Es klopfte und noch ehe ich 'herein' sagen konnte, schwang die Tür zum Büro auch schon auf.
"Na, ich alles okay bei dir Marcel?"
Mit langsamen Schritten trat Diego auf mich zu. Die alten Holzdiehlen knarrten bei jeder einzelnen seiner Bewegungen unter den Schuhsohlen.
Was machte er hier? Hatte sich die Neuigkeit über mein Versagen etwa bereits herumgesprochen?
Ich schüttelte als Antwort den Kopf.
"Ich habe versagt Diego...", wisperte ich leise und sah beschämt auf die am Boden liegenden Blätter."Ich weiß, ich habe bereits davon gehört." Er blieb hinter mir stehen und legte eine Hand auf meine Schulter. "Ist der Schaden denn etwa so groß?"
Zwar hatte ich mir erhofft, dass er mich etwas mehr aufmuntern würde, jedoch war ich auch so froh, dass er da war. "Größer als gedacht", gestand ich.
"Aber ich bin mir sicher, dass wir es wieder ausgleichen können", ergänzte ich schnell und drehte meinen Kopf, um dem Mann in die Sigen sehen zu können."Ach ist das so?" In Diegos Stimme schwang ein seltsamer Unterton mit, welchen ich nicht richtig einordnen konnte. Vermutlich war er einfach nur geschockt und wusste nicht so ganz, was er sagen sollte.
"Ja, Ramon und ich werden gleich losfahren um nach neuen Männern zu suchen. Wir verdoppeln die Wachen und schlagen bei der Wahre mit dem Preis auf. Somit dürften wir es ausgleichen können", berichtete ich ihm stolz. Wir bekamen das wieder hin. In wenigen Wochen, würde kein Mensch mehr auch nur an diesen Rückschlag denken.
Doch so sicher ich mir dessen auch war, Diego teilte die Begeisterung nicht mit mir! "Mit Ramon? Nach allem, was passiert ist vertraust du diesem Versager noch?"
Es war selten, dass ich ihn so aufgebracht erlebte. Natürlich wusste ich, dass er meinen Bruder, warum auch immer hasste... aber worin lag denn jetzt das Problem? Es war doch gut, wenn er mich gerade in solchen Zeiten unterstützte. Schließlich waren wie zurzeit stärker und Ramon war in der Tat sehr clever."Ich weiß, dass du nicht viel von meinem Bruder hälst, aber es war schließlich seine Idee, wie wir den Vorfall ausgleichen können. Es gibt außerdem keinen Grund ihm nicht zu vertrauen. Er ist mein Bruder!", erinnerte ich den aufgebrachten Mann.
"Und was gibt dir die Absicherung, dass es nicht dieser verlogene Bengel war, welcher in der Nacht den gezielten Angriff hier verübt hat?"
Bitte was?
Wie kam er denn darauf, dass ausgerechnet Ramon mich angreifen und demütigen sollte? Das war doch völlig absurd!"Wie kommst du darauf? Nein,... Ramon würde soetwas niemals im Leben machen. Ich meine, welches Motiv hätte er denn auch für die Tat?"
"Ganz einfach, Rache!"
Diegos Worte hallten in meinem Kopf wieder. Ehe er anfing weiter zusprechen und das Tat motivieren zu rechtfertigen.
"Denk doch mal nach. Während du der eindrucksvolle Erstgebornen bist, welcher alle Verantwortung trägt und von jedem in der Familie das Vertrauen genießt, ist er bloß der Zweitgeborene. Er ist das Kind, welches nicht geplant war und welches niemand wollte. Während du für die Famlilie alles bist, ist er ein Nichts. Aber dank dir kennt er sich bestens hier in den Lagern aus. Er weiß wo die Wachen platziert sind und die Wahre gelagert wird. Im Gegensatz zu jedem anderen wäre es ein Kinderspiel für ihn uns anzugreifen und damit endlich zu beweisen, wer er wirklich ist. Es wird zeit, dass du endlich aufhörst die Augen vor der Realität zu verschließen und lernst vorsichtiger zu sein. Ramon könnte uns alle in den Ruin stürzen.""Nein!" Ich schlug wütend mit der Faust auf den Tisch. Diego hatte Unrecht! Er musste sich täuschen, mein eigener Bruder würde soetwas doch niemals im Leben machen.
"Das würde er niemals machen."
"Marcel, bitte sei doch vernünftig."
"Das bin ich, aber Ramon ist immer noch mein Bruder und ich verbiete es dir so über ihn zu sprechen! Verstanden?" Es war gefühlt das erste Mal, dass ich meine ganze Macht benutzte und mich gegen Diego stellte.
Unterwürfig senkte er den Kopf. "Ich habe es verstanden. Bitte verzeih mir." Mit den Worten drehte er sich schwungvoll um und braust davon.Verdammt, was sollte ich jetzt bloß machen? Auch wenn mir der Gedanke nicht gerade sonderlich gefiel, so musste ich mir doch eingestehen, dass an Diegos Worten etwas wahres drann war. Nur einer Person, welche die Lager in und auswendig kannte, würde es gelingen uns in solch einer Rekordzeit auszurauben.
Aber ich konnte doch nicht meinen eigenen Bruder verdächtigen...
Er war schließlich der einzige Mensch in meinem Leben, welcher ununterbrochen in der Situation hinter mir stand, mich unterstützte und mir halt gab. Wieso sollte er sich so plötzlich gegen mich wenden?Das konnte,... Nein das durfte einfach nicht wahr sein!

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Mafia Twins
ActionMarcel ist der Erstgeborene von den beiden Zwillingen. Ramon nur sein wertloser Bruder, der ihn jedoch immer unterstützt. Zwei Brüder, unterschiedliche Bestimmungen! *** Hey, Das ist meine Erste Story. Ich hoffe sie gefällt euch und ihr gebt meiner...