Kapitel 6

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Ich hatte mir in der Pause gerade etwas zu essen in der Kantine geholt, als ich Ramon entdeckte. Mein Bruder saß bereits mit Liam und einigen Freunden an einem großen Tisch. Ich stellte mein Tablett neben ihn und setzte mich auf den freien Stuhl.
Erst schwiegen wir beide uns an, dann unterbrach ich diese Stille. "Ich habe mir deine Worte nochmal durch den Kopf gehen lassen. Begleitest du mich später?" Meine Worte jagten Ramon ein Lächeln über die Lippen. "Klar begleite ich dich" Wusste ich doch, das ich immer auf ihn zählen konnte.

"Was für eine Ehre das du mal zur Pause erscheinst Marcel" redete mich einer der Jungs am Tisch an. Er war ein guter Schulfreund und irgendwie auch mit in meine Geschäfte verwickelt. Das galt übrigens für die meisten hier am Tisch.

"Ja ich dachte ich lasse mich mal wieder blicken, ehe du mich zu sehr vermisst" die anderen am Tisch mussten lachen, da jeder wusste, das ich mich nicht aus diesem Grund blicken ließ.

Liam stand auf und zog meinen Bruder auch einfach auf die Beine. Dieser stand natürlich Gehorsam auf und nahm sein Tablett. "Also dann wir sehen uns später"

Der kann mich hier doch nicht einfach sitzen lassen!

Das Ramon ging passte mir natürlich überhaupt nicht! Was für eine Frechheit!

Da nehme ich mir endlich mal wieder Zeit um mit allen gemeinsam zu Mittag zu essen und er folgt einfach seinem blöden Freund.
Und das alles nur weil Liam mich und die Geschäfte nicht ausstehen konnte. Bevor Liam in unser Leben kam, gab es nur Ramon und mich sonst keinen. Das alles war nur von einer Einsigsten Person ruiniert worden.

Ohne groß nachzudenken, was ich tat, griff ich nach Ramons Arm und riss ihn ein Stück zurück. Dabei hätte er beinah das Tablett sich übergekippt, aber das störte mich recht wenig.
"Ich treffe dich nach dem Unterricht am Auto." Sagte ich ernst und meine Stimme warnt ihn förmlich mich nicht vor lauter Liam zu vergessen. Immerhin hatte ich keine Lust alleine mich mit irgendjemandem anzulegen. Ramon schnickte meine Hand weg. "Das musst du mit nicht sagen. Ich vergesse es schon nicht." Scheinbar war er genervt von mir, soweit ich dies seiner Stimme entnehmen konnte. Im nächsten Moment waren die beiden in der Menschenmenge verschwunden und ließen mich zurück.

Wie abgemacht wartete ich nach dem Unterricht an meinem Auto. Neben mir standen noch zwei Jungs, welche in der Pause bei uns gesessen hatten und natürlich zu mir gehörten. Endlich tauchte auch Ramon auf. "Also dann kann es los gehen?" Fragte er gut gelaunt.
Ich stieß mich von dem Auto ab, an welchem ich bis vor kurzen noch gelehnt hatte. "Wir haben nur auf dich gewartet" Antwortete ich ihm und stieg zusammen mit einem der Jungs in mein Auto. Ramon und der andere Junge nahmen in dem Auto neben uns Platz.

Die Adresse hatte ich bereits am Morgen schon im Navi eingegeben und konnte somit ohne langes Warten losfahren.
Ramon fuhr dicht hinter mir.

Ohne groß Rücksicht auf jemanden zu nehmen lief ich durch das große Gebäude, welches mein Ziel gewesen war. Meine Gruppe und ich zogen die ganze Aufmerksamkeit und viele Blicke auf uns. Ungestört erreichte ich im obersten Stockwerk eine große, schwere Holztür. Da ich meine Hände nicht aus den Hosentschen nehmen wollte, trat ich mit eine mal die Tür auf. Die drei Jungs, welche bei mir waren zogen sofort ihre Pistolen und stürmten an mir vorbei in den Raum. Erst jetzt folgte ich ihnen und ließ mich ebenfalls im Inneren des Raumes blicken.

Zwei Männer standen an den Seiten und hatten ebenfalls eine Waffe auf uns gerichtet. An dem großen Schreibtisch mir direkt gegenüber saß Mr. Fernandez, welcher seine blonden Haare nach hinten gegelt hatte und unsympathisch zu mir sah. Ramons Waffe war dierekt auf ihn gerichtet

"Marcell" knurrte der Mann wütend.

"Ich mag es wenn man meinen Name so schön betont" behauptete ich, was den Mann nur noch wütender machte.
Gelassen ging ich noch einige Schritte auf ihn zu. "Hör zu Fernandez deine kleinen Geschäfte kommen mir in letzter Zeit etwas in die Quere und das passt mir ganz und garnicht" Meine Stimme wurde immer ernster und meine eben noch fröhliche Miene verdunkelte sich.

Der Mann lachte nervös auf. "Wer hätte gedacht das jemand so bedeutendes wie duch dich von mir ärgern lässt?" Warf er mir spothaft gegen den Kopf.

Ich und mich ärgern lassen? Von dem?

Das ging zu weit. Für wen hällt dieser unwürdige Abschaum sich überhaupt???

"Ich denke mal wir beide wissen, das ich mich von so jemand unbedeutendem wie dir nicht ärgern lasse. Also pass gefälligst auf was du sagst!" Sagte ich drohend. Ich hatte keine Lust diesen Bastard weiterhin zu sehen und drehte ihm den Rücken zu. "Ich denke wir sollten mal wieder daran erinnern, wer wir sind." Sagte ich zu meinen zwei Begleitern und sie wussten sofort, worauf ich hinaus wollte.

Ohne noch etwas zu sagen verließ ich den Raum. Ramon ließ die Waffe sinken und folgte mir. Die Tür war hinter uns noch nicht ganz ins Schloss gefallen, da hörte ich zwei Schüße.

Meine zwei Begleiter hatten ohne zu zögern die bewaffneten Männer in dem Raum erschossen und ließen nur einen leicht verängstigten Mr. Fernandez zurück.

"Das war's schon?" Fragte mein Bruder mich verwundert. "Was soll ich deiner Meinung nach denn noch machen? Der Typ hat seine Lektion fürs erste gelernt" erklärte ich ihm gelassen.
Mr. Fernandez war sowieso doch keine Gefahr für mich was sollte ich also noch weiter meine Zeit mit ihm verschwänden?
"Du hast ihm nur kurz gedroht. In welcher Hinsicht hast du groß etwas unternommen?" Wieso spielt Ramon sich denn jetzt schon wieder so auf? Ich habe doch extra für ihn mit diesem Typ gesprochen.

"Ramon ich habe keine Zeit für so Kinderkram. Also sei doch einfach froh, das ich wenigstens etwas unternommen habe. Der Typ ist so schwach, das er uns nicht in die Quere kommen kann."
Mein Gott was macht mein Bruder sich denn immer für Sorgen?
"Und jetzt Nerv nicht mehr" ich setzte mich ins Auto und drehte die Musik an. Als mein Begleiter wieder neben mir Platz genommen hatte, rasste ich los in Richtung nachhause.

Ich durchquerte gerade das Wohnzimmer, um mein Zimmer zu erreichen, als ich eine Stimme hörte. "Na wo warst du denn so lange?"

Diego saß in einem der Sessel und lächelte zu mir rüber.
Da ich nicht unhöflich sein wollte, setzte ich mich zu ihm.
"Ich musste noch etwas erledigen..die Geschädfte lassen einen eben nicht in Ruhe."
Nickend stimmte mir Diego zu. "Aus dir wird wirklich mal ein guter Geschäftsmann"

"Ich bin jetzt schon ein guter Geschäftsmann" verbesserte ich ihn prahlend.

"So gut bist du jetzt auch wieder nicht Brüderchen" Ramon kam mit einem Glas Wasser durchs Wohnzimmer und ging ohne groß stehen zubleiben weiter in Richtung Zimmer.
Das er mich immer schlecht machen muss, nur weil er eifersüchtig ist

"Erweiß deinem Bruder gefälligst mehr Respeckt Junge"
"Du kannst mich mal Diego!" Verärgert stand Diego auf, aber ich drückte ihn zurück auf den Sessel.
"Ist doch gut. Lass den Junge einfach"

Ohne uns noch weiter groß zu beachten knallte Ramon seine Zimmertür hinter sich zu.

Mafia TwinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt