Als ich erwachte war es immer noch hell, ich konnte nur kurz bewusstlos gewesen sein, oder war ich vielleicht einen ganzen Tag weg gewesen? Ich wusste es nicht. Was, wenn es tatsächlich ein ganzer Tag gewesen war?
Ich krabbelte zum Wasser und trank eilig ein paar Schlucke.
Mir schoss ein Gedanke durch den Kopf und ich rappelte mich hastig auf ,was keine gute Idee gewesen war. Ich schwankte und landete erneut auf meinen vier Buchstaben.
Wenn ich tatsächlich einen ganzen Tag weg gewesen war, dann dürfte von Marcel nicht mehr viel übrig sein.
Vorsichtshalber krabbelte ich zu Marcels Lager um nicht wieder hin zu fallen. Mein Magen rumorte und ich spürte ein ziehen in meinem Bauch.
Bevor ich Marcel erreichte schloss ich kurz die Augen und wappnete mich gegen das was ich gleich zu sehen bekommen würde.
Ich quitschte heiser aber über glücklich, als ich Marcels mehr oder weniger intakten Körper entdeckte. Er war schwächer geworden, aber ich glaubte immer noch fest daran, dass er es schaffen würde.
" Wo ... warst du? Wasser? "
Brachte er mühsam heraus.
"Ich weiß nicht, wie ich es zu dir bringen soll. "
Meinen Hunger verschwieg ich ihm um ihn nicht noch mehr zu beunruhigen.
" Ich suche weiter, versprochen. "
Ich torkelte zurück zum See, als es mir wie Schuppen von den Augen fiel. Ich war die ganze Zeit daran vorbei gelaufen.
Da, im Schlamm des Seeufers lag ein gebogenes Metallteil, ungefähr so groß wie ein DINA 4 Papier.
Ich nahm es und starrte es erst einmal an, dann bewegte ich meinen Hintern so schnell es ging zum Wasser. Ich tauchte das Metallteil unter und füllte es R auf. Dann wankte ich so schnell ich konnte zurück. Ich versuchte möglichst wenig des lebensrettenden Wassers zu verschütten, doch als ich bei Marcel ankam war kaum noch Wasser übrig.
Ohne ein Wort zu sagen tauchte ich die Finger meiner linken Hand in das Wasser und öffnete mit der anderen seinen Mund. Es war ein Wunder, dass er noch lebte. Als ich Wasser in seinen Mund träufelte stöhnte er und verlangte krächzend nach mehr.
Ungefähr eine Stunde und zwanzig mal Wasser holen später signalisierte er mir, dass er kein Wasser mehr brauchte. Ich half ihm ,sich gegen einen Baum zu lehnen und setzte mich vor ihn. Wir betrachteten uns eine weile, dann krächzte er :
" Man, siehst du scheiße aus."
Okay, damit hatte ich jetzt wirklich nicht gerechnet . Also antwortete ich mit einem schnippischen :
" Schau dich doch mal an ! "
Und drehte ihm den Rücken zu.
Er hatte mir sein Leben zu verdanken und alles was ich dafür bekam war ein Man, siehst du scheiße aus ? Das konnte einfach nicht wahr sein !
" Hey, das war doch nicht böse gemeint. Wirklich nicht. "
" Ich habe so viel für dich getan, da solltest du vielleicht mal vorher darüber nachdenken, was du sagst. Ich habe mich bei dem Versuch dein dämliches Leben zu retten fast selbst umgebracht! "
Wutschnaubend starrte ich auf ihn hinab, ich hatte garnicht mit bekommen ,dass ich aufgestanden war. Kreidebleich und immer noch kraftlos blickte er zu mir hinauf.
" Du ... bist fast gestorben? Wegen ...mir? "
Er war eindeutig geschockt.
Automatisch wurde mein Gesichtsausdruck weicher. Es tat mir plötzlich leid, das gesagt zu haben.
" Nein, nicht ganz. Aber es war knapp. "
" Du darfst dein Leben nicht mehr für mich aufs Spiel setzen, hast du verstanden? "
Er sah mich müde, aber dennoch bestimmt an und murmelte dann so leise, dass ich es kaum verstand :
" Ich werde ohnehin nicht mehr lange überleben."
" Das darfst du erst garnicht denken. Ich such uns jetzt was zu essen. Du bleibst hier, verstanden ?"
Ups, der letzte Teil war unnötig.
Ich ging los und als ich mich das letzte mal umdrehte sah ich, wie Marcel, da er glaubte ich würde ihn nicht mehr sehen , vor Schmerzen das Gesicht zu einer Grimasse verzog. Ich verspürte den Drang zu ihm zurück zu rennen. Doch wir brauchten Nahrung.
Erst ging ich wieder zurück zum See, um selbst noch etwas zu trinken, dann machte ich mich am Waldrand auf Nahrungssuche. Was ich fand war erschreckend wenig. Ein paar frühe Beeren, darunter wilde Kirschen, Himbeeren, Brombeeren und winzige Walderdbeeren. Außerdem ein paar weiche Gräser, eine tote Maus und Maden. Ich ekelte mich zwar vor den weißen Würmern und toten Tieren, doch mein Körper sehnte sich nach Nahrung, egal wie sie aussah oder roch. Ich hatte mein Shirt ausgezogen und zu einem Beutel umfunktioniert, in dem ich alle Sachen sammelte. Als ich bei Marcel ankam, brach ich zusammen und blieb erst einmal sitzen. Er hatte die Augen geschlossen und schien zu schlafen.
Wie lange hatte ich schon nicht mehr geschlafen? Und wie lange waren wir schon hier? Hatte mein Vater schon Suchtrupps nach uns aus geschickt? Was machte meine Mutter wohl gerade?
Meine Gedanken sausten von einer Frage zur nächsten.
Ich steckte langsam eine Hand nach ihm aus und tippte ihn an. Er rührte sich nicht.
Ich tippte ihn nochmal an, diesmal etwas stärker und er öffnete die vom Schlaf verklebten Augen. Verwirrt sah er mich an.
" Ich bins, Alice. "
Sagte ich freundlich und winkte mit meiner Hand vor seinem Gesicht.
" Ah . Stimmt. "
Er lächelte irre und sah mich verträumt an.
" Ich habe Essen mit gebracht. "
Sagte ich leicht verunsichert.
" Hm, ja. Was gibt's denn?"
" Beeren, Maden, Gras und eine tote Maus. "
" Ich will aber Rostbraten mit Spätzle und Soße! "
Protestierte er. Verdutzt und auch ein Stück weit verärgert sah ich ihn nochmal an. Er war blasser geworden, seine Haut wirkte fast grau.
" Marcel, hast du Fieber? "
" Nein schöne Frau, mir geht's blendend! "
Er machte eine ausholende Geste mit seinem Arm und kippte um.
Scheiße!
Schoss es mir durch den Kopf und ich krabbelte zu Marcel.----------------------------------------------------------------------
Hey ihr lieben Leser!
Danke, dass ihr mein Buch bis hier gelesen habt. Wirklich, danke.
Ich freue mich immer unheimlich über eure Kommis. Aber seid bitte ganz ehrlich zu mir und auch wenn ich mich immer über Lob freue, wenn euch was nicht gefällt, dann schreibt es mir bitte. Ich möchte aus meinen Fehlern lernen und alles verbessern, was noch ausbaufähig ist. ;)
So ,nach dieser Ansprache noch mal ein großes Lob an alle, die bis hier gelesen haben ;*
Hab euch lieb !
Faefaotus
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Alone *PAUSIERT*
AventureEigentlich wollte Alice nur ihren Vater in Schweden besuchen, als dann jedoch das kleine privat Flugzeug abstürzt muss sie sich alleine mit dem verletzten Piloten in der Natur Schwedens durchschlagen und um ihr Überleben kämpfen. ___________________...