Ich war mehr als erleichtert als ich erkannte, was für das Stöhnen verantwortlich war. Marcel hatte sich halb aufgerichtet gegen einen Baum gelehnt und stöhnte.
"Mein Bein, ich... was ist mit meinem Bein?"
Tränen der Erleichterung stiegen mir in die Augen, als ich Marcel umarmte, er war wieder normal auch wenn er immer noch kochend heiß war.
"Hast du dieses Geräusch auch gehört?"
Fragte ich ihn mit zittriger Stimme.
"Ja, das war ein Elch. Das gefährlichste Tier in den skandinavischen Ländern. "
"Ich dachte das wäre der Bär."
verwundert sah ich ihn an, war er doch noch im Fieberwahn?
" Nein, Elche verursachen haufenweise Autounfälle bei denen der Elch immer stirbt und der Mensch auch manchmal."
"Was für ein Glück, dass wir kein Auto haben!"
Meinte ich sarkastisch. Was würde ich nur für ein Auto geben ...
Wir starrten uns eine weile an, als Marcel plötzlich eine Hand an meine Wange hob.
Ich konnte nicht anders. Ich genoss diese Berührung und eine kleine Träne verließ meinen Augenwinkel. Er fing sie mit der anderen Hand auf und starrte sie an. Seine Hand strich derweil immer noch sanft über meine Wange. Er sah mir wieder in die Augen und ich schmolz innerlich. Meine Ängste, die bisher wie ein Eisklumpen in meinem Magen gelegen hatten und meinen Hals verstopft hatten, mich am Atmen gehindert hatten verflüssigen sich und verließen meinen Körper über die Augen in Form von Tränen.
Marcel nahm mich in die Arme und streichelte mich sanft während ich mir an seiner Schulter die Augen aushäulte.
Wir wurden von einem röhren unterbrochen. Ich schreckte hoch und sah Marcel hilfesuchend an. Doch der blickte wie erstarrt hinter mich.
" Du darfst jetzt auf keinen Fall schreien."
Flüsterte er mit bebender Stimme.
Ich drehte mich um, langsam. Und hätte Marcel mich nicht darum gebeten es nicht zu tun, so hätte ich geschrien. Stattdessen kam nur ein leises Wimmern über meine Lippen.
Eine Elch Herde kam Staub aufwirbelnd und im vollen Galopp auf uns zu geprescht.Ich konnte nicht erkennen, wie viele es waren. Aber ich hätte die Herde so auf vierzig Tiere geschätzt.
Hastig zerrte ich Marcel auf die Beine, so dass er auf seinem gesunden Bein stand und wir verschanzten uns hinter einer dicken Eiche. Ich hoffte inständig, dass die Tiere an uns vorbei rennen und uns nicht bemerken würden. Neben mir kniff Marcel vor Schmerzen die Augen zusammen. Ich warf einen Blick um den Stamm. Die Elche waren noch ein paar Meter entfernt. Mein Blick schoss zu den Essen, welches ich gesammelt hatte. Die Elche würden es zertrampeln, das konnte ich nicht zulassen. Ich witschte hinter dem Baum hervor und zu meinem Gesammelten Essen.
" Alice, nein!"
Rief Marcel, doch er konnte mich nicht aufhalten. Hastig sammelte ich alles auf und stopfte es in mein T-shirt.
Die Erde Bebte unter meinen Füßen. Ich musste mich beeilen, musste schneller und besser sein, denn darum ging es in der Natur, darum besser und schneller als alle anderen zu sein.
Als ich die letzte Beere einsteckte atmete ich plötzlich Staub ein. Die Elche waren keine zwei Meter mehr entfernt. Ich hechten hinter einen Baum. Es war kein dicker Baum, jedoch war er breit genug um mich zu schützen.
Sekunden nachdem ich den rettenden Baum erreicht hatte donnerte die Elchherde auch schon an mir vorbei. Ihre Hufe krachten auf den Boden und wirbelten den Staub auf. Wo ich eben noch gesessen hatte tummelten sich nun die Elche.
Jetzt erst erkannte ich, wo die Elche hin wollten. Sie steuerten auf den See zu und stürzten sich in das kühle Wasser.
Die letzten Tiere galoppierten an mir vorbei und ich blickte in die Richtung, in der ich Marcel vermutete.
Er klammerte sich an die Rinde der Eiche und schien mich verzweifelt zu suchen.
Ich winkte mit der Hand, doch er sah mich nicht.
Ich spähte hinter meinen Baum um sicher zu gehen, dass kein Elch mehr kam und schlich dann zurück zu Marcel, mein T-shirt mit den Früchten fest umklammert.
Als ich ihn erreichte sah er gerade in die Andere Richtung.
" Hey. "
Er zuckte zusammen. Dann umarmte er mich stürmisch, wodurch sein ganzes Gewicht auf mir lastete und ich einknickte.
Wir plumpsten auf den Boden.
Wums
Erschrocken schauten wir zu den Elchen, doch die hatten uns nicht bemerkt und tummelten sich im Wasser.
Erschöpft lehnten wir uns gegen die Eiche und schlossen die Augen.
"Alice? "
" Hm?"
" Kann ich was zu essen haben?"
" Ja, nur zu. Ich fürchte nur, dass es inzwischen eher Marmelade ist als Früchte und so. "
Ich klappte mein Shirt auf und ließ den Fruchtmatsch in seine Hände fallen.
" Willst du auch was? " Fragte er mich. Ich hatte meine Augen immernoch nicht geöffnet.
" Ne, ich hatte schon Maden."
Stille.
" Du hast ... Maden gegessen ?!"
Seine Stimme klang schockiert.
" Ja. Scheint so. "
Flüsterte ich. Irgendwie kam es mir inzwischen absurd vor.
Ich hatte Maden gegessen. Das Bild eines Engerlings tauchte in meinem Kopf auf und plötzlich wurde mir ganz anders.
" Alice, bist du sicher, dass du nichts willst? Du siehst nicht gut aus. Du bist ganz blass geworden."
" Nein, ich kann nichts essen. Ich ... Nein. Iss du nur. "
Ich habe Maden gegessen. War ich wirklich so verzweifelt?
Ich öffnete meine Augen und schloss sie gleich wieder.
Marcel hatte sich vor mich gesetzt und mich nachdenklich angesehen. Hinter ihm waren die Elche.
Langsam glitt ich in einen unruhigen Schlaf.
Ich habe Maden gegessen.--------------------------------
Heeeeeey!
Danke an alle, die meine Geschichte lesen, Kommis schreiben und voten.
❤❤❤
Ich hatte nicht erwartet, dass meine Geschichte so gut ankommt.
Was ich damit meine ist, ich update mega unregelmäßig, die Kapis sind manchmal echt kurz und naja, so spektakulär ist die Story auch nicht. Trotzdem ein riesengroßes Dankeschön an alle Leser, hab euch lieb!
Falls ihr Wünsche habt, was Alice und Marcel sonst noch so passieren soll, nur zu. Dafür gibt es Kommentare.
Außerdem wollte ich noch mal erwähnen, dass ihr mir auch gerne schreiben könnt, was ich verbessern kann. Schließlich möchte ich eine Geschichte schreiben, die möglichst vielen Menschen gefällt.Na dann, tschüssi ❤
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Alone *PAUSIERT*
PertualanganEigentlich wollte Alice nur ihren Vater in Schweden besuchen, als dann jedoch das kleine privat Flugzeug abstürzt muss sie sich alleine mit dem verletzten Piloten in der Natur Schwedens durchschlagen und um ihr Überleben kämpfen. ___________________...