Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag ich immer noch angezogen in meinem Bett. Ich schlug die Decke beiseite und strich mir durch die Haare. Ich hatte einen leichten Kater und beschloss erst einmal duschen zu gehen. Die Badezimmertür war angelehnt und ich trat ein. Freddie stand mit einem Handtuch um die Hüfte vor dem Spiegel und rasierte sich.„'Tschuldige, ich dachte es wäre frei", sagte ich und wollte grade die Tür wieder zuziehen, als Freddie mich im Spiegel anlächelte.
„Ich bin gleich fertig", sagte er und wusch die Rasierklinge ab. „Siehst du?", grinste er. Das Bad ist deins."
„Danke", sagte ich und kam ins Badezimmer. Es roch noch immer nach Shampoo und dem Aftershave, das Freddie benutzt hatte.
„Willst du auch ein Ei?", fragte er, während er sich das Gesicht abtrocknete. „Ich wollte mir gleich eins kochen."
„Gerne", antwortete ich und zog meinen Pulli aus. Aus dem Regal nahm ich ein unbenutztes Handtuch und legte es neben die Dusche.
„Du hast zehn Minuten", grinste er und verließ das Bad. Ich zog mich aus und stellte mich unter die Dusche. Das Wasser war warm und ich fühlte, wie ich meinen Kater den Abfluss runter spülte. Als ich mir grade die Haare einschäumte, klopfte es an der Tür.
„Ich hab was vergessen", hörte ich Freddies Stimme.
„Ist es dringend?", fragte ich zurück.
„Es ist meine Unterhose. Ich hab sie auf dem Klodeckel liegen lassen." Das war natürlich wichtig.
„Komm rein", antworte ich und drehte mich mit dem Rücken zur Tür. Ich hörte Freddie die Tür öffnen und wieder hinter sich schließen.
„Willst du dein Ei weich oder hart?", fragte er, während er sich vermutlich das Handtuch abnahm und seine Unterhose überzog.
„Hart", antwortete ich und fühlte mich ein bisschen unwohl, bei dieser Konversation durch die Milchglasscheibe der Duschkabine.
„Okay", antwortete er und ich hörte, wie er beim Verlassen des Bades die Tür hinter sich schloss.
Als ich die Küche betrat, duftete es bereits verführerisch nach Aufbackbrötchen und Kaffee. „Hmm, das riecht ja gut", lobte ich und setzte mich an den Tisch. Freddie stand am Herd und hatte ein Auge auf den Kochtopf, in dem die Eier kochten.
„Kaffee?", fragte er als er an den Tisch kam und verbeugte sich höflich mit der Kanne in der Hand, wie ein Butler.
„Aber bitte", antwortete ich hochnäsig und hielt ihm meine Tasse hin. „Milch und Zucker, bitte! Danke!", sagte ich arrogant und Freddie verneigte sich noch tiefer.
„Sehr wohl, der Herr!", sagte er mit britischem Akzent. „Wie der Herr wünschen."
Grinsend sah ich ihm dabei zu, wie er die Eier auf seine Art abschreckte. Er versteckte sich hinter dem Herd und sprang mit einem Satz hoch.
„Buh!", schrie er und starrte die Eier böse an. Ich brach in schallendes Gelächter aus, während er die Eier in kaltes Wasser gleiten ließ und mir danach eines servierte.
„Guten Appetit", grinste er.
„Recht vielen Dank", grinste ich zurück.
Ich nahm mir ein Brötchen und belegte es mit Salami. Freddie griff nach dem Nutella. „Schon Bock auf die Party heute Abend?", fragte er.
„Ich denk schon die ganze Woche an nichts anderes", gab ich zu.
Er nickte. „Das wird sicher witzig", stimmte er zu. „Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass George ein bisschen Gras besorgt hat und ich hab schon angemeldet, dass ich davon was abhaben will."
Ich überlegte kurz. „Freddie, mein bester Freund", säuselte ich. „Meinst du, dass die vage Möglichkeit bestünde, dass du zufällig vor hast, mir, deinem besten Mitbewohner und Spender des täglichen Fernsehprogramms, etwas davon abzugeben?" Ich klimperte mit den Wimpern und sah Freddie verführerisch an.
„Nun ja", sagte Freddie gedehnt. „Es ist schon eine ziemlich große Bitte, die du da an mich stellst." Ich stand auf und ging um den Tisch. Vorsichtig legte ich meine Hände auf Freddies Schultern und begann ihn zu massieren. Seine Schultern waren muskulös und kräftig.
„Morgen Abend läuft doch deine Lieblingssendung im Fernsehen", eröffnete ich und knetete seine Schultern. Ich beugte mich ein wenig tiefer zu ihm herunter und flüsterte den nächsten Satz in sein Ohr. „Wäre doch schade, wenn du die verpassen würdest", gab ich zu bedenken.
Freddie atmete tief ein und genoss meine Massage. „Ich weiß nicht", grinste er. „Ich könnte die Serie auch bei Melle gucken", pokerte er.
„Du meinst an dem Tag, wo sie auf einem anderen Sender ihre Serie sehen will?", grinste ich und knetete ihn noch fester. Ein tiefes Stöhnen entwich ihm und ich war auf eine seltsame Weise erregt. Ich ließ die Hände sinken und versuchte, mir nichts anmerken zu lassen.
„Okay, okay! Ich überleg es mir", lachte er und ich ging zurück zu meinem Platz und biss in mein Brötchen, als ob nichts gewesen wäre.
„Schön", sagte ich und vermied den Blickkontakt, bis ich mich wieder gefangen hatte. Freddie grinste mich an. „Dafür schuldest du mir aber was."
„Ach ja", grinste ich zurück. „Ich überlass dir doch schon den Fernseher."
Er lächelte mich an. „Ich will eine Massage."
„Hmm", murmelte ich und tat so, als müsse ich es mir überlegen. „Es ist schon eine ziemlich große Bitte, die du da an mich stellst." Freddie lachte und warf einen Topflappen nach mir. Ich duckte mich und der Lappen landete auf dem Boden.
In dem Moment betrat Melle verschlafen die Küche und setzte sich zu uns. Sie gähnte und schenkte sich Kaffe ein. „Na Jungs. Gut geschlafen?"
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Blue Birds - Short Story
Romance|GAYROMANCE| Freddie ist der geborene Spaßvogel, Ben eher vernünftig. Zusammen mit ihrer Mitbewohnerin Melle leben sie leben sie gemeinsam in einer coolen WG irgendwo in Deutschland. Alles ist federleicht, bis sich Ben und Freddie eines Tages im Spa...