Control (Prolog)

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-Erzähler Sicht-

Die Schlacht um Hogwarts lag bereits einige Monate zurück. Die Schule für Hexerei und Zauberei wurde mit tatkräftiger Unterstützung von einigen Schülern, Hexen und Zauberern, wieder neu aufgebaut und würde pünktlich zum neuen Schuljahr am 1. September 1998 wieder seine Tore für junge Hexen und Zauberer öffnen. Unter den helfenden Händen war auch das goldene Trio, doch nach dem Aufbau zog der Kopf dieses Trios sich völlig zurück. Die Briefe ihrer Freunde ließ sie unbeantwortet, sie las diese nicht einmal und übergab diese ungeöffnete den lodernden Flammen des Kamins in ihrem Elternhaus, wohl das Einzige was der einsamen Gryffindor etwas Wärme spendete. Der Krieg hatte seine Narben hinterlassen, bei einigen waren sie deutlich sichtbar, andere wiederum kämpften im Stillen, alleine mit dem erlebten. So wie auch Hermine. Den einzigen Brief, den sie nach so langer Zeit öffnete, war jener Brief aus Hogwarts.

31.07.1998

Sehr geehrte Miss Granger,
es freut mich Ihnen mitteilen zu könne, dass wir sie ab dem 01.09.1998 hier in Hogwarts wieder begrüßen können. Bitte teilen Sie uns mit, ob Sie an eine Rückkehr an unsere Schule interessiert sind. Diese Rückmeldung bräuchten wir bis zum 17.08.1998, um alles Weitere zu planen. Über eine Zusage Ihrerseits würden wir uns sehr freuen. Sobald wir ihre Zusage erhalten haben, senden wir ihnen sämtliche Informationen über die nötigen Unterlagen des kommenden Schuljahrs zu.
Hochachtungsvoll
Minerva McGonagal
Direktorin der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei

Ein kaum merkliches Lächeln huscht über das ernste Gesicht, der sonst immer so glücklich wirkenden Gryffindor, als sie die Zeilen liest. Schnell suchte sie sich Pergament und Feder zusammen, was bei ihrem kreativen Chaos, wie sie es nennt, gar nicht so einfach ist. Für Hermine stand von Anfang an fest, sie würde ihren Abschluss nachholen, um jeden Preis! Was sie danach machen würde, steht noch in den Sternen, jetzt allerdings würde sie erst einmal diesen Brief beantworten.

03.08.1998

Sehr geehrte Professor McGonagall,
ich danke Ihnen für die Einladung und möchte Ihnen hiermit mitteilen, dass ich sehr gerne nach Hogwarts zurückkehren möchte. Ich weiß, dass es gewiss etwas viel verlangt ist, doch mich plagen seit nach dem Krieg Albträume, daher meine Bitte an Sie. Wäre es machbar für Sie mir ein Einzelzimmer für die Nacht zur Verfügung stellen? Ich möchte keinen meiner Klassenkammeraden wecken, wenn ich von meinen Träumen geplagt werde.
Mit freundlichen Grüßen
Hermine Jane Granger

Zufrieden nickt die schlaueste Hexe ihrer Zeit, faltet den Brief ordentlich zusammen und steckt diesen in einen Briefumschlag. Leicht genervt seufzt Hermine auf, als ihr wieder bewusst wird, dass sie unter den Muggel lebt und deshalb keine Eule besitzt. Es half alles nichts. Schnell macht sie sich fertig, um sich dann auf den Weg zur öffentlichen Eulerei, im magischen Teil von London, zu begeben. Interessiert liest sie den Aushang an einem der Schaufenster. Einige Todesser Prozesse standen noch aus und heute würden gleich zwei davon stattfinden. Nun Hermine hatte nicht wirklich etwas geplant für heute, weshalb sie beschloss sich dieses Schauspiel anzusehen, vor allem war sie neugierig wem heute der Prozess gemacht wurde. Schnell hüpft sie in die Eulerei, gab den Brief auf und macht sich auf dem schnellsten Weg ins Ministerium, schließlich wollte sie nichts verpassen.

-Wiltshire wenige Stunden zu vor-

Man möge meinen der Landsitz der Malfoys stand leer seit Ende des Krieges, so still war es dort. Man hätte ein Reiskorn fallen lassen können und dieses leise Geräusch hätte an den dunklen Wänden des Salons der Familie widergehallt. Doch der erste Blick täuscht. Vater und Sohn saßen sich stillschweigend gegenüber, jeder in seinen eigenen Gedanken versunken. Von ihrem einst so perfekten Auftritt war rein gar nichts mehr vorhanden. Tiefe Schatten hatten sich unter ihren Augen gebildet, beide machten den Eindruck, als wenn sie seit Monaten nicht mehr geschlafen hätten. Heute würde sich entscheiden, ob sie in Zukunft als freie Männer leben würden oder ob ihre Zukunft hinter den Gittern von Askaban lag. Der Schmerz über den Verlust seiner Mutter, die in der Schlacht von ihrer eigenen Schwester ermordet worden war, sah man Draco an. Es war vieles ans Tageslicht gekommen, seit sie hier in Arrest saßen. Lucius war seiner Frau all die Jahre ihrer Ehe nie treu gewesen, er trauerte nicht um die Frau, die ihm einen Erben geschenkt hatte. Er hoffte nur das sein Sohn dieses Verfahren als freier Mann verlassen würde und sein eigenes Leben führen könnte. Schwer atmet Lucius aus, als er spürt wie die Auroren durch die Tore gehen und sieht auffordernd zu seinem Sohn. Das gleich zehn Auroren kommen, um die beiden zu ihrer Verhandlung zu bringen, finden beide etwas übertrieben, allerdings waren sie als die treuesten Todesser bekannt und das Ministerium hatte so seine Bedenken, dass die beiden nicht überirdische Kräfte besitzen würden, gegen die auch die magischen Fesseln, die ihre Magie gefangen hielt, nicht bringen würden. Beide Malfoy Männer lassen sich widerstandslos die Fesseln anlegen und folgen den Auroren, ohne einen Aufstand zu machen. Nach der Schlacht hatten sich beide freiwillig gestellt, was sich positiv ausgewirkt hatte und sie deshalb bis zur Verhandlung hier in Arrest verbringen durften. Wenn man genauer hinsieht konnte man sehen, wie angespannt beide waren. In Dracos sonst so kalten emotionslosen Augen Blitze kurz Angst und Panik auf, als die Fesseln aus den Sesseln der Angeklagten hochschossen und die beiden fixierten. Als würde all das nicht schon reichen, traute ihnen das Gamot so wenig über den Weg, dass die Auroren mit gezückten Zauberstäben, die auf sie gerichtet waren, hinter den beiden Angeklagten standen. Draco krallt sich in die Armlehnen des äußerst unbequemen Stuhls. Seine Fingerknöchel schimmern durch seine blasse Haut. Lucius hingegen macht schon beinahe einen recht entspannten Eindruck, wohl weil er nicht das erste Mal vor dem Gamot als Todesser saß. Entweder glaubten sie den beiden, oder aber das Gamot würde voreingenommen sein und sie wie all die Todesser vor ihnen, zu einer Lebenslangen Haftstrafe verurteilen.  

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