Mom!?!

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Die Zimmertür öffnete sich und meine Mom stand im Türrahmen. "Oh!", entfuhr es ihr kurz, als sie Billy sah. "Mom!", sagte ich erschrocken und für mich wurde die Situation ein wenig peinlicher. "Ich wusste nicht, dass du Gesellschaft hast y/n", meinte sie, immer noch mit einer Hand auf der Türklinke. Ihr Blick wanderte von Billy zu mir. "Nein, Mom!", ich stand hektisch auf "Es ist definitiv nicht, was du denkst". Langsam nickte sie. "Wenn du das sagst, Schätzchen, ich wollte eigentlich nur Bescheid sagen, dass das Essen fertig ist." Erneut sah sie zu Billy. "Ich schätze es wird auch für eine Person mehr reichen, dein Freund kann gerne bleiben". "Er ist nicht mein Freund", rief ich ihr noch hinterher, als sie die Tür schloss. Als ich mich umdrehte, grinste mich Billy an. "Es ist nicht das wonach es aussieht", machte er mich nach. Er stand auf und in einer flüssigen Bewegung trat er näher und umfasste meine Taille. "Wonach sah es denn aus?".  "Dein Ernst?", ich befreite mich aus seiner Berührung und zog mir schnell das Top über, das ich immer noch hielt. "Du hast meine Mom gehört", seufzte ich lächelnd und öffnete die Tür, "Komm schon".  

Mit offenem Mund, wechselte mein Blick zwischen meiner Mutter und Billy, die ein Gespräch führten.  Ich hatte Billy noch nie, ich wiederhole, noch NIE, so höflich und charmant gesehen. Noch nie, hatte er irgendein Mädchen so liebenswert angelacht und so viele Komplimente vergeben. Meine Mutter schien wie in Trance. Sie lachte und ihr wurde wohl noch nie so viel geschmeichelt, abgesehen von den ersten Dates, die sie mit meinem Vater hatte. "Schätzchen, willst du nichts essen?", wandte sie sich nun an mich. Schön,  dass ich auch noch existiere. "Das Essen ist wirklich gut", meldete sich Billy wieder, "Deine Mutter ist eine wundervolle Köchin, Sweetheart". Was im Namen Gottes? "Doch, doch...", sagte ich langsam und nahm mein Besteck wieder in die Hände "Es schmeckt wirklich gut, Mom". Ich redete zwar mit ihr, aber mein Blick lag noch auf Billy. Ich kam mit der Situation einfach nicht klar.  "Wie habt ihr euch eigentlich kennen gelernt?", fragte meine Mutter nun wieder Billy. "In der Schule", winkte er ab. "Nichts besonderes". "Und wann?", hakte sie nach. "Letztes Jahr, hat y/n nichts erzählt?", er drehte seinen Kopf in meine Richtung und sah mich fragend an. Fast hätte ich das Wasser, das ich gerade trank wieder ausgespuckt. "Falsche Ratte", murmelte ich in meine Servierte. "Nein, hat sie nicht", meinte meine  Mom in einem Ton, der sich schon fast nach Bedauern anhörte. "Hmm", ich lächelte sie an "Hatte ich wohl vergessen. Weißt du, Billy", ich warf ihm kurz einen Blick zu, bevor ich mich wieder an meine Mom wandte. "Billy war letztes Jahr sowas wie ein kleiner Player. Nicht war, Billy?", ich sah ihn an und klimperte mit den Wimpern. Er ließ sich keineswegs beirren. "Kann gut möglich sein, dass das so rübergekommen ist. Wissen Sie, Mrs y/l/n, ich hatte damals versucht bei vielen Leuten gleichzeitig Anschluss zu finden." Er senkte seinen Blick. Ich traute meinen Augen nicht, der Junge hatte Schauspieltalent.  "Hach, wie traurig. Die Leute in Hawkings sind ja freundlich", meinte meine Mum mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. "Naja, wie dem auch sei. Es ist schon ziemlich spät, ich sollte so langsam fahren. Danke für das Abendessen Mrs. y/l/n".  Billy stand auf und ging zur Tür. Meine Mutter stand ebenfalls auf.  "Es ist gefährlich nachts Auto zu fahren, pass auf dich auf". Ich rollte mit den Augen "Er kann Auto fahren, etwas zu schnell als er sollte, aber er kann es", ich warf meiner Mom einen vielsagenden Blick zu und öffnete Billy die Tür. "Bis später", flüsterte er fast und sah mich an. "Montag", korrigierte ich lächelnd und schloss hinter ihm die Tür.

Left in a blue dressWo Geschichten leben. Entdecke jetzt