Kanadische Liebe

526 38 10
                                    

Das Regierungsflugzeug landet, auf dem kanadischem Flughafen und sofort greife ich nach meinem Handy, was vor mir auf dem Tisch liegt.

„Ich bin gelandet, sehen wir uns?"

Die Vorfreude auf die kommende Tage steigt ins unermessliche, endlich sehe ich sie wieder. Ich verlasse den A350, unser Flugzeug und werde direkt von Tausenden Kameras abgelichtet. Dabei will ich doch eigentlich nichts lieber, als endlich in ihre Arme zu fallen.

An dem Getümmel vorbei, steige ich in einen schwarzen, breit gestellten Mercedes. Ich lasse meinen Kopf gegen die Leder Kopfstütze fallen und schließe meine Augen, um einen Moment die Ruhe zu genießen.

„Ich warte auf dich"
blinkt als Pop-up Nachricht auf und ich fange breit an zu lächeln. Sie wartet, bedeutet, ich werde den Abend nicht alleine verbringen.

„Direkt ins Hotel Frau Baerbock?",
fragt mich der Fahrer auf Englisch und mehr als ein schwaches Nicken bringe ich nicht mehr zustande.

Grade erst aus New York eingeflogen, bin ich mehr als erschöpft, aber Feierabend gibt es in meinem Job nicht.
So geht es morgen früh direkt hier in Kanada weiter mit Mel oder Melanie Joly genannt, auch meine Begleitung für den heutigen Abend.

Über die letzten Wochen, gar Monate, die ich im Amt bin, hat sich für die Öffentlichkeit eine innige Freundschaft zwischen uns entwickelt. Allerdings wissen nur sie und ich, was wirklich abends passiert, wenn wir uns nach Wochen wieder sehen.

Das Auto fährt vor und auf meine Lippen unter meiner Maske bildet sich ein breites Grinsen. Ich sehe sie endlich wieder. Mit neu gewonnener Energie schwinge ich mich aus dem Auto, darauf zu warten, dass mir die Tür geöffnet wird, will ich nicht.

„Der Koffer wird Ihnen gleich hochgebracht", sagt der Fahrer erneut und nimmt ihn aus dem Kofferraum. Ich nicke nur und laufe mit schnellen Schritten durch die Hotellobby zur Anmeldung.

„Ihre Zimmerkarte wurde bereits geholt Frau Baerbock", die nette Frau hinter der Rezeption lächelt mich an, mein Lächeln wird noch ein bisschen breiter, sofern das überhaupt noch möglich ist.

Ich bedanke mich freundlich und gehe zum Fahrstuhl, drücke dort den Knopf und atme noch einmal tief ein und aus.
Im Aufzug schaue ich in den großen Spiegel, ich grinse und zupfe etwas am Ausschnitt des Kleides, welche ich für heute gewählt habe.

Die Türen öffnen sich, trete aus und schaue mich suche auf dem langen Flur sehnsüchtig nach der Zimmernummer um.

Endlich, Zimmer 216, ich atme noch einmal tief durch und klopf zaghaft an die weiße Holztür.

Es dauert nicht lange und die wunderschöne Blondine steht vor mir, ihr Lächelnd reißt mich wie schon bei unserem ersten Treffen direkt in ihren Bann.

„Hallo Anna"

der kanadische Akzent lässt mich grinsen, sie spricht leise und schaut mir in die Augen. Diese wunderschönen Augen, jedes Mal könnte ich mich neu in diese unglaublich schönen blauen Augen verlieben.

„Hallo Mel" ich nehme meine Maske ab, schaue mich einmal im Gang um und ziehe sie zu mir, um sie sanft zu küssen.

Ich habe das Gefühl, als würde mein Bauch jeden Augenblick explodieren. Ihre Lippen auf meinen Sorgen für ein wahrhaftiges Feuerwerk der Gefühle in mir und verhindern kann ich es nicht, will ich aber auch nicht. Die letzten Wochen waren unglaublich nervenaufreibend, ich kann nicht in Worte fassen, wie sehr ich Mel vermisst habe.

Ich lasse den Blick noch einmal durch den Gang schweifen, grinsend sieht auch Mel, dass niemand in diesem Gang ist, wissend zieht sie mich an der Hüfte ins Innere des Zimmers.

Das Leben In Der Politik (One Shots)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt