³¹ Ausgesetzt

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"Nein! Nein! Lass mich verdammt nochmal los John B!"

Er zieht mich mit auf den Steg. Über seinen angeblich genialen Plan wurde ich mittlerweile in Kenntnis gesetzt. Hat ja auch nur einen Tag gedauert und ich muss sagen; nichts daran ist genial außer vielleicht das Potential, dass das alles in die Hose geht. Ich soll jetzt allen ernstes eine ganze Nacht alleine mit den beiden sich nicht ausstehenden, komplett verschiedenen Mädchen auf einem Boot mitten auf dem Sumpf verbringen und dafür sorgen, dass die sich ausquatschen. Als sei es so einfach.

"Bee, bitte. Du kennst beide gut, du magst beide!"

"Fuck na und? DU doch auch!"

Immer wieder versuche ich mich aus seinem Griff um mein Handgelenk zu befreien. Bis jetzt erfolgslos. Soll er doch den Streitschlichter spielen.

"Aber du bist ein Mädchen"

"Nein bei aller Liebe, ich bin raus die beiden werden mich umbringen"

Ich entreiße mich seinem Griff und will mich davon stehlen, doch da renne ich gegen die harte Brust von Mr. Arschloch der mich sofort mit seinen starken Armen umfasst. Sofort beginne ich wie ein Zitteraal mich zu wehren. Doch keine Chance gegen JJ. Mit Leichtigkeit, schleppt er mich bis zum Steg Rand

"JJ, bring sie aufs Boot, ich hole den Rucksack"

"Ai Ai Sir!"

Verblüfft blicke ich von Arschloch Nummer eins zu Arschloch Nummer zwei. Wieso fühle ich mich gerade wie in einem sehr schlechten entführungsfilm?

"Das ist Entführung! Ist euch das klar? Das ist Strafbar"

"zeig mich doch an, macht eh keinen Unterschied mehr"

Scherzt er bloß. Erneut wehre ich mich als er versucht mich auf das Boot zu bringen, bis er mich wie ein Paket gefährlich nahe am Rand abstellt.
Zickig verschränke ich die Arme vor der Brust.

"Also entweder gehst du jetzt freiwillig an Board oder ich muss dich zwingen und ich kann nicht garantieren, dass du dann nicht nass wirst"

In meinem Kopf berechne ich wie die Chancen stehen, wenn ich den Versuch starte weg zu rennen. JJ ist um einiges schneller, also würde er mich innerhalb weniger Sekunden einholen. Dennoch ist meine Sturheit größer als meine Vernunft. Mit aller kraft stoße ich ihn von mir weg, sodass er einige Schritte nach hinten taumelt und Schwierigkeiten hat das Gleichgewicht zu halten. Sofort renne ich los und glaube tatsächlich an meine Erfolgschance, als ich plötzlich nachhinten gerissen werde. Wie vermutet hat mich JJ schnell eingeholt und am Arm zu sich ran gezogen. Erneut knalle ich gegen seine harte Brust, nur mit dem Unterschied dass er mich dieses mal fest hält. Schnell atmend stehe ich nur einige Zentimeter von seinen Lippen entfernt, weswegen meine Augen auch völlig starr auf diese fokussiert sind. Mein Brustkorb hebt und senkt sich zügig. Der Griff um meine Taille sowie der Druck von JJs Hand auf meiner Haut verstärkt sich. Drückt er mich gerade noch enger an sich? Als ich zu seinen Augen auf schaue, bemerke ich dass auch seine Augen auf meine Lippen fokussiert sind.

"Ich brauche dich- Ich mein Wir brauchen dich, damit die sich vertragen. Bitte"

Mein Herzschlag ist sich so dermaßen am Überschlagen, dass ich kaum in der Lage bin zu sprechen. Wie gebannt starre ich von seinen Lippen in seine Augen und wieder zurück zu seinen Lippen. Wie sehr ich das Gefühl seiner Küsse vermisse. Selbst wenn ich in der Lage wäre zu sprechen, würde ich vermutlich Dinge sagen, für die ich mich im Nachhinein schämen würde, weil er sie nicht erwidern würde... Deswegen sage ich auch nichts, sondern gehe stillschweigend zurück zum Boot und setzte mich dort in die hinterste Ecke. Ich höre nur wie John B wohl zurück kommt.

A Maybank KissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt