VI. Kapitel-...und neue Feinde

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27 VSY, Wälder von Kashyyyk
Nach dem Jysella aus ihrem Traum aufgeschreckt war, zog sie sich so schnell an, wie sie konnte. Sie wollte Anakin nicht gönnen, dass sie wieder zu spät kam. Wie sich herausstellte, schaffte sie es schneller als er an den vereinbarten Treffpunkt. Während sie dort wartete, verarbeitete sie gerade den Traum, den sie hatte. Ihre Mutter war tot. Und sie konnte sie nicht retten. Caleb hätte sie jetzt aufmuntern können. Aber er war viele Kilometer entfernt von ihr.

Anakin kam um die Ecke gerannt, stoppte abrupt, als er Jysella sah und lief locker auf sie zu. „Wie ich sehe, hast du es heute eher geschafft, als ich." Sie brachte nur ein leichtes Lächeln zustande und wandte sich dann ab.„Komm jetzt, wir müssen anfangen zu suchen."
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Jysella POV
„Also, wo fangen wir jetzt an?", fragte Anakin mich. „Dadurch das wir so gut wie keine Informationen bekommen haben zu dem genauen Standort der Kopfgeldjägergruppe, müssen wir wohl einfach querfeldein starten." Ich blieb kurz stehen, sah mich um und schloss die Augen. Wenn ich eine Sache ein wenig beherrschte, dann Meditation in jeder erdenklicher Weise. Ich liebte das Gefühl von Einklang und Friede so sehr, weswegen ich glücklich war, dass ich ein Jedi bald sein und den Frieden in der Galaxis wahren könne. Ich spürte jedes Lebewesen auf diesem Planeten und ich spürte das Gleichgewicht, was hier herrschte. Bis auf...einem Ort im Wald, der weit entfernt von hier liegt. Ohne groß nachzudenken lief ich in die Richtung, woher dieses Gefühl kam. Anakin stolperte hinter mir her. „Wohin gehen wir?", fragte er mich. „In den Wald", antwortete ich ihm locker. Er seufzte nur und stapfte lustlos hinter mir her.

„Ich will ja echt nicht quengelig rüberkommen, aber wir laufen jetzt schon seit ungefähr fünf Stunden im Wald herum und sind der Sache deiner Meinung nach noch nichtmal ansatzweise nahe gekommen." Das ging jetzt schon die ganze Zeit so. Langsam verlor ich echt die Geduld mit diesem Typen. Ich wollte ihm gerade sagen, dass er einfach weiterlaufen soll, als mein Comlink piepte. Wiederwillig nahm ich die Nachricht an. „Wie weit seid ihr, meine Padawane?", fragte Obi-Wan uns. „Wir nähren uns dem Ziel, langsam, aber dennoch machen wir Fortschritte." „Aha, das heißt ihr habt ein bestimmtes Ziel, Padawan Clarissian?", meldete sich mein Meister zu Wort. „Nun ja, mithilfe der Meditation habe ich einen Standort gefunden, den wir anstreben." Auch wenn es keine Holoübertragung war, konnte ich Meister Kenobi schon förmlich sehen, wie er seine typische Pose machte. Den einen Arm auf den anderen Arm gestützt und die Hand am Bart.
„Verstehe", murmelte er. „Meister", meldete sich Anakin jetzt zu Wort. „Was ist, wenn sie uns finden bevor wir sie finden?"
„Dann tust du mir einmal einen Gefallen und hörst auf mich. Ihr versteckt euch so gut es geht. Wir wissen nicht, wie viele es sind und eure Fähigkeiten sind nicht genug ausgearbeitet." „Ja,Meister." Ich wusste genau, dass er sich nicht daran halten würde.

Ein halber Tag verging und wir irrten immer noch Ziel los umher.Es war schon längst dunkelgeworden. Meine Beine wurden langsam müde und meine Augenlider schwer. Anakin schien es genau so zu ergehen: „Wir sollten eine Pause einlegen",sagte ich zu ihm. „Nein,nein, dass können wir nicht", brachte er kraftlos hervor, aber ich wusste, dass er auch nicht mehr kann. „Nur fünf Minuten", flehte ich ihn an. „Komm jetzt", er zog mich weiter und weiter, obwohl ich schon längst abgeschaltet hatte.

Es wurde immer schwerer wach zu bleiben, weil ich durch die seltsamen Träume keinen richtigen Schlaf bekam. Ich war kurz davor mich an Ort und Stelle hinzulegen, als ich plötzlich etwas spürte. Jetzt war ich hellwach. Anakin schien es auch gemerkt zu haben. Wir sahen beide in die gleiche Richtung. Ohne zu überlegen rannte ich mit meiner letzten Kraft an die Stelle und blieb genauso abrupt stehen. Wir standen vor einer kleinen Schlucht. Und tief unten...mein Herz blieb stehen. Dort unten waren die Kopfgeldjäger! Ich hatte Recht. Meine Instinkte haben sich nicht geirrt. Dies war der Ort, den wir suchten. Anakin sah mich lächelnd an. „Du hast es geschafft." Aber das Wichtigste war noch nicht geklärt. „Was sollen wir jetzt tun? Meister Kenobi und Meister Windu können nicht schnell genug hierher kommen. Und sie könnten morgen schon weg sein. Wie wärs wenn wir unser Glück probieren und",ich schüttelte den Kopf. „Einmal kannst du den Rat von den Meistern befolgen. Wir geben Ihnen Bescheid und beobachten sie nur."
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27 VSY, Wälder von Kashyyyk, Lager der Kopfgeldjäger

Nachdem Jysella den Meister Bescheid gegeben hatte, wandte sie sich wieder dem Lager zu. Anakin lag auf einer Baumwurzel und aß eine Frucht, die leicht gelblich aussah. „Bist du sicher, dass wir es nicht versuchen sollten?", fragte er sie. „Bist du sicher, dass du das essen kannst?", stellte sie ihm die Gegenfrage. Mürrisch schaute er zu Seite. „Ich hau mich jetzt aufs Ohr", mit diesen Worten stand er auf und verschwand irgendwo im inneren des riesigen Baumes. Seufzend drehte sie sich wieder um und ging ihrer bisherigen Betätigung nach.

Stunden vergingen, doch nichts passierte. Jysella wollte schon aufgeben, als sie plötzlich Stimmen hörte. „...sollen ihn heute Abend erledigen." Sie versuchte die Quelle des Geräusches ausfindig zu machen, aber es schien, als würde es eher sie finden. Geräuschlos sprang sie auf und zog sich leicht zurück. Vor ihr sah sie zwei Kampfdroiden lang laufen.Was haben diese Klappergestelle hier zu suchen? Als sie weg waren, lief sie in den Baum hinein und weckte Anakin. „Hey, aufwachen", sie rüttelte ihn hin und her. „Was ist?", murmelte er verschlafen. Nachdem sie ihn auf den neusten Stand gebracht hatte, war er wach und zog schon sein Lichtschwert. „Den werden wir es zeigen!", aber sie hielt ihn zurück. „Kein unüberlegtes Handeln." Doch ihre Warnung ging in einem Schussgeräusch unter. „Was zur...", weiter kam Anakin nicht, denn Jysella rannte raus, um zu sehen, was passiert war. Er rannte ihr hinterher. Ruckartig bleib sie stehen und schlug sich geschockt die Hand vor den Mund. „Das kann nicht wahr sein."

Sie waren zu spät, die natürliche Auslese der Opfer hatte bereits begonnen. Sie knieten alle gefesselt in einer Reihe und warteten auch das Urteil.Das erste Opfer wurde von den Kampdroiden weggetragen. Ängstlich schaute Jysella auf die Szene. „Was sollen wir jetzt machen. Meister Kenobi und Windu können nicht rechtzeitig hier sein. Bis dahin haben sie alle schon umgebracht." Er sah sie viel bedeutend an. „Vielleicht können wir jetzt doch..." Sie rollte mit den Augen. „Na schön, ich kann dir das sowieso nicht aus dem Kopf reden." Sie zückte ihr Lichtschwert und sah besorgt nach unten. „Besser, wenn wir sie ablenken oder wir runter gehen und sie samt ihrer Basis angreifen?". Sie überlegte fieberhaft. „Wir gehen runter", entschied Anakin und rannte schon los. Jysella wollte ihn schon aufhalten, besann sich aber wieder, weil sie wusste, dass sie ihn unmöglich jetzt stoppen konnte. Seufzend rannte sie ihm hinterher. Was würden ihre Meister nur dazu sagen?

His first Padawan-Trust&Believe (Originalversion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt