II.Kapitel-Auf jedem Weg gibt es Hindernisse

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31 VSY
Seit drei Jahren war Jysella jetzt schon hier. Und sie konnte immer noch nicht ihre überwältigende Kraft bis zu einem gewissen Grad im Zaum halten. Immer wieder kam es zu kleinen Ausrutschern und sie hatte bestimmt schon unzählige Trainingsobjekte geschrottet. Auch wenn Caleb ihr immer ermutigend auf die Schulter klopfte ging sie meist frustriert aus dem Training. Caleb spürte diese Unstimmigkeit in ihr, aber sagte nichts. Die einzigen Stunden, wo sie das Gefühl hatte wenigstens etwas so zu sein,wie die anderen , war bei der Meditation. Sie liebte die Ruhe und die Konzentration, weil sie dort nichts zerstören konnte.

Heute ist es wieder passiert. Jysella hatte versucht eine eiserne Kugel mithilfe der Macht zu ihr zu ziehen. Sie war so darauf konzentriert nichts falsch zu machen,dass sie gar nicht merkte,wie der Ball immer wärmer wurde. Ihre Hand verkrampfte sich immer mehr und Meister Tera sah schon besorgt zu ihr rüber. Leider passierte das Unglück und der Ball kam auf Jysella zugeschossen. Sie konnte sich gerade noch rechtzeitig ducken, aber der Schüler hinter ihr hätte es fast erwischt, wenn Meister Tera ihn nicht aufgehalten hätte. Überraschte Gesichter sahen zu ihr und den Unfallort. Jysella hätte im Boden versinken können. „Das Training ist für heute beendet. Bitte kommt heute Abend nach draußen, um weiter an euren Instinkten zu arbeiten", sagte Meister Tera mit einem warnenden Blick auf Jysella.
Beschämt lief sie aus dem Raum und steuerte auf den Außenbereich zu. „Hey Snips,warte", Caleb hatte seine Hand auf ihre Schulter gelegt,um sie zum stehen zu bringen, aber sie schüttelte einfach nur den Kopf und lief weiter. Doch so leicht gab er nicht auf. Er folgte ihr und als sie gleichauf waren sagte er nichts. Er lief einfach nur neben ihr her. Draußen setzten sie sich unter einen Baum und schauten die untergehende Sonne an. „Was bedrückt dich", fragte Caleb sie jetzt sorgenvoll. „Ach nichts", log sie und sah in die Ferne. Aber Caleb ließ nicht locker. Dafür kannte er sie zu gut. „Ich", setzte sie an,brach aber ab,weil sie ihre Sorgen für sinnlos empfand. „Ja?", hakte er nach. Manchmal war er echt penetrant, überlegte Jysella. „Weiß du , wie frustrierend es ist, wenn man noch nicht einmal so einfache Aufgaben hinbekommt?"
„Vielleicht sind die Macht und du nicht so gute Freunde", scherzte er und sie knuffte ihm in den Arm. „Sehr witzig. Aber nein,das ist es nicht."
„Vielleicht hast du einfach zu sehr Angst etwas falsch zu machen. Lass deinen Fähigkeiten doch einmal freien Lauf." „Und was ist,wenn ich jemanden verletzte?" „Das wirst du nicht. Ich vertraue dir,dass das nicht passiert."
Das traf es eigentlich fast ganz genau. Sie entschied es dabei zu lassen. Stumm saßen sie da und beobachteten die Schiffe,die an ihnen vorbeizogen.

Als sie wieder zurück liefen, begegneten sie einem Jungen,der Meister Kenobi begleitete. Jysella brauchte nicht lange zu überlegen,um zu wissen,wer er war. Es war Anakin Skywalker. Der Auserwählte, so wie ihn manche nannten. Er war schon ein Padawan mit neun Jahren geworden,ohne das anstrengende Training,das sie jetzt tun mussten. Der Junge hatte genauso blondes Haar wie Caleb, nur das Anakin die schönsten blauen Augen hatte,die Jysella je gesehen hatte.

Abends im Schlaf flogen ihre Gedanken wieder zu dem Jungen hin.

(Ein paar Monate später)

Jysella hatte es geschafft. Wie jeder anderer Jüngling aus ihrer Gruppe konnte sie erfolgreich einen Kyberkristall holen und ihr erstes Lichtschwert bauen. Sie musste sich einer Angst stellen,die sie selbst nach der Versammlung nicht richtig überwinden kann. Sie musste all ihre Kraft benutzen, um ihn zu bekommen. Erstaunt musste sie feststellen, dass sie fähig ist, gewaltige Sachen zu erschaffen. Sie hatte etwas gemischte Gefühle, als sie ihr Lichtschwert ausprobieren sollte.
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Jysella POV:
Vorsichtig hielt ich meine erste Waffe. Das Metall fühlte sich kalt an in meinen Händen. Ich hielt meine Augen geschlossen, während ich es aktivierte. Ich hörte das Summen und spürte die leichte Wärme, die davon ausging. Im selben Moment hörte ich, wie neben mir die Kinder erstaunt aufatmeten. Zögerlich öffnete ich zuerst mein eines Auge und dann das Zweite. Ich starrte auf eine wunderschöne gelbe Klinge. Sie folgte meinen Bewegungen,die ich machte. Ich suchte mit meinem Blick nach Caleb,aber während ich ihn durch den Raum schweifen ließ, verschwand mein Lächeln langsam aber gewiss. Alle anderen starrten auf meine gelbe Klinge und ich schaute in eine Welle von blau und grün. Ich war die einzige mit einer anderen Farbe. Ich wusste natürlich,dass die Farbe eine Bedeutung hat,aber für mich bedeutete sie nur,dass ich wieder anders war,als die anderen. Caleb zeigte mir einen Daum nach oben, als sich mein Blick mit seinem traf. Als er sein Lichtschwert an machte sah sie, dass es wieder blau noch grün war. Es war lila und schimmerte schön. Unwillkürlich musste ich lachen. Es war wieder Caleb und ich gegen den Rest.
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27 VSY,Coruscant

Jysella stand vor dem Spiegel und bereitete sich auf einen weiteren Trainingstag vor. Sieben Jahre waren vergangen, seit Jysella nach Coruscant gebracht wurde. Sieben Jahre, seit sie und Caleb ein Team waren. Und leider auch sieben schmerzliche Jahre,in denen sie nicht ihre Familie gesehen hat. Auch wenn sie viel gelernt hat,vorallem endlich ihre Macht zu kontrollieren vermisste sie ihre Familie doch schon sehr. Ihr Blick wanderte zu dem Foto,dass ihre Schwester ihr geschenkt hatte. Es zeigte sie noch als Baby, aber dort standen sie alle. Mum, Dad,Arwen und ihre beiden Zwillingsbrüder Kilum und Korvas. Aber bei einem Familienmitglied schmerzte ihr das Herz. Dort stand der Älteste von den Kindern. Ihr großer Bruder Dewson. Er ist verschwunden, als Jysella kaum zwei Jahre alt war, aber nach allem,was ihre Geschwister ihr erzählt hatten, war er ein Mensch gewesen,den es nie wieder geben würde.  Dewson wurde von Sklavenhändlern entführt, als er versucht hatte seine Geschwister zu retten. Tage später erfuhr die Familie, dass ein Schiff voller Sklaven befreit wurde, aber Dewson ist nie zurückgekommen. Jysella erinnerte sich noch daran,wie sie jeden Abend an der Tür stand und nach Dewson rief. Aber er kam nie. Ihre Mutter hatte sie immer liebevoll auf den Arm genommen und ins Bett gebracht. „Er kommt bald wieder", hatte sie immer gesagt, aber beim Verlassen des Zimmers lief ihr eine Träne die Wange herab,weil sie wusste, das er nie wieder kommen würde. Auch wenn die Erinnerung schmerzte , Jysella musste jetzt stark sein. Sie würde bald eine Jedi sein und als solche zeigt man keine Gefühle.

An einem weiteren Training für ihre Instinkte trainierten sie Schüsse abzublocken. Jysella hatte sich mit ihrem gelben Lichtschwert angefreundet und jede Bewegung wurde flüssiger. Caleb hatte noch etwas Schwierigkeiten sein Lichtschwert sicher zu führen, aber jetzt konnte sich Jysella endlich für alles revanchieren und half ihm mit den Techniken. Die Selbsttrainingsstunden, die sie zusammen verbrachten waren für Jysella mit eine der schönsten Sachen. Während einer Trainingseinheit bei Meister Tera kam plötzlich Meister Kenobi herein und deutete auf Jysella. „Entschuldigt bitte Meister Tera, aber Meister Yoda wünscht Jüngling Clarissian zu sprechen. Es ist wichtig." Jysellas Herz raste bei der Vorstellung,das Meister Yoda sie wieder zurück schicken wird, weil sie nicht die ersehnte Leistung brachte. Caleb warf ihr einen ermutigenden Blick durch den Raum zu, aber sie war schon im Tempel verschwunden.

„Ich dich sprechen wollte",ertönte eine Stimme vom anderen Ende des Raumes. Meister Yoda schien gerade zu meditieren. Jysella hatte Angst,dass sie ihn gestört hatte ,aber er schlug schon die Augen auf. „Setz dich", er deutete auf den runden Stuhl vor ihm.
„Du besonders stark bist,nicht wahr?" Sie wusste,dass das der Grund war für das Gespräch. „Vielleicht",sie zickte leicht mit ihren Schultern. „Du nicht so bist wie die anderen. Du eine starke Bindung hast mit der Macht." Verlegen schaute sie auf den Boden. Aber sie zwang sich Meister Yoda von ihren Ängsten zu erzählen.
„Meister,ich kann sie einfach nicht kontrollieren, egal,wie sehr ich es auch versuche. Irgendwie macht es manchmal klick bei mir und mein Verstand dreht durch. Ich habe Angst Menschen zu verletzen. Ich habe Angst",  ihre Stimme wurde zu einem Flüstern und verzweifelt sah sie ihre Hände an. In den letzten Jahren sind sie und ihr Verstand zu einer zerstörerischen Waffe geworden. „Mhhhhh. Ich verstehe. Der Rat noch nicht zugestimmt hat, aber ich so denke,dass das der beste Weg sei. Du besonderes Training bald brauchst. Einen Meister vielleicht sogar." Einen Meister? Jysella war überrascht. Die meisten Padawane sind erst mit 13 Jahren zu Schülern geworden. Außer Anakin Skywalker. Der Auserwählte. „Ich sehe, du dir Mühe gibst. Aber mit falschem Training,du nicht weit kommen wirst. Der Rat heute entscheiden wird. Aber nun weiter trainieren du sollst." „Danke Meister, ich werde euch nicht enttäuschen." Mit einer Verbeugung drehte sie sich um und ging hinaus. Sie würde vielleicht einen Meister bekommen und Padawan werden. Sie konnte es kaum erwarten, dass Caleb zu erzählen.

His first Padawan-Trust&Believe (Originalversion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt