27 VSY, Lager der Kopfgeldjäger, Kashyyyk
Eigentlich sollte es ein Überraschungsangriff werden. Dieser Effekt schlug leider fehl, als Jysella über ihren Umhang stolperte und Anakin mit sich den Abhang hinunterriss. Mit einem lauten Krachen landeten sie in den Wurzeln eines Baumes. „Au", meinte Anakin und rieb sich stöhnend seinen Kopf. Jysellas Welt drehte sich kurz, bevor sie wieder klar sehen konnte. „Tut mir leid, wollte ich nicht." Sie kraxelte aus den Wuzeln raus und streckte Anakin eine helfende Hand hin. Er schlug sie nur ärgerlich weg und unternahm einen Versuch aus den Wurzeln zu kommen, merkte aber schnell, dass er feststeckte. Jysella hielt ihm nochmal die Hand hin und musste sich ein Lachen verkneifen. Widerwillig nahm er sie und ließ sich heraus ziehen. „Nur, damit eins klar ist", sagte er während er sich den Dreck von den Klamotten klopfte, „ das hier, ist nie passiert." „Schon verstanden", kam es zurück. „Gut, dann können wir jetzt endlich weitergehen." Anakin richtete seine zerstörte Frisur und marschierte geradewegs weiter, aber er kam nicht weit. „Stehen bleiben! Identifizieren sie sich!", ertönte es von einem Kampfdroiden der ihnen sein Gewehr vor Ihre Gesichter hielten. Geschockt blieb Jysella stehen und nahm die Hände hoch. Anakin lachte nur und sagte: „Sie zu und lerne." Er räusperte sich drehte sich wieder zu dem Droiden um. „ Du hast uns nie gesehen und lässt uns passieren", säuselte er mit einem Unterton, der den Droiden eigentlich dazu hätte zwingen müssen, genau dies zu tun. Die Beiden drehten sich mit dem Rücken zum Droiden um, um weiter zu gehen, aber anstatt so zu folgen wie gehießen richtete er seine Waffe auf Anakin und drückte schon auf den Auslöser.
Jysella
Ich weiß nicht, was es war, aber ich hatte einfach eine Eingebung, die nur ein Wort war: Ducken. Und das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ich warf mich auf den Boden zusammen mit Anakin. Er wollte schon protestieren, aber verstummte, als der Blasterschuss uns knapp verfehlte. Ich sah Anakins Blick und wusste, was er mir sagen wollte. Wir müssen uns ihm stellen. Aber unser lieber Droide war nicht mehr allein.Ich war noch nicht bereit zu kämpfen. Ich hatte viel zu wenig praktische Erfahrung. Aber das Schicksal hasst mich. Ich konnte jetzt nicht einfach wegrennen. Nicht jetzt, hier vor Anakin und auch nicht vor diesem bestimmten Ereignis. Ich musste mich stellen. Wie sehr ich mich davor gefürchtet habe. Von außen muss ich tough wirken, aber nur Caleb weiß, wie es wirklich um mich ausschaut. Doch ich musste jetzt mutig sein. Schließlich bedeutet Mut, dass man für das Richtige einsteht. Zumindest schrieb das meine Mutter in ihren Brief an mich. Mutter. Der Gedanke an sie gab mir Kraft und all die Schmerzen, welche ich gespürt hatte, mussten aus mir raus. Ein plötzliche Welle von Adrenalin riss mich mit und ich stürmte blindlings auf die Droiden zu , ohne Nachzudenken. Oh Jysella, was hast du dir nur gedacht...
Anakin
Das wird nicht so schwer werden. Zumindest dachte ich das, als nur ein Kampfdroiden da war. Woher sollte ich denn auch wissen, dass da mehr waren. Ja, ich weiß, man hätte sich es denken können. Ich wollte Jysella gerade einen schnellen Plan zuflüstern, aber sie war schon längst auf die Droiden zu gestürmt. Oh Mann, was macht sie bloß. Ich wollte ihr schon zur Hilfe eilen, aber anscheinend brauchte sie die gar nicht. Sie bewegte sich mit solch einer Eleganz und Geschmeidigkeit, dass sie noch bevor ich blinzeln konnte zwei der sechs Droiden ausgeschaltet hatte. Nach wenigen Sekunden lagen sie ächzend auf dem Boden. Für so wenig praktisches Training, hat sie ihre Sache mehr als gut gemacht. Sie stieg aus einem Haufen von Kampfdroiden empor.„Komm jetzt, wir verlieren nur Zeit."Mit jedem Schuss wurden wir schneller. Wie viele waren noch übrig? Ich hatte keine Ahnung. Plötzlich blieb Jysella abrupt stehen. „Nein", kam es ganz leise über ihre Lippen. „Was ist passiert?", fragte ich sie, da ich noch nicht die Klippe runterschauen konnte. Vielleicht hätte ich es lieber nicht tun sollen, denn der Anblick der sich mir da bot, sollte ich nie wieder vergessen.
Dutzende von Lebewesen lagen in ihren eigenen Blutlachen und ihre Angehörigen knieten über ihnen, während ihre Tränen sich mit dem getrockneten Blut des Opfers vermischten. Die Überlebenden flehten die Sklavenhändler an sie auch zu töten, aber sie taten es nicht. Nur die Unfähigen werden aussortiert. „Ich verstehe es nicht. Wieso arbeiten sie zusammen?" Ich hatte keine Ahnung und wollte die Antwort auch nicht wissen. „Hey, ich glaub das Beste ist, wenn wir einfach ganz schnell reingehen und Senator Clameborge herausholen. Wir können es nicht mit all denen aufnehmen. Das muss sogar ich einsehen", flüsterte ich zu Jysella. Doch ihre Hände ballten sic zu Fäusten und sie schien gar nicht zu hören, was ich gesagt hatte. „Nein! Ich werde sie nicht einfach da zurücklassen." Überrascht schaute ich sie an. „Clarissian, bei all der Liebe der Macht, wie willst du das anstellen? Sie sind uns nicht nur in der Anzahl überlegen, sondern auch von den Fähigkeiten." „Es ist mir egal. Ich habe schon genug Leute wegen Sklavenhändlern sterben sehen", sie sah mich jetzt eindringlich an und lief da etwa eine Träne?"ich muss dem ein Ende bereiten." „Jysella", versuchte ich sie zu überreden, doch sie unterbrach mich. „Mit oder ohne dich." Sie sprang und ich ihr hinterher. Was hätte ich auch sonst tun sollen.Jysella
Ich fasste all meinen Mut zusammen und sprang hinunter. Leise wie eine Feder kam ich auch und lief schnurstracks auf den Kopfgeldjäger zu. Ehe er sich versah versetzte ich ihm einen Schlag. Er knickte ein und lieg reglos am Boden liegen. Einer erledigt. Jetzt fehlten nur noch fünf Händler, drei weitere Jäger und wahrscheinlich mehr als ein Dutzend Kampfdroiden. Ein Kinderspiel. Ohne groß nachzudenken stürzte ich mich auf den Rest. Ich spürte das Adrenalin in meinen Adern pulsieren. Meister Windu würde mich wahrscheinlich dafür tadeln, dass ich mich von Gefühlen leiten lassen würde, aber was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß.
Alles geschah in einen verschwommenen Zustand ich nahm Anakin an meiner Seite war. Während er sich um den Feind kümmerte , befreite ich die restlichen Leute und versuchte sie in den Frachter zu tun, damit ich sie heil rausfliegen könnte. Unter ihnen weilte auch Senator Clameborge. Lebend, zum Glück. „Los,los, los! Alle rein! Wir haben nicht viel Zeit", trieb ich sie an. „Da hast du ausnahmsweise mal Recht", meldete sich Anakin zu Wort. Mittlerweile kam eine ganze Wand von Droiden auf uns zu. Aber es waren noch nicht alle befreit. Ich fasste einen Entschluss. Egal, wie töricht er war.
Lass deine Kräften freien Lauf.„Kümmere dich um die anderen", rief ich Anakin zu,"ich habe eine Idee." „Ist sie auch sicher?", kam es zurück. „Sicher nicht, aber wirksam schon." Okay, tief durchatmen.
Einatmen
Ich kniff die Augen zusammen und spürte etwas zwischen meinen Händen Funken sprühen. Genau das, was ich wollte. Nur noch ein kleines bisschen, nur noch kurz durchhalten und dann konnte ich endlich meiner gestauten Energie freien Lauf lassen.
„Jetzt!", rief Anakin.
Ausatmen
Ich ließ los. Und es hat sich noch nie so gut angefühlt. Ein gewaltiger Machtstoß in Form einer Welle jagte über die Barrikade aus Jägern, Händlern und Droiden. Und allesamt fielen auf den Boden und blieben dort liegen. Immer noch keuchend stand ich da. Ich fühlte mich schwach, aber das Gefühl etwas erreicht zu haben, machte das alles wieder wett. Langsam drehte ich mich um und sah in Dutzende verblüffte Gesichter. Allesamt auf meine Hände gerichtet. Verlegen versteckte ich sie hinter meinen Rücken. Schnell sah ich zu Anakin, aber der Blick auf seinem Gesicht war nicht der, den ich mir erhofft hatte. „Jysella wir", er atmete tief durch, „wir haben versagt." „W-was?", kam es zittrig aus meinem Mund heraus. Stockend stolperte ich auf ihn zu. „Senator Clameborge. Er ist...er ist", er sah auf den leblosen Körper in seiner Hand hinab. Nein. Nein, dass kann nicht sein! „Wie-wie ist das möglich?" „Ein Blasterschuss", kam die Antwort prompt. „Aber ich-ich hab doch alles getan" „Ich weiß, Jysella. Es ist nicht deine Schuld. Niemand hätte etwas dagegen tun können." Fassungslos sank ich in die Knie. Es war alles vergebens. Der Feind hatte sein Ziel erreichen können. Und ich?Meine erste Mission und es gab einen Tod, den ich nicht verhindern konnte. Was würde jetzt nur mit mir passieren?Der Rückflug verlief schweigend. Niemand sagte etwas. Meister Kenobi und Meister Windu erwarteten uns in Coruscant und die Leute würden in Kashyyyk versorgt werden. „Was sollen wir jetzt nur sagen?", fragte Anakin mich. „Die Wahrheit?",schlug ich krächzend vor. „Und das mit deinem gewaltige. Machtstoß?" Ich schluckte schwer. „Darum werden wir wohl nicht drumherum kommen es zu erwähnen."
Nach laaanger Pause endlich mal wieder ein Kapitel. Bin jetzt endlich aus meiner Künstlerkrise raus. Hoffe hattet viel spaß beim Lesen. Wie es wohl weitergehen wird? Wurde ja nicht indirekt in der Beschreibung der Geschichte gespoilert *hüstel.
xoxo TeTimeCloud
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His first Padawan-Trust&Believe (Originalversion)
ФанфикAuf Togoria wird ein Kind gefunden,welches eine starke Verbindung mit der Macht hat. Es wird nach Coruscant gebracht,wo schnell klar wird,dass sie nicht wie die anderen Jedi-Initiaden ist. Der Jedirat ist sich unsicher, was es mit ihm machen soll, a...