Als der hellhaarige Junge den Atem anhielt, wurde Yeonjun vollkommen bewusst, wer er war. Die Erinnerungen an ihre Begegnung gestern kehrten zurück – der Moment, als Yeonjun diese Lippen geküsst hatte, um Beomgyu vor dem Ertrinken zu retten. Volle zwanzig Sekunden rührte er sich keinen Millimeter, während seine Augen weiterhin in den ozeanblauen Augen von Yeonjun versunken waren. Eine unheimliche Stille lag zwischen ihnen, als würden sie in einem ganz eigenen Moment gefangen sein. Doch schließlich, als ihm die Luft ausging, blies Beomgyu den Atem aus.
Warum fühlten sich Yeonjuns Finger so gewohnt an?
Warum kannte er diese Augen und warum spürte er wieder diesen Druck in der Brust, wie heute Morgen?
»Also äh -«, Beomgyu räusperte sich und vermied es, zu blinzeln, als ob er den Moment festhalten wollte. »Na ja ... ich kann auch ohne Brille schwimmen. Nur seh ich dann halt weniger.«
Seine Worte verrieten eine gewisse Verlegenheit, während er versuchte, das Gespräch aufrechtzuerhalten und die seltsame Atmosphäre zwischen ihnen zu überbrücken. Yeonjun konnte spüren, dass Beomgyu ebenfalls von der ungewöhnlichen Verbindung zwischen ihnen beeindruckt war, aber sie beide noch nicht ganz greifen konnten, was genau dahinter steckte.
Nachdenklich zog Yeonjun die Hände zurück und summte. Es war ein stilles Zeichen seiner inneren Unruhe und Verwirrung. Aber nachdem er realisiert hatte, dass Beomgyu dieses Ding zum Sehen brauchte und nicht zum Schwimmen, fluchte er leise. Er konnte kaum glauben, dass er all die Strapazen auf sich genommen hatte, um die Brille zurückzubringen.
»Dann war das hier umsonst!?«, pfiff er ungläubig, weil er wirklich davon ausgegangen war, dass er dem Jungen das Leben rettete, wenn er die Brille zurückbrachte.
Ein leises Lachen entwischte Beomgyu und er zog unsicher das Kinn ein. »Wieso? Bist du etwa tauchen gegangen, um meine Brille zu finden?«, grinste er und versteckte dieses Grinsen hinter seinen Fingern. »Ich dachte, du hast sie einfach gefunden.«
Yeonjun empörte sich über die Frechheit dieses Menschen und rief aus: »Hey! Wenn ich nicht gewesen wäre, würdest du jetzt am Grund des Meeres liegen!«
Doch seine Beschwerde wurde von Soobin unterbrochen, der schwer atmend zu ihnen zurückkehrte. In der Hand hielt er die versprochene Badehose und wedelte damit herum. »Endlich kannst du dir etwas anziehen«, meinte Soobin und drückte Yeonjun den Stoff in die Hände. Als wäre es ein Problem gewesen, wenn Yeonjun hier nackt herumlag. Aber die zwei Freunde wären wirklich erleichtert gewesen, wenn der Junge endlich Stoff um seine Hüften tragen würde. Doch irgendwie schien er unsicher, was er damit tun sollte.
Yeonjun hob die Badehose mit beiden Händen an und betrachtete sie von allen Seiten.
»Was soll ich damit?«, fragte er und schob den Bund zwischen seine vollen Lippen, kaute auf dem Stoff herum, als wäre er ein Hund, der etwas zum Spielen bekommen hätte.
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✔ IN THE PINK CORAL
Fantasy🅱🅴🅾🅼🅹🆄🅽 Cumbermond Isle ist eine kleine Insel, bei der man auf Anhieb nicht glauben könnte, was sie alles zu bieten hat. So denken auch die beiden jugendlichen Einwohner Choi Beomgyu und Choi Soobin. Dass immer wieder Touristen kommen, um die...