Kapitel 1 - "Mom du nervst!"

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Es war früh am Morgen als ich durch den Lärm meiner Familie geweckt wurde, stöhnend öffnete ich meine Augen und schlug die Decke zurück. Nicht mal fünf Minuten später stand auch schon meine Mutter in der Türe.
"Ginny Schatz, dass Frühstück ist fertig, kommst du runter? Ich hab auch extra pancakes für dich gemacht."
Ich verdrehe die Augen und nicke nur Lustlos. Meine Mutter verlässt daraufhin wieder mein Zimmer und ich gehe ins Bad, das kalte Nass der Dusche weckt mich endgültig. Langsam schließe ich die Augen und gehe in die Hocke, die Nacht war wieder furchtbar, immer wieder sah ich Fred's Leiche, die Trümmer und Harry wie er Draco um den Hals fällt. Er hatte mich verlassen mit den Worten,  "Eigentlich warst du nur mein letzter Beweis dafür das ich definitiv auf Männer und Draco stehe, aber wir können ja Freunde bleiben. ", Freunde, nach so einer Nachricht? Ja ne, ist klar, eher küsse ich freiwillig Filch! Ich spreche mir wie jeden Morgen selbst Mut zu und steige aus der Dusche, schnappe mir eine Jogginghose und einen Hoodie, mit der Kapuze tief ins Gesicht gezogen gehe ich runter. George sitzt mit meinem Dad plaudernd am Tisch, sie sprechen über diese neue Selbsthilfegruppe in die er jetzt jeden Mittwoch Abend geht. Es soll ihm helfen alles zu verarbeiten, bullshit meiner Meinung nach, was bringt es darüber zu reden und alte Wunden aufzureißen? Ich seufze und setze mich an den Rand. Das Essen vor mir ist aufgetischt wie bei Königen, doch appetit habe ich keinen. Seit einem Jahr jeden Tag der selbe Ablauf, meine Mutter weckt mich, ich stehe, naja sitze meistens unter der Dusche, gehe runter und esse ja doch nur das nötigste damit meine Eltern nicht sehen wie dünn ich wirklich geworden bin. Meistens verdrücke ich mich danach in die Felder oder dem Wald, manchmal schnappe ich mir noch meinen Besen und fliege in der Hoffnung den Kopf frei zu bekommen aber es hilft ja doch nicht. Plötzlich werde ich schorf aus meinen Gedanken gerissen von meinem Vater.
"Ginny liebes, willst du vielleicht dieses Jahr nach Hogwarts dein 7. Jahr nachholen? George geht auch."
Ich erstarre bei dem Gedanken. "Ich soll mich also als wenn nie etwas gewesen wäre in den Hogwarts Express setzen, stundenlang an den Ort fahren an dem ich meinen Bruder verloren habe, an dem ich mich selbst verloren habe und so tun als sei ich Glücklich, als ginge es mir gut!? Vergesst es! "
"Ginny! ", mischte sich jetzt meine Mutter ein.
"In diesem Ton sprichst du nicht mit deinem Vater! Wir haben alle Menschen verloren aber das Leben geht weiter! Seit einem Jahr gehst du nicht mehr unter Leute, verkriechst dich, isolierst dich gerade zu und essen tust du auch kaum noch! Wenn du deinen Abschluss nicht nachholen willst dann wirst du ab sofort deinen Bruder zu der Selbsthilfegruppe begleiten und da Diskutier ich auch nicht mehr! Es reicht! "
Mir stehen die Tränen in den Augen, ich springe auf und renne raus, dass meine Eltern nach mir rufen ist mir egal, was erwarten die denn bitte!?
Am Waldrand angekommen appariere ich wie immer wenn es mir hier zu eng wird in die Berge an den See den mir Hermione mal zeigte. Ich setze mich an den Strand und werfe Steine ins Wasser, gegen die Tränen kämpfen wäre Sinnlos. Fast zwei Stunden hatte ich Ruhe bevor George auftauchte, ich hätte ihm nie verraten sollen das dieser Ort hier meine letzte ausflucht war. Er setzte sich neben mich und warf einen Stein ins Wasser.
"Gin, Mom ist einfach überfordert mit allem. Sie ist selbst noch in der Trauer und versucht gerade für dich stark zu sein und nein ich will dir kein schlechtes gewissen einreden. Bitte komm am Mittwoch mit mir, ich verspreche dir es wird helfen und du würdest staunen wer diese Gruppe ins leben gerufen hat und leitet. "
Ich hasse ihn, er weiß genau wie Neugierig ich bin und wie er mich rumkriegt. Er grinst als er meinen genervten Ausdruck sieht und weiß das er gewonnen hat. Einige Zeit bleiben wir noch sitzen bis wir Richtung Fuchsbau aufbrechen.
Zuhause überfällt mich meine Mutter regelrecht und zerquetscht mich fast.
"Mooom, du nervst! "

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