"Love is heavy and light, bright and dark, hot and cold, sick and healthy, asleep and awake- its everything except what it is! – William Shakespeare
„Du solltest mit deiner Macht den ganzen Himmel im Flammen aufgehen lassen und dich nicht mit diesen lächerlichen Einschränkungen und Problemen befassen müssen. Ich kann nicht glauben, dass du das alles ihretwegen machst." Caels Stimme troff vor Abfälligkeit. Er ignorierte Azaels warnenden Blick ebenso wie meine hochgezogene Augenbraue.
Cael war das egal. Ich hatte ihn zu Vio geschickt, damit er ihr sagen konnte, dass sie besser nicht zu dieser Abschlussparty gehen sollte. Ich hielt sie nicht für derart leichtsinnig, aber ich wollte sichergehen.
„Du beobachtest sie als wärst du ein niederer Stalkerdämon wie sie mit ihren Freundinnen im Regen tanzt. Du fliegst Runde um Runde um dieses beschissene Dorf herum. Du bist überhaupt nicht mehr du selbst. Du riskierst es Schwäche zu zeigen, wegen ihr."
Sein verachtender Tonfall brachte das Fass endgültig zum Überlaufen. „Es reicht, Cael." Meine Stimme war leise, kontrolliert, das war ihm Warnung genug. Er klappte den Mund zu. Doch es war zu spät. Diese lodernde Wut, die mich begleitete seit ich existierte, war entfacht. Azael seufzte. Er sah es sofort. Wenn dieser eine Punkt überschritten war, gab es kein Zurück mehr. Viele Dämonen kannten sie, diese allumfassende Dunkelheit, die hochkam, wenn man zu viel fühlte und einen dann nicht mehr losließ.
Meine Schatten peitschten durch den Raum, warfen Cael gegen die Wand der Bibliothek und fegten die Bücher vom Tisch, über denen wir gesessen hatten. In den alten Unterlagen hatten wir gehofft auf einen Hinweis zu stoßen, wie wir den Fluch brechen konnten.
„Glaubst du, mir macht das Spaß?", knurrte ich und schritt auf ihn zu. Ich sah, dass Cael spätestens jetzt erkannte, dass er zu weit gegangen war. „Es ist im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle für mich. Meine persönliche, ganz eigene Hölle." Unbändiger glühend heißer Zorn durchflutete meinen Körper. „Und das sage ich, obwohl du weißt, was..." Ich musste den Satz nicht beenden. Er wusste, was ich meinte.
„Es tut mir leid, Ramiel. Ich hätte dich nicht so reizen dürfen." Cael wehrte sich gegen die Schatten, die ihn an der Wand festnagelten.
„Du glaubst, dass es mir darum geht?", spuckte ich aus. Die Schlange auf meiner Brust zischte wütend. Azael trat besorgt einen Schritt nach vorne. „Es geht mir darum, wie du über sie sprichst." Ich spürte, dass mir die Kontrolle entglitt. Mein Blick streifte über das Heft der Dämonenklinge an meiner Hüfte. „So abfällig. Dabei ist rein gar nichts an ihr, was so etwas verdient hätte." Du solltest ihn töten, flüsterte die Wut in mir. Ich hatte ihr definitiv zu viel Raum gegeben. „Ich will dich die nächsten Tage nicht sehen." Ich ballte meine Hand zur Faust, damit sie nicht nach der Klinge griff. „Verschwinde. Sofort."
Meine Schatten ließen ihn los und er knallte auf den Boden. Dann schleppte er sich mühsam aus der Bibliothek. Vom Balkon meines Zimmers würde er in die rote Ebene fliegen, um meinem Befehl nachzukommen. Mit Genugtuung bemerkte ich, dass er sich seine rechte Seite hielt. Ich dachte an etwas, das mich beruhigte, bis ich mich zu Azael umdrehte. Meine Wut verrauchte langsam.
„Du bleibst dabei? Du willst ihr nichts von dem Fluch erzählen?"
Ich schüttelte frustriert den Kopf. Wenn sie es wissen würde, wird sie mich nicht mehr in ihre Nähe lassen. Und das konnte ich einfach nicht zulassen. Ich musste darauf hoffen, dass ich nach der Auszeit wieder Teil ihres Lebens sein durfte. Und ich würde ziemlich viel dafür geben, um ihr zu beweisen, wie wichtig sie mir war.Ich hatte mir geschworen, ihre Bitte zu akzeptieren, ihr die Zeit zu geben, die sie brauchte, obwohl es das Gegenteil von dem war, was ich wollte. Denn nach dieser Nacht... Sie hatte das „Ich brauche dich" vielleicht auf den Moment bezogen gesagt, vor Lust, aber ich brauchte sie, um zu existieren.
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Crown of Fire
FantasyVio ist eine Weise, ihre Eltern tot und ihre Großmutter dement. Sie arbeitet in der Unibibliothek, um sich ihr Studium zu finanzieren und hat mit ihrer besten Freundin einen kleinen Buchclub eröffnet. Doch all das rückt in den Hintergrund, als sie v...