Die Bitte

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Max sah immer wieder zu seiner zukünftigen Braut und konnte sich nicht satt sehen. Der Abend war schön gewesen, aber eigentlich wollte er nur noch mit ihr alleine sein. Sie sah wunderschön aus, sie wirkte stärker als je zuvor und sein Verlangen, diese Frau ins Bett zu zerren wurde immer größer. So lange hatte er sich zurück gehalten. Aber aus irgendeinem Grund, wusste er, dass sie so weit war.

Immer wieder hatten ihre Augen ihn wissend angeblickt. Sanft legte sie ihre Hand auf seinen Oberschenkel und drückte leicht zu. Max stieß die Luft aus und die Stelle wo ihre Hand lag kribbelte. Sein Mund war trocken und vor seinem inneren Auge sah er sich mit Bella im Bett liegen.

Er versuchte den Gesprächen am Tisch zu folgen, aber es war hoffnungslos. Er wollte gar nicht folgen können. Bella blickte lächelnd in die Runde. Sie strahlte von innen heraus. Sanft drückte sie mit der Hand sein Bein, nahm ein Glas und klopfte mit einem Löffel gegen dieses. Das Geplapper verstummte und die Blicke der anderen richteten sich neugierig auf Bella, die aufstand.

„Ich weiß ihr wundert euch. Ich bin nicht so der große Redner,... trotzdem möchte ich, nun nachdem wir alle satt sind etwas los werden. Danke! Danke, dass ihr alle hier seid, dass ihr für mich und Max jederzeit da ward. Ihr seid eine Familie für mich und Max und,..."

Bella stockte und holte zitternd Luft ein.

„Es tut mir leid."

Bella sah wie einige etwas erwidern wollten, schüttelte aber den Kopf und deutete ihnen ruhig abzuwarten.

„Nein! Ich muss das sagen! Es tut mir leid für die letzten Monate. Ich weiß ihr habt euch alle Sorgen gemacht,... zu Recht! Ich habe es lange nicht verstanden, wollte die Sorge nicht. Ich konnte diese Liebe, die ihr auf unterschiedlichste Art für mich empfindet nicht akzeptieren, weil ich mich selbst gar nicht lieben konnte. Doch ich lerne mit jedem Tag mehr, die Dinge an mir zu sehen, die ich lieben kann. Max und ihr seid mir dabei eine große Hilfe. Ich liebe euch auch, jeden einzelnen von euch. Den einen kenne ich mehr als den anderen, doch jeder von euch, begleitet mich auf seine Weise durch diese Zeit und schenkt mir Kraft. Einige von euch, waren für mich da, andere für Max,... das Wissen, dass ihr für den Mann da ward, den ich über alles liebe, aber für den ich eine Zeit lang nicht da sein konnte,..."

Bella schluckte und sah bewegt in die Runde.

„... auch die Großeltern hier an diesem Tisch,...
Wir kennen uns noch nicht lange und trotzdem. Ohne euch, hätten meine Freunde nicht den Raum gehabt, sich so um mich und Max zu kümmern. Ihr habt eure Enkel genommen, sie versorgt,... habt euren Kindern damit Kraft geschenkt,... ihr alle seid ein Beispiel dafür, wie eine Familie funktioniert. Diese Liebe und Akzeptanz des anderen, hat mich sprachlos gemacht. Es muss keine aus Blut sein,... Familie ist da, wo das Herz hingehört. Für mich seid ihr das alle. Ich freue mich auf die Zukunft und hoffe auf schöne Zeiten mit euch."

Bella hob zitternd das Glas und prostete den anderen zu. Max's Herz füllte sich mit noch mehr Liebe, wenn das überhaupt möglich war.

Nun brach Tumult los. Die Frauen stürmten zu Bella im diese mot Tränen in den Augen in ihre Arme zu ziehen. Max sah stirnrunzelnd zu und wurde damit immer weiter von Bella weg gedrückt. Die Männer gesellten sich zu ihm und sahen verschmitzt lächelnd auf die weinenden Frauen. Max wurde ein Glas Whisky in die Hand gedrückt.

„Das kann noch ein wenig dauern, mein Freund."

Grinsend zog George ihn von den Frauen weg. Gemeinsam ging er mit den Männern ins Wohnzimmer. Nicht ohne nochmal zurück zu seiner zukünftigen Frau zu sehen. Sie stand mit nassem Gesicht, Tränen der Freude liefen über ihr Gesicht, zwischen all den Frauen. Nur widerwillig verließ er sie. Bald,... gleich würde er sie für sich haben,...

Bella Vater drückte ihm die Schulter und sah glücklich zu Bella.

„Max,.. danke."

Verwundert wendete er den Blick von Bella und blickte nun zu ihm.

„Du machst sie glücklich. Du hast mich gefunden,... ich,..."

Max drückte nun Williams Schulter.

„Du bist Familie. Wie Bella es sagte,... wir sind eine Familie."

William nickte und sah in sein Glas, in dem die bronzefarbene Flüssigkeit schwamm.

„Ja, doch es fehlt noch jemand,..."

Nun verwirrt, konzentrierte sich Max vollends auf William.

„Was meinst du damit?"

„Meine Frau,... Bellas Mutter,..."

Max zog zischend die Luft ein. Meine William das ernst?

William der zu ahnen schien, wie sehr die Gefühle in Max bei dieser Aussage tobten, hob beschwichtigend die Hände.

„Warte! Ich weiss was du denkst, doch hör mir erst zu. Ich war bei Marilyn. Ich habe sie besucht in der Klinik. Sie,... sie ist clean, aber bleibt noch dort. Sie,... sie bereut Max. Sie bereit alles so sehr,... ihre Schuldgefühle bringen sie fast um. Es ist wie ein Teufelskreis. Sie hat zum Schluss die Drogen nur genommen, um diese Schuldgefühle nicht mehr zu spüren. Sie weiß, dass sie auf ganzer Linie versagt hat,..."

William sah traurig zu ihm.

„Ich weiß nicht was Bella über sie denkt, was sie diesbezüglich fühlt,... aber ich glaube sie sollte es wissen. Was sie daraus macht, ist Bellas Sache,... aber sie sollte es wissen."

Max schwieg, er wusste nicht was er darauf sagen sollte. Er wusste nicht, was er denken sollte. Diese Frau,... Marilyn Cole,... hatte wirklich versagt. Bella war gerade so stark, wurde gesund,... würde diese Information dies gefährden? Bella hatte nie viel über ihre Mutter gesprochen,... es war so, als gäbe es
Marilyn nicht.

„Denke zumindest drüber nach,... bitte?"

Max nickte verhalten. Ja, das würde er tun. Aber er wusste wirklich nicht, ob er mit Bella darüber reden würde. Er wusste in dieser Sache wirklich nicht, was richtig war. Doch kommt Zeit, kommt Rat,...

„Danke."

William nickte ihm zu und ging zu Richard, Samuels Vater. Max sah nachdenklich aus dem Fenster auf die wild miteinander redenden Frauen. Was was zu tun? Wie sollte er auf Williams Bitte reagieren?

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Endlich finde ich Zeit und die Ideen weiter zu schreiben ♥️ es erleichtert mich ungemein, denn es war ein komisches Gefühl, diese Geschichte so stehen zu lassen. Aber der Stress lässt nach und die Blockade ist weg! Also los geht's ♥️

Hold us (Band3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt