𝕶𝖆𝖕𝖎𝖙𝖊𝖑 35

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Sie hörte die Schreie von Pfauen, währen sie vor dem Eisengatter stand und tief einatmete. Ihr Herz klopfte viel zu schnell und auch ihr Blutdruck war viel zu hoch. Schon seit in der Früh war sie aufgeregt.

Severus hatte gestern nicht mehr nachgefragt und Diana war früh ins Bett gegangen, mit dem Vorwand, müde zu sein. Nachdem auch Severus schlafen gegangen war, hatte sie sich aus ihrem Zimmer gestohlen und hatte das Labor betreten. Sie hatte nach einer speziellen Salbe gesucht, die Narben vorübergehend verschwinden ließ.

Diana holte die Tube aus ihrer Tasche, krempelte ihren Umhang hoch und schmierte sich die Salbe auf die herzförmige Narbe. Die Tube schmiss sie ins Gebüsch und betrachtete ihren Unterarm. Von der Narbe war nichts mehr zu sehen. Ihr lief ein Schauer über den Rücken, als sie daran dachte, was bald auf ihrem linken Unterarm prangen würde. Sie straffe ihre Züge, leerte ihren Geist und öffnete das Gatter. Sie lief den breiten Kiesweg bis nach vorne zum Haus entlang und beruhigte sich nicht von dem Anblick des Malfoy Manors. Früher war sie manchmal bei den Malfoys gewesen, allerdings war dieses damals noch nicht von Voldemort bewohnt gewesen. Sie klopfte an die große Türe und fast hätte sie aufgelacht, wenn sie nicht so eine Angst gehabt hätte. Ein kleiner pummeliger Mann mit einem schrecklichen Gesicht öffnete ihr. Wurmschwanz, ganz klar. Mit so jemandem hatte sich ihr leiblicher Vater früher getroffen und sogar zu seinem engsten Freundeskreis gezählt? Er war wohl wirklich ein verächtlicher Mann gewesen.

"Wer sind Sie und was wollen Sie?", fragte er und ließ seinen Blick über ihre Gestalt wandern. Diana trug einen schwarzen Rock, einen Pullover und einen Umhang. Alles schwarz und Grün.

"Ich bin hier, um den Dunklen Lord zu bitten, mir die Ehre zu erweisen, das Dunkle Mal auf meinem linken Unterarm zu tragen." Dianas Stimme klang hart und sachlich. Wurmschwanz schloss die Türe und Diana schloss die Augen. Nervös nestelten ihre Finger an ihrem Umhang, als sich die Türe wieder öffnete und Wurmschwanz auf die Seite trat.

"Der Dunkle Lord erwartet Sie im Salon", erklärte er ihr und Diana nickte knapp. Wurmschwanz führte sie durch das Manor und Diana musste zugeben, dass sich nicht viel verändert hatte. Alles wirkte düster, doch das war es vor Voldemort auch schon gewesen. Sie kamen an eine geschlossene Türe und Diana stellte sich es, wie Severus es ihr gesagt hatte, vor, in ein schwarzes Loch zu fallen. Sobald die Tür geöffnet wurde, spürte sie einen Druck in ihrem Kopf und auch ohne ihn zu sehen, konnte sie seinen Blick auf sich spüren. Diana ließ sich nichts anmerken und ging mit einer ausdruckslosen Miene an der langen Tafel vorbei. Aus dem Augenwinkel konnte sie ihn bereits sehen. Helle Haut, fast weiß, glatzköpfig und diese Augen. Sie waren rot. Diana fühlte sich nackt unter ihnen. Diana blieb vor ihm stehen und schaute ihm in die Augen. Sie konnte seinem eindringlichen Blick nicht lange standhalten und senkte den Kopf schnell wieder. Sie verbeugte sich tief mit einem lauten: "My Lord." Sie richtete sich wieder auf und öffnet bereits den Mund, als er seine Hand erhob.

"Setz dich neben mich und leiste mir Gesellschaft. Meine Freunde werden in den nächsten Minuten eintreffen, dann beginnen wir", sagte er und Dianas Nackenhaare stellten sich bei dem Klang seiner Stimme auf. Stumm nickte sie und setzte sich neben dem vorgezeigten Stuhl.

"Nun, wie ist dein Name?", fragte er und Diana krallte ihre Nägel in ihre Oberschenkel.

"Diana Walter, Reinblut, my Lord", sagte Diana und Voldemort nickte.

"Walter. Tochter von Anne und Norbert Walter, habe ich recht?", fragte er und Diana nickte wieder.

"Ich danke Ihnen." Ein dunkles Grinsen hatte sich auf ihre Züge geschlichen, was sie so lange geübt hatte. "Es war einfach schrecklich von Eltern umgeben zu sein, die im Ministerium arbeiten", erklärte sie verächtlich. Voldemort ließ es unkommentiert. Die Türe wurde geöffnet und Diana wagte es nicht, den Blick zu heben. Sie hörte ein Keuchen und kurz darauf ein gehauchtes ›Diana‹. Ihre Augen weiteten sich und sie hörte, wie der Stuhl neben ihr zurückgezogen wurde. Aus dem Augenwinkel sah sie kurzes blondes Haar und roch auch kurz darauf das Parfum ihres besten Freundes.

𝕋𝕙𝕖 𝕕𝕒𝕣𝕜 𝕥𝕣𝕦𝕥𝕙 (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt