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Sicht Kai

Gespannt sah ich Jule dabei zu, wie er Nudeln mit Tomatensoße kochte. Ich durfte entscheiden was wir essen und habe bewusst etwas gewählt, was nicht so lange dauert, damit ich so schnell wie möglich wieder mit ihm kuscheln kann.

„Du kannst schonmal den Tisch decken, ich bin fast fertig." Sprach mein Freund, doch ich hatte keine Lust, von der Küchentheke aufzustehen. Lieber würde ich ihn weiter einfach nur anstarren.

„Nur wenn du nochmal herkommst und ich einen Kuss bekomme." Protestierte ich, worauf er lachend die Augen verdrehte und zu mir lief. Ich legte meine Lippen auf seine und zog ihn näher an mich, während ich meine Beine um seine Hüfte schlang. Ich brauchte seine Nähe gerade einfach.

„Ich liebe dich Julian." Flüsterte ich in sein Ohr, nachdem wir uns gelöst hatten und ich ihn einfach nur umarmte. Diese Worte bereiteten ihm eine leichte Gänsehaut, was mich zufrieden schmunzeln ließ.

„Ich liebe dich auch. Du weißt aber, dass du mich irgendwann wieder loslassen musst." Lachte er, während ich meinen Kopf auf seiner Schulter ablegte.

„Nein." Erwiderte ich.

„Na schön, dann halt so." sagte er, bevor er mir an den Hintern griff, um mich hochzuheben und mich durch die halbe Küche trug. Doch er verlor das Gleichgewicht und fiel einfach nach hinten. So lag ich jetzt mit ihm auf dem Boden, er unter mir. Ich grinste ihn nur an und lachte.

„Ich hab dir doch gesagt ich lass dich nicht los." Erwiderte ich lachend und gab ihm einen Kuss. Dieser Kuss wurde schnell immer fordernder und schon vergaßen wir, dass Jule eigentlich am Herd stehen müsste. Dies wurde uns erst wieder bewusst, als das Nudelwasser anfing, überzukochen.

„Scheiße" schrie Jule, schubste mich von sich runter und sprang sofort auf, um das Nudelwasser aufzuwischen. Ich lachte daraufhin nur noch mehr. Auch er stimmte mit ein und wir kamen bestimmt fünf Minuten nicht mehr aus dem Lachen heraus. Das hatte ich so vermisst. Unsere verpeilte Art und Weise. Wie wir über alles reden und lachen konnten. Er machte mich einfach unglaublich glücklich.

Nachdem wir uns wieder beruhigt hatten, konnten wir endlich anfangen zu essen. Es schmeckte wirklich gut, Jule scheint wohl gelernt zu haben, wie man kocht. Auch wenn Nudeln und Tomatensoße jetzt keine große Kunst sind. Wir aßen schnell auf, legten uns dann aber direkt wieder auf das Sofa, wo ich mich an ihn kuschelte. Mittlerweile haben wir es schon 16 Uhr. Ich glaube, viel mehr werden wir heute auch nicht mehr machen. Immerhin wird Jule auch müde sein von der Reise.

Jule kraulte mir erneut durch meine Locken, was mich wohlig seufzen ließ. Ich fühle mich gerade so unendlich wohl, wow.

Ich hob meinen Kopf, um ihn besser ansehen zu können. Als unsere Augen sich trafen, begann ich sofort zu strahlen. Mein Herz klopfte plötzlich viel viel schneller und ich bekam dieses blöde Grinsen nicht mehr aus meinem Gesicht.

„Was ist denn los Havy?" Fragte er belustigt, worauf ich ihn nur mit noch mehr Liebe ansah. Was dieser Mann in mir auslöst, ist umfassbar.

„Du bist so wunderschön Jule. Ich liebe dich. Ich liebe dich einfach so sehr. Manchmal fühlt es sich alles so unreal an, fast schon zu perfekt." Gab ich ehrlich zu. Normalerweise wäre mir so ein Geständnis jetzt unangenehm, doch nicht bei ihm. Vor ihm muss mir nichts peinlich sein.

„Ich liebe dich auch Havy. Und glaub mir, zu perfekt gibt es nicht. Vor allem nicht nachdem, was wir durchgemacht haben. Unsere Beziehung läuft zwar super, doch perfekt ist daran nichts. Wir müssen uns verstecken und können in der Öffentlichkeit nicht zugeben, dass wir ein Paar sind. Daran ist nichts perfekt, dennoch ist unsere Beziehung wunderschön und ich würde sie um nichts auf der Welt hergeben. Am liebsten würde ich es jedem erzählen, aber das geht eben nicht." Erwiderte er und strich mit seinem Daumen über meine Wange.

„Ich hab solche Angst, dich irgendwann wieder zu verlieren." Flüsterte ich traurig, worauf ich meinen Blick abwandte.

„Glaubst du im Ernst, ich lass dich nochmal gehen? Vergiss es. Du wirst mich an deiner Seite haben, bis du ganz alt und schrumpelig bist und nicht mehr so unglaublich heiß aussiehst wie jetzt. Aber sogar dann werde ich dich mindestens genau so lieben, das verspreche ich dir." Munterte er mich ein wenig auf. Womit habe ich ihn verdient? Womit? Ich weiß es nicht. Ich habe es noch nie vorher erlebt, dass ein Mensch einen anderen so unfassbar glücklich machen kann. Er versprach mir gerade, dass er mit mir zusammen alt werden will. Etwas schöneres kann man von dem Menschen, den man liebt, gar nicht hören. Vielleicht war es noch zu früh, doch gerade in diesem Moment frage ich mich, ob ich ihm demnächst einen Antrag machen sollte. Würde er ja sagen? Immerhin meinte er gerade, er würde mich nie mehr verlassen. Das wird in Beziehungen zwar immer gesagt, doch ich konnte spüren, wie ernst er es meinte. Und ich meine es mindestens genau so ernst mit ihm.

„Ich liebe dich. Auf das wir zusammen alt, schrumpelig und weniger heiß aussehend werden." Sprach ich, worauf er nur lachend den Kopf schüttelte und meinem Gesicht näher kam.

„Ich liebe dich auch" hauchte er gegen meine Lippen, bevor wir uns sanft küssten.

Unser Kuss wurde immer intensiver, sodass es schließlich damit endete, dass wir nackt in meinem Bett landeten und schweratmend Arm in Arm einschliefen, nachdem wir uns immer wieder sanfte Küsse oder Streicheleinheiten gaben. Dieser Mann macht mich jedesmal so unglaublich verrückt, dass es nicht mehr normal ist. Ich hoffe, wir werden es wirklich schaffen, den Rest unseres Lebens zusammen zu verbringen. Denn das würde ich mit keinem anderen lieber tun als mit ihm. Und vielleicht heißt er ja auch irgendwann Havertz. Dann werden wir zusammen wohnen, Kinder haben, verheiratet sein und wer weiß, vielleicht können wir irgendwann so richtig frei sein und unsere Liebe offen austragen. Mit diesen Gedanken schlief ich schlussendlich ein. Das erste mal nach langer Zeit schlief ich komplett ruhig und ohne Probleme ein, in den Armen meiner großen Liebe.


Heyy, hier ein neues Kapitel für euch. Tut mir leid, dass heute (bzw. mittlerweile gestern, da wir es ja schon nach null Uhr haben) nichts von mir kam. Ich war den ganzen Tag unterwegs und bin erst sehr spät nach Hause gekommen. Aber ich habe zuhause direkt angefangen dieses Kapitel zu schreiben, obwohl ich ziemlich müde bin hahah. Schreibt wie immer gern eure Meinung zum Kapitel in die Kommentare :)

-M <3

Can we still go through it together?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt