Die Winnetou-Debatte Teil 1

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And here we go again. Ich, eine weiße Person, schreibe ein Kapitel über Rassismus. Das ist mir insofern immer unangenehm, weil ich eigentlich nicht über die tatsächlich betroffene Minderheit, in diesem Fall Natives, hinweg reden möchte. Weil ich dieser Gruppe nicht die Stimme nehmen möchte.

Deshalb empfehle ich an dieser Stelle auch dem Account @natives_in_germany auf Instagram zu folgen, durch den ich erst auf das Thema aufmerksam geworden bin.

Andererseits finde ich, man sollte auch als weißer Mensch Rassismus aufzeigen und sich klar gegen diesen positionieren. Und bis auf schon wieder wirklich cringe-worthy Talkshow Beiträge und vermutlich noch cringe-worthygere (englische Wörter deutsch konjugieren, lieb's) Twitterdiskussionen (idk, hab kein Twitter) bekommt dieses Thema, das meiner Meinung nach ein deutlich größerer Shitstorm sein sollte, leider viel zu wenig Aufmerksamkeit.

Das ist einerseits auch schon wieder ein prime Example für Rassismusdebatten in Deutschland (man erinnere sich an Anfang 2021, als in o-Wunder, cringigen Talkshows von ausschließlich weißen Menschen diskutiert wurde, ob es denn okay sei, das Z-Wort zu sagen und die ausschließlich weißen Menschen unter Nutzung des Z-Worts dann befunden haben, ja, ist ja eigentlich okay, Minderheiten sollen sich mal nicht so anstellen). Was ich besonders bemerkenswert finde, weil gerade in den USA sowas heutzutage einfach nicht mehr möglich wäre.

Aber worüber rede ich eigentlich?

Aber worüber rede ich eigentlich?

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This atrocity.

Ich arbeite in einem Kino und ich kann euch sagen, ohne im Vorfeld von der Kontroverse um den Film gewusst zu haben, ist mir das Konzept trotzdem schon negativ aufgestoßen.

Wahrscheinlich, weil ich genug im amerikanischen/internationalen Social Media unterwegs bin und die ausreichenden drei Gehirnzellen besitze, um festzustellen, dass dieser Film im Jahr 2022 doch ziemlich problematisch ist.

Und eigentlich auch vor 10, 20, 30 Jahren schon hätte problematisch sein sollen.

Aber was an diesem Film ist denn eigentlich problematisch?

1) Hast du das Poster gesehen???

2) Es wurden weiße Schauspieler auf Native American Charaktere besetzt

3) Die Darstellung der Natives im Film soll wohl stereotyp und nicht der Realität entsprechend sein (ich hab den Film nicht gesehen, hab es auch nicht vor, aber glaube den Natives, die darüber gesprochen haben)

4) Das Produktions- und Autorenteam hinter dem Film ist ebenfalls ausschließlich weiß

5) In einem Podcast des Autors der "Die Wilden Kerle" - Reihe spricht dieser mit einer Kostümbildnerin, die am Film mitgewirkt hat, über die Geschichte/das Konzept Winnetou, wobei natürlich auch lustig und unreflektiert mit rassistischen Stereotypen und dem I-Wort* um sich geworfen wird

6) Karl May, auf dessen Werken der Film basiert, war nie in den USA, hatte also nie Kontakt mit Native Americans, sondern schrieb die Natives in seiner Geschichte mithilfe von Recherche aus Büchern (geografisch, Reiseberichte etc.) und vermutlich Stereotypen, die in seiner Zeit existierten

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