Disclaimer: Das hier ist ein sehr persönlicher Bericht, den ich online stelle, um Leuten, die sich vielleicht in einer ähnlichen Situation befinden und mit ähnlichen Gefühlen kämpfen, zu helfen. Ich bitte euch, höflich zu bleiben.
Ich habe angefangen, darüber nachzudenken, ob ich vielleicht asexuell bin, als die Beziehung zu meinem (Ex)Freund für mich immer schlimmer wurde. Das war im August 2019.
Er hat nichts falsch gemacht, mich zu nichts gedrängt, war immer sehr lieb zu mir.
Aber für mich gab es dieses Gefühl nicht. Dieses Gefühl, von dem ich immer in Büchern gelesen habe, das so wunderschön in Filmen propagiert wurde.
War nicht da.
Ich hatte, wenn ich jetzt im Nachhinein darüber nachdenke, auch eher einen Freund, weil ich das Gefühl hatte, ich müsste jetzt mal einen haben. Ich war 16. Alle hatten nen Freund. Da brauchte ich auch einen.
Ich habe ihn, sturzbesoffen, auf einer Party geküsst und in der nächsten Woche hat er plötzlich überall verkündet, dass wir jetzt zusammen sind.
Okay, dachte ich. Meine Mutter fragt sowieso ständig, ob ich auch bald mal einen Freund habe. Alle haben einen.
Und ich mochte ihn. Ich mochte ihn wirklich. Und ich dachte, ich wäre in ihn verliebt.
Wenn ich jetzt auf dieses Gefühl zurückblicke, glaube ich eher, dass es ein Squish (A squish is a platonic crush, one where you like someone and want to be close to them, but not in a romantic way) war.
Was immer es war, es ist nach kurzer Zeit verschwunden.
Händchen halten und Umarmen war okay, aber beim Küssen fühlte ich mich einfach nur unwohl, denn ich fühlte nichts. Ich habe dieses Gefühl erwartet, das meine Bücher immer beschrieben haben. Aber es war einfach feucht und eklig und ganz ehrlich, ich dachte, ich kann es nicht richtig.
Irgendwie küsse ich falsch.
Das glaube ich übrigens immer noch, ich bin nicht dahinter gekommen, wie man das richtig macht. Aber vielleicht dachte ich auch nur, ich mache es falsch, weil ich eben nichts dabei gefühlt habe.
Sexuellen Kontakt habe ich ebenfalls nicht gesucht. Mir war schon intensiveres Küssen zu viel.
Ich dachte, ich bin noch nicht bereit, bin zu schüchtern, schäme mich für meinen Körper. Das hat aller Wahrscheinlichkeit nach auch mit reingespielt, aber andererseits...
Ich will einfach keinen Sex. Ich brauche keinen Sex. Und ich hab diesen riesen Wirbel um Sex nie verstanden.
In der siebten Klasse hat sich ein Mädchen auf der Klassenfahrt in der Mädchentoilette eingesperrt und geweint, weil sie Liebeskummer hatte. Alle anderen Mädchen haben sie belagert, um sie zu trösten.
Ich stand da und war dezent angepisst, weil ich das Klo nicht benutzen konnte und habe nicht verstanden, was die ganze Aufregung sollte.
Ich habe mich für reifer und erwachsener gehalten, weil ich nicht boy-crazy und nicht in dieses und jenes Liebesdrama verwickelt war.
Und sein wir ehrlich, als ob prepubertäre 13-Jährige den ganzen Wirbel Wert sind. Die lachen noch über Penis-Witze.
In der achten Klasse hat mir eine Mitschülerin gestanden, dass sie in mich verliebt ist.
Ich habe ganz selbstbewusst gesagt, dass es mir leid tut, weil ich auf Jungs stehe. Weil ich dachte, es gibt für mich nur das.
Ich habe gar nicht über andere Sexualitäten nachgedacht. Ich bin hetero. Natürlich bin ich hetero. Was denn sonst?
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Noch sone Meinung im Internet
RandomObligatorisches Meinungsbuch. Prepare for da memes.