Wir gingen in die Oper? Das konnte doch nicht sein Ernst sein? Noch vor wenigen Minuten hatte ich Antonia den Laufpass gegeben und jetzt wollte Xavier mit mir dahin? Das Schicksal schien mich nicht sonderlich zu mögen.
,,Ich weiß, Opernmusik ist nicht so deins, aber vielleicht kann ich dich noch vom Gegenteil überzeugen." Aus dem Augenwinkel sah ich das Xavier die Hand nach mir ausstreckte. Ich zögerte.
,,Xavier ... Das ist wirklich lieb von dir ... aber Oper ist absolut nicht meins. Außerdem ..." Ich sah an mir herunter. ,,Bin ich absolut nicht für einen Opernbesuch gekleidet. So kann ich definitiv nicht rein gehen." Die würden mich hochkant heraus schmeißen. Nein, so aufreizend und sexy konnte ich nicht in die Oper gehen. Besonders nicht in die Wiener Oper. Doch meiner Begleitung schien das nicht zu stören. Xavier wirkte ziemlich entspannt und musterte mich lächelnd.
,,Du siehst bezaubernd aus Viktoria. Aber wenn es dich beruhigt kann ich dir sagen, dass ich noch eine Überraschung für dich habe."
,,Ich gehe nicht auf die Bühne!", stellte ich sofort klar. In meiner Stimme war die Empörung deutlich zu hören. Warum ich darauf kam, dass er mich auf die Bühne schickte, wusste ich auch nicht. Aber wer wusste zu was er alles fähig war?
Anstatt Mitgefühl oder ähnliches zu zeigen, fiel Xavier in schallendes Gelächter. Entgeistert starrte ich meinen Begleiter an. Warum lachte der denn so?
,,Keine Angst, ich schicke dich nicht auf die Bühne. Wie kommst du eigentlich darauf?", fragte er mich amüsiert und ich spürte wie meine Wangen warm wurden. Warum fühlte ich mich in solchen Situationen immer so lächerlich?
,,Was weiß ich? Kenne ich dich? Nicht wirklich. Also woher soll ich wissen zu was du alles fähig bist?", verteidigte ich mich und zog schmollend die Unterlippe vor. Meine Arme verschränkte ich vor der Brust, während meine Augen den Boden gerichtet waren. Kurz darauf verstummte Xaviers Kichern und ich spürte seine Hand auf meiner Schulter. Bingo! Männer waren so einfach gestrickt, das war schon fast langweilig.
,,Hey, so habe ich das doch nicht gemeint." Ich hob langsam meine Augen und erschrak fast zu Tode, als ich sein Gesicht ganz nah vor meinem sah. Meine Augen weiteten sich. Mein Herzschlag erhöhte sich. Das war wieder sehr nah. Obwohl unser erstes Date so gut gelaufen war und er mir während des Abschieds einen Kuss auf die Wange gegeben hatte, kam ich auf diese ... Nähe noch nicht so klar. Xavier hingegen schien es zu genießen. Seine Augen waren auf meine gerichtet und strahlten so eine Wärme aus, die sich auf meinen ganzen Körper übertrug. So sanft und liebevoll ...
'Küss ihn! Nimm ihn!', meldete sich meine innere Stimme zu Wort. Das war doch wieder typisch. Entsetzt schüttelte ich den Kopf und riss mich dadurch selbst aus den Fängen seiner Augen. Nein, das ging zu weit. Wenn das so weiter ging, küsste ich ihn tatsächlich. Oh nein, das war viel zu früh.
,,Bringe ich dich so schnell aus dem Konzept?" Xavier grinste schief, sodass seine attraktiven Grübchen erschienen.
,,W-Was? Pfff, nein natürlich nicht. Wie kommst du denn darauf?" Ich zog meine Augenbrauen zusammen und musterte ihn. Dabei wandte ich meinen Körper etwas nach rechts sodass ich seitlich vor ihm stand. Nur um meine Worte glaubwürdiger herüber zu bringen. Doch Xavier schien ein Mann zu sein, der sich davon nicht beirren ließ. Er kicherte nur und packte mich an der Seite. Ich zuckte überrascht zusammen. Was hatte er jetzt vor? Ehe ich mich versah zog er mich zu sich, sodass unsere Körper sich berührten. Ich schluckte schwer.
,,Du bist eine schlechte Lügnerin Viktoria.", raunte er leise in mein Ohr, was mir einen Schauer über den Rücken jagte. Ich vergaß zu atmen und mein Herz hatte sich in meine Füße verabschiedet. Doch bevor ich mich wieder lächerlich machen konnte, ergriff er erneut das Wort. ,,Lass uns rein gehen. Ich bin gespannt was du zu meiner zweiten Überraschung sagst."
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Vollmond - Das große Geheimnis (*alte Version*)
FantasyVollmond. Ein Zeichen. Ein Geheimnis. Ein Drache. Eine Geschichte. Viktoria lebt ihren Traum in ihrer Stadt Wieneria. Doch eine Sache plagt sie weiterhin. Ihre Albträume. Schon als Kind träumt sie jede Vollmondnacht von diesem einen Wesen. Warum, da...