Kapitel 4

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„Na? Habt ihr uns endlich erreicht?", lachte Heiko amüsiert, während ich mein Shirt wieder gerade rückte und meine Brüste richtig platzierte. Dabei kontrollierte ich ob mein Ausweis und das Geld noch vorhanden waren.

„Sehr witzig." Ich verdrehte die Augen und setzte mich neben Antonia die ihre Tasche über ihren Kopf zog und neben sich auf die Bank legte.

„Ihr werdet es nicht glauben, aber Viki wurde gerade von dem Türsteher angegraben", fing meine Freundin direkt an zu erzählen. Ohne jede Vorwarnung. Sofort erhitzte sich mein Kopf erneut und ich gab meiner Freundin einen Schlag auf den Arm.

„Antonia!", knurrte ich entgeistert, wurde jedoch von Heikos und Sebis überraschten Blick unterbrochen.

„Was? Unsere Viki?" Sebi musterte mich weiterhin überrascht und fing an zu lachen. „Na so was. Wie ist das denn zu Stande gekommen?"

„Soll das jetzt eine Beleidigung sein?" Ich verschränkte verspielt beleidigt die Arme vor der Brust und versuchte meinen Blick warnend auf ihn gerichtet zu lassen. Dieser wedelte schnell mit den Händen vor seinem Gesicht und schüttelte den Kopf.

„Nein, nein natürlich nicht. Immerhin bist du eine sehr hübsche Frau. Ich habe es nur gesagt, weil es nicht gerade häufig vorkommt das eine Frau vom Türsteher angeflirtet wird."

„Stimmt, das hier ist jetzt das zweite Mal bei ihr gewesen", zählte Antonia auf und ich hätte sie am liebsten erwürgt.

„Das zweite Mal?" Sebi wirkte zunächst verwirrt, doch dann schlug er sich mit der flachen Hand auf die Stirn. „Ach ja genau. Nur dieses Mal war das Flirten auf ihrer Sprache."

Meine Freunde lachten und ich merkte wie mir das restliche Blut in den Kopf schoss. Dieses Thema war mir etwas unangenehm. Es war vor ca. drei Jahren gewesen als mich ein Türsteher in Prag angeflirtet hatte. Allerdings auf Englisch und ich gehörte leider zu den Menschen die kein Englisch verstanden. Eine sehr unangenehme Situation die ich nicht Wiederholen wollte.

„Und? Wie ist es dieses Mal gelaufen?", fragte Heiko mich neugierig und stützte sein Kinn auf seine Faust. Ich öffnete den Mund um ihm zu antworten, als Antonia mir ins Wort fiel.

„Andere Frage: Woher kennst du diesen Typen eigentlich?"

„Wie? Sie kennt den Kerl auch noch?" Nun klappten Sebis und Heikos Münder beinahe gleichzeitig auf und ich konnte mir ein genervtes Seufzen nicht verkneifen.

„Was heißt kennen ... Er ist heute gegen mich gelaufen, als ich auf dem Weg zu euch war." Ich zuckte mit den Schultern und schaute auf die Tanzfläche.

„Aaaah, das war also der der dich 'aufgehalten' hat", erinnerte sich Heiko an meine Worte und die anderen stimmten in sein ,,Aaaah" mit ein. Ich verdrehte erneut die Augen.

„Ach komm Viki, wir ziehen dich nur ein bisschen auf", meinte Antonia nachdem sie ihre Hand auf meine Schulter gelegt und meine Aufmerksamkeit wieder erlangt hatte.

„Ja-ja", murrte ich leise. In dem Moment ertönte das Lied Low von Flo Rida und ein begeisterter Aufschrei kam von meiner Seite. Dieses Lied war mega cool zum tanzen und auch Antonia war aufgesprungen und stimmte mit in meinen Aufschrei ein. „Komm Antonia." Schnell schnappte ich ihre Hand und zog sie auf die Tanzfläche. Auf dem Weg dorthin hörte ich Heiko lachen und wie er etwas zu Sebi sagte. Doch was genau es war konnte ich nicht verstehen.

Auf der Tanzfläche angekommen bahnte ich mir einen Weg zur Mitte und blieb an einer etwas freieren Stelle stehen. Ich ließ Antonias Hand los und hob die Arme in die Luft. Meine Beine bewegte ich im Takt der Musik und versuchte dabei meine Hüfte passend zum Einsatz zu bringen. Leider war ich keine gute Tänzerin und versuchte mir die ein und andere Tanzbewegung meiner Freundin nach zu machen. Denn im Gegensatz zu mir konnte Antonia extrem gut ihren Körper zur Musik bewegen. Sie wirkte dabei so frei und locker und es sah einfach verdammt sexy aus. Neid auf allen Ebenen. Dennoch bemühte ich mich bei meinem Tanzstil nicht allzu bescheuert auszusehen. Trotzdem blieb der Spaß nicht aus. Antonia und ich lachten ausgelassen als wir bei dem Refrain bei jedem Low in flüssiger Bewegung in die Hocke gingen. Beim anschließenden Aufrichten verlor ich kurz das Gleichgewicht, konnte jedoch einen Zusammenstoß mit der jungen Frau hinter mir vermeiden. Puh das war knapp.

Vollmond - Das große Geheimnis (*alte Version*)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt