Louis Imagine for Pikaleinchen

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Du kommst gerade den Aufgang zur Underground hinauf. Du bist ein wenig auser Atem, weil du ein ganzes Stück gerannt bist. Um halb wolltest du dich mit deinem Freund im Starbucks treffen und jetzt bist du schon viel zu spät dran. Er mag es nicht, wenn du ihn zu lange warten lässt. Du sprintest die letzten Stufen hinauf, als dich plötzlich etwas zurück reißt und dich fast zu Boden wirft. Deine Tasche ist an einem der Treppenpfeiler hängen geblieben. Dabei ist der Hänkel gerissen und der halbe Inhalt hat sich auf dem Boden verteilt. "Verdammter Hundemist!" Fluchen ist nicht so dein Ding. Du kniest dich hin und fängst an, deine Sachen einzusammeln und wieder in die Tasche zu stopfen. Heute ist auch echt ein bescheuerter Tag! Verzweifelt klaubst du die Dinge zusammen, die du noch zwischen den Beinen der Passanten retten kannst, als dich eine Stimme zusammenzucken lässt. "Pikatschu? Bist du das?" Du erkennst die Stimme sofort, obwohl du sie seid einer Ewigkeit nicht mehr gehört hast. Seid du damals fort gegangen bist, ohne dich von ihm zu verabschieden. Zu viel war damals passiert. Zu viele Erlebnisse, die du in die letzte Ecke deines Kopfes verbannt hast. Es gibt nur einen Menschen auf der Welt, der dich nach diesem dummen Spitznamen ruft. Ist das denn überhaupt möglich? Ist er wirklich hier? Langsam richtest du dich auf, streichst dir mit zitternden Fingern eine Haarsträhne hinter das Ohr und atmest tief durch. Dann drehst du dich um.

Da steht er. Louis Tomlinson. Mit roten Hosen und einem blau, weiß gestreiften Shirt, das halb unter einer Kapuzenjacke verborgen ist. Seine braunen Haare sind zu einer schwungvollen Welle hochgegeelt, die sein Gesicht länger wirken lässt. Er hat sich ziemlich verändert. Naja wie sollte es denn auch anders sein. Gute 7 Jahre sind vergangen, seid du das letzte mal in diese strahlend blauen Augen gesehen hast, die schon immer ein warmes Gefühl in deiner Magengrube ausgelöst haben. Es war schwer, doch du hattest dir geschworen darüber hinweg zu kommen. Doch jetzt, als du ihn siehst, nur zwei Meter von dir entfernt, kommt alles wieder hoch, was du erfolgreich unterdrückt hast. Du schluckst einmal, sagst aber nichts. "Ich dachte mir schon, dass niemand anderes so flucht." Er verzieht seinen Mund zu einem Lächeln, die Hände tief in den Tasche vergraben. Gott, du hast sein Lächeln vermisst! Eigtnlich nicht nur sein Lächeln, sondern alles an ihm. Du versuchst so gut wie möglich deine Gefühle zu verbergen, als du antwortest. "Was, was machst du hier?" Deine Stimme klingt heißer. Du räusperst dich und spührts, wie deine Wangen heiß werden. "Ich bin hier für ein zwei Wochen. Besuch ein paar Freunde, das übliche eben." Er wirkt ein wenig angespannt, als er das sagt. "Achso." Du weißt nicht wirklich, was du sagen sollst, also siehst du einfach schnell weg. Was soll man denn auch sagen, wenn man nach so vielen Jahren seiner großen Liebe über den Weg läuft? Hey, schön dich zu sehen. Tut mir Leid, dass ich abgehauen bin, aber ich hab dich einfach zu sehr geliebt. Lust auf n Kaffee? Bescheuert. "Und? Wie lebt es sich so in London?" Seine Frage versetzt dir einen kleinen Stich. Dir ist klar, dass er damit auf deine plötzliche Abreise anspielt. "Aufregend. Um ehrlich zu sein, man gewöhnt sich ziemlich schnell dran." - "Ja, ich weiß was du meinst." Unsere schräge Konversation wird von meinem Handy unterbrochen, dass anfängt in meiner Tasche zu vibrieren und die Titelmelodie von Grease zu spielen. Den Film hatten wir früher immer zusammen gesehen. Als noch alles in Ordnung gewesen war. Peinlich berührt drückst du schnell den Anahmeknopf. "Hey Schatz." - "Ja, ich bin gleich da." - "Sorry, mir ist noch was dazwischen gekommen." - "Was heißt, du bist nicht mehr da 

?!" - "Wir reden morgen ok?" - "Bitte denk in Ruhe nach ok?" - "Bye. Love you." Damit legst du auf. Du seufzt und reibst dir mit der Hand einmal übers Gesicht. "Dein Freund?" Louis Stimme brach am Ende seiner Frage ab, so als ob ihn die Antwort verletzen könnte. "Ja. Aber es läuft zur Zeit nicht so gut." - "Das tut mir Leid." Er vergrub die Hände noch tiefer in den Taschen, doch du glaubst ein kleines Lächeln in seinen Augen gesehen zu haben. "Ich wollte mich jetzt eigentlich mit ihm treffen, um zu reden, aber ich war natürlich viel zu spät dran und da ist er einfach gegangen." Du schaust auf deine Schuhspitzen. Du bist dir immer noch nicht sicher, ob du mit Louis Tomlinson über deine Probleme reden willst. "So ein Idiot." - "Sag sowas nicht. Du kennst ihn noch nicht einmal!" - "Also ich hätte dich auf jeden fall nicht sitzen lassen." Ok, spätestens jetzt warst du rot wie eine Kirschtomate. Du räusperst dich abermals und wechselst das Thema. "Wo bist du denn gerade hin unterwegs?" - "Ich wollte eigentlich jemanden Besuchen, aber der hat mir kurzfristig abgesagt. Ich hab also nichts vor." Ein wenig angespannt wartest du auf die Frage, die zwischen euch beiden in der Luft hängt. Schließlich fasst sich Louis ein Herz. "Willst..." Du klammerst dich erwartungsvoll an den übergebliebenen Henkel seiner Tasche, während er nach den richtigen Worten sucht. "Hast du vielleicht Lust, mit mir einen Kaffee zu trinken?" - "Ja, dass würde ich wirklich gern." Du lächelst.

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