Harry Imagine for xXJustSenselessXx

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Seid einer halben Ewigkeit wartest du schon auf ihn. Unruhig, angespannt. Der Regen, der langsam einsetzt zwingt dich unter dem Bushäuschen Schutz zu suchen. Jetzt sitzt du auf einem der Plastiksitze und beobachtest, wie um dich herum alles seine Farbend verliert und zu einem unförmigen grauen Klumpen verschmilzt. Der Regen wäscht nicht nur die Farben, sondern auch deine Hoffnung hinfort, die sich kaum noch über Wasser halten kann. Du fischst dein Handy aus der Tasche und siehst dir zum gefühlt hundertsten mal seine Nachricht an.

Wenn du noch an uns glaubst, dann komm heute Abend um sieben zu unserem Platz. - Harry

Hatte er es sich anders überlegt? Du schaust auf deine Uhr. Zehn nach sieben. Du kannst förmlich zusehen, wie sich die Zeiger gegenseitig über das Zifferblatt jagen, als ginge es um ihr Leben. Bei dir geht es vielleicht wirklich darum. Naja jedenfalls zum Teil. Elf nach Sieben. Wieso kommt er nicht. Es passt nicht zu ihm unpünktlich zu sein. Entweder ganz oder gar nicht, hat er immer gesagt. Also ist das hier jetzt ein gar nicht? Will er das damit ausdrücken? Mit aller Kraft unterdrücks du die Tränen, die in deine Augen steigen und verbannst sie in die letzte Ecke deines Körpers. Die haben noch ihre Zeit, wenn du wieder zu Hause bist. So lange müssen sie warten. Warten. Eigentlich ein Wort, über dass man sich nicht viele Gedanken macht. Nur jetzt war es das wichtigste auf der Welt. Warten. Wie lange? Worauf? Lohnt es sich überhaupt zu warten? Bedeutete es, dass du die Hoffnung noch nicht aufgegeben hast? Du weißt es nicht. EIgentlich bist du dir über gar nichts mehr im klaren. Du beobachtest wie die Dunkeln Flecken des Regens vor deinen schwarzen Boots immer näher kriechen und den Asphalt durchnässen. Wie eine Schwärze die dich langsam einholt. Fühlt sich so Verzweiflung an? Angst? Trauer? In dir ist ein einziges Chaos und du findest keinen Halt mehr. Er ist der einzige, der dir Halt gegeben hat. Der dich immer unterstüzt hat. Wie ist das alles nur passiert? Der erste Streit und dann der nächste und langsam aber sicher begibst du dich in einen Strudel aus Misstrauen und Wut und findest keinen Ausweg mehr. Als würdest du direkt auf die Wand zu steuern, in dem Glauben, dass du auch diese durchbrechen kannst. Ist das hier der Aufprall? Du traust dich mittlerweile nicht einmal mehr auf die Uhr zu sehen. Es hat so oder so keinen Sinn.

Du ziehst deinen dünnen Mantel fester um deinen zittertenden Körper. Eigentlich dumm, dass du keine wärmeren Sachen dabei hast. Irgendwie dachtest du, dass du nicht so lange warten müsstest. Und jetzt das. Du lehnst dich mit dem Kopf zurück an die kalte Scheibe und schließt die Augen. BItte lass das hier einfach alles vorbei sein. Bitte schick mir irgendein Zeichen, damit ich endlich aufstehen und gehen kann. Du hast panische Angst davor, dass du ihn verpassen könntest. Was wenn du gehst und er kommt fünf MInuten später. Das würdest du dir nie verzeiehen. Aber die ganze Nacht hier sitzen? Jedes Auto könnte von Harry sein. Jedes hell aufleuchtende Licht, dass dich für einen Moment blendet, nur um dir danach für einen kurzen Augenblick das Gesicht des Fahrers enthüllt. Und jedes Mal sitzt du da und hoffst das er es ist. Das er in seinem schwarzen Wagen an die vorbei fährt, nur um dir zu sagen, dass er nicht mehr an euch beide glaubt. Das würde schon reichen.

In diesem Moment verlangsamt eines der hundert Autos sein Tempo und hält am Straßenrand. Du blickst gar nicht erst auf, da du nicht wirklich daran glaubst, dass er noch kommen könnte. Der Motor läuft noch, als die Fahrertür aufgeht. "Hey." Es ist nicht einmal ein richtiger Ruf, doch dein Kopf schnellt sofort nach oben, als du die Stimme erkennst. Du könntest sie nie vergessen. Einen Moment steht ihr einfach nur da und schaut euch an. Harrys Locken werden langsam aber sicher von dem Regen plat gedrückt. Sein T-Shirt klebt schon an seinem Körper. Er sieht aus wie der Junge, in den du dich verliebt hast und du kannst noch gar nicht wirklich glauben, dass er aufgetaucht ist. Langsam trittst du unter dem Häuschen hervor und gehst auf ihn zu. Du ignorierst, wie das Wasser in kalten Bächen deinen Rücken hinunter läuft, nein du scheinst es gar nicht mal zu spühren. Die letzten Meter hält es Harry nicht mehr aus und läuft dir entgegen. Eure Lippen treffen sich. Und es ist nicht irgendein Kuss. Es ist der perfekte Kuss. Voller Liebe und Glück und Leidenschaft. Etwas besseres hättest du dir gar nicht erträumen können. Eure Körper werden vom Licht der Autoscheinwerfer angestrahlt. Es sieht aus wie in einem Film und genau so fühlt es sich auch an. Er streicht dir eine tropfnasse Haarsträhne aus dem Gesicht, als er dir tief in die Augen blickt. Ihr habt bisher noch kein Wort gesagt. "Ich liebe dich. Auf immer und Ewig." Er streicht dir zaghaft über die Wange.

"Ich liebe dich auch Harry."

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Romantische Regenszene :) Ich hoffe es ist so, wie du dir es vorgestellt hast

Lucie xx

1D Imagines (closed)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt